Wenn es darum geht, Energie und Kosten zu sparen, denken viele Menschen erst einmal an ihren Stromverbrauch. Doch auch der tägliche Wasserverbrauch beim Duschen bietet ein enormes Einsparpotenzial. Erfahren Sie in diesem Artikel praktische Tipps, um Ihren Wasserverbrauch nachhaltig zu optimieren.
Wie viel Wasser fließt wirklich beim Duschen?
Der Wasserverbrauch pro Person liegt für einen deutschen Haushalt bei durchschnittlich 127 Liter Trinkwasser. Laut Umweltbundesamt entfallen rund 36 Prozent davon auf die Körperpflege, einschließlich Duschen, Baden, Händewaschen und Zähneputzen. Der durchschnittliche Wasserverbrauch beim Duschen beträgt etwa zwölf bis 15 Liter pro Minute. Das summiert sich schnell auf, insbesondere bei längeren Duschzeiten.
Grundsätzlich verbraucht Duschen im Schnitt weniger Wasser als ein Vollbad. Eine zehnminütige Dusche benötigt etwa 120 bis 150 Liter Wasser, während ein Vollbad zwischen 150 und 200 Litern Wasser beansprucht. Dadurch ist Duschen oft die wassersparendere Option.
Entscheidend: Diese Faktoren erhöhen den Wasserverbrauch beim Duschen
Der Wasserverbrauch beim Duschen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Diese Faktoren zu kennen, hilft Ihnen, den Verbrauch besser zu kontrollieren und zu reduzieren:
- Duschzeit: Die Duschzeit ist einer der Hauptfaktoren für den Wasserverbrauch. Eine längere Dusche verbraucht naturgemäß mehr Wasser. Durch eine Verkürzung der Duschzeit lässt sich der Wasserverbrauch erheblich senken.
- Wasserdurchflussrate: Die Wasserdurchflussrate spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Dabei beeinflusst die Wahl des Duschkopfes direkt den Wasserverbrauch pro Duschgang. Ein herkömmlicher Duschkopf verbraucht weitaus mehr Wasser als ein Sparduschkopf.
- Duschgewohnheiten: Auch Ihre individuellen Duschgewohnheiten haben einen großen Einfluss. Viele Menschen lassen das Wasser laufen, während sie sich einseifen oder shampoonieren. Dies führt zu einem unnötig hohen Wasserverbrauch. Durch das Abstellen des Wassers während dieser Phasen kann viel Wasser gespart werden. Kleine Verhaltensänderungen können hier große Auswirkungen haben.
Diese Faktoren zeigen, wie individuell der Wasserverbrauch beim Duschen ist und wie Sie ihn durch bewusste Entscheidungen reduzieren können.
So messen Sie Ihren Wasserverbrauch beim Duschen
Den Wasserverbrauch beim Duschen genau zu kennen, ermöglicht es Ihnen, gezielt Einsparungen vorzunehmen. Verschiedene Methoden helfen Ihnen dabei, den Verbrauch zu messen und zu analysieren.
Direkte Messung mit dem Wasserzähler
Eine einfache Methode zur Messung des Wasserverbrauchs besteht darin, den Wasserzähler abzulesen. Notieren Sie die Zählerstände vor und nach dem Duschen. Der Unterschied ergibt den Wasserverbrauch in Kubikmetern. Ein Kubikmeter entspricht 1.000 Litern. Beobachten Sie den Wasserzähler während einer Minute, um die Verbrauchsrate zu ermitteln. Diese Methode liefert genaue Ergebnisse, erfordert jedoch einen Wasserzähler mit Dezimalanzeige.
Den Wasserdurchfluss mit Eimer und Stoppuhr berechnen
Alternativ können Sie den Wasserdurchfluss mit einem Eimer und einer Stoppuhr messen. Dazu stellen Sie einen Zehn-Liter-Eimer unter den Duschkopf und füllen ihn vollständig. Messen Sie die Zeit, die dafür benötigt wird. Anschließend teilen Sie 600 durch die Anzahl der Sekunden, um die Durchflussrate in Litern pro Minute zu berechnen.
Ein Beispiel: Wenn es 90 Sekunden dauert, den Eimer zu füllen, beträgt der Wasserdurchfluss 6,67 Liter pro Minute (600 geteilt durch 90). Multiplizieren Sie diesen Wert mit der Duschzeit, um den Gesamtverbrauch zu ermitteln. Eine fünfminütige Dusche verbraucht somit etwa 33,35 Liter Wasser.
Effizientes Duschen: Drei Tipps zur Reduktion Ihres Wasserverbrauchs
Es gibt einfache und effektive Methoden, den Wasserverbrauch beim Duschen zu reduzieren. Hier sind drei praktische Tipps, die Sie sofort umsetzen können:
- Verkürzung der Duschzeit: Eine der einfachsten Möglichkeiten, Wasser zu sparen, ist kürzer zu duschen. Schon eine Minute weniger unter der Dusche kann langfristig erhebliche Einsparungen bringen. Versuchen Sie, die Duschzeit schrittweise zu reduzieren, um sich daran zu gewöhnen.
- Nutzung von kaltem oder lauwarmem Wasser: Kaltes oder lauwarmes Wasser verbraucht weniger Energie zur Erwärmung. Dies spart nicht nur Wasser, sondern auch Energie und senkt die Heizkosten. Eine lauwarme Dusche ist auch schonender für die Haut und fördert die Durchblutung.
- Musikstücke zur Kontrolle der Duschdauer: Nutzen Sie Musik, um die Duschdauer zu kontrollieren. Spielen Sie ein Musikstück, das etwa so lange dauert, wie Sie duschen möchten. Sobald das Lied endet, wissen Sie, dass es Zeit ist, das Wasser abzudrehen. Diese Methode hilft Ihnen, die Zeit im Blick zu behalten und den Wasserverbrauch zu reduzieren.
Mit technischen Lösungen den Wasserverbrauch beim Duschen senken
Auch technische Lösungen wie Sparduschköpfe können den Wasserverbrauch beim Duschen erheblich reduzieren. Dazu reduziert der Duschkopf durch den Einsatz von Luftbeimischung oder speziellen Düsen den Durchfluss, ohne jedoch den Duschkomfort zu beeinträchtigen. Während herkömmliche Duschköpfe eine Durchflussrate von etwa zwölf bis 15 Litern pro Minute haben, reduzieren Sparduschköpfe diesen Wert auf etwa sechs bis sieben Liter pro Minute. Dies bedeutet eine Einsparung von bis zu 50 Prozent. Bei einer durchschnittlichen Duschzeit von zehn Minuten können Sie so pro Duschgang bis zu 80 Liter Wasser einsparen.
Darüber hinaus lassen sich Sparduschköpfe leicht installieren. Schrauben Sie den alten Duschkopf ab und ersetzen Sie ihn durch den neuen Sparduschkopf. Achten Sie darauf, dass die Dichtungen richtig sitzen, um Leckagen zu vermeiden. Die Installation erfordert kein spezielles Werkzeug und kann in wenigen Minuten durchgeführt werden.
Weitere technische Lösungen, mit denen Sie Ihren Wasserverbrauch beim Duschen senken können, sind:
| Technisches Gerät | Funktionsweise und Vorteil |
| Durchflussbegrenzer und Strahlregler | begrenzen den Wasserfluss, ohne den Druck zu verringern |
| Intelligente Thermostate | halten die Wassertemperatur konstant und verhindern unnötiges Nachregulieren |
| Duschunterbrecher | ermöglichen es, das Wasser während des Einseifens oder Shampoonierens mit einem Knopfdruck abzuschalten und später mit der gleichen Temperatur fortzusetzen |
Nachhaltig leben: Weitere Wege, den Wasserverbrauch beim Duschen zu reduzieren
Zusätzlich zu den bereits genannten Methoden gibt es weitere effektive Möglichkeiten, den Wasserverbrauch beim Duschen bzw. Baden zu reduzieren. In Mehrpersonenhaushalten kann das Badewasser mehrfach genutzt werden. Kinder können beispielsweise zusammen baden, oder Erwachsene nutzen das gleiche Badewasser nacheinander. Diese Praxis spart nicht nur Wasser, sondern auch Energie, da weniger Wasser erhitzt werden muss.
Die regelmäßige Reinigung und Wartung der Duscharmaturen trägt ebenfalls zur Reduktion des Wasserverbrauchs bei. Kalkablagerungen und Verunreinigungen können den Wasserdurchfluss verringern und die Effizienz der Armaturen beeinträchtigen. Durch regelmäßige Reinigung bleibt der Wasserdurchfluss optimal und die Lebensdauer der Armaturen verlängert sich.
Die Vorteile: Schonen Sie die Umwelt und Ihren Geldbeutel
Den Wasserverbrauch beim Duschen zu reduzieren, bringt entscheidende Vorteile mit sich. Diese gehen weit über die Einsparung von Wasser hinaus und haben positive Auswirkungen auf verschiedene Bereiche:
- Einsparungen bei Wasser- und Energiekosten: Durch eine geringere Wassernutzung senken Sie Ihre Wasserrechnung. Zudem reduzieren Sie die Kosten für die Erwärmung des Wassers. Dies kann zu erheblichen finanziellen Einsparungen führen, besonders in Haushalten mit mehreren Personen.
- Reduktion des CO₂-Ausstoßes: Weniger warmes Wasser bedeutet auch einen geringeren Energieverbrauch. Auf diese Weise reduzieren Sie den CO₂-Ausstoß, da weniger fossile Brennstoffe zur Erzeugung von Warmwasser benötigt werden. Jeder eingesparte Liter warmes Wasser trägt somit direkt zum Klimaschutz bei.
- Beitrag zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit: Ein bewusster Umgang mit Wasserressourcen schont die Umwelt. Durch die Reduktion des Wasserverbrauchs leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Dies hilft, die natürlichen Wasserressourcen zu bewahren und die Umweltbelastung zu minimieren.
Fazit: Den Wasserverbrauch beim Duschen zu senken spart Energie, Kosten und schont die Umwelt
Der Wasserverbrauch beim Duschen bietet ein enormes Einsparpotenzial. Durch bewusste Anpassungen im Alltag und den Einsatz moderner Technik können Sie Wasser und Energie effizienter nutzen. Sparduschköpfe, eine verkürzte Duschzeit und das Abschalten des Wassers während des Einseifens tragen erheblich zur Reduktion des Wasserverbrauchs bei. Darüber hinaus sparen Sie durch diese Maßnahmen nicht nur Kosten, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Jeder eingesparte Liter Wasser zählt und hilft, wertvolle Ressourcen zu schonen.
