Artikel aktualisiert am 19.03.2024
von Boris Stippe | ca: 11 Min. zu lesen

Brennwerttechnik

Was ist eine Hybridheizung mit Wärmepumpe?

Die Brennwerttechnik ist eine effiziente Heiztechnik, die die Energie der Abgase zur Erhöhung der Heizleistung nutzt. Dabei wird der im Abgas enthaltene Wasserdampf kondensiert und die dabei freiwerdende Energie in Form von Wärmeenergie genutzt, um den Wirkungsgrad der Heizung zu erhöhen.

Mechaniker stellt die Heizung ein
Mechaniker stellt die Heizung ein (Bildquelle: Tomasz Zajda – stock.adobe.com)

Die Brennwerttechnik ist eine Technologie zur effizienten Nutzung von Brennstoffen, die häufig in Verbindung mit der Installation und dem Betrieb einer Wärmepumpe als Zusatzheizung eingesetzt wird. In der Regel wird ein Brennwertkessel eingesetzt, der den Brennstoff (z.B. Gas oder Öl) in Wärme umwandelt und diese an das Heizsystem abgibt.

Bei der Brennwerttechnik wird der bei der Verbrennung des Brennstoffs entstehende Wasserdampf durch Kondensation in Wärme umgewandelt. Dabei wird die im Wasserdampf enthaltene Energie zurückgewonnen und dem Heizsystem zugeführt. Durch die effiziente Ausnutzung des Brennstoffs kann die Brennwerttechnik dazu beitragen, Kosten und CO2-Emissionen zu reduzieren.

Beim Betrieb einer Wärmepumpe kommt die Brennwerttechnik häufig dann zum Einsatz, wenn die Wärmepumpe nicht ausreichend Wärme liefern kann, zum Beispiel bei besonders niedrigen Außentemperaturen oder erhöhtem Wärmebedarf. In solchen Fällen schaltet sich der Brennwertkessel als Backup-Heizsystem automatisch zu und sorgt dafür, dass das Heizsystem kontinuierlich mit Wärme versorgt wird. Die Kombination von Wärmepumpe und Brennwerttechnik kann dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken und gleichzeitig eine zuverlässige und effiziente Wärmeversorgung zu gewährleisten.

Was ist Brennwerttechnik und wie funktioniert sie?

Die Brennwerttechnik ist eine Technologie zur effizienten Nutzung von Brennstoffen wie Gas oder Öl zur Wärmeerzeugung. Im Gegensatz zur konventionellen Heiztechnik, bei der die Verbrennungsabgase ungenutzt an die Umgebung abgegeben werden, wird bei der Brennwerttechnik auch der bei der Verbrennung entstehende Wasserdampf genutzt.

Die Brennwerttechnik arbeitet in der Regel mit einem Wärmetauscher, der den Wasserdampf aus den Verbrennungsabgasen abkühlt und so die Wärmeenergie zurückgewinnt. Der Wärmetauscher ist so konstruiert, dass die Abgase möglichst lange im Wärmetauscher verbleiben und dabei ihre Wärme an das Heizsystem abgeben können. Durch diese Technologie kann der Wirkungsgrad von Heizungsanlagen deutlich erhöht werden, da der Brennstoff effizienter genutzt wird und weniger Wärme ungenutzt verloren geht.

Ein wichtiger Faktor für die Effizienz der Brennwerttechnik ist die Abgastemperatur. Je niedriger die Abgastemperatur ist, desto mehr Wärmeenergie kann durch Kondensation des Wasserdampfes zurückgewonnen werden. Daher ist es wichtig, die Abgastemperatur so niedrig wie möglich zu halten. Dies wird in der Regel durch eine niedrige Vorlauftemperatur im Heizsystem erreicht, die dazu beiträgt, dass das Heizsystem mit einer niedrigeren Temperatur betrieben werden kann. Dadurch sinkt die Abgastemperatur und der Wirkungsgrad der Brennwerttechnik steigt.

Die Brennwerttechnik wird häufig als Notheizung eingesetzt, insbesondere bei der Installation einer Wärmepumpe. In diesem Fall kann der Brennwertkessel als Notheizung dienen, wenn die Wärmepumpe nicht genügend Wärme liefern kann. Die Brennwerttechnik kann dazu beitragen, die Effizienz des Brennstoffverbrauchs zu maximieren und die Umweltbelastung zu minimieren.

Kann die Brennwerttechnik mit einer Wärmepumpe kombiniert werden?

Ja, die Brennwerttechnik kann in der Regel mit einer Wärmepumpe kombiniert werden. Eine Wärmepumpe nutzt die in der Umgebungsluft, im Erdreich oder im Grundwasser gespeicherte Wärmeenergie zur Beheizung eines Gebäudes. Im Gegensatz dazu wird bei der Brennwerttechnik der Brennstoff Gas oder Öl zur Wärmeerzeugung eingesetzt.

Eine Kombination von Wärmepumpe und Brennwerttechnik kann sinnvoll sein, um die Effizienz und Zuverlässigkeit des Heizsystems zu erhöhen. Die Wärmepumpe kann als Hauptheizsystem eingesetzt werden, da sie im Idealfall einen hohen Wirkungsgrad hat und emissionsarm arbeitet. Der Brennwertkessel kann als Backup-Heizsystem eingesetzt werden, wenn die Wärmepumpe nicht ausreichend Wärme liefern kann, z.B. bei besonders niedrigen Außentemperaturen oder erhöhtem Wärmebedarf.

Die Brennwerttechnik kann dazu beitragen, den Wirkungsgrad der Zusatzheizung zu erhöhen, indem die Wärme aus den Abgasen der Verbrennung zurückgewonnen wird. Dadurch wird der Brennstoff effizienter genutzt und es geht weniger Energie verloren. Ein weiterer Vorteil der Kombination von Wärmepumpe und Brennwerttechnik ist, dass der Brennwertkessel in der Regel schnell anspringt und das Heizsystem rasch auf eine höhere Temperatur bringen kann.

Bei der Kombination von Wärmepumpe und Brennwerttechnik ist es wichtig, dass beide Systeme aufeinander abgestimmt sind und die Regelung des Heizsystems optimal erfolgt. Dazu kann es sinnvoll sein, ein integriertes System einzusetzen, das beide Systeme miteinander verbindet und eine intelligente Regelung ermöglicht. Eine solche Steuerung kann z.B. die Wärmepumpe bei ausreichend hohen Außentemperaturen bevorzugen und die Brennwerttechnik nur bei Bedarf als Backup-Heizsystem aktivieren.

Wie hoch sind die Kosten für den Einbau eines Brennwertkessels als Notheizung?

Die Kosten für die Installation eines Brennwertkessels als Notheizung können je nach Größe des Gebäudes, Art des Brennstoffs, gewünschter Leistung und individuellen Anforderungen variieren. Generell ist jedoch davon auszugehen, dass die Kosten für einen Brennwertkessel als Notheizung höher sind als für einen konventionellen Heizkessel.

Die Kosten für den Brennwertkessel selbst können je nach Leistung und Hersteller zwischen 2.000 und 6.000 Euro liegen. Hinzu kommen die Kosten für die Installation und den Anschluss an das Heizsystem, die je nach Art und Umfang der Installation variieren. Hierfür können weitere 1.000 bis 2.000 Euro anfallen.

Weitere Kostenfaktoren können die Vorbereitungen für den Einbau des Brennwertkessels sein. So kann es beispielsweise notwendig sein, den Schornstein oder das Abgasrohr anzupassen, um die Abgase des Brennwertkessels ableiten zu können. Hierfür können zusätzliche Kosten von einigen hundert bis zu mehreren tausend Euro anfallen.

Wichtig ist auch, dass ein Brennwertkessel als Notheizung in der Regel nur dann wirtschaftlich ist, wenn er nur selten gebraucht wird. Wenn die Wärmepumpe das Hauptheizsystem ist und nur selten eine Notheizung benötigt wird, kann ein Brennwertkessel als Notheizung eine sinnvolle Investition sein. Wird der Brennwertkessel jedoch häufig zur Aufrechterhaltung des Heizbetriebs eingesetzt, kann dies zu höheren Betriebskosten und einer geringeren Energieeffizienz führen.

Welchen Einfluss hat die Brennwerttechnik auf die Effizienz und den Energieverbrauch des Heizsystems?

Die Brennwerttechnik hat einen großen Einfluss auf die Effizienz und den Energieverbrauch des Heizsystems. Durch die effizientere Nutzung des Brennstoffs wird weniger Energie benötigt, um die gleiche Wärmemenge zu erzeugen. Das senkt die Betriebskosten und entlastet die Umwelt.

Bei der Brennwerttechnik wird der bei der Verbrennung von Brennstoffen wie Gas oder Öl entstehende Wasserdampf durch Kondensation in Wärme umgewandelt. Dadurch wird ein Teil der bei der Verbrennung entstehenden Energie zurückgewonnen, die bei herkömmlichen Heizsystemen ungenutzt an die Umgebung abgegeben wird. Der Wirkungsgrad der Brennwerttechnik kann daher deutlich höher sein als bei herkömmlichen Heizsystemen.

Ein weiterer Vorteil der Brennwerttechnik ist, dass sie in der Regel mit einem modulierenden Brenner arbeitet. Das bedeutet, dass die Leistung des Brenners automatisch an den aktuellen Wärmebedarf des Gebäudes angepasst wird. Dadurch wird ein ständiges Ein- und Ausschalten des Brenners und damit ein unnötiger Energieverbrauch vermieden. Auch dies trägt zur Effizienz und Kostenersparnis bei.

In Kombination mit einer Wärmepumpe kann die Brennwerttechnik ebenfalls zur Effizienzsteigerung beitragen. Wärmepumpen nutzen die in der Umgebungsluft, im Erdreich oder im Grundwasser gespeicherte Wärmeenergie, um ein Gebäude zu beheizen. Ist die Außentemperatur jedoch sehr niedrig oder der Wärmebedarf sehr hoch, kann die Wärmepumpe allein nicht ausreichend Wärme liefern. In diesem Fall kann der Brennwertkessel als Backup-Heizsystem einspringen und dazu beitragen, dass das Heizsystem zuverlässig und effizient arbeitet.

Welche Brennstoffe können in der Brennwerttechnik eingesetzt werden?

Die Brennwerttechnik kann grundsätzlich mit verschiedenen Brennstoffen betrieben werden, wobei Gas und Öl die am häufigsten eingesetzten Brennstoffe sind. Beide Brennstoffe können durch die Brennwerttechnik sehr effizient genutzt werden, da die Technologie die Wärmeenergie aus den Abgasen zurückgewinnt.

Bei der Nutzung von Gas als Brennstoff wird das Gas in einem Brenner verbrannt und die dabei entstehenden Abgase durch einen Wärmetauscher geleitet. Dort wird die enthaltene Wärmeenergie genutzt, indem der im Abgas enthaltene Wasserdampf kondensiert und in Wärme umgewandelt wird. Die so erzeugte Wärme kann dann in das Heizungssystem eingespeist werden. Als Brennstoff ist Gas sehr beliebt, da es relativ günstig und in vielen Regionen gut verfügbar ist.

Auch Öl kann als Brennstoff in der Brennwerttechnik eingesetzt werden. Dabei wird das Öl in einem Brenner verbrannt und die dabei entstehenden Abgase durch einen Wärmetauscher geleitet. Durch die Kondensation des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes wird die darin enthaltene Wärmeenergie zurückgewonnen und dem Heizsystem zugeführt. Öl als Brennstoff hat den Vorteil, dass es eine hohe Energiedichte besitzt und daher besonders effizient genutzt werden kann.

Neben Gas und Öl können auch Biogas und Biomasse als Brennstoffe in der Brennwerttechnik eingesetzt werden. Biogas wird durch die Vergärung von organischen Abfällen oder Pflanzen gewonnen und kann als regenerativer Brennstoff eingesetzt werden. Biomasse wie Holzpellets oder Holzhackschnitzel wird verbrannt und die dabei entstehende Wärme in das Heizsystem eingespeist. Auch diese Brennstoffe können durch Brennwerttechnik effizient genutzt werden.

Wie wird der Brennwertkessel in das Heizsystem eingebunden und gesteuert?

Der Brennwertkessel wird in das Heizsystem eines Gebäudes integriert, um eine effiziente und umweltfreundliche Wärmeversorgung zu gewährleisten. Die Einbindung und Steuerung des Brennwertkessels erfolgt über verschiedene Komponenten und Systeme.

Zunächst wird der Brennwertkessel mechanisch mit dem Heizsystem verbunden. Dazu werden die Anschlüsse des Kessels mit den entsprechenden Rohrleitungen des Heizsystems verbunden. Dabei werden die Vor- und Rücklaufleitungen des Heizsystems mit den entsprechenden Anschlüssen des Kessels verbunden, um einen kontinuierlichen Wasserkreislauf zu ermöglichen. Wichtig ist, dass diese Verbindungen fachgerecht und dicht ausgeführt werden, um Wärmeverluste zu vermeiden.

Die Steuerung des Brennwertkessels erfolgt über ein Regelsystem. Dieses Regelsystem überwacht und steuert den Betrieb des Kessels, um eine optimale Heizleistung und Energieeffizienz zu erreichen. Das Regelsystem besteht aus verschiedenen Sensoren, die wichtige Informationen wie Vorlauftemperatur, Rücklauftemperatur, Außentemperatur und Wärmebedarf erfassen.

Anhand der erfassten Daten und der voreingestellten Parameter steuert das Regelsystem den Betrieb des Brennwertkessels. Sie passt die Kesselleistung an den aktuellen Wärmebedarf an und regelt die Vorlauftemperatur entsprechend. Durch den Einsatz der Brennwerttechnik kann der Kessel auch die Kondensationswärme nutzen, um den Wirkungsgrad zu erhöhen.

Darüber hinaus können moderne Brennwertkessel mit einer Schnittstelle zur Gebäudeautomation ausgestattet sein. Diese Schnittstelle ermöglicht die Einbindung des Brennwertkessels in ein übergeordnetes Gebäudemanagementsystem. Dadurch können verschiedene Funktionen wie Zeitsteuerung, Fernüberwachung, Fehlerdiagnose und Energiemanagement zentral gesteuert werden.

Insgesamt erfolgt die Einbindung und Steuerung des Brennwertkessels in das Heizsystem durch die mechanische Verbindung mit den Rohrleitungen und die Steuerung durch ein Regelsystem. Durch die optimale Anpassung von Leistung und Vorlauftemperatur kann der Brennwertkessel effizient arbeiten und zur Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen beitragen.

Ist Brennwerttechnik umweltfreundlich und nachhaltig?

Ja, die Brennwerttechnik gilt als umweltfreundlich und nachhaltig. Hier sind die Gründe dafür:

  • Hoher Wirkungsgrad: Brennwertkessel nutzen die Kondensationswärme der Abgase, um zusätzliche Energie zu gewinnen. Dadurch erhöht sich der Wirkungsgrad des Heizkessels. Im Vergleich zu herkömmlichen Heizkesseln ohne Brennwerttechnik erreicht der Brennwertkessel einen deutlich höheren Nutzungsgrad, der oft über 100 Prozent liegt. Durch die effizientere Ausnutzung des Brennstoffs wird weniger Energie verschwendet, was zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen führt.
  • Geringere Schadstoffemissionen: Durch den höheren Wirkungsgrad und die Nutzung der Kondensationswärme werden bei der Verbrennung im Brennwertkessel weniger Schadstoffe freigesetzt. Insbesondere der Ausstoß von Stickoxiden (NOx) wird deutlich reduziert. Moderne Brennwertkessel erfüllen strenge Umweltauflagen und erreichen niedrige Emissionswerte, die zur Verbesserung der Luftqualität beitragen.
  • Flexibilität bei der Wahl des Brennstoffs: Brennwertkessel können mit verschiedenen Brennstoffen wie Erdgas, Flüssiggas und Heizöl betrieben werden. Damit bieten sie Flexibilität und ermöglichen eine Anpassung an die vorhandene Infrastruktur und die verfügbaren Brennstoffe. Zudem können erneuerbare Brennstoffe wie Biomethan oder Biogas eingesetzt werden, was die Nachhaltigkeit weiter erhöht.
  • Erneuerbare Energien integrieren: Brennwertkessel lassen sich gut mit erneuerbaren Energiesystemen wie Solarthermie oder Wärmepumpen kombinieren. Durch die Integration solcher Technologien kann der Anteil erneuerbarer Energien im Heizsystem erhöht werden. Der Brennwertkessel unterstützt dann als effiziente Ergänzung die Spitzenlastabdeckung und gewährleistet eine zuverlässige Wärmeversorgung.
  • Langfristige Investition: Brennwertkessel sind eine langfristige Investition in die Energieeffizienz eines Gebäudes. Durch den geringeren Energieverbrauch und die Einsparungen bei den Heizkosten können sich die anfänglichen Investitionskosten im Laufe der Zeit amortisieren. Dies trägt zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Anlage bei.

Fazit

Die Brennwerttechnik ist eine hocheffiziente Heiztechnik, die die Energie der Abgase zur Steigerung der Heizleistung nutzt. Dabei wird der in den Abgasen enthaltene Wasserdampf kondensiert und die dabei freiwerdende Energie als Wärme genutzt, um den Wirkungsgrad der Heizung zu erhöhen. Sie wird häufig in Verbindung mit der Installation und dem Betrieb einer Wärmepumpe als zusätzliche Heizquelle eingesetzt. Dabei kommt in der Regel ein Brennwertkessel zum Einsatz, der den Brennstoff, z.B. Gas oder Öl, in Wärme umwandelt und an das Heizsystem abgibt. Häufig wird die Brennwerttechnik auch als Notheizung eingesetzt, insbesondere in Verbindung mit einer Wärmepumpe. Durch die Kombination von Wärmepumpe und Brennwerttechnik kann der Energieverbrauch gesenkt und gleichzeitig eine zuverlässige und effiziente Wärmeversorgung gewährleistet werden.

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