Artikel aktualisiert am 19.03.2024
von Boris Stippe | ca: 9 Min. zu lesen

Bodenkollektor

Was sind Erdwärmekollektoren für Wärmepumpen?

Ein Bodenkollektor ist ein Teil einer Erdwärmepumpenanlage, bei der ein geschlossenes Rohrsystem horizontal oder vertikal im Erdreich verlegt wird, um die Erdwärme für die Wärmepumpenheizung zu nutzen. Je nachdem, ob geheizt oder gekühlt werden soll, wirkt das Erdreich als Wärmequelle oder -senke.

Erdkollektor
Erdkollektor (Bildquelle: arahan – stock.adobe.com)

Ein Erdkollektor ist ein Teil einer Erdwärmepumpe und besteht aus einem Netzwerk von Rohren, die in einer Tiefe von etwa einem Meter im Boden verlegt sind. Das System nutzt die konstante Temperatur des Erdreichs, um Wärme aus der Umgebung aufzunehmen und an die Wärmepumpe abzugeben. Der Erdkollektor dient somit als Wärmequelle für die Wärmepumpe.

Die Rohre des Erdkollektors sind schlangenförmig verlegt und enthalten eine Wärmeträgerflüssigkeit, die die Wärme aufnimmt und zur Wärmepumpe transportiert. Ist die Umgebungstemperatur niedriger als die Temperatur im Erdreich, gibt das Erdreich seine Wärme an die Luft ab und kühlt sich ab. Der Wärmeträger in den Rohren des Erdkollektors nimmt diese Wärme auf und transportiert sie zur Wärmepumpe. Dort wird die Wärme durch den Verdichtungsprozess erhöht und zum Heizen von Gebäuden genutzt.

Ein Erdkollektor bietet eine sehr effiziente Möglichkeit, Energie aus der Umwelt zu gewinnen und für die Beheizung von Gebäuden zu nutzen. Da die Temperatur im Erdreich im Winter höher ist als die Außentemperatur, kann die Wärmepumpe auch bei kaltem Wetter eine effektive Heizleistung erbringen. Der Erdkollektor benötigt eine bestimmte Fläche und Tiefe, um eine ausreichende Wärmequelle für die Wärmepumpe zu bilden.

Wie groß muss der Erdkollektor sein, damit er eine ausreichende Wärmequelle für meine Wärmepumpe darstellt?

Die Größe des Erdkollektors, auch Erdwärmekollektor genannt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der Wärmepumpe, der Größe des zu beheizenden Gebäudes, der Wärmebedarfsberechnung und der Geologie des Standorts. Ein typischer Erdkollektor hat eine Fläche von 200 bis 400 Quadratmetern und wird in der Regel etwa einen Meter tief in den Boden eingelassen.

Um die Größe des Erdkollektors zu berechnen, ist eine Wärmebedarfsberechnung erforderlich. Die Wärmebedarfsberechnung bezieht sich auf die Wärmemenge, die das Gebäude im Laufe eines Jahres benötigt. Dabei werden Faktoren wie Standort, Größe und Isolierung des Gebäudes sowie die Anzahl der Bewohner berücksichtigt. Auf Basis der Wärmebedarfsberechnung kann die benötigte Wärmeleistung des Erdkollektors ermittelt werden.

Die Größe des Erdkollektors hängt auch von der Art der Wärmepumpe ab. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe benötigt in der Regel einen größeren Erdkollektor als eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, da Luft als Wärmequelle weniger effektiv ist als Wasser oder Erdreich.

Die Geologie des Standorts ist ebenfalls ein wichtiger Faktor für die Größe des Erdkollektors. Bei guter Wärmeleitfähigkeit des Bodens kann ein kleinerer Erdkollektor ausreichen. Hat der Boden schlechte Wärmeleitfähigkeitseigenschaften, muss der Erdkollektor größer sein.

Wie tief muss der Erdkollektor verlegt werden?

Die Tiefe des Erdkollektors hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der Wärmepumpe, der Größe des zu beheizenden Gebäudes, der Geologie des Standorts und den lokalen klimatischen Bedingungen. In der Regel wird ein Erdkollektor in einer Tiefe von etwa ein bis zwei Metern verlegt.

Die Tiefe des Erdkollektors sollte ausreichend sein, um den Boden vor starken Temperaturschwankungen an der Oberfläche zu schützen und die Wärmeaufnahme aus dem Boden zu optimieren. Eine tiefere Verlegung des Erdkollektors kann jedoch auch zu höheren Installationskosten führen, da mehr Grabungs- und Verlegearbeiten erforderlich sind.

Auch die Art der Wärmepumpe beeinflusst die Tiefe des Erdkollektors. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kann in der Regel mit einem flacheren Erdkollektor betrieben werden, während eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe in der Regel einen tieferen Erdkollektor benötigt.

Auch die Geologie des Standorts kann die Tiefe des Erdkollektors beeinflussen. Bei guter Wärmeleitfähigkeit des Bodens kann ein flacherer Erdkollektor ausreichend sein. Weist der Boden jedoch eine schlechte Wärmeleitfähigkeit auf, muss der Erdkollektor tiefer verlegt werden.

Auch die lokalen klimatischen Bedingungen können eine Rolle bei der Tiefe des Erdkollektors spielen. In kalten Klimazonen muss der Erdkollektor in der Regel tiefer verlegt werden, um die effektive Wärmeaufnahme zu maximieren und ein Einfrieren der Rohre zu vermeiden.

Wie viel Platz braucht der Erdkollektor?

Der Platzbedarf eines Erdkollektors hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe des zu beheizenden Gebäudes, der Leistung der Wärmepumpe und der Geologie des Standorts. In der Regel benötigt ein Erdkollektor eine Fläche von 200 bis 400 Quadratmetern, um ausreichend Wärme aus dem Erdreich aufnehmen zu können.

Die Größe des Erdkollektors hängt von der Größe des zu beheizenden Gebäudes und der Leistung der Wärmepumpe ab. Je größer das Gebäude und je höher die Leistung der Wärmepumpe, desto größer muss der Erdkollektor sein, um ausreichend Wärme aufnehmen zu können. Es ist auch wichtig, genügend Platz für die Verlegung der Rohre und die Abstände zwischen den einzelnen Rohren zu berücksichtigen, um eine optimale Wärmeübertragung zu gewährleisten.

Auch die Geologie des Standorts kann den Platzbedarf des Erdkollektors beeinflussen. Bei guter Wärmeleitfähigkeit des Bodens kann ein kleinerer Erdkollektor ausreichen. Weist der Boden jedoch schlechte Wärmeleitfähigkeitseigenschaften auf, muss der Erdkollektor größer dimensioniert werden.

Der Platzbedarf des Erdkollektors hängt auch von den örtlichen Bauvorschriften und Genehmigungen ab. In einigen Regionen können spezielle Genehmigungen und Bauvorschriften erforderlich sein, die den Platzbedarf des Erdkollektors beeinflussen können.

Welches Rohr sollte für den Erdkollektor verwendet werden?

Das Rohr für den Erdkollektor sollte aus einem Material bestehen, das langlebig, korrosionsbeständig und in der Lage ist, hohen Temperaturen und Drücken standzuhalten. Die beiden am häufigsten verwendeten Rohrtypen für Erdkollektoren sind Kunststoffrohre und Kupferrohre.

Kunststoffrohre sind eine gängige Wahl für Erdkollektoren, da sie leicht und einfach zu verlegen sind. Außerdem sind sie korrosionsbeständig und haben eine lange Lebensdauer. Die meisten Kunststoffrohre für Erdkollektoren bestehen aus Polyethylen (PE), das in der Regel eine hohe Temperatur- und Druckbeständigkeit aufweist. Es gibt auch spezielle Kunststoffrohre für Erdkollektoren, die mit einer Sauerstoffbarriere ausgestattet sind, um das Eindringen von Sauerstoff zu verhindern.

Kupferrohre sind ebenfalls eine Option für Erdkollektoren. Sie haben eine hohe Wärmeleitfähigkeit und eignen sich daher gut für die Übertragung von Wärmeenergie. Kupferrohre sind jedoch teurer als Kunststoffrohre und erfordern einen höheren Installationsaufwand.

Unabhängig von der Wahl des Rohrtyps ist es wichtig, dass das Rohr für den Erdkollektor groß genug ist, um eine ausreichende Wärmeübertragung zu gewährleisten. Wichtig ist auch, dass das Rohr fachgerecht verlegt wird, um das Eindringen von Feuchtigkeit oder Schmutz in das Rohr zu vermeiden.

Kann ein Erdkollektor in jeder Region installiert werden?

Grundsätzlich kann ein Erdkollektor in jeder Region installiert werden. Es gibt jedoch einige Faktoren, die bei der Entscheidung, ob ein Erdkollektor für eine bestimmte Region geeignet ist, berücksichtigt werden müssen.

Ein wichtiger Faktor ist die Geologie des Standorts. Wenn der Boden eine gute Wärmeleitfähigkeit aufweist, kann ein Erdkollektor effektiv arbeiten und Wärme aus dem Boden aufnehmen. Wenn der Boden jedoch eine schlechte Wärmeleitfähigkeit aufweist, ist ein Erdkollektor möglicherweise nicht die beste Wahl als Wärmequelle für eine Wärmepumpe. In diesem Fall kann ein Luftkollektor oder ein Grundwasserbrunnen eine bessere Alternative sein.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das örtliche Klima. Wenn die Region, in der der Erdkollektor installiert werden soll, extreme Temperaturen aufweist, kann dies die Leistung des Erdkollektors beeinträchtigen. In kälteren Klimazonen kann ein Erdkollektor beispielsweise tiefer verlegt werden, um eine effektivere Wärmeaufnahme zu gewährleisten und das Einfrieren der Rohre zu verhindern. In wärmeren Klimazonen kann die Leistung des Erdkollektors durch höhere Temperaturen beeinträchtigt werden, was dazu führen kann, dass die Wärmepumpe weniger effizient arbeitet.

Die Verfügbarkeit von Land für den Bau des Erdkollektors kann ebenfalls ein Faktor sein, der die Installation beeinflusst. Das Grundstück muss groß genug sein, um den Erdkollektor zu installieren, und es muss zugänglich sein, um die Rohre zu verlegen.

Wie hoch sind die Installationskosten eines Erdkollektors im Vergleich zu anderen Wärmepumpensystemen?

Im Allgemeinen sind die Installationskosten für Erdkollektoren höher als für andere Wärmepumpensysteme wie z.B. Luft-Wasser-Wärmepumpen.

Die höheren Installationskosten des Erdkollektors sind auf die höheren Material- und Arbeitskosten zurückzuführen, die für die Installation des Erdkollektors erforderlich sind. Ein großer Teil der Kosten des Erdkollektors entsteht durch die Erdarbeiten, die notwendig sind, um die Rohre in ausreichender Tiefe zu verlegen. Auch die Verlegung der Rohre selbst ist aufwendiger als bei anderen Wärmepumpensystemen.

Ein weiterer Faktor, der die Installationskosten beeinflussen kann, ist die Größe des zu beheizenden Gebäudes. Je größer das Gebäude ist, desto größer muss der Erdkollektor sein, um genügend Wärme aufnehmen zu können. Dies kann zu höheren Installationskosten führen, da ein größerer Erdkollektor mehr Material und Arbeit erfordert.

Auch die Art der Wärmepumpe kann die Installationskosten beeinflussen. Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe benötigt in der Regel einen kleineren Erdkollektor als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, was zu niedrigeren Installationskosten führen kann.

Fazit

Ein Erdkollektor ist ein Wärmeübertragungssystem für Wärmepumpen, das aus einem Netzwerk von Rohren besteht, die in der Regel etwa einen Meter tief in den Boden eingelassen sind. Der Erdkollektor nutzt die konstante Temperatur des Erdreichs, um Wärme aus der Umgebung aufzunehmen und an die Wärmepumpe abzugeben. Größe, Tiefe und Art des Rohrs hängen von verschiedenen Faktoren ab, z. B. der Art der Wärmepumpe, der Größe des Gebäudes, der Berechnung des Wärmebedarfs und der Geologie des Standorts. Kunststoff- und Kupferrohre sind die beiden am häufigsten verwendeten Rohrtypen für Erdkollektoren, und der Platzbedarf des Erdkollektors hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe des Gebäudes, die Leistung der Wärmepumpe, die Geologie des Standorts und die örtlichen Bauvorschriften und -genehmigungen. Ein Erdkollektor kann grundsätzlich in jeder Region installiert werden, obwohl die Geologie des Standorts und das lokale Klima bei der Entscheidung, ob ein Erdkollektor für eine bestimmte Region geeignet ist, berücksichtigt werden müssen.

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