Artikel aktualisiert am 21.03.2024
von Boris Stippe | ca: 16 Min. zu lesen

Grundwasserbrunnen

Was ist eine Grundwasserwärmepumpe?

Ein Grundwasserbrunnen ist eine Bohrung in den Boden, die bis zum Grundwasser reicht. Das Grundwasser wird dann als Wärmequelle für eine Wärmepumpe genutzt.

Eine Grundwasserwärmepumpe nutzt die Temperaturdifferenz zwischen dem Grundwasser und dem zu beheizenden bzw. zu kühlenden Raum
Eine Grundwasserwärmepumpe nutzt die Temperaturdifferenz zwischen dem Grundwasser und dem zu beheizenden bzw. zu kühlenden Raum (Bildquelle: vchalup – stock.adobe.com)

Bei der Installation und dem Betrieb einer Grundwasserwärmepumpe wird das Grundwasser aus dem Boden als Wärmequelle genutzt, indem es aus dem Brunnen gepumpt und durch einen Wärmetauscher geleitet wird, der die Wärmeenergie des Wassers auf die Wärmepumpe überträgt. Diese Energie wird genutzt, um das Wasser zu erwärmen und damit die Heizungsanlage zu betreiben.

Der Vorteil eines Grundwasserbrunnens als Wärmequelle liegt darin, dass das Grundwasser das ganze Jahr über eine konstante Temperatur hat und somit eine hohe Effizienz der Wärmepumpe gewährleistet ist. Allerdings ist die Installation eines Grundwasserbrunnens aufwändig und bedarf der Genehmigung durch die zuständigen Behörden.

Wie funktioniert eine Grundwasserwärmepumpe?

Eine Grundwasserwärmepumpe ist ein Heiz- und Kühlsystem, das die natürliche Wärmeenergie des Grundwassers zum Heizen oder Kühlen von Gebäuden nutzt. Sie basiert auf dem Prinzip der Wärmepumpentechnik und nutzt die Temperaturdifferenz zwischen dem Grundwasser und dem zu beheizenden bzw. zu kühlenden Raum.

Der prinzipielle Aufbau einer Grundwasserwärmepumpe besteht aus drei Hauptkomponenten: dem Wärmetauscher im Grundwasser, der Wärmepumpe selbst und dem Heiz- oder Kühlsystem im Gebäude:

Der Wärmetauscher im Grundwasser besteht aus einem geschlossenen Rohrsystem, das in ein Loch im Boden gebohrt oder in ein nahe gelegenes Gewässer wie einen Brunnen oder einen See getaucht wird. Durch dieses Rohrsystem fließt ein Kältemittel, das die Wärme des Grundwassers aufnimmt.
Die Wärmepumpe selbst besteht aus einem Verdampfer, einem Verdichter, einem Kondensator und einem Expansionsventil. Das Kältemittel wird durch den Verdampfer geleitet, wo es die Wärme des Grundwassers aufnimmt und verdampft. Der Kompressor erhöht den Druck und die Temperatur des verdampften Kältemittels, bevor es zum Kondensator geleitet wird. Im Kondensator gibt das Kältemittel die aufgenommene Wärme an das Heiz- oder Kühlsystem des Gebäudes ab und kondensiert wieder zu Flüssigkeit. Das abgekühlte Kältemittel wird dann durch das Expansionsventil entspannt und zurück zum Verdampfer geleitet, wo der Kreislauf von vorne beginnt.
Das Heiz- oder Kühlsystem im Gebäude kann verschiedene Formen annehmen, z. B. eine Fußbodenheizung oder ein Luftverteilungssystem mit Ventilatoren. Im Heizbetrieb gibt die Grundwasserwärmepumpe die aufgenommene Wärmeenergie an das Heizsystem ab, während sie im Kühlbetrieb dem Gebäude Wärme entzieht und an das Grundwasser abgibt.

Die Effizienz einer Grundwasserwärmepumpe beruht auf der Tatsache, dass die Temperatur des Grundwassers unabhängig von jahreszeitlichen Temperaturschwankungen relativ konstant bleibt. Dadurch kann die Wärmepumpe kontinuierlich Wärmeenergie aus dem Grundwasser aufnehmen und an das Gebäude abgeben. Der Energieverbrauch einer Grundwasserwärmepumpe ist in der Regel gering, da sie einen Großteil der benötigten Wärmeenergie aus dem natürlichen Wärmevorrat des Grundwassers bezieht.

Zu beachten ist, dass die Installation einer Grundwasserwärmepumpe planungs- und genehmigungspflichtig ist. Eine sorgfältige Untersuchung der örtlichen geologischen Verhältnisse und eine entsprechende Dimensionierung der Anlage sind notwendig, um eine effiziente und zuverlässige Nutzung des Grundwassers zu gewährleisten. Auch der Umweltschutz muss berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass das Grundwasser nicht übermäßig beansprucht wird und die natürlichen Ökosysteme erhalten bleiben.

Welche Vorteile bietet die Nutzung von Grundwasser als Wärmequelle für eine Wärmepumpe?

Die Nutzung von Grundwasser als Wärmequelle für eine Wärmepumpe bietet eine Reihe von Vorteilen:

Konstante Temperatur: Im Vergleich zu anderen Wärmequellen wie Luft oder Erdreich ist die Temperatur des Grundwassers das ganze Jahr über relativ konstant. Dies ermöglicht eine kontinuierliche und zuverlässige Wärmeversorgung des Heiz- oder Kühlsystems. Auch in extrem kalten oder heißen Jahreszeiten stellt das Grundwasser eine stabile Wärmequelle dar.
Hohe Effizienz: Aufgrund der konstanten Temperatur des Grundwassers kann eine Grundwasserwärmepumpe hohe Wirkungsgrade erreichen. Da die Wärmepumpe nur den Temperaturunterschied zwischen dem Grundwasser und dem Heiz- oder Kühlsystem ausgleichen muss, ist der Energiebedarf geringer als bei anderen Wärmequellen. Dadurch können erhebliche Einsparungen bei den Heiz- und Kühlkosten erzielt werden.
Geringe Umweltbelastung: Die Nutzung von Grundwasser als Wärmequelle ist eine umweltfreundliche Alternative. Das Grundwasser wird nicht verbraucht oder verschmutzt, da die Wärmepumpe dem Wasser lediglich Wärmeenergie entzieht und diese wieder zurückführt. Es werden keine fossilen Brennstoffe verbrannt, wodurch die Emissionen und der CO2-Fußabdruck reduziert werden.
Platzersparnis: Im Vergleich zu anderen Wärmepumpensystemen, die eine größere Fläche für Erdkollektoren oder Freiflächen benötigen, benötigt eine Grundwasserwärmepumpe weniger Platz. Der Wärmetauscher im Grundwasser kann in einem Brunnen oder Bohrloch installiert werden, was besonders bei beengten Platzverhältnissen von Vorteil ist.
Langfristige Nutzung: Grundwasser als Wärmequelle ist eine nachhaltige Ressource, die langfristig genutzt werden kann. Da Grundwasser ein erneuerbares Reservoir ist, wird es durch natürliche Prozesse wie Regen und Schneeschmelze ständig aufgefüllt. Bei richtiger Planung und Dimensionierung der Anlage kann Grundwasser über viele Jahre als zuverlässige Wärmequelle genutzt werden.

Beachten Sie jedoch, dass die Nutzung von Grundwasser als Wärmequelle auch einige Herausforderungen mit sich bringen kann. Die Installation erfordert eine sorgfältige Untersuchung der geologischen Bedingungen vor Ort und gegebenenfalls eine Genehmigung. Die Verfügbarkeit geeigneter Grundwasservorkommen kann regional unterschiedlich sein. Außerdem müssen mögliche Auswirkungen auf das Grundwasser und die Umwelt berücksichtigt werden, um eine nachhaltige Nutzung zu gewährleisten. Eine professionelle Beratung und Planung durch Fachleute ist daher unerlässlich.

Was kostet die Installation und der Betrieb einer Grundwasserwärmepumpe?

Die Kosten für die Installation und den Betrieb einer Grundwasserwärmepumpe hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe des zu beheizenden bzw. zu kühlenden Gebäudes, den örtlichen Gegebenheiten, der gewählten Systemkonfiguration und den projektspezifischen Anforderungen. Die wichtigsten Kostenfaktoren sind nachstehend aufgeführt:

Installationskosten: Die Kosten für die Anschaffung und Installation einer Grundwasserwärmepumpe können je nach Hersteller, Modell und Leistung variieren. Neben der Wärmepumpe selbst müssen die Kosten für den Wärmetauscher im Grundwasser, den Pufferspeicher, die Pumpen, die Regel- und Steuereinheiten sowie die Installation durch Fachpersonal berücksichtigt werden. Es ist ratsam, Angebote von verschiedenen Anbietern einzuholen und eine gründliche Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen.
Bohrkosten: Wenn für den Wärmetauscher ein Bohrloch im Grundwasser erforderlich ist, fallen zusätzliche Kosten für die Bohrung an. Die Bohrtiefe hängt von den örtlichen geologischen Bedingungen ab und kann die Kosten beeinflussen. Es ist wichtig, dass die Bohrung von erfahrenen Fachleuten durchgeführt wird, um eine sichere und effiziente Installation zu gewährleisten.
Genehmigungen und Planungskosten: Je nach Standort und gesetzlichen Bestimmungen können für die Installation einer Grundwasserwärmepumpe Genehmigungen erforderlich sein. Die Kosten für Genehmigungsverfahren und Planungsleistungen sollten bei den Gesamtkosten berücksichtigt werden.
Betriebskosten: Die Betriebskosten einer Grundwasserwärmepumpe setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Dazu gehören die Stromkosten für den Betrieb der Wärmepumpe und der zugehörigen Anlagenkomponenten. Es ist wichtig zu beachten, dass eine Grundwasserwärmepumpe im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen in der Regel energieeffizienter ist, was zu niedrigeren Betriebskosten führen kann. Die Wartungs- und Instandhaltungskosten sollten ebenfalls berücksichtigt werden, um eine optimale Leistung und Langlebigkeit der Anlage zu gewährleisten.
Finanzierungsmöglichkeiten: In einigen Ländern oder Regionen gibt es finanzielle Anreize und Förderprogramme für den Einsatz von umweltfreundlichen Heizsystemen wie Grundwasserwärmepumpen. Es lohnt sich, nach solchen Förderungen zu suchen, um die Gesamtkosten zu senken.

Es ist schwierig, genaue Zahlen zu nennen, da die Kosten von vielen individuellen Faktoren abhängen. In der Regel kann die Installation einer Grundwasserwärmepumpe zunächst höhere Investitionskosten verursachen als konventionelle Heizsysteme. Langfristige Energieeinsparungen und mögliche Förderungen können jedoch die Amortisationszeit verkürzen und die Gesamtkosten über die Lebensdauer der Anlage ausgleichen. Eine sorgfältige Planung, Kostenschätzung und Beratung durch Fachleute sind für eine fundierte Entscheidung unerlässlich.

Wie umweltfreundlich ist der Betrieb einer Wärmepumpe mit Grundwasser im Vergleich zu anderen Heizsystemen?

Der Betrieb einer Wärmepumpe mit Grundwasser als Wärmequelle gilt im Vergleich zu vielen anderen konventionellen Heizsystemen im Allgemeinen als umweltfreundlich. Hier einige Gründe dafür:

Geringerer CO2-Ausstoß: Eine Grundwasserwärmepumpe nutzt die natürliche Wärmeenergie des Grundwassers und benötigt im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen wie Öl- oder Gasheizungen weniger Primärenergie. Da in der Wärmepumpe kein direkter Verbrennungsprozess stattfindet, wird der CO2-Ausstoß deutlich reduziert. Dies trägt zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und damit zum Klimaschutz bei.
Energieeffizienz: Wärmepumpen nutzen das Prinzip der Wärmeübertragung, bei dem Wärmeenergie von einer Quelle mit niedriger Temperatur auf eine Quelle mit höherer Temperatur übertragen wird. Da das Grundwasser im Vergleich zur Luft oder zum Boden eine relativ konstante Temperatur hat, ermöglicht dies einen hohen Wirkungsgrad der Wärmepumpe. Die Energieeffizienz wird häufig durch den sogenannten COP-Wert (Coefficient of Performance) angegeben, der angibt, wie viel Wärmeenergie die Wärmepumpe im Verhältnis zur eingesetzten elektrischen Energie liefert. Bei einer Grundwasserwärmepumpe können COP-Werte von 4 bis 5 erreicht werden, d.h. die Wärmepumpe erzeugt vier- bis fünfmal so viel Wärmeenergie im Vergleich zur eingesetzten elektrischen Energie.
Vermeidung von Schadstoffen: Beim Betrieb einer Grundwasserwärmepumpe entstehen vor Ort keine Emissionen. Es entstehen weder Abgase noch Schadstoffe, die die Luftqualität beeinträchtigen könnten. Dadurch wird die lokale Umweltbelastung minimiert, was besonders in dicht besiedelten Gebieten und in Gebieten mit strengen Umweltauflagen von Vorteil ist.
Kein Brennstoffbedarf: Eine Grundwasserwärmepumpe benötigt keinen Brennstoff wie Öl oder Gas, um Wärme zu erzeugen. Damit entfallen die Brennstoffversorgung und die damit verbundenen Risiken wie Leckagen oder Schadstoffemissionen bei der Lagerung oder Verbrennung der Brennstoffe. Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wird verringert, was zur Sicherheit der Energieversorgung beiträgt.
Langfristige Nachhaltigkeit: Grundwasser als Wärmequelle ist eine erneuerbare Ressource, die durch natürliche Prozesse wie Regen und Schneeschmelze ständig erneuert wird. Durch eine nachhaltige Planung und Nutzung kann Grundwasser langfristig als zuverlässige und umweltfreundliche Wärmequelle dienen.

Wichtig ist, dass die Umweltauswirkungen einer Wärmepumpe auch von der Art der verwendeten elektrischen Energie abhängen. Wird die Wärmepumpe mit erneuerbaren Energien wie Solar- oder Windenergie betrieben, kann die Umweltbilanz weiter verbessert werden. Insgesamt stellt der Einsatz einer Wärmepumpe mit Grundwasser als Wärmequelle jedoch eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen dar.

Welche Probleme oder Risiken können bei der Nutzung eines Grundwasserbrunnens für eine Wärmepumpe auftreten?

Bei der Nutzung eines Grundwasserbrunnens für eine Wärmepumpe können verschiedene Probleme oder Risiken auftreten, die eine sorgfältige Planung, Installation und regelmäßige Überwachung erfordern. Hier sind einige der möglichen Herausforderungen:

Verfügbarkeit und Qualität des Grundwassers: Es muss sichergestellt werden, dass Grundwasser in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung steht. Menge und Temperatur des Grundwassers sollten den Anforderungen der Wärmepumpe entsprechen. Eine unzureichende Wassermenge oder eine zu niedrige Temperatur des Grundwassers kann die Leistung der Wärmepumpe beeinträchtigen. Außerdem sollte die Wasserqualität auf mögliche Verunreinigungen überprüft werden, um Schäden an der Wärmepumpe oder Gesundheitsrisiken zu vermeiden.
Geologische Untersuchung und Bohrlochstabilität: Vor der Installation eines Grundwasserbrunnens für die Wärmepumpe ist eine geologische Untersuchung erforderlich, um die Bodenbeschaffenheit und die geologische Struktur zu beurteilen. Dies ist wichtig, um die Stabilität des Bohrlochs zu gewährleisten und Probleme wie Bodensenkungen, Verstopfungen oder Einstürze zu vermeiden. Die Bohrung sollte von Fachleuten durchgeführt werden und die Empfehlungen zur Dimensionierung und Ausführung der Bohrung sollten beachtet werden.
Auswirkungen auf das Grundwasser und die Umwelt: Die Nutzung des Grundwassers als Wärmequelle muss mit Vorsicht erfolgen, um negative Auswirkungen auf das Grundwasser und die Umwelt zu vermeiden. Eine übermäßige Entnahme von Grundwasser kann zu einem Absinken des Grundwasserspiegels führen, was wiederum Probleme für andere Wasserentnahmestellen oder Ökosysteme verursachen kann. Eine behördliche Genehmigung und die Einhaltung der örtlichen Vorschriften sind erforderlich, um eine nachhaltige Nutzung des Grundwassers zu gewährleisten.
Verstopfung oder Verschmutzung des Wärmetauschers: Der Wärmetauscher im Grundwasser ist anfällig für Verstopfung oder Verschmutzung durch Sedimente, Ablagerungen oder biologisches Wachstum im Wasser. Dies kann die Wärmeübertragung beeinträchtigen und die Leistung der Wärmepumpe verringern. Regelmäßige Inspektionen und Wartungsarbeiten sind erforderlich, um die effiziente Funktion des Wärmetauschers zu gewährleisten.
Wartungs- und Reparaturkosten: Eine Grundwasserwärmepumpe muss regelmäßig gewartet werden, um eine optimale Leistung und lange Lebensdauer zu gewährleisten. Dazu gehören die Überprüfung der Systemkomponenten, die Reinigung des Wärmetauschers und die Überprüfung der elektrischen Anschlüsse. Gegebenenfalls können Reparaturkosten anfallen, wenn Komponenten ausgetauscht oder repariert werden müssen.

Es ist wichtig, dass ein erfahrener Fachmann die Installation und den Betrieb einer Grundwasserwärmepumpe überwacht, damit mögliche Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden können. Durch sorgfältige Planung, regelmäßige Überwachung und Wartung kann das Risiko von Problemen minimiert werden.

Wie viel Energie kann ich mit einer Grundwasserwärmepumpe im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen einsparen?

Der tatsächliche Energieeinspareffekt einer Grundwasserwärmepumpe im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Effizienz der Wärmepumpe, der energetischen Qualität des Gebäudes, den Heizgewohnheiten der Bewohner und den klimatischen Bedingungen. Im Folgenden finden Sie einige allgemeine Informationen zum Energieeinsparpotenzial:

Hohe Effizienz der Wärmepumpe: Grundwasserwärmepumpen haben im Allgemeinen eine hohe Energieeffizienz. Der Coefficient of Performance (COP), der das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetzter elektrischer Energie angibt, liegt in der Regel zwischen 4 und 5, d.h. für jede Einheit elektrischer Energie erzeugt die Wärmepumpe etwa 4 bis 5 Einheiten Wärmeenergie. Im Vergleich dazu haben konventionelle Heizsysteme wie Öl- oder Gasheizungen einen niedrigeren Wirkungsgrad, der typischerweise zwischen 0,8 und 0,9 liegt.
Geringerer Verbrauch fossiler Brennstoffe: Eine Grundwasserwärmepumpe benötigt keine fossilen Brennstoffe wie Öl oder Gas, um Wärme zu erzeugen. Dadurch wird der Verbrauch dieser endlichen Ressourcen reduziert und der CO2-Ausstoß verringert. Der genaue Einspareffekt hängt jedoch von der zuvor genutzten Heizungsanlage ab.
Geringere Abhängigkeit von Energiepreisschwankungen: Da die Wärmequelle Grundwasser relativ konstante Temperaturen aufweist, ist die Leistung der Wärmepumpe unabhängig von jahreszeitlichen Temperaturschwankungen. Dadurch ist eine Grundwasserwärmepumpe weniger anfällig für Preisschwankungen bei Brennstoffen wie Öl oder Gas. Dies kann dazu beitragen, die Energiekosten zu stabilisieren und langfristig Kosten einzusparen.
Optimierung des Heizwärmebedarfs: Durch die Kombination einer Grundwasserwärmepumpe mit effizienten Heizsystemen wie einer Fußbodenheizung oder einer guten Wärmedämmung des Gebäudes kann der Heizbedarf weiter optimiert werden. Gut gedämmte Gebäude verlieren weniger Wärme und benötigen daher weniger Energie, um ein angenehmes Raumklima zu gewährleisten. Dadurch können weitere Energieeinsparungen erzielt werden.

Da die tatsächlichen Einsparungen von Fall zu Fall unterschiedlich sind und von den individuellen Gegebenheiten abhängen, empfielt sich eine genaue Bewertung des Energieverbrauchs vor und nach der Installation einer Grundwasserwärmepumpe durch einen Fachmann.

Gibt es finanzielle Unterstützung oder Förderprogramme für die Installation einer Wärmepumpe mit Grundwasserbrunnen?

Ja, in vielen Ländern und Regionen gibt es finanzielle Unterstützung und Förderprogramme für die Installation einer Wärmepumpe mit Grundwasserbrunnen oder generell für die Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmesektor. Diese Förderungen sollen den Umstieg auf umweltfreundliche und energieeffiziente Heizsysteme erleichtern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Verfügbarkeit und die spezifischen Bedingungen der Förderprogramme von Land zu Land, von Region zu Region und sogar von Kommune zu Kommune variieren können. Nachfolgend einige Beispiele für mögliche Förderungen:

Subventionen und Subventionsprogramme: Viele Regierungen, Energieversorgungsunternehmen und andere Institutionen bieten direkte finanzielle Zuschüsse oder Zuschussprogramme für die Installation einer Wärmepumpe mit Grundwasserbrunnen an. Diese Zuschüsse können einen Teil der Anschaffungs- und Installationskosten abdecken und helfen, die Investitionskosten zu senken.
Kredite und zinsgünstige Darlehen: Einige Länder und Banken bieten zinsgünstige Darlehen oder Kredite speziell für erneuerbare Energien und energieeffiziente Heizsysteme an. Diese Darlehen können helfen, die Kosten für die Installation einer Grundwasserwärmepumpe zu finanzieren und über einen längeren Zeitraum zurückzuzahlen.
Steuerliche Anreize: Steuerliche Anreize wie Steuervergünstigungen, Steuernachlässe oder Steuererleichterungen werden häufig eingesetzt, um den Einsatz umweltfreundlicher Technologien zu fördern. In einigen Ländern erhalten Hausbesitzer, die eine Wärmepumpe mit Grundwasserbrunnen installieren, steuerliche Vorteile, die die Gesamtkosten reduzieren.
Förderprogramme der Energieversorger: Energieversorger bieten oft spezielle Förderprogramme oder Tarife für Kunden an, die auf erneuerbare Energien und effiziente Heizsysteme umsteigen. Diese Programme können finanzielle Anreize, niedrigere Tarife oder spezielle Vergütungen für die Einspeisung von überschüssiger Energie in das Stromnetz beinhalten.
Regionale und lokale Förderprogramme: Neben den nationalen Förderprogrammen gibt es häufig auch regionale oder lokale Förderprogramme für erneuerbare Energien und energieeffiziente Technologien. Diese können von Kommunen, Landkreisen oder regionalen Behörden angeboten werden und an bestimmte Voraussetzungen oder Bedingungen geknüpft sein.

Um Informationen über spezifische Förderprogramme und Fördermöglichkeiten für die Installation einer Wärmepumpe mit Grundwasserbrunnen zu erhalten, ist es ratsam, sich an lokale Behörden, Energieagenturen, Energieversorgungsunternehmen oder Umweltschutzorganisationen zu wenden. Dort erhält man detaillierte Informationen und Beratung zu den Fördermöglichkeiten und den entsprechenden Antragsverfahren.

Fazit

Ein Grundwasserbrunnen ist eine Bohrung in den Boden, die bis zum Grundwasser reicht. Das Grundwasser wird als Wärmequelle für eine Wärmepumpe genutzt. Eine Grundwasserwärmepumpe basiert auf dem Prinzip der Wärmepumpentechnik und nutzt die Temperaturdifferenz zwischen dem Grundwasser und dem zu beheizenden bzw. zu kühlenden Raum. Die Wärmeenergie des Grundwassers wird über einen Wärmetauscher auf die Wärmepumpe übertragen, die das Wasser erwärmt und das Heiz- oder Kühlsystem des Gebäudes betreibt. Die Nutzung von Grundwasser als Wärmequelle bietet Vorteile wie konstante Temperatur, hohe Effizienz, geringe Umweltbelastung, Platzersparnis und langfristige Nachhaltigkeit. Die Kosten für die Installation und den Betrieb einer Grundwasserwärmepumpe hängen von verschiedenen Faktoren wie der Größe des Gebäudes, den örtlichen Gegebenheiten und den spezifischen Anforderungen des Projekts ab. Für die Installation einer Grundwasserwärmepumpe gibt es finanzielle Unterstützung und Förderprogramme, die von Land zu Land und von Region zu Region unterschiedlich sind.

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