Artikel erstellt am 06.02.2024
von Boris Stippe | ca: 5 Min. zu lesen

Alles, was Sie über die Förderung von Balkonkraftwerken wissen müssen

Das Interesse an erneuerbaren Energien und der Wunsch, aktiv zum Umweltschutz beizutragen, haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Eine besonders attraktive Möglichkeit für Eigenheimbesitzer und Mieter, sich an dieser Bewegung zu beteiligen, ist die Installation eines Balkonkraftwerks. Diese kleinen, aber effizienten Solaranlagen bieten nicht nur eine umweltfreundliche Energiequelle, sondern können auch zu erheblichen Einsparungen bei den Stromkosten führen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Förderung von Balkonkraftwerken.

Symbolbild Energieberatung mit Bauplänen
Symbolbild Energieberatung mit Bauplänen (Bildquelle: USeePhoto – stock.adobe.com)

Förderung von Balkonkraftwerken: Das Wichtigste auf einen Blick

In Deutschland gibt es je nach Bundesland und Stadt unterschiedliche Förderungen für Balkonkraftwerke – kleine Solaranlagen mit ein bis zwei PV-Modulen, die auf Ihrem Balkon Strom erzeugen und damit Ihre jährlichen Stromkosten senken können. Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Förderungen und Vorteilen von Balkonkraftwerken:

  • Finanzielle Förderungen
  • Stromkosten einsparen
  • Befreiung von der Mehrwertsteuer
  • Amortisation
  • Einfache Installation und Inbetriebnahme

Finanzielle Förderungen

Die finanzielle Förderung von Balkonkraftwerken ist ein wesentlicher Anreiz für deren Anschaffung. Verschiedene Städte, Gemeinden und Bundesländer in Deutschland bieten unterschiedliche Zuschüsse und Förderprogramme an. Beispielsweise gewährt Berlin einen Zuschuss von bis zu 500 Euro für den Kauf einer Balkon-Solaranlage. Ähnlich verhält es sich in Mecklenburg-Vorpommern, wo ebenfalls bis zu 500 Euro Förderung möglich sind. Diese finanziellen Anreize können die anfänglichen Investitionskosten erheblich reduzieren und machen die Anschaffung eines Balkonkraftwerks für einen breiteren Personenkreis attraktiv.

Hinweis:
Die Förderung von Balkonkraftwerken ist abhängig von Ihrem Wohnort. So gibt es bis heute auch noch nicht in jedem Bundesland bzw. Ort eine Förderung. Halten Sie die aktuellen Entwicklungen im Blick – im Jahr 2024 wird sich noch
einiges tun. Informieren Sie sich am besten direkt bei den zuständigen Landesbehörden oder Stadtverwaltungen über die aktuellen Fördermöglichkeiten.

Stromkosteneinsparung

Ein wesentlicher Vorteil von Balkonkraftwerken ist die Einsparung bei den Stromkosten. Durch die eigene Stromproduktion können Verbraucher ihre jährliche Stromrechnung um 50 bis 200 Euro senken. Diese Einsparung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe und Effizienz des Balkonkraftwerks sowie dem individuellen Stromverbrauch. Besonders in Zeiten steigender Energiepreise kann dies eine erhebliche Entlastung darstellen. Auch Mieter können von diesen Einsparungen profitieren, da Balkonkraftwerke leicht installierbar und bei Umzügen mitnehmbar sind.

Mehrwertsteuerbefreiung

Seit 2023 sind Balkonkraftwerke in Deutschland von der Mehrwertsteuer befreit. Diese Befreiung stellt einen weiteren finanziellen Anreiz dar, da sie die Anschaffungskosten der Anlagen um 19 Prozent reduziert. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Händler diese steuerliche Entlastung automatisch an die Kunden weitergeben. Daher ist es ratsam, beim Kauf darauf zu achten, ob der Mehrwertsteuervorteil im Verkaufspreis berücksichtigt wurde. Diese Steuerbefreiung macht Balkonkraftwerke insgesamt günstiger und fördert ihre Verbreitung.

Amortisation

Die Amortisationszeit eines Balkonkraftwerks ist ein wichtiger Faktor für die Investitionsentscheidung. Ohne Förderung kann sich ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 600 Watt innerhalb von etwa 4,5 Jahren amortisieren. Mit staatlichen Zuschüssen, wie sie in einigen Bundesländern angeboten werden, kann sich diese Zeit deutlich verkürzen. Im Fall von Mecklenburg-Vorpommern, wo bis zu 500 Euro Förderung gewährt werden, kann sich die Amortisationszeit auf unter zwei Jahre reduzieren. Die schnelle Amortisation, kombiniert mit den laufenden Einsparungen bei den Stromkosten, macht Balkonkraftwerke zu einer wirtschaftlich attraktiven Option.

Einfache Installation und Betrieb

Balkonkraftwerke zeichnen sich durch ihre einfache Installation und ihren unkomplizierten Betrieb aus. Sie können in der Regel ohne umfangreiche technische Kenntnisse oder große bauliche Veränderungen installiert werden. Dies macht sie besonders für Mieter und Personen ohne Zugang zu einem eigenen Dach attraktiv. Die Anlagen werden einfach in eine vorhandene Steckdose eingesteckt und können bei Bedarf leicht demontiert und an einem neuen Standort wieder installiert werden. Diese Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit tragen dazu bei, dass Balkonkraftwerke eine immer beliebtere Option für die dezentrale Stromerzeugung werden.

So erhalten Sie eine Förderung für ein Balkonkraftwerk

Um eine Förderung für ein Balkonkraftwerk zu erhalten, müssen Sie einige Schritte befolgen, die je nach Bundesland oder Kommune variieren können. Zunächst sollten Sie sich über die spezifischen Förderprogramme in Ihrem Bundesland oder Ihrer Stadt informieren. Dies kann über die offiziellen Webseiten der Landesregierung, Stadtverwaltung oder lokalen Energieagenturen erfolgen. Dort finden Sie Informationen zu den Förderbedingungen, der Höhe der Zuschüsse und den erforderlichen Unterlagen.

Sobald Sie ein passendes Förderprogramm identifiziert haben, müssen Sie in der Regel einen Antrag stellen. Das geschieht häufig online über die entsprechenden Webportale der Förderinstitutionen. Der Antrag muss meist vor dem Kauf des
Balkonkraftwerks eingereicht werden, da einige Programme die Förderung nur bei vorheriger Genehmigung gewähren. Wichtig ist, alle erforderlichen Unterlagen bereitzuhalten, wie beispielsweise einen Nachweis über den Wohnsitz, technische Daten des Balkonkraftwerks und gegebenenfalls eine Zustimmung des Vermieters.

Nachdem der Antrag eingereicht wurde, erfolgt eine Prüfung durch die zuständige Behörde. Bei einer Genehmigung erhalten Sie entweder einen direkten Zuschuss zu den Anschaffungskosten oder eine nachträgliche Erstattung nach dem Kauf und der Installation des Balkonkraftwerks. Beachten Sie, dass die genauen Verfahren und Anforderungen je nach Förderprogramm variieren können, daher ist es wichtig, sich im Vorfeld gründlich zu informieren und alle Richtlinien genau zu befolgen.

Bitte beachten Sie:
In Deutschland ist es grundsätzlich möglich, mehr als ein Balkonkraftwerk zu betreiben, allerdings gibt es dabei wichtige Regelungen zu beachten. Die zentrale Vorgabe ist, dass die Gesamtleistung aller Balkonkraftwerke pro Wohnung oder Stromzähler 600 Watt nicht überschreiten darf. Das bedeutet, Sie können durchaus mehrere PV-Module installieren, solange die kombinierte Leistung, die in das Hausnetz eingespeist wird, diese Grenze nicht überschreitet. Wenn Sie jedoch die Grenze von 600 Watt überschreiten, fallen Sie nicht mehr unter die vereinfachten Regelungen für Kleinbetreiber. In diesem Fall ist eine Anmeldung beim Marktstammdatenregister erforderlich. Zusätzlich muss die Anlage von einem qualifizierten Elektriker überprüft werden.

Informieren lohnt sich: Balkonkraftwerk installieren und sparen

Mit den hier bereitgestellten Informationen sind Sie nun bestens darauf vorbereitet, Ihr eigenes Balkonkraftwerk effizient und vorteilhaft zu nutzen. Die Kombination aus finanziellen Förderungen, Einsparungen bei den Stromkosten und der einfachen Installation macht Balkonkraftwerke zu einer ausgezeichneten Wahl für jeden, der aktiv zur Energiewende beitragen möchte. Denken Sie daran, sich stets über die neuesten Entwicklungen und Fördermöglichkeiten in Ihrem Bundesland oder Ihrer Kommune zu informieren.

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