Artikel aktualisiert am 19.03.2024
von Boris Stippe | ca: 10 Min. zu lesen

Bezugszähler

Was ist ein Stromzähler für Solaranlagen?

Ein Bezugszähler ist ein elektronischer Zähler, der den Stromfluss zu einer Verbrauchsstelle wie einem Gebäude oder einer Wohnung misst. Wenn eine Solaranlage Strom erzeugt und in das öffentliche Stromnetz einspeist, misst der Bezugszähler auch den Stromfluss in die andere Richtung, d.h. den Strombezug aus dem Netz.

Digitaler Stromzähler
Digitaler Stromzähler (Bildquelle: schulzie – stock.adobe.com)

Ein Bezugszähler ist ein Messgerät, das den Stromfluss zu einer Verbrauchseinrichtung wie einem Gebäude oder einer Wohnung misst. Der Bezugszähler ist an das Stromnetz angeschlossen und misst die elektrische Energie, die aus dem Netz in die Verbrauchseinrichtung fließt. Der Stromfluss wird in Kilowattstunden (kWh) gemessen und bildet die Grundlage für die Abrechnung des Stromverbrauchs.

Im Zusammenhang mit der Erzeugung von Solarstrom spielt der Bezugszähler eine besondere Rolle. Produziert eine Solaranlage auf einem Hausdach oder einer Freifläche Strom, der nicht unmittelbar verbraucht wird, fließt dieser Strom in das öffentliche Stromnetz. In diesem Fall misst der Bezugszähler auch den Stromfluss in die andere Richtung, also den Strombezug aus dem Netz. Produziert die Solaranlage mehr Strom als im Haus oder Betrieb benötigt wird, wird dieser überschüssige Strom in das Stromnetz eingespeist und der Bezugszähler erfasst diesen Stromfluss als „Einspeisung“.

Durch den Einsatz von Bezugszählern kann der Stromverbrauch in einem Gebäude oder Betrieb genau erfasst werden. Der Bezugszähler ermöglicht die Überwachung des Stromverbrauchs und damit die Identifizierung von Einsparpotenzialen. Im Zusammenhang mit der Erzeugung von Solarenergie ist der Bezugszähler ein wichtiger Bestandteil, da er die Einspeisung von Solarstrom in das Stromnetz genau erfasst und somit die Abrechnung zwischen Netzbetreiber und Anlagenbetreiber ermöglicht.

Wie wird der Bezugszähler bei der Installation einer Solaranlage angepasst?

Bei der Installation einer Solaranlage muss der Bezugszähler angepasst werden, um den Solarstromfluss zu erfassen und die Einspeisung in das Stromnetz zu berücksichtigen. Die genaue Anpassung des Bezugszählers hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe der Solaranlage und der Art des Stromzählers.

Grundsätzlich wird bei der Installation einer Solaranlage der Bezugszähler durch einen sogenannten Zweirichtungszähler ersetzt. Ein Zweirichtungszähler misst den Stromfluss in beide Richtungen, also sowohl den Strombezug aus dem Netz als auch die Einspeisung von Solarstrom in das Netz. Dies ist notwendig, um den Stromverbrauch und die Stromeinspeisung genau zu erfassen und korrekt abzurechnen.

Wenn der Bezugszähler ausgetauscht werden muss, ist es wichtig, dass dies von einem qualifizierten Elektriker oder einem zugelassenen Installateur durchgeführt wird. Die Installation eines Zweirichtungszählers erfordert in der Regel eine Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber, der den Zähler anschließend prüft und freigibt.

Einige Netzbetreiber verlangen auch die Installation eines zusätzlichen Zählers, der den Solarstromfluss separat erfasst. Dieser Zähler wird in der Regel direkt an der Solaranlage angebracht und misst die Stromerzeugung der Anlage. Die Daten dieses Zählers werden mit denen des Zweirichtungszählers abgeglichen, um den Solarstromfluss korrekt zu erfassen.

Nach erfolgreicher Installation und Konfiguration des Bezugszählers kann der Stromverbrauch und die Einspeisung von Solarstrom genau erfasst und abgerechnet werden.

Kann ich mit einer Solaranlage meinen gesamten Stromverbrauch selbst decken?

Ob es möglich ist, den gesamten Stromverbrauch eines Haushaltes oder eines Betriebes mit einer Solaranlage selbst zu decken, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Größe der Solaranlage, die Art der Verbraucher, der Standort und die Sonneneinstrahlung. In der Regel wird es jedoch nicht möglich sein, den gesamten Stromverbrauch mit einer Solaranlage zu decken.

Der Stromverbrauch eines Haushalts oder eines Unternehmens variiert je nach Tages- und Jahreszeit. In der Regel ist der Strombedarf dann am höchsten, wenn die Sonne nicht scheint, z.B. abends oder im Winter. Eine Solaranlage erzeugt jedoch nur dann Strom, wenn die Sonne scheint, was bedeutet, dass zu diesen Zeiten kein Solarstrom erzeugt werden kann.

Um den gesamten Stromverbrauch mit einer Solaranlage decken zu können, müsste die Anlage sehr groß sein und es müssten ausreichend Speichermöglichkeiten für den erzeugten Solarstrom vorhanden sein. Insbesondere die Speicherung von Solarstrom ist jedoch technisch und wirtschaftlich noch nicht ausgereift, so dass in der Regel nur ein Teil des Strombedarfs mit Solarstrom gedeckt werden kann.

Es gibt jedoch Möglichkeiten, den Eigenverbrauch von Solarstrom zu erhöhen und damit den Strombezug aus dem Netz zu reduzieren. Dazu gehört die Nutzung von Verbrauchern zu Zeiten, in denen die Solaranlage Strom produziert, z.B. durch die Nutzung von Elektrogeräten am Tag oder durch den Einsatz von Zeitschaltuhren. Auch der Einsatz von Batteriespeichern kann dazu beitragen, den Eigenverbrauch zu erhöhen und damit den Strombezug aus dem Netz zu reduzieren.

Wie wird der eingespeiste Solarstrom vergütet?

Der eingespeiste Solarstrom wird in der Regel nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet. Das EEG regelt die Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien und soll so den Ausbau dieser Energiequellen fördern. Die Höhe der Vergütung hängt von verschiedenen Faktoren wie der Größe der Solaranlage, dem Jahr der Inbetriebnahme und der Art der Anlage ab.

Die Einspeisevergütung wird für einen Zeitraum von 20 Jahren garantiert und ist in der Regel auf die erzeugte Strommenge begrenzt. Der Strom wird zu einem festen Preis pro Kilowattstunde vergütet, der vom Gesetzgeber festgelegt wird. Dieser Preis ist in der Regel höher als der Preis, den ein Endverbraucher für Strom aus dem Netz bezahlen würde.

Die Vergütung erfolgt in der Regel über den örtlichen Netzbetreiber, der auch den Bezugszähler zur Erfassung des Solarstromflusses bereitstellt. Der Netzbetreiber ist verpflichtet, den eingespeisten Solarstrom zu erfassen und dem Anlagenbetreiber entsprechend zu vergüten. Die Abrechnung erfolgt in der Regel monatlich oder vierteljährlich.

Die Einspeisevergütung ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, mit Solarstrom Geld zu verdienen. Durch den Eigenverbrauch von Solarstrom kann auch der Strombezug aus dem Netz reduziert und damit Stromkosten gespart werden. Insbesondere in Kombination mit Batteriespeichern kann der Eigenverbrauch erhöht und der Solarstrombezug aus dem Netz weiter reduziert werden.

Wie wird der Stromverbrauch abgerechnet, wenn ich eine Solaranlage installiert habe?

Wenn Sie Solarstrom selbst verbrauchen, wird dieser in der Regel nicht separat abgerechnet, sondern mit dem normalen Strombezug aus dem Netz verrechnet. Das bedeutet, dass Sie nur den Strombezug aus dem Netz bezahlen müssen, der über Ihren Eigenverbrauch hinausgeht. Der Eigenverbrauch von Solarstrom kann dazu beitragen, den Strombezug aus dem Netz zu reduzieren und damit die Stromkosten zu senken.

Die Einspeisung von Solarstrom wird in der Regel separat abgerechnet. Der eingespeiste Solarstrom wird nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet, das heißt, Sie erhalten eine Vergütung für den eingespeisten Strom. Die Höhe der Vergütung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe der Solaranlage und dem Jahr der Inbetriebnahme.

Die Abrechnung des Stromverbrauchs und der Einspeisung erfolgt in der Regel über den örtlichen Netzbetreiber. Dieser stellt auch den Bezugszähler zur Verfügung und ist für die Erfassung und Abrechnung des Stromverbrauchs und der Einspeisung zuständig. Die Abrechnung erfolgt in der Regel monatlich oder vierteljährlich.

Es besteht auch die Möglichkeit, den Stromverbrauch und die Einspeisung von Solarstrom über ein Online-Portal des Netzbetreibers einzusehen. Auf diese Weise können Stromverbrauch und Einspeisung kontrolliert und optimiert werden.

Gibt es besondere Anforderungen an den Bezugszähler, wenn ich eine Solaranlage installieren möchte?

Der Bezugszähler muss in der Lage sein, den Stromfluss in beide Richtungen zu messen, d.h. sowohl den Strombezug aus dem Netz als auch die Einspeisung von Solarstrom in das Netz zu erfassen. Dazu wird in der Regel ein Zweirichtungszähler verwendet, der speziell für den Einsatz in Solaranlagen entwickelt wurde.

Ein Zweirichtungszähler misst den Stromfluss in beide Richtungen und erfasst dabei den Solarstromfluss als „Einspeisung“. Der Bezugszähler muss auch in der Lage sein, den Stromverbrauch und die Solarstromeinspeisung getrennt zu erfassen, um eine korrekte Abrechnung durchführen zu können.

Darüber hinaus müssen Bezugszähler für Solaranlagen bestimmte technische Anforderungen erfüllen. So müssen sie sowohl Gleichstrom (DC) als auch Wechselstrom (AC) messen können, da Solaranlagen Gleichstrom erzeugen, der vor der Einspeisung in das Stromnetz in Wechselstrom umgewandelt werden muss.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Messgenauigkeit des Bezugszählers. Der Bezugszähler muss in der Lage sein, den Stromfluss mit hoher Genauigkeit zu messen, um eine korrekte Abrechnung zu gewährleisten. Die Genauigkeit des Bezugszählers wird in der Regel durch die Norm DIN EN 62053-21 definiert.

Kann ich meinen Stromverbrauch und die Einspeisung von Solarstrom online einsehen?

Viele Netzbetreiber stellen ihren Kunden ein Online-Portal zur Verfügung, über das der Stromverbrauch und die Einspeisung von Solarstrom in Echtzeit eingesehen werden kann. Das Online-Portal bietet verschiedene Funktionen, wie z.B. die Anzeige des aktuellen Stromverbrauchs und der Einspeisung von Solarstrom, die Darstellung des Stromverbrauchs und der Einspeisung im Zeitverlauf und die Bereitstellung von Daten zum aktuellen Strompreis.

Um das Online-Portal nutzen zu können, müssen Sie sich in der Regel registrieren und einen Zugang beantragen. Dazu benötigen die Nummer des Bezugszählers sowie weitere Angaben zur Solaranlage und zum Stromvertrag.

Die Nutzung des Online-Portals bietet verschiedene Vorteile. So können Sie Ihren Stromverbrauch und die Einspeisung von Solarstrom kontrollieren und optimieren. Insbesondere lässt sich der Einsatz von Solarstrom besser planen und steuern, um den Eigenverbrauch zu erhöhen und den Strombezug aus dem Netz zu reduzieren.

Darüber hinaus können Sie über das Online-Portal die Abrechnung des Stromverbrauchs und der Einspeisung von Solarstrom kontrollieren und überprüfen. So können Sie sich von der Richtigkeit der Abrechnung überzeugen und eventuelle Fehler schnell erkennen.

Was passiert mit dem überschüssigen Solarstrom, den ich nicht selbst verbrauche oder ins Netz einspeise?

Wenn Sie überschüssigen Solarstrom produzieren, den Sie weder selbst verbrauchen noch ins Netz einspeisen, wird dieser Strom in der Regel nicht genutzt und geht verloren. Der Solarstrom wird einfach nicht erzeugt, wenn die Solaranlage ihre maximale Leistung erreicht hat und es keine weiteren Abnehmer für den Strom gibt.

Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, den überschüssigen Solarstrom zu nutzen und so den Solarstromanteil im Haushalt zu erhöhen. Eine Möglichkeit ist der Einsatz von Batteriespeichern, in denen der überschüssige Solarstrom gespeichert werden kann, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Einspeisung des überschüssigen Stroms in Wärmepumpen. In diesem Fall wird der Solarstrom zur Erwärmung von Wasser oder zum Heizen von Räumen genutzt, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen oder ungenutzt zu lassen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Umwandlung von überschüssigem Strom in Wasserstoff oder Methan, die dann für die spätere Nutzung in Brennstoffzellen oder als Gas gespeichert werden können. Auf diese Weise kann überschüssiger Solarstrom für verschiedene Zwecke genutzt werden.

Zu beachten ist jedoch, dass die Umwandlung von Solarstrom in andere Energieformen mit hohen Kosten verbunden sein kann und der Wirkungsgrad der Umwandlung begrenzt ist. Daher ist es in der Regel sinnvoller, den Solarstrom direkt zu nutzen oder in Batteriespeichern zu speichern.

Fazit

Der Bezugszähler ist ein elektronisches Messgerät, das den Stromfluss zu einer Verbrauchseinrichtung misst und die Grundlage für die Abrechnung des Stromverbrauchs bildet. Bei der Installation einer Solaranlage muss der Bezugszähler angepasst werden, um den Solarstromfluss zu erfassen und die Einspeisung in das Stromnetz zu berücksichtigen. Der eingespeiste Solarstrom wird nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet und die Abrechnung des Stromverbrauchs und der Einspeisung erfolgt über den Bezugszähler. Der Artikel beantwortet auch die Fragen, ob eine Solaranlage den gesamten Stromverbrauch decken kann und ob es möglich ist, den Stromverbrauch und die Einspeisung von Solarstrom online abzufragen.

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