Artikel aktualisiert am 19.03.2024
von Boris Stippe | ca: 9 Min. zu lesen

Blei-Akkumulatoren

Wie funktioniert der Bleiakku als Solarspeicher?

Bleiakkumulatoren sind wiederaufladbare Batterien, die häufig in Solarstromanlagen eingesetzt werden. Sie bestehen aus Bleiplatten und einem Elektrolyten aus Schwefelsäure und destilliertem Wasser und können elektrische Energie speichern und bei Bedarf wieder abgeben.

Ein Bleiakkumulator angeschlossen an ein Solarpanel
Ein Bleiakkumulator angeschlossen an ein Solarpanel (Bildquelle: Zern Liew – stock.adobe.com)

Bleiakkumulatoren sind wiederaufladbare Batterien, die häufig in Solaranlagen verwendet werden, um den erzeugten Strom zu speichern und bei Bedarf wieder abzugeben. Sie bestehen aus einer Anzahl von Bleiplatten, die mit Elektrolyt, einer Lösung aus Schwefelsäure und destilliertem Wasser, gefüllt sind. Wenn eine elektrische Energiequelle, wie z. B. Solarzellen, an die Batterie angeschlossen wird, wandelt sie die Energie in chemische Energie um, indem sie den Elektrolyten an der Anode oxidiert und gleichzeitig an der Kathode reduziert. Beim Entladen der Batterie wird dieser Prozess umgekehrt und die gespeicherte Energie in Form von elektrischer Energie abgegeben.

Bleiakkumulatoren sind aufgrund ihres einfachen Aufbaus, ihres geringen Preises und ihrer hohen Zuverlässigkeit eine häufig verwendete Methode zur Speicherung von Solarstrom. Sie haben jedoch auch einige Nachteile, wie z.B. eine begrenzte Anzahl von Lade- und Entladezyklen, eine möglicherweise unzureichende Kapazität bei niedrigen Temperaturen und die Tatsache, dass sie schädliche Schwermetalle enthalten. In jüngster Zeit haben andere Batterietypen, wie z.B. Lithium-Ionen-Batterien, an Bedeutung gewonnen, da sie eine höhere Energiedichte und eine längere Lebensdauer aufweisen und daher besser für die spezifischen Anforderungen von Solarstromanlagen geeignet sind.

Wie lange halten Bleibatterien in einer Solaranlage?

Die Lebensdauer von Bleiakkumulatoren in einer Solaranlage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Qualität der Batterie, dem Lade- und Entladeverhalten, den Umgebungsbedingungen und der Pflege und Wartung der Batterie.

Im Allgemeinen können Bleiakkumulatoren in einer Solaranlage eine Lebensdauer von 5 bis 10 Jahren haben, je nach Qualität und Einsatzgebiet. Es gibt jedoch einige Faktoren, die die Lebensdauer von Bleiakkumulatoren verkürzen können. Dazu gehören Überladung, Überentladung, Temperaturschwankungen, Sulfatbildung und falsche Lagerung.

Ein wichtiger Faktor, der die Lebensdauer von Bleiakkumulatoren beeinflusst, ist das Lade- und Entladeverhalten. Werden Bleiakkumulatoren ständig vollständig entladen oder überladen, kann dies die Lebensdauer der Batterie verkürzen. Es ist daher wichtig, die Batterien in einer Solaranlage regelmäßig zu laden und nicht vollständig zu entladen. Eine Überladung kann die Batterieplatten beschädigen und zur Sulfatbildung führen, während eine Überentladung die Batterieplatten irreversibel schädigen kann.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Lebensdauer von Bleiakkumulatoren beeinflussen kann, sind die Umgebungsbedingungen. Werden die Batterien hohen Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt, kann dies ihre Lebensdauer verkürzen. Es ist daher wichtig, die Batterien an einem kühlen, trockenen Ort zu lagern und sie vor Feuchtigkeit zu schützen.

Neben der Pflege und Wartung der Batterien kann auch eine regelmäßige Überprüfung durch einen Fachmann helfen, die Lebensdauer von Bleiakkumulatoren in einer Solaranlage zu verlängern. Probleme wie Überladung, Überentladung oder Sulfatbildung können durch eine regelmäßige Überprüfung der Batterien frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie zu irreversiblen Schäden führen.

Wie viele Lade- und Entladezyklen halten Bleiakkumulatoren aus?

Die Anzahl der Lade- und Entladezyklen, die Bleiakkumulatoren in einer Solaranlage überstehen, hängt von verschiedenen Faktoren wie Batteriequalität, Lade- und Entladeverhalten, Umgebungsbedingungen sowie Pflege und Wartung der Batterien ab.

Im Allgemeinen können Bleiakkumulatoren in einer Solaranlage zwischen 300 und 500 Lade- und Entladezyklen überstehen, bevor ihre Kapazität und Leistungsfähigkeit deutlich abnimmt. Es gibt jedoch einige Faktoren, die die Anzahl der Lade- und Entladezyklen beeinflussen können. Dazu gehören die Entladetiefe, die Ladezeit, die Ladespannung und die Umgebungstemperatur.

Die Entladetiefe ist ein wichtiger Faktor, der die Anzahl der Lade- und Entladezyklen beeinflusst. Wenn Bleiakkumulatoren regelmäßig tief entladen werden, kann dies ihre Lebensdauer verkürzen. Daher ist es wichtig, die Batterien in einem Solarsystem nur bis zu einem bestimmten Entladungsniveau zu entladen, um ihre Lebensdauer zu maximieren.

Die Ladezeit und die Ladespannung sind ebenfalls wichtige Faktoren, die die Anzahl der Lade- und Entladezyklen beeinflussen können. Wenn Bleiakkumulatoren über- oder unterladen werden, kann dies ihre Lebensdauer und Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Es ist daher wichtig, die Batterien in einer Solaranlage nur mit der richtigen Ladezeit und Spannung zu laden und nicht zu über- oder unterladen.

Die Umgebungstemperatur ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, der die Anzahl der Lade- und Entladezyklen beeinflussen kann. Wenn Bleiakkumulatoren hohen Temperaturen ausgesetzt werden, kann dies ihre Lebensdauer verkürzen. Daher ist es wichtig, die Batterien an einem kühlen Ort zu lagern und vor Hitze zu schützen.

Zusätzlich zur Pflege und Wartung der Batterien kann eine regelmäßige Überprüfung durch einen Fachmann helfen, die Anzahl der Lade- und Entladezyklen von Bleiakkumulatoren in einer Solaranlage zu maximieren. Durch eine regelmäßige Überprüfung der Batterien können Probleme wie Überladung, Überentladung oder Sulfatbildung frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie zu irreversiblen Schäden führen.

Wie viele Bleiakkumulatoren brauche ich, um meinen Solarstrombedarf zu decken?

Die Anzahl der Bleiakkumulatoren, die zur Deckung des Solarstrombedarfs benötigt werden, hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Energieverbrauch, der Größe der Solaranlage, der Batteriekapazität und der Verfügbarkeit von Solarenergie ab.

Zur Deckung des Solarstrombedarfs ist es wichtig, zunächst den durchschnittlichen Energieverbrauch pro Tag zu ermitteln. Dazu können die Verbrauchsdaten der vergangenen Monate oder Jahre herangezogen werden. Die durchschnittliche tägliche Strommenge sollte dann mit der Kapazität der Solaranlage multipliziert werden, um die Energie zu berechnen, die die Anlage an einem sonnigen Tag erzeugen kann.

Die Kapazität der Bleiakkumulatoren, die benötigt werden, um den Bedarf an Solarstrom zu decken, hängt von der Menge an Solarenergie ab, die an einem sonnigen Tag erzeugt wird, sowie von der Menge an Energie, die pro Tag benötigt wird. Eine Möglichkeit, die erforderliche Batteriekapazität zu bestimmen, besteht darin, die geschätzte Energiemenge, die an einem sonnigen Tag erzeugt wird, durch die gewünschte Entladetiefe und die Batteriespannung zu teilen. Eine typische Entladetiefe für Bleibatterien in einem Solarsystem beträgt etwa 50%.

Beispiel: Angenommen, eine Solaranlage hat eine Kapazität von 1000 Watt und erzeugt an einem sonnigen Tag 5 Stunden lang Strom. Die geschätzte Energieproduktion beträgt dann 5000 Wattstunden (Wh) pro Tag. Wenn der tägliche Energiebedarf 2000 Wh beträgt, ist eine Batteriekapazität von mindestens 4000 Wh erforderlich, um den Energiebedarf zu decken. Bei einer Batteriespannung von 12 Volt ist eine Batteriekapazität von mindestens 333 Ah erforderlich (4000 Wh / 12 V = 333 Ah).

Es ist jedoch zu beachten, dass die Anzahl der Bleiakkumulatoren, die zur Deckung des Solarstrombedarfs benötigt werden, von verschiedenen Faktoren abhängt und von Anlage zu Anlage unterschiedlich sein kann. Es wird daher empfohlen, die genaue Anzahl der benötigten Batterien von einem Fachmann berechnen zu lassen. Es ist auch ratsam, Batterien mit einer höheren Kapazität als dem geschätzten Bedarf zu wählen, um eine längere Lebensdauer und höhere Zuverlässigkeit zu gewährleisten.

Wie unterscheiden sich Bleibatterien von anderen Batterietypen wie z.B. Lithium-Ionen-Batterien?

Bleiakkumulatoren und Lithium-Ionen-Batterien sind zwei verschiedene Arten von Batterien, die in der Solarstromerzeugung eingesetzt werden können. Hier sind einige Unterschiede zwischen ihnen:

  • Chemie und Zusammensetzung: Bleiakkumulatoren bestehen aus Bleiplatten und einer Schwefelsäurelösung als Elektrolyt, während Lithium-Ionen-Batterien aus Lithiumkobaltoxid, Graphit, Kupfer und Aluminium als Elektroden und einem organischen Elektrolyt bestehen. Lithium-Ionen-Batterien haben daher eine höhere Energiedichte und eine geringere Selbstentladung als Bleiakkumulatoren.
  • Lebensdauer und Anzahl der Ladezyklen: Lithium-Ionen-Batterien haben eine längere Lebensdauer und können mehr Lade- und Entladezyklen durchlaufen als Bleiakkumulatoren. Während Bleiakkumulatoren in der Regel 300 bis 500 Ladezyklen überstehen, können Lithium-Ionen-Batterien oft 2.000 und mehr Ladezyklen erreichen.
  • Gewicht und Größe: Lithium-Ionen-Batterien sind aufgrund ihrer höheren Energiedichte kleiner und leichter als Bleiakkumulatoren gleicher Kapazität. Dadurch eignen sie sich besser für Anwendungen, bei denen Platz- und Gewichtsbeschränkungen eine Rolle spielen, wie z. B. bei mobilen Solaranwendungen.
  • Kosten: Bleiakkumulatoren sind in der Regel billiger als Lithium-Ionen-Batterien, was sie zu einer häufig verwendeten Option in der Solarstromerzeugung macht.
  • Sicherheit: Lithium-Ionen-Batterien können bei Überladung oder Überhitzung sehr gefährlich werden und sogar explodieren oder brennen. Bleibatterien sind im Allgemeinen sicherer und weniger anfällig für Kurzschlüsse und Überhitzung.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Lithium-Ionen-Batterien im Vergleich zu Bleiakkumulatoren eine höhere Energiedichte, eine längere Lebensdauer und eine höhere Anzahl von Ladezyklen aufweisen, aber auch teurer sind und höhere Risiken bergen können. Bleiakkumulatoren hingegen sind billiger, robuster und sicherer, haben aber eine geringere Energiedichte und eine begrenzte Anzahl von Ladezyklen.

Wie entsorge ich Bleiakkumulatoren sicher und umweltgerecht?

Die Entsorgung von Bleiakkumulatoren ist aufgrund der schädlichen Inhaltsstoffe ein wichtiges Thema für den Umweltschutz. Hier sind einige Möglichkeiten, Bleiakkumulatoren sicher und umweltgerecht zu entsorgen:

  • Rückgabe an den Händler: Einige Händler, die Bleiakkumulatoren verkaufen, bieten auch eine Rückgabe- oder Recyclingmöglichkeit an. Sie können die Batterien einfach an den Händler zurückgeben, der sie dann fachgerecht entsorgt.
  • Kommunale Wertstoffhöfe: Viele Städte und Gemeinden haben eigene Wertstoffhöfe, die auch Bleiakkumulatoren annehmen. Diese Einrichtungen sind speziell für die sichere und umweltgerechte Entsorgung verschiedener Abfälle und Schadstoffe eingerichtet.
  • Entsorgungsunternehmen: Es gibt auch spezialisierte Entsorgungsunternehmen, die sich auf die sichere und umweltgerechte Entsorgung von Bleiakkumulatoren und anderen gefährlichen Abfällen spezialisiert haben. Diese Unternehmen können die Batterien abholen und fachgerecht entsorgen.

Wichtig ist, dass Bleiakkumulatoren wegen ihrer schädlichen Inhaltsstoffe nicht in den normalen Hausmüll gehören. Es ist auch nicht sicher, sie einfach in der Natur oder in Gewässern zu entsorgen, da sie das Grundwasser und die Umwelt verunreinigen können.

Es ist auch ratsam, Batterien vor der Entsorgung zu entladen, um mögliche Gefahren zu minimieren. Eine Möglichkeit besteht darin, die Batterien in einem dafür vorgesehenen Entladegerät zu entladen. Ist dies nicht möglich, können die Batterien auch mit einem Widerstand manuell entladen werden.

Fazit

Bleiakkumulatoren sind wiederaufladbare Batterien, die häufig in Solarstromanlagen eingesetzt werden. Sie bestehen aus Bleiplatten und einem Elektrolyten aus Schwefelsäure und destilliertem Wasser und können elektrische Energie speichern und bei Bedarf wieder abgeben. Die Lebensdauer von Bleiakkumulatoren in einer Solaranlage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Qualität der Batterie, dem Lade- und Entladeverhalten, den Umgebungsbedingungen und der Pflege und Wartung der Batterie. Im Allgemeinen haben Bleiakkumulatoren in einer Solaranlage eine Lebensdauer von 5 bis 10 Jahren. Sie sind eine bewährte und kostengünstige Methode zur Speicherung von Solarstrom, haben aber auch einige Nachteile. Andere Batterietypen, wie z.B. Lithium-Ionen-Batterien, haben in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen, da sie eine höhere Energiedichte und eine längere Lebensdauer aufweisen und somit besser für die spezifischen Anforderungen von Solarstromanlagen geeignet sind.

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