Artikel erstellt am 25.11.2023
von Boris Stippe | ca: 5 Min. zu lesen

Den eigenen Energieverbrauch kontrollieren und senken: Praktische Tipps für mehr Effizienz

Die Kontrolle und Reduzierung des eigenen Energieverbrauchs sind nicht nur entscheidende Schritte hin zu einem nachhaltigeren Lebensstil, sondern tragen auch zur persönlichen Effizienz und Kosteneinsparungen bei. In einer Zeit, in der Umweltbewusstsein und Ressourcenschonung immer wichtiger werden, ist es von großer Bedeutung, den eigenen Energiekonsum bewusst zu hinterfragen. Entdecken Sie Wege zu mehr Effizienz und erfahren Sie, wie kleine Veränderungen im Alltag einen großen Beitrag zu einer nachhaltigeren Energiebilanz leisten können.

Sie können Ihren Energieverbrauch mit Hilfe der Stromrechnung kontrollieren
Sie können Ihren Energieverbrauch mit Hilfe der Stromrechnung kontrollieren (Bildquelle: gopixa – stock.adobe.com)

Blick auf Ihre Stromrechnung

Ihre Stromrechnung ist ein wertvolles Werkzeug, um Ihren Energieverbrauch zu verstehen. Viele Anbieter geben nicht nur den absoluten Verbrauch in Kilowattstunden an, sondern ermöglichen auch einen Vergleich mit ähnlichen Haushalten. Ein Vier-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus sollte beispielsweise mit 2.900 Kilowattstunden oder weniger auskommen, sofern kein elektrisches Warmwasser verwendet wird. Bei elektrischer Warmwasserbereitung gelten 3.500 Kilowattstunden als sparsam. In einem Mehrfamilienhaus sind Werte unter 1.900 bzw. 2.800 Kilowattstunden sparsam.

Wärmebedarf und seine Faktoren

Dahingegen gestaltet sich die Analyse des Wärmebedarfs komplexer. Bei Gasheizung und Wärmepumpe liefert die Jahresrechnung wichtige Informationen. Bei Öl- und Holzheizungen ist eine genaue Dokumentation des Brennstoffverbrauchs oder die Installation eines Wärmemengenzählers ratsam. Der Wärmebedarf hängt nicht nur von der Haushaltsgröße, sondern auch von Wohnfläche und Gebäudezustand ab. Unsanierte Altbauten benötigen etwa 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche, was 20 Kubikmetern Gas oder 20 Litern Heizöl entspricht. Manche Altbauten kommen jedoch auf 30 Liter Heizöl pro Quadratmeter im Jahr.

Minimaler Energieverbrauch beim Passivhaus

Seit den 80er Jahren wurde der Wärmebedarf von Wohngebäuden stetig reduziert. Für Häuser, die nach 1996 gebaut wurden, liegt der Richtwert bei ungefähr 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr. Neubauten erreichen höchstens 60 Kilowattstunden pro Quadratmeter, während ein Passivhaus lediglich 15 Kilowattstunden benötigt – das entspricht umgerechnet 1,5 Litern Heizöl.

Energieverbrauch besser verstehen

Um ein besseres Gefühl für Ihren Energieverbrauch zu bekommen, sollten Sie regelmäßig den Zählerstand von Strom und Gas notieren. Eine monatliche Dokumentation ermöglicht es Ihnen, den Einfluss von Temperatursenkungen, Sparduschköpfen und anderen Maßnahmen auf den Energieverbrauch zu erkennen. Dieser regelmäßige Blick auf die Zähler schärft nicht nur Ihr Bewusstsein für einen sparsameren Umgang mit Energie, sondern weckt idealerweise auch den Ehrgeiz, den Verbrauch schrittweise zu senken. Die Dokumentation hilft auch dabei, Unregelmäßigkeiten zu entdecken. Ein unerklärlich hoher Stromverbrauch von einem Monat zum nächsten könnte auf einen technischen Defekt hinweisen.

Messen Sie Ihren Stromverbrauch über Nacht

Es kann aufschlussreich sein, auch den Stromverbrauch über Nacht zu messen. Dies ermöglicht die Identifizierung von Standby-Verbrauchern oder energieintensiven Kühlgeräten. Ein Energiekostenmessgerät, auch als Strommessgerät bekannt, kann Ihnen dabei im Detail helfen. Das Gerät wird einfach zwischen Steckdose und Netzstecker des jeweiligen Elektrogeräts gesteckt. Damit lässt sich nicht nur der Stromverbrauch im Betrieb, sondern auch im Standby-Modus ermitteln. Mithilfe des Messgeräts erfahren Sie zudem, wie viel Strom und damit Energiekosten durch den Austausch von Kühl- und Gefrierschränken oder Waschmaschinen eingespart werden könnten. Ein solches Messgerät ist für zehn bis 15 Euro im Baumarkt oder online erhältlich – eine lohnende Investition.

Die Kontrolle und Optimierung Ihres Energieverbrauchs erfordert zwar Zeit und Aufmerksamkeit, aber die langfristigen Einsparungen sowohl für Ihren Geldbeutel als auch für die Umwelt machen diese Bemühungen mehr als lohnenswert. Indem Sie bewusst mit Energie umgehen und regelmäßig Ihren Verbrauch überprüfen, tragen Sie nicht nur zu einer nachhaltigeren Zukunft bei, sondern erfahren auch, wie Sie effektiv Kosten senken können.

Stromverbrauch – Kontrolle leicht gemacht

Das Aufspüren von Stromfressern im Haushalt gestaltet sich oft einfacher als gedacht. Ein äußerst nützliches Hilfsmittel dafür befindet sich in jedem Haushalt: der Stromzähler. Hier erfahren Sie, wie Sie mithilfe dieses Instruments Ihren Stromverbrauch unter Kontrolle bekommen können.

Die Kosten selbst ermitteln

Warten Sie nicht auf die nächste Stromrechnung und riskieren Sie eine hohe Abrechnung. Sie können jederzeit selbst ermitteln, wie viel Strom Ihr Haushalt verbraucht. Notieren Sie dazu den Zählerstand und lesen Sie zur gleichen Zeit am folgenden Tag erneut ab. Die Differenz entspricht Ihrem Tagesverbrauch. Da der Zähler Kilowattstunden (kWh) vor dem Komma anzeigt, multiplizieren Sie diese mit dem Preis pro kWh, um die Kosten zu berechnen.

Versteckten Verbrauch aufspüren

Möchten Sie herausfinden, wie viel Strom ständig als Grundlast ohne Ihren direkten Einfluss fließt? Nutzen Sie beispielsweise die nächste Reise und notieren Sie den Zählerstand vorher und nachher. Alternativ können Sie den Verbrauch in den Nachtstunden ermitteln und mit dem mittleren Verbrauch am Tag vergleichen. Je größer der Grundlastanteil ist, desto eher lohnt es sich, Stromfresser wie Heizungspumpen, alte Kühlgeräte oder den Standby-Verbrauch von Multimediageräten genauer zu überprüfen. Hierbei können Strommessgeräte hilfreich sein.

Boiler und Backofen – Verbrauch abschätzen

Die Ermittlung des Stromverbrauchs von Elektroboilern oder Backöfen gestaltet sich oft als Herausforderung, da diese Geräte direkt ans Stromnetz angeschlossen sind und sich Strommessgeräte nicht dazwischen schalten lassen. Dennoch können Sie die Kosten für solche Großverbraucher gut abschätzen. Notieren Sie beispielsweise den Zählerstand Ihres Stromzählers, bevor Sie Wasser in die Wanne laufen lassen und danach. Beim Warmwasserspeicher notieren Sie den Stand nach dem Aufheizen. Ebenso können Sie den Stromverbrauch für einen Braten abschätzen, indem Sie vorher und nachher vergleichen. Achten Sie darauf, dass andere Stromfresser wie Heizlüfter während der Messung ausgeschaltet sind.

Einfacher kontrollieren mit digitalem Zähler

Komfortabler gestaltet sich die Kontrolle mit modernen digitalen Zählern, auch „smart meter“ genannt, die bei Neuinstallationen üblich sind. Im Idealfall übermitteln sie detaillierte Verbrauchswerte direkt auf Ihren privaten Computer, was für eine erhöhte Transparenz sorgt.

Fazit: Die Macht der Kontrolle – Effizienter Energieverbrauch in Ihrer Hand

Die Kontrolle und Reduzierung des Energieverbrauchs sind Schlüssel für einen nachhaltigen Lebensstil. Verstehen Sie Ihren Verbrauch und nutzen Sie praktische Tipps, um aktiv Kosten zu senken und effizienter zu leben. Mit regelmäßiger Überprüfung, bewusstem Verhalten und kleinen Veränderungen im Alltag können Sie nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch langfristig Kosten sparen. Machen Sie Ihren Energieverbrauch zum eigenen Anliegen und gestalten Sie eine grünere Zukunft, die sich auch finanziell lohnt.

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