Artikel aktualisiert am 19.03.2024
von Boris Stippe | ca: 7 Min. zu lesen

Diffuse Strahlung

Was ist diffuse Sonnenstrahlung in der Photovoltaik?

Unter diffuser Strahlung versteht man die Streuung des Sonnenlichts in verschiedene Richtungen durch die Atmosphäre, bevor es auf die Oberfläche der Solarzellen trifft. Im Gegensatz zur Direktstrahlung, bei der die Sonne direkt auf die Solarzellen auftrifft, ist die Diffusstrahlung diffuser und weniger intensiv.

Streuung des Sonnenlichts durch Bewölkung
Streuung des Sonnenlichts durch Bewölkung (Bildquelle: Gabriel – stock.adobe.com)

Diffuse Strahlung ist ein Begriff aus der Solarenergie, der die Streuung des Sonnenlichts durch die Atmosphäre beschreibt. Im Gegensatz zur direkten Strahlung, bei der das Sonnenlicht direkt auf die Solarzellen trifft, entsteht diffuse Strahlung, wenn das Sonnenlicht an den Molekülen der Atmosphäre gestreut wird. Dadurch wird das Sonnenlicht in alle Richtungen gestreut und trifft weniger intensiv auf die Solarzellen.

Diffuse Strahlung spielt eine wichtige Rolle bei der Erzeugung von Solarenergie, da sie einen beträchtlichen Teil der gesamten Sonneneinstrahlung ausmacht. Je nach Wetterbedingungen und Standort kann die diffuse Strahlung zwischen 10 % und 80 % der gesamten Sonneneinstrahlung ausmachen. Die Messung der diffusen Strahlung ist daher ein wichtiger Faktor bei der Planung und Optimierung von Solaranlagen, um den maximalen Ertrag aus der verfügbaren Sonnenenergie zu erzielen.

Um die Effizienz von Solarzellen bei der Aufnahme diffuser Strahlung zu maximieren, werden häufig spezielle Beschichtungen auf den Solarzellen verwendet, die das Licht besser einfangen und reflektieren. Außerdem können Solaranlagen so ausgerichtet werden, dass sie die diffuse Strahlung optimal aufnehmen, indem sie in einem Winkel installiert werden, der dem Winkel der Sonne entspricht. Insgesamt ist die Berücksichtigung der diffusen Strahlung ein wichtiger Faktor bei der Planung, Installation und Wartung von Solaranlagen, um den maximalen Ertrag aus der verfügbaren Sonnenenergie zu erzielen.

Was ist der Unterschied zwischen direkter und diffuser Strahlung?

Direkte Strahlung wird auch als direktes Sonnenlicht bezeichnet und tritt auf, wenn das Sonnenlicht direkt auf die Oberfläche der Solarzellen trifft, ohne von der Atmosphäre gestreut oder reflektiert zu werden. Direkte Strahlung tritt am häufigsten auf, wenn die Sonne direkt über den Solarzellen steht und der Himmel klar ist.

Diffuse Strahlung entsteht, wenn das Sonnenlicht an den Molekülen in der Atmosphäre gestreut und in alle Richtungen reflektiert wird, bevor es die Solarzellen erreicht. Diffuse Strahlung entsteht, wenn die Sonne durch eine Wolken- oder Dunstschicht scheint oder wenn das Sonnenlicht von anderen Objekten wie dem Boden oder Gebäuden reflektiert wird.

Der Unterschied zwischen direkter und diffuser Strahlung liegt in der Intensität und der Richtung des Lichts. Direkte Strahlung ist in der Regel intensiver als diffuse Strahlung, da sie nicht gestreut oder reflektiert wird und in gerader Linie von der Sonne zu den Solarzellen gelangt. Diffuse Strahlung hingegen ist diffus und wird in alle Richtungen gestreut, so dass sie mit geringerer Intensität als direkte Strahlung auf die Solarzellen trifft. Dies kann die Leistung von Solaranlagen beeinflussen, insbesondere bei bewölktem oder bedecktem Himmel, wenn die Menge der direkten Strahlung reduziert ist.

Wie beeinflusst diffuse Strahlung die Leistung von Solaranlagen?

Diffuse Strahlung kann die Leistung von Solaranlagen auf verschiedene Weise beeinflussen. Erstens kann diffuses Licht von den Solarzellen abgelenkt werden, so dass es nicht vollständig auf die Oberfläche trifft. Dies führt zu einer Verringerung der absorbierten Lichtmenge und damit zu einer geringeren Leistung der Solaranlage. Zum anderen ist die diffuse Strahlung in der Regel weniger intensiv als die direkte Strahlung, so dass weniger Energie auf die Solarzellen trifft und die Leistung sinkt.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Leistung von Solaranlagen bei diffusem Licht beeinflusst, ist der Winkel, in dem das Licht auf die Solarzellen trifft. Da diffuse Strahlung in alle Richtungen gestreut wird, trifft sie häufig in flacheren Winkeln auf die Solarzellen. Da die Leistung von Solarzellen in der Regel am höchsten ist, wenn das einfallende Licht senkrecht auf die Solarzellen trifft, kann ein flacherer Einfallswinkel dazu führen, dass weniger Energie absorbiert wird und somit die Leistung der Solaranlage sinkt.

Um die Leistung von Solaranlagen bei diffusem Licht zu maximieren, können verschiedene Strategien angewendet werden. Beispielsweise können Solaranlagen so ausgerichtet werden, dass sie diffuses Licht optimal absorbieren, indem sie in einem Winkel installiert werden, der dem Winkel der Sonne entspricht. Auch die Verwendung spezieller Beschichtungen auf den Solarzellen, die das diffuse Licht besser einfangen und reflektieren, kann die Leistung der Solaranlage bei diffusem Licht verbessern.

Wie kann der Wirkungsgrad von Solarzellen bei diffuser Strahlung verbessert werden?

Eine Möglichkeit, den Wirkungsgrad von Solarzellen bei diffuser Strahlung zu verbessern, ist die Verwendung spezieller Beschichtungen auf den Solarzellen. Diese Beschichtungen können das diffuse Licht besser einfangen und reflektieren, was zu einer höheren Lichtabsorption und damit zu einem höheren Wirkungsgrad führen kann. Ein Beispiel für eine solche Beschichtung ist die Antireflexbeschichtung, die die Lichtreflexion an der Oberfläche der Solarzellen verringert und damit die Lichtabsorption erhöht.

Eine weitere Möglichkeit ist die Ausrichtung der Solaranlage. Da diffuse Strahlung aus flacheren Winkeln auf die Solarzellen trifft, ist es wichtig, die Solaranlage so auszurichten, dass sie das diffuse Licht optimal absorbieren kann. Dies kann erreicht werden, indem die Solarzellen in einem Winkel installiert werden, der dem Winkel der Sonne entspricht. Eine weitere Möglichkeit sind Nachführsysteme, die die Ausrichtung der Solaranlage automatisch dem Stand der Sonne anpassen.

Ein anderer Faktor, der den Wirkungsgrad von Solarzellen bei diffuser Strahlung beeinflusst, ist die Art der Solarzelle. Einige Arten von Solarzellen absorbieren diffuse Strahlung besser als andere. Beispielsweise können Solarzellen aus amorphem Silizium diffuse Strahlung besser absorbieren als Solarzellen aus kristallinem Silizium.

Insgesamt gibt es eine Vielzahl von Strategien, die eingesetzt werden können, um den Wirkungsgrad von Solarzellen bei diffuser Strahlung zu verbessern. Eine optimale Kombination dieser Strategien kann zu einem höheren Wirkungsgrad und damit zu einem höheren Energieertrag der gesamten Solaranlage führen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Wirkungsgrad von Solarzellen bei diffusem Licht immer noch geringer ist als bei direktem Sonnenlicht und dass die Menge und Art der diffusen Strahlung von den Wetterbedingungen und dem Standort der Solaranlage abhängen kann.

Warum ist es wichtig, die diffuse Strahlung bei der Planung von Solaranlagen zu berücksichtigen?

Es ist wichtig, die diffuse Strahlung bei der Planung von Solaranlagen zu berücksichtigen, da sie einen erheblichen Einfluss auf die Leistung der Solarzellen hat. Da diffuse Strahlung weniger intensiv ist als direkte Strahlung, führt sie zu einer geringeren Leistung der Solarzellen. Wird die Solaranlage jedoch so ausgerichtet, dass sie die diffuse Strahlung optimal einfängt, kann sie dennoch einen erheblichen Teil der verfügbaren Sonnenenergie nutzen.

Durch die Berücksichtigung der diffusen Strahlung bei der Ausrichtung der Solaranlage und der Auswahl des richtigen Typs von Solarzellen und Beschichtungen können Solaranlagen so optimiert werden, dass sie die maximale Energie aus der verfügbaren Sonnenenergie erzeugen. Dies ist besonders wichtig, wenn die Solaranlage an einem Standort installiert wird, an dem es häufig bewölkt oder trüb ist, da in diesem Fall die Menge der direkten Strahlung reduziert ist und die Solaranlage auf die Nutzung des diffusen Lichts angewiesen ist.

Da die diffuse Strahlung einen erheblichen Anteil an der gesamten Sonneneinstrahlung hat, kann die Nichtberücksichtigung der diffusen Strahlung zu einer erheblichen Verringerung des Energieertrags und damit der Wirtschaftlichkeit der Solaranlage führen.

Wie wird diffuse Strahlung gemessen?

Ein gebräuchliches Instrument zur Messung der diffusen Strahlung ist das Pyranometer. Ein Pyranometer ist ein Instrument, das die gesamte Strahlungsenergie misst, die auf eine horizontale Fläche auftrifft, einschließlich der direkten und der diffusen Strahlung. Es besteht aus einer flachen Scheibe, die mit einer speziellen Beschichtung zur Maximierung der Lichtabsorption versehen ist. Das Pyranometer erfasst das gesamte auf seine Oberfläche auftreffende Sonnenlicht und erzeugt ein elektrisches Signal, das proportional zur Sonneneinstrahlung ist.

Ein weiteres Instrument zur Messung der diffusen Strahlung ist das Pyrheliometer. Dieses Instrument misst die senkrecht auf die Oberfläche des Instruments einfallende Sonnenstrahlung. Das Pyrheliometer kann zur Messung der direkten Strahlung der Sonne verwendet werden, und es kann zur Messung der Gesamtstrahlung verwendet werden, indem es zusammen mit einem Pyranometer zur Messung der direkten und diffusen Strahlung verwendet wird.

Auch ein Net Radiometer kann zur Messung der diffusen Strahlung verwendet werden. Es misst die Netto-Strahlung, die auf eine horizontale Fläche auftrifft, indem es die Summe der emittierten und der empfangenen Strahlung misst. Anschließend wird die Menge der empfangenen Strahlung von der Menge der emittierten Strahlung subtrahiert.

Insgesamt gibt es verschiedene Instrumente, die zur Messung der diffusen Strahlung verwendet werden können, darunter Pyranometer, Pyrheliometer und Net Radiometer. Die Wahl des geeigneten Instruments hängt von den spezifischen Anforderungen der Messung ab, wie z.B. Messgenauigkeit, Art der Messung und dem verfügbaren Budget.

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