Artikel aktualisiert am 21.03.2024
von Boris Stippe | ca: 8 Min. zu lesen

Netzeinspeisegerät

Wie wird Solarstrom in das Stromnetz eingespeist?

Ein Netzeinspeisegerät, auch Wechselrichter genannt, ist ein elektronisches Gerät, das den von einer Solaranlage erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt und zur Nutzung durch Verbraucher in das öffentliche Stromnetz einspeist. Es ist ein wesentlicher Bestandteil von Photovoltaikanlagen, da es sicherstellt, dass der erzeugte Strom in das Stromnetz integriert und für die allgemeine Nutzung zur Verfügung gestellt wird.

Solarpark mit Transformatoren und Wechselrichter zur Netzeinspeisung
Solarpark mit Transformatoren und Wechselrichter zur Netzeinspeisung (Bildquelle: David-A380 – stock.adobe.com)

Ein Netzeinspeisegerät ist ein wichtiger Bestandteil von Photovoltaikanlagen und anderen Systemen zur Erzeugung von Solarenergie. Er wird auch als Wechselrichter bezeichnet, da er den von der Solaranlage erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, der dann in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Die Umwandlung ist notwendig, da der Gleichstrom nicht direkt in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann, da dort nur Wechselstrom für die Verbraucher zur Verfügung steht.

Das Netzeinspeisegerät übernimmt noch weitere wichtige Funktionen, um eine effektive Einspeisung in das Stromnetz zu gewährleisten. Es überwacht und regelt den Stromfluss, um sicherzustellen, dass er innerhalb sicherer und effizienter Grenzen bleibt. Darüber hinaus kann er die Leistung der Solaranlage optimieren, indem er die Wechselrichterspannung und -frequenz steuert und an die Netzbedingungen anpasst.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Netzeinspeisegeräts ist seine Fähigkeit zur Fernüberwachung und -steuerung. In vielen Fällen können Betreiber von Solaranlagen das Netzeinspeisegerät von einem zentralen Standort aus überwachen und steuern. Dadurch können Probleme schnell erkannt und behoben, die Effizienz der Anlage maximiert und die Lebensdauer der Geräte verlängert werden.

Was ist eine Einspeiseanlage?

Eine Einspeiseanlage, auch Einspeisesystem oder Einspeiseeinrichtung genannt, ist eine Einrichtung, die elektrische Energie aus erneuerbaren Energiequellen wie Solar- oder Windenergie in das öffentliche Stromnetz einspeist. Die Einspeiseanlage ist ein wichtiger Bestandteil von Erneuerbare-Energien-Anlagen und ermöglicht die Einspeisung des erzeugten Stroms in das Stromnetz, wo er von den Verbrauchern genutzt werden kann.

Eine typische Einspeiseanlage besteht aus mehreren Komponenten, einschließlich Solar- oder Windgeneratoren, einem Wechselrichter, Schutzschaltungen und Zählern. Die Hauptfunktion des Wechselrichters besteht darin, den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, der dann in das Stromnetz eingespeist werden kann. Schutzschaltungen wie Leitungsschutzschalter, Fehlerstromschutzschalter und Überstromschutzschalter sorgen für die Sicherheit des Netzbetriebs und der Einspeiseanlage. Der Zähler dient zur Messung des erzeugten Stroms und zur Berechnung der Einspeisevergütung.

Es gibt verschiedene Arten von Einspeiseanlagen, die je nach Art und Größe der Erneuerbare-Energien-Anlage variieren können. Eine kleine Einspeiseanlage kann beispielsweise für eine Solaranlage auf einem Einfamilienhaus ausgelegt sein, während größere Einspeiseanlagen für Solar- oder Windparks verwendet werden können. Einige Einspeiseanlagen werden auch mit Batteriespeichersystemen kombiniert, um den erzeugten Strom zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen.

Wie funktioniert eine Netzeinspeisung?

Netzeinspeisung bezeichnet den Prozess, bei dem Strom aus einer dezentralen Energiequelle wie einer Solaranlage, einer Windkraftanlage oder einer Brennstoffzelle in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Der Strom wird durch einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt, um den Anforderungen des öffentlichen Stromnetzes zu entsprechen.

Die Netzeinspeisung basiert auf dem Prinzip der Rückspeisung, bei dem Strom aus einer Energiequelle in das öffentliche Stromnetz eingespeist und von den Verbrauchern genutzt werden kann. Der Wechselrichter ist das Herzstück einer Netzeinspeiseanlage, da er den von der Energiequelle erzeugten Gleichstrom in den für das Stromnetz erforderlichen Wechselstrom umwandelt. Der Wechselrichter regelt auch den Stromfluss, um die Sicherheit und Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten.

Die Einspeisung in das Stromnetz kann auf zwei Arten erfolgen: entweder durch direkte Netzeinspeisung oder durch Einspeisung in einen Energiespeicher. Bei der direkten Netzeinspeisung wird der Strom aus der dezentralen Energiequelle direkt in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Bei der Einspeisung in einen Energiespeicher wird der erzeugte Strom in Batterien oder anderen Speichermedien gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn der Bedarf höher ist, wieder in das Stromnetz eingespeist.

Was sind die Vorteile einer Netzeinspeisung?

Die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen ins Netz bietet eine Reihe von Vorteilen:

  • Erhöhte Nutzung erneuerbarer Energiequellen: Die Netzeinspeisung ermöglicht es, erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie in das bestehende Stromnetz zu integrieren und den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung zu erhöhen.
  • Kosteneinsparungen: Durch die Netzeinspeisung kann Strom aus erneuerbaren Energiequellen in das öffentliche Stromnetz eingespeist und von den Verbrauchern genutzt werden. Dies kann zu Kosteneinsparungen führen, da der Bedarf an teuren fossilen Brennstoffen reduziert wird.
  • Sicherheit und Zuverlässigkeit: Netzeinspeiseanlagen sind mit Sicherheitseinrichtungen wie Schutzschaltungen und Wechselrichtern ausgestattet, um die Stabilität und Sicherheit des Stromnetzes zu gewährleisten. Dadurch wird eine zuverlässige Stromversorgung gewährleistet.
  • Einspeisevergütung: In vielen Ländern gibt es Einspeisevergütungen, die Betreiber von Netzeinspeiseanlagen für die Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien in das öffentliche Stromnetz belohnen. Diese Vergütungen können dazu beitragen, die Investitionskosten für die Installation einer Netzeinspeiseanlage zu decken.
  • Dezentrale Energieversorgung: Netzeinspeiseanlagen ermöglichen eine dezentrale Energieversorgung, bei der Strom aus Erneuerbaren Energien direkt vom Verbraucher genutzt werden kann. Dadurch können lokale Gemeinschaften unabhängiger von zentralen Energieversorgern werden und ihre eigene Energieversorgung kontrollieren.

Welche Arten von Netzeinspeisegeräten gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Netzeinspeisegeräten, die je nach Anwendungsbereich, Größe und Art der Einspeiseanlage variieren können. Nachfolgend sind einige der gebräuchlichsten Arten von Netzeinspeisegeräten aufgeführt:

  • Zentralwechselrichter: Ein Zentralwechselrichter ist das am häufigsten verwendete Netzeinspeisegerät für große Photovoltaikanlagen. Dabei handelt es sich um einen großen Wechselrichter, der den gesamten Strom der Solaranlage in das öffentliche Stromnetz einspeist. Zentralwechselrichter sind effizient und einfach zu installieren, haben aber eine begrenzte Skalierbarkeit und sind anfällig für Leistungsverluste bei Teilverschattung.
  • String-Wechselrichter: String-Wechselrichter werden häufig in mittelgroßen PV-Anlagen eingesetzt. Sie können mehrere Strings von Solarpaneelen gleichzeitig verarbeiten und bieten eine größere Flexibilität bei der Ausrichtung und Größe der Photovoltaikanlage. Da jeder String einzeln überwacht wird, sind Stringwechselrichter weniger anfällig für Leistungsverluste durch Verschattung als Zentralwechselrichter.
  • Mikrowechselrichter: Mikrowechselrichter sind kleine, dezentrale Wechselrichter, die für jede Solarzelle oder jedes Solarpanel einzeln eingesetzt werden. Sie werden in kleinen Photovoltaikanlagen und bei schwierigen Installationsbedingungen wie ungleichmäßiger Ausrichtung oder Teilverschattung eingesetzt. Mikro-Wechselrichter sind teurer als Zentral- oder String-Wechselrichter, bieten aber einen höheren Wirkungsgrad und eine höhere Leistung unter wechselnden Bedingungen.
  • Batteriewechselrichter: Batteriewechselrichter sind Netzeinspeisegeräte, die bei Solaranlagen mit Batteriespeicher eingesetzt werden. Sie sorgen für eine effiziente Einspeisung des Stroms in das öffentliche Stromnetz und regeln auch das Laden und Entladen der Batterien.
  • Windwechselrichter: Windwechselrichter sind speziell für Windkraftanlagen entwickelte Netzeinspeisegeräte. Sie wandeln den von der Windkraftanlage erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um und ermöglichen so die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz.

Wie wähle ich das richtige Netzeinspeisegerät für meine Solaranlage aus?

Die Wahl des richtigen Netzeinspeisegerätes für Ihre Solaranlage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Anlagengröße, dem Modultyp, der Modulausrichtung, der Betriebsspannung und dem Strombedarf der Anlage. Hier sind einige Faktoren, die bei der Auswahl des richtigen Netzeinspeisegerätes zu berücksichtigen sind:

  • Anlagenleistung: Die Leistung der Solaranlage ist ein wichtiger Faktor bei der Auswahl des Netzeinspeisegerätes. Zentralwechselrichter eignen sich für größere Anlagen mit einer Leistung von mehr als 10 kW, während String- und Mikrowechselrichter besser für kleinere Anlagen geeignet sind.
  • Modultyp: Die Art der verwendeten Solarzellen und Module kann die Wahl des Netzeinspeisegeräts beeinflussen. Mono- und polykristalline Solarzellen benötigen in der Regel einen höheren DC-Spannungsbereich, während Dünnschicht-Solarmodule in der Regel einen niedrigeren DC-Spannungsbereich benötigen.
  • Ausrichtung und Verschattung: Die Ausrichtung und Verschattung der Module kann die Leistung der Solaranlage und die Wahl des Netzeinspeisegeräts beeinflussen. Stringwechselrichter sind aufgrund ihrer individuellen Überwachungsfunktionen besser geeignet, Leistungsverluste durch Verschattung zu minimieren.
  • Betriebsspannung: Die Betriebsspannung der Solaranlage ist ein wichtiger Faktor bei der Auswahl des Netzeinspeisegerätes. Manche Wechselrichter sind nur für bestimmte Spannungsbereiche ausgelegt. Daher ist es wichtig, dass das Netzeinspeisegerät mit der Betriebsspannung der Solaranlage kompatibel ist.
  • Anschlussmöglichkeiten: Die Anschlussmöglichkeiten des Netzeinspeisegerätes sind ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium. Einige Netzeinspeisegeräte bieten eine größere Anzahl von Anschlüssen und können mehrere Solarmodule und Energiequellen aufnehmen.

Fazit

Ein Netzeinspeisegerät ist eine wesentliche Komponente von Photovoltaikanlagen und anderen Systemen zur Erzeugung von Solarenergie, da es den von einer Solaranlage erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt und zur Nutzung durch Verbraucher in das öffentliche Stromnetz einspeist. Er übernimmt wichtige Funktionen wie die Überwachung und Regelung des Stromflusses sowie die Optimierung der Leistung der Solaranlage. Die Netzeinspeisung ermöglicht eine nachhaltige und zuverlässige Integration erneuerbarer Energiequellen in das bestehende Stromnetz und trägt zur Reduktion von Treibhausgasemissionen bei. Die Wahl des richtigen Netzeinspeisegerätes hängt von verschiedenen Faktoren wie Anlagengröße, Modultyp, Modulausrichtung, Betriebsspannung und Strombedarf der Anlage ab.

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