Artikel aktualisiert am 23.03.2024
von Boris Stippe | ca: 7 Min. zu lesen

Parallelschaltung

Wie verschaltet man Solarmodule parallel?

Die Parallelschaltung von Solarmodulen bezeichnet die Verbindung mehrerer Module zu einem Stromkreis, wobei der Stromfluss der einzelnen Module zusammengefasst wird, während die Spannung konstant bleibt. Dadurch erhöht sich der Gesamtstrom und damit die Leistung der Solaranlage.

Photovoltaikanlage auf einem Dach
Photovoltaikanlage auf einem Dach (Bildquelle: Peter Maszlen – stock.adobe.com)

Eine Parallelschaltung von Solarmodulen ist eine elektrische Schaltung, bei der mehrere Solarmodule parallel geschaltet werden. Das bedeutet, dass die positiven Anschlüsse der Module miteinander verbunden werden und auch die negativen Anschlüsse miteinander verbunden werden. Durch diese Verbindung erhöht sich der Gesamtstrom, während die Spannung konstant bleibt.

Bei der Parallelschaltung fließt der Strom von jedem Solarmodul durch einen gemeinsamen Leiter, bevor er in das Stromnetz eingespeist wird. Durch die Parallelschaltung mehrerer Module kann die Gesamtleistung der Solaranlage erhöht werden, was besonders dann von Vorteil ist, wenn der Platz für die Montage der Solarmodule begrenzt ist.

Wichtig ist, dass bei der Parallelschaltung von Solarmodulen darauf geachtet werden muss, dass alle Module vom gleichen Typ sind, um eine einheitliche Leistung und Effizienz zu gewährleisten. Außerdem müssen die Kabelquerschnitte ausreichend dimensioniert sein, um den erhöhten Stromfluss zu bewältigen.

Wie viele Solarmodule können parallel geschaltet werden?

Die Anzahl der Solarmodule, die parallel geschaltet werden können, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die wichtigsten Faktoren sind die Nennleistung der Solarmodule, die Kapazität des Wechselrichters und die Strombelastbarkeit der Verkabelung.

Die Nennleistung eines Solarmoduls gibt an, wie viel Leistung das Modul unter Standardtestbedingungen (STC) erzeugen kann. Je höher die Nennleistung eines Solarmoduls ist, desto mehr Strom kann es erzeugen. Werden beispielsweise Solarmodule mit einer Nennleistung von 300 Wp parallel geschaltet, können bis zu 10 Module an einen Wechselrichter mit einer maximalen Leistung von 3000 W angeschlossen werden.

Die Leistung des Wechselrichters gibt an, wie viel Leistung er maximal umwandeln kann. Werden Solarmodule parallel an einen Wechselrichter angeschlossen, darf die Gesamtleistung der Module die Kapazität des Wechselrichters nicht überschreiten. Andernfalls kann es zu einer Überlastung des Wechselrichters kommen, die zu Schäden führen kann.

Die Strombelastbarkeit der Verkabelung ist ein weiterer wichtiger Faktor für die Anzahl der Solarmodule, die parallel geschaltet werden können. Die Strombelastbarkeit der Verkabelung gibt an, wie viel Strom die Kabel sicher führen können, ohne zu überhitzen oder beschädigt zu werden. Ist die Strombelastbarkeit der Verkabelung nicht ausreichend, können die Kabel heiß werden und Schäden oder sogar Brände verursachen.

In der Regel können 10 bis 20 Solarmodule parallel geschaltet werden, wenn sie alle die gleiche Nennleistung haben und der Wechselrichter und die Verkabelung ausreichend dimensioniert sind.

Beeinflusst die Parallelschaltung den Wirkungsgrad und die Leistung von Solarmodulen?

Die Parallelschaltung von Solarmodulen hat in der Regel keinen Einfluss auf den Wirkungsgrad der Module. Der Wirkungsgrad von Solarmodulen wird durch die Fähigkeit des Materials bestimmt, Sonnenlicht in elektrische Energie umzuwandeln. Die Parallelschaltung verändert jedoch die Strom- und Spannungsbedingungen der einzelnen Module.

Wenn Solarmodule parallel geschaltet werden, addiert sich der Stromfluss jedes Moduls, während die Spannung konstant bleibt. Das bedeutet, dass sich der Gesamtstrom der Schaltung erhöht, während die Spannung gleich bleibt. Dadurch erhöht sich die Gesamtleistung der Solaranlage. Die höhere Gesamtleistung der Solaranlage kann jedoch auch dazu führen, dass der Wechselrichter und die Verkabelung größer dimensioniert werden müssen, um die höhere Leistung bewältigen zu können.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Leistung der Solarmodule beeinflussen kann, ist die Art der Verkabelung. Wenn die Kabel zwischen den Solarmodulen nicht richtig dimensioniert oder zu lang sind, kann es zu Spannungsabfällen kommen, die die Leistung der Solarmodule beeinträchtigen. Bei einer Parallelschaltung müssen alle Kabel die gleiche Länge und den gleichen Querschnitt haben, um eine gleichmäßige Verteilung des Stromflusses zu gewährleisten.

Kann die Parallelschaltung von Solarmodulen zu einem höheren Stromfluss führen, als das Stromnetz verkraften kann?

Die Parallelschaltung von Solarmodulen kann dazu führen, dass mehr Strom fließt, als das Stromnetz aufnehmen kann, wenn die Gesamtleistung der Solaranlage die Kapazität des Netzes übersteigt. Wenn die Solaranlage mehr Strom produziert, als im Haus oder in der Umgebung benötigt wird, fließt der überschüssige Strom zurück ins Netz. Dies kann jedoch zu Problemen führen, wenn das Netz überlastet ist.

Um sicherzustellen, dass die Parallelschaltung von Solarmodulen nicht zu einer Überlastung des Stromnetzes führt, ist es wichtig, die Kapazität des Netzes zu berücksichtigen. Die Netzkapazität hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Größe des Netzes, der Anzahl der angeschlossenen Verbraucher und der Stromversorgung.

Wenn die Solaranlage an ein kleines Netz mit wenigen Verbrauchern angeschlossen ist, besteht in der Regel keine Gefahr der Überlastung. Bei einem größeren Netz muss die Gesamtleistung der Solaranlage jedoch sorgfältig geplant und dimensioniert werden, um sicherzustellen, dass die Kapazität des Netzes nicht überschritten wird. In einigen Fällen kann es notwendig sein, eine spezielle Einspeisesteuerung oder ein Energiespeichersystem zu installieren, um eine Überlastung des Netzes zu vermeiden.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Anforderungen an die Netzanschlussbedingungen von Land zu Land unterschiedlich sein können. Bevor eine Solaranlage in Betrieb genommen wird, müssen alle Anforderungen und Vorschriften der jeweiligen Länder und Netzbetreiber beachtet werden, um sicherzustellen, dass die Solaranlage ordnungsgemäß an das Stromnetz angeschlossen ist und keine Netzüberlastung verursacht.

Was passiert, wenn ein Solarmodul in einer Parallelschaltung ausfällt?

Der Ausfall eines Solarmoduls in einer Parallelschaltung kann sich auf die Gesamtleistung der Solaranlage auswirken. Der Ausfall eines Moduls kann zu einer Unterbrechung des Stromflusses und damit zu einer Verringerung der Gesamtleistung führen. Die Auswirkungen hängen jedoch von der Art der Verschaltung ab.

Wenn die Solarmodule in einer Parallelschaltung mit einem „Diode-by-Pass“-Schutz ausgestattet sind, wird der Strom bei Ausfall eines Moduls automatisch umgeleitet, um sicherzustellen, dass der Stromfluss in der Anlage nicht unterbrochen wird. In diesem Fall wird die Gesamtleistung der Solaranlage nur geringfügig beeinträchtigt, da der Stromfluss zu den anderen Modulen aufrechterhalten wird.

Sind die Solarmodule jedoch ohne Dioden-Bypass-Schutz parallel geschaltet, kann der Ausfall eines Moduls zu einer Unterbrechung des Stromflusses und damit zu einer erheblichen Verringerung der Gesamtleistung der Solaranlage führen. In diesem Fall müssen alle Module überprüft und das defekte Modul ausgetauscht werden, um die Gesamtleistung der Solaranlage wiederherzustellen.

Es ist daher wichtig, bei der Installation einer Solaranlage auf einen ausreichenden Ausfallschutz zu achten. Der Einbau von Dioden-Bypass-Schutzeinrichtungen kann dazu beitragen, die Auswirkungen eines Ausfalls zu minimieren. Darüber hinaus ist es ratsam, die Solarmodule regelmäßig auf Funktion und Leistung zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die Solaranlage ordnungsgemäß funktioniert und die maximale Leistung erzielt.

Wie erfolgt die Verkabelung bei Parallelschaltung von Solarmodulen?

Die Verschaltung bei der Parallelschaltung von Solarmodulen hängt von der Anzahl der Solarmodule, ihrer Nennleistung und der Verschaltungsart ab. In der Regel werden bei einer Parallelschaltung alle positiven Anschlüsse der Solarmodule miteinander und alle negativen Anschlüsse untereinander verbunden.

Werden beispielsweise zehn Solarmodule parallel geschaltet, so werden alle positiven Anschlüsse der zehn Module miteinander verbunden und alle negativen Anschlüsse ebenfalls miteinander verbunden. Anschließend wird ein Kabel von jedem der beiden gemeinsamen Anschlüsse (positiv und negativ) zu einem Wechselrichter geführt, der den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt.

Wichtig ist, dass bei der Verkabelung von Solarmodulen in Parallelschaltung darauf geachtet werden muss, dass alle Kabel gleich lang sind und den gleichen Querschnitt haben. Dadurch wird sichergestellt, dass der Stromfluss gleichmäßig verteilt ist und keine Spannungsabfälle auftreten.

Außerdem ist es wichtig, bei der Verkabelung den richtigen Kabeltyp zu verwenden. Die Kabel sollten für die Verwendung in einer Solaranlage zugelassen sein und eine ausreichende Strombelastbarkeit aufweisen, um den erhöhten Stromfluss bewältigen zu können.

Fazit

Die Parallelschaltung von Solarmodulen ermöglicht es, mehrere Module zu einem Stromkreis zusammenzuschalten, um die Leistung der Solaranlage zu erhöhen. Dabei wird der Stromfluss der einzelnen Module zusammengefasst, während die Spannung konstant bleibt. Bei der Verkabelung ist es wichtig, dass alle Kabel gleich lang und vom gleichen Typ sind, um eine gleichmäßige Verteilung des Stromflusses zu gewährleisten und Spannungsabfälle zu vermeiden. Die Anzahl der Solarmodule, die parallel geschaltet werden können, hängt von der Nennleistung der Module, der Leistung des Wechselrichters und der Strombelastbarkeit der Verkabelung ab. Wichtig bei der Parallelschaltung ist ein ausreichender Ausfallschutz, damit bei einem Modulausfall die Gesamtleistung der Solaranlage erhalten bleibt.

Nach oben scrollen
Share via
Copy link