Selfmade Energy SolarAtlas Q1/2024: Der aktuelle Stand der Energiewende in den 2.050 deutschen Städten

  • Unter allen untersuchten 2.050 deutschen Städten hat Neusalza-Spremberg in Sachsen im ersten Quartal 2024 (Januar – März) prozentual die meisten neuen PV-Anlagen (+28%) installiert.
  • Unter den Metropolen legt die Stadt Bremen im Q1 prozentual am stärksten zu (+14%).
  • In absoluten Zahlen wurden im Q1 die meisten PV-Anlagen in den Metropolen Berlin (+1.654), Köln (+686) und Hamburg (+679) errichtet.
  • Im Bundesländervergleich ist aktuell der Bestand an PV-Anlagen in Nordrhein-Westfalen am größten (496.091).

Berlin, 22. Mai 2024 – Die Nachfrage nach Energie-Autarkie ist ungebrochen. Das zeigen zumindest die offiziellen Ausbauzahlen der Bundesnetzagentur für Photovoltaik (PV). Das Vergleichsportal für Solaranlagen und Wärmepumpen Selfmade Energy hat diese Daten nun bereits zum siebten Mal für alle 2.050 Städte in Deutschland ausgewertet und auf dieser Grundlage seinen SolarAtlas für das erste Quartal 2024 erstellt. Der neue Solar-Champion ist demnach Neusalza-Spremberg in Sachsen (+28%). Auf Platz zwei folgen Bad Schandau und Bad Gottleuba-Berggießhübel in Sachsen (+26%). Den dritten Platz belegt die Stadt Gemünden in Hessen (+23%).

Unter den Metropolen (>500.000 Einwohner) hat die Stadt Bremen im ersten Quartal prozentual am stärksten zugelegt (+14%). Den zweiten Platz belegt die Stadt Dresden (+9%). Auf dem dritten Platz landeten die Städte Berlin, Düsseldorf und Frankfurt am Main mit jeweils +8%.

Schaut man bei den Metropolen in Deutschland auf die Zahl der insgesamt installierten PV-Anlagen pro Einwohner, führt weiterhin Dortmund (15 PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner) die Rangliste an, gefolgt von Nürnberg (11 pro 1.000 Einwohner). Platz 3 belegt die Stadt Stuttgart (10 pro 1.000 Einwohner). Auf dem letzten Platz liegt die Stadt Frankfurt am Main mit 5 installierten PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner.

Die höchste Gesamtzahl installierter PV-Anlagen hat aktuell Berlin (22.232). Das entspricht einer Fläche von rund 192 Fußballfeldern. Dahinter liegt München mit 11.602 Anlagen (92 Fußballfelder). Mit 10.645 installierten Anlagen und einer Fläche von 86 Fußballfeldern landet Hamburg auf Platz drei.

Das größte Bundesland verzeichnet den geringsten Zuwachs

Im ersten Quartal 2024 (Januar – März) war der prozentuale Zubau neuer PV-Anlagen in Bremen (+13,7%) am höchsten. Das flächenmäßig größte Bundesland Bayern verzeichnet im 1. Quartal des Jahres 2024, wie bereits im letzten Quartal des Vorjahres, den geringsten prozentualen Zuwachs. Erwartungsgemäß liegen die bevölkerungsreichsten Bundesländer mit den meisten Städten wie Nordrhein-Westfalen (496.091), Baden-Württemberg (323.459) und auch Bayern (313.045) bei der Gesamtzahl der bis einschließlich März 2024 neu installierten PV-Anlagen vorne. Auch die Gesamtleistung der installierten PV-Anlagen ist in Nordrhein-Westfalen (8.188 MWp) am größten, dicht gefolgt von Bayern (7.625 MWp) und Baden-Württemberg (5.973 MWp).

Visualisierungen der PV-Wachstumsraten und weitere Daten zu allen deutschen Städten und den einzelnen Bundesländern finden Sie hier .

Auf den Boom folgt der Einbruch

Solarexperte Dr. Tim Rosengart, Geschäftsführer des Vergleichsportals für Solaranlagen und Wärmepumpen Selfmade Energy, schätzt die Entwicklungen im ersten Quartal 2024 folgendermaßen ein:

“In 2022 und 2023 war die Nachfrage nach Solaranlagen aufgrund der extremen Energiepreise nach Ausbruch des Ukraine-Krieges und dem Wunsch nach Absicherung der eigenen Energieversorgung extrem hoch. Hinzu kamen auch noch die vergleichsweise geringen Finanzierungskosten bei den Banken. Viele Hausbesitzer mussten monatelang auf die Installation ihrer Solaranlage warten. Doch das Blatt hat sich gewendet: Die Solarfirmen haben den Auftragsstau abgearbeitet, Installationen innerhalb von vier Wochen nach Auftragseingang sind mittlerweile üblich. In 2024 gilt es nun wieder stärker, potenziellen Kunden schlüssige Konzepte vorzulegen, wie sie sich zu einem hohen Anteil selbst versorgen und dabei Geld sparen können. Attraktive Preise sind das eine, Systeme mit hohem Mehrwert das andere. Energiemanagement-Systeme sorgen für hohe Eigenverbrauchsquoten. Sie binden Haushaltsgeräte, Speicher und große Verbraucher wie Wärmepumpen und Ladestationen in die Steuerung ein. Die meisten Solarfirmen kooperieren mittlerweile mit Heizungsfirmen, um gemeinsam mit diesen Wärmepumpen zu installieren, und sie errichten Ladestationen für Elektroautos.“

“Obwohl im Gesamtjahr 2023 so viele Photovoltaikanlagen in Deutschland installiert wurden wie nie zuvor, war die Nachfrage im ersten Quartal 2024 vergleichsweise schwach. Die Nachfrage ist zu Beginn des Jahres grundsätzlich niedriger. Hinzu kam, dass viele Hausbesitzer:innen den Kauf einer Photovoltaikanlage hinauszögerten. Im September war das Förderprogramm „Solarstrom für Elektroautos“ gestartet – es gab Zuschüsse für den Kauf einer PV-Anlage mit Wallbox und Batteriespeicher. Aber die Fördermittel waren nach einem halben Tag vergeben. Das KfW-Programm sollte 2024 mit frischem Geld weiterlaufen. Darauf haben viele Hausbesitzer:innen gewartet. Tatsächlich wird das Förderprogramm aber nicht weitergeführt. Die Solarfirmen waren deshalb über den Jahreswechsel nur schwach ausgelastet und gewähren nunmehr, im Vergleich zum letzten Frühjahr, heftige Preisnachlässe von bis zu 25 Prozent.”

“Das Frühjahr ist die beste Zeit, um sich mit der Anschaffung einer Solaranlage zu beschäftigen: Solarfirmen sind aufgrund der geringeren Nachfrage im Winter oft nur schwach ausgelastet und haben mehr Zeit für eine ausführliche Beratung. Zudem beobachten wir, dass viele Anbieter am Ende der kalten Jahreszeit häufiger Preisnachlässe geben als in den Sommermonaten und bereits nach wenigen Wochen installieren können. Hausbesitzer, die jetzt eine PV-Anlage kaufen, können also bereits im Sommer den größten Teil ihres Strombedarfs selbst erzeugen und werden somit energetisch unabhängig.”

Methodische Hinweise:

Ausführlichere Informationen und weitere Grafiken finden Sie im Pressebereich auf der Website von Selfmade Energy. Dort finden Sie auch die offiziellen Photovoltaik-Ausbauzahlen aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur für alle 2.050 deutschen Städte sowie für alle Bundesländer – für den Zeitraum von 2018 bis März 2024, die Selfmade Energy zuletzt im April 2024 erhoben und ausgewertet hat. Für jede Stadt in Deutschland können Sie mit einem leicht bedienbaren Tool die aktuellen und historischen Zahlen zum Ausbau der Solarenergie abrufen, in Graphen aufbereiten und diese anschließend in Ihre Texte einfügen. Bei der gesamten Analyse im Marktstammdatenregister hat Selfmade Energy ausschließlich PV-Anlagen auf Dächern von Gebäuden und Freiflächenanlagen berücksichtigt, die aktuell in Betrieb sind. Sehr kleine PV-Anlagen (z.B. auf Balkonen oder Wohnwagen) mit einer Spitzenleistung unter 1.000 Watt Peak sowie inaktive Anlagen wurden bei der Erhebung im Marktstammdatenregister ausgeschlossen.

Über Selfmade Energy

Selfmade Energy ist das Vergleichs- und Informationsportal rund um die Energiewende – auf kommunaler, Landes- und Bundesebene.  Die Vision: Den Menschen helfen, eine bewusste Entscheidung zu treffen und den Erwerb einer PV-Anlage oder Wärmepumpe so leicht wie möglich zu machen. Mit dem kostenlosen und vom Verbraucherratgeber Finanztip empfohlenen Solarrechner erhalten die Nutzer von Selfmade Energy in weniger als 2 Minuten eine Einschätzung zum Solarpotenzial ihres Daches, potenziellen Anbietern in ihrer Region, Kosten und nächstmöglichen Montageterminen. https://www.selfmade-energy.com

Kontakt

Georg Lohmann
Presse & Kommunikation
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