Selfmade Energy SolarAtlas Q4/2023: Der aktuelle Stand der Energiewende in den 2.050 deutschen Städten

  • Unter allen untersuchten 2.050 deutschen Städten hat Arnis in Schleswig-Holstein im vierten Quartal 2023 (Oktober – Dezember) prozentual die meisten neuen PV-Anlagen (+33%) installiert.
  • Unter den Metropolen legen die Städte Düsseldorf, Bremen und Essen im Q4 prozentual am stärksten zu (+9%).
  • In absoluten Zahlen wurden im Q4 die meisten PV-Anlagen in den Metropolen Berlin (+1.556), Köln (+711) und München (+698) errichtet.
  • Im Bundesländervergleich ist aktuell der Bestand an PV-Anlagen in Nordrhein-Westfalen am größten (470.143).

Berlin, 28. Februar 2024 – Die Deutschen wollen Energie-Autarkie. Das zeigen zumindest die offiziellen Ausbauzahlen der Bundesnetzagentur für Photovoltaik (PV). Das Vergleichsportal für Solaranlagen Selfmade Energy hat diese Daten für alle 2.050 Städte in Deutschland ausgewertet und seinen SolarAtlas für das vierte Quartal 2024 erstellt. Der neue Solar-Champion ist demnach Arnis in Schleswig-Holstein (+33%). Auf Platz zwei folgen Elstra in Sachsen und Märkisch Buchholz in Brandenburg (+20%). Den dritten Platz belegen die Städte Clausthal-Zellerfeld und Schnackenburg in Niedersachsen (+19%).

Unter den Metropolen (>500.000 Einwohner) haben die Städte Düsseldorf, Bremen und Essen im vierten Quartal prozentual am stärksten zugelegt (+9%). Den zweiten Platz teilen sich die Städte Köln, Berlin, Dresden, Hannover und Duisburg (+8%). Auf dem dritten Platz landeten die Städte Hamburg, Stuttgart, Leipzig, München und Dortmund mit jeweils +7%.

Schaut man bei den Metropolen in Deutschland auf die Zahl der insgesamt installierten PV-Anlagen pro Einwohner, führt weiterhin Dortmund (14 PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner) die Rangliste an, gefolgt von Nürnberg (11 pro 1.000 Einwohner) und Stuttgart (10 pro 1.000 Einwohner). Auf dem letzten Platz liegen die Städte Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main mit jeweils 5 installierten PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner.

Die höchste Gesamtzahl installierter PV-Anlagen hat aktuell Berlin (20.578). Das entspricht einer Fläche von rund 172 Fußballfeldern. Dahinter liegt München mit 10.969 Anlagen (88 Fußballfelder). Mit 9.966 installierten Anlagen und einer Fläche von 80 Fußballfeldern landet Hamburg auf Platz drei.

Bayern Schlusslicht im Bundesländervergleich

Im Gesamtjahr 2023 (Januar – Dezember) war der prozentuale Zubau neuer PV-Anlagen in den Stadtstaaten Hamburg (+61,5%) und Berlin (+53,6%) am höchsten. Das flächenmäßig größte Bundesland Bayern verzeichnete 2023 den geringsten prozentualen Zuwachs. Erwartungsgemäß liegen die bevölkerungsreichsten Bundesländer mit den meisten Städten wie Nordrhein-Westfalen (470.143), Baden-Württemberg (309.441) und auch Bayern (300.376) bei der Gesamtzahl der bis einschließlich Dezember 2024 neu installierten PV-Anlagen vorne. Auch die Gesamtleistung der installierten PV-Anlagen ist in Nordrhein-Westfalen (7.300 MWp) am größten, dicht gefolgt von Bayern (7.004 MWp) und Baden-Württemberg (5.271 MWp).

Visualisierungen der PV-Wachstumsraten und weitere Daten zu allen Deutschen Städten und den einzelnen Bundesländern finden Sie hier .

2023 Rekordjahr für Photovoltaikanlagen in Deutschland

Solarexperte Dr. Tim Rosengart, Geschäftsführer des Vergleichsportals für Solaranlagen Selfmade Energy, schätzt die Entwicklungen im vierten Quartal 2023 folgendermaßen ein:

„Im Jahr 2023 wurden so viele Photovoltaikanlagen in Deutschland installiert wie nie zuvor: Mehr als eine Million Systeme, davon mehr als 600.000 in der für private Dachanlagen typischen Leistungsklasse zwischen zwei und 15 Kilowatt. Dieser neue Rekord zeigt einmal mehr, dass viele Hauseigentümer energetisch unabhängig werden und ihren eigenen Strom erzeugen wollen.”

„Obwohl im Jahr 2023 so viele Photovoltaikanlagen in Deutschland installiert wurden wie nie zuvor, war die Nachfrage im vierten Quartal vergleichsweise schwach. Viele Hausbesitzer haben zuletzt mit der Anschaffung einer Solaranlage gewartet, weil sie sich in der zweiten Runde des KfW-Programms 442 „Solarstrom für Elektroautos“ um die attraktive Förderung bewerben wollten. Mit bis zu 10.200 Euro wurde dabei die Installation von privaten Dachanlagen, Batteriespeichern und Wallboxen gefördert. Die Mittel von 300 Millionen Euro waren in der ersten Runde im September nach nicht einmal einem Tag ausgeschöpft. Letzte Woche hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BDMV) für Klarheit gesorgt. Das KfW-Programm wird aufgrund der großen Lücken im Bundeshaushalt definitiv nicht fortgesetzt. Hausbesitzer, die nun leer ausgegangen sind, sollten das Beste aus der Situation machen und sich beeilen:  Viele Solarfirmen sind aufgrund der ohnehin geringeren Nachfrage im Winter und der hinausgezögerten Kaufentscheidung vieler Hausbesitzer aktuell nur schwach ausgelastet und gewähren, im Vergleich zum letzten Frühjahr, heftige Preisnachlässe von bis zu 25 Prozent.“

„Das Frühjahr ist die beste Zeit, um sich mit der Anschaffung einer Solaranlage zu beschäftigen: Solarfirmen sind aufgrund der geringeren Nachfrage im Winter oft nur schwach ausgelastet und haben mehr Zeit für eine ausführliche Beratung. Zudem beobachten wir, dass viele Anbieter am Ende des Winters häufiger Preisnachlässe geben als in den Sommermonaten und bereits nach wenigen Wochen installieren können. Hausbesitzer, die jetzt eine PV-Anlage kaufen, können also bereits im Sommer den größten Teil ihres Strombedarfs selbst erzeugen und werden somit energetisch unabhängig.

Methodische Hinweise:

Ausführlichere Informationen und weitere Grafiken finden Sie im Pressebereich auf der Website von Selfmade Energy. Dort finden Sie auch die offiziellen Photovoltaik-Ausbauzahlen aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur für alle 2.050 deutschen Städte sowie für alle Bundesländer – für den Zeitraum von 2018 bis Dezember 2023, die Selfmade Energy zuletzt im Januar 2024 erhoben und ausgewertet hat. Für jede Stadt in Deutschland können Sie mit einem leicht bedienbaren Tool die aktuellen und historischen Zahlen zum Ausbau der Solarenergie abrufen, in Graphen aufbereiten und diese anschließend in Ihre Texte einfügen. Bei der gesamten Analyse im Marktstammdatenregister hat Selfmade Energy ausschließlich PV-Anlagen auf Dächern von Gebäuden und Freiflächenanlagen berücksichtigt, die aktuell in Betrieb sind. Sehr kleine PV-Anlagen (z.B. auf Balkonen oder Wohnwagen) mit einer Spitzenleistung unter 1.000 Watt Peak sowie inaktive Anlagen wurden bei der Erhebung im Marktstammdatenregister ausgeschlossen.

Über Selfmade Energy

Selfmade Energy ist das Vergleichs- und Informationsportal rund um die Energiewende – auf kommunaler, Landes- und Bundesebene.  Die Vision: Den Menschen helfen, eine bewusste Entscheidung zu treffen und den Erwerb einer PV-Anlage so leicht wie möglich zu machen. Mit dem kostenlosen und vom Verbraucherratgeber Finanztip empfohlenen Solarrechner erhalten die Nutzer von Selfmade Energy in weniger als 2 Minuten eine Einschätzung zum Solarpotenzial Ihres Daches, potenziellen Anbietern in ihrer Region, Kosten und nächstmöglichen Montageterminen. www.selfmade-energy.com

Kontakt

Georg Lohmann
Presse & Kommunikation
redaktion@selfmade-energy.com
+49 174 2479774

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