Artikel aktualisiert am 19.03.2024
von Boris Stippe | ca: 8 Min. zu lesen

Anlaufstrom

Was ist der Wärmepumpen-Anlaufstrom?

Der Anlaufstrom ist der Strom, der bei der Inbetriebnahme einer Wärmepumpe kurzzeitig fließt, um den Verdichter und andere elektrische Komponenten anzutreiben. Dieser Strom kann höher als der Nennstrom sein und muss bei der Dimensionierung der Schalt- und Leitungssysteme berücksichtigt werden.

Wärmepumpe vor einem Wohnhaus
Wärmepumpe vor einem Wohnhaus (Bildquelle: Hermann – stock.adobe.com)

Der Anlaufstrom ist ein kurzzeitiger Stromimpuls, der beim Start einer Wärmepumpe durch den Verdichter fließt, um den Kältemittelkreislauf in Gang zu setzen. Der Anlaufstrom kann sehr hoch sein und beträgt häufig das Zwei- bis Dreifache des normalen Betriebsstroms. Die Höhe des Anlaufstroms hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. von der Größe der Wärmepumpe und den Komponenten, aus denen sie besteht.

Es ist wichtig, den Anlaufstrom bei der Installation und dem Betrieb einer Wärmepumpe zu berücksichtigen, da er sich auf die Stromversorgung des Gebäudes auswirken kann. Wenn die Elektroinstallation des Gebäudes nicht für den Anlaufstrom ausgelegt ist, kann es zum Auslösen von Sicherungen oder zur Überlastung der Stromversorgung kommen. Es wird daher empfohlen, die elektrische Anlage unter Berücksichtigung des Anlaufstroms zu dimensionieren.

Eine weitere Möglichkeit, den Anlaufstrom zu reduzieren, ist die Verwendung eines Sanftanlassers oder einer Sanftanlaufsteuerung. Diese Geräte reduzieren den Anlaufstrom durch eine stufenweise Beschleunigung des Verdichters und ermöglichen so eine schonendere Inbetriebnahme der Wärmepumpe. Der richtige Umgang mit dem Anlaufstrom ist entscheidend für einen effizienten und zuverlässigen Betrieb der Wärmepumpe.

Wie hoch ist der Anlaufstrom einer Wärmepumpe?

Die Höhe des Anlaufstroms einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Größe der Wärmepumpe und den Komponenten, aus denen sie besteht. Im Allgemeinen beträgt der Anlaufstrom das Zwei- bis Dreifache des normalen Betriebsstroms.

Um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, wie hoch der Anlaufstrom einer Wärmepumpe sein kann, können wir uns einige Beispiele ansehen. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Leistung von 10 kW hat normalerweise einen Anlaufstrom von etwa 30 A. Eine Erd-Wasser-Wärmepumpe mit einer Leistung von 15 kW kann einen Anlaufstrom von bis zu 70 A haben.

Es ist jedoch zu beachten, dass der Anlaufstrom nicht konstant ist, sondern nur während des Startvorgangs auftritt. Sobald der Verdichter gestartet ist, stabilisiert sich die Stromaufnahme auf den normalen Betriebsstrom. Der Startvorgang dauert normalerweise nur einige Sekunden.

Es ist wichtig zu erwähnen, dass der Anlaufstrom nicht nur von der Größe der Wärmepumpe abhängt, sondern auch von anderen Faktoren wie dem Alter und dem Zustand der Komponenten. Wenn die Komponenten abgenutzt oder beschädigt sind, kann der Anlaufstrom höher als normal sein.

Es ist daher wichtig, den Anlaufstrom bei der Installation einer Wärmepumpe zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die elektrische Anlage des Hauses für den Anlaufstrom ausgelegt ist. Wenn die Elektroinstallation nicht ausreichend dimensioniert ist, kann es zu einer Überlastung des Stromnetzes oder zum Auslösen von Sicherungen kommen, was zu einem vorübergehenden Ausfall der Wärmepumpe führen kann.

Kann der Anlaufstrom die Elektroinstallation in meinem Haus beschädigen?

Ja, der Anlaufstrom einer Wärmepumpe kann die Elektroinstallation eines Hauses beschädigen, wenn die Elektroinstallation nicht für den Anlaufstrom ausgelegt ist.

Der Anlaufstrom kann sehr hoch sein und beträgt oft das Zwei- bis Dreifache des normalen Betriebsstroms. Wenn die Elektroinstallation des Hauses nicht ausreichend dimensioniert ist, kann es zu einer Überlastung des Stromnetzes oder zum Auslösen von Sicherungen kommen, was zu einem vorübergehenden Ausfall der Wärmepumpe führen kann.

Um Schäden an der Elektroinstallation zu vermeiden, ist es wichtig, vor der Installation einer Wärmepumpe die Elektroinstallation des Hauses überprüfen zu lassen. Ein Elektriker kann die Stromversorgung des Hauses überprüfen und sicherstellen, dass die elektrische Anlage für den Anlaufstrom der Wärmepumpe ausgelegt ist. In der Regel wird empfohlen, eine separate Stromversorgung für die Wärmepumpe zu installieren, um sicherzustellen, dass das Stromnetz des Hauses nicht überlastet wird.

Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten, den Anlaufstrom zu reduzieren und damit das Risiko von Schäden an der Elektroinstallation zu minimieren. Eine Möglichkeit ist die Verwendung eines Sanftanlassers oder einer Sanftanlaufsteuerung, die den Anlaufstrom durch eine stufenweise Beschleunigung des Verdichters reduziert. Dies ermöglicht einen schonenderen Start der Wärmepumpe und reduziert die Belastung der Elektroinstallation.

Gibt es Möglichkeiten, den Anlaufstrom zu reduzieren?

Ja, es gibt Möglichkeiten, den Anlaufstrom einer Wärmepumpe zu reduzieren und damit das Risiko von Problemen bei der Inbetriebnahme zu minimieren.

Eine Möglichkeit, den Anlaufstrom zu reduzieren, ist die Verwendung eines Sanftanlassers oder einer Sanftanlaufsteuerung. Diese Geräte reduzieren den Anlaufstrom durch eine stufenweise Beschleunigung des Verdichters und ermöglichen so eine schonendere Inbetriebnahme der Wärmepumpe. Im Gegensatz zum Direktstart, bei dem der Verdichter sofort auf volle Leistung hochgefahren wird, fährt ein Softstarter oder eine Sanftanlaufsteuerung den Verdichter langsam hoch und reduziert so den Anlaufstrom. Dies bedeutet auch, dass weniger Energie zum Starten des Verdichters benötigt wird, was zu einer längeren Lebensdauer der Wärmepumpe führen kann.

Eine weitere Möglichkeit, den Anlaufstrom zu reduzieren, besteht darin, die Wärmepumpe mit einem elektrischen Phasenanschnittregler auszustatten. Diese Geräte regeln die Stromversorgung der Wärmepumpe und reduzieren so den Anlaufstrom. Ein Phasenanschnittregler wird häufig in Kombination mit einem Sanftanlasser oder einer Sanftanlaufsteuerung verwendet, um den Anlaufstrom weiter zu minimieren.

Wichtig ist auch, dass die Wahl des Kältemittels den Anlaufstrom beeinflussen kann. Einige Kältemittel haben einen höheren Anlaufstrom als andere. Daher ist es wichtig, bei der Auswahl des Kältemittels darauf zu achten, dass es für die Größe der Wärmepumpe und die elektrische Anlage des Hauses geeignet ist.

Beeinflusst der Anlaufstrom die Effizienz meiner Wärmepumpe?

Ja, der Anlaufstrom kann die Effizienz einer Wärmepumpe beeinflussen. Ein hoher Anlaufstrom kann den Verdichter und die elektrische Anlage des Hauses zusätzlich belasten, was zu einem höheren Energieverbrauch führen kann. Außerdem kann ein hoher Anlaufstrom die Lebensdauer der Wärmepumpe verkürzen.

Ein Sanftanlasser oder eine Sanftanlaufsteuerung kann helfen, den Anlaufstrom zu reduzieren und damit die Effizienz der Wärmepumpe zu verbessern. Diese Geräte reduzieren den Anlaufstrom durch eine stufenweise Beschleunigung des Verdichters und minimieren so die Belastung der elektrischen Anlage und des Verdichters. Dies führt zu einem geringeren Energieverbrauch und einer längeren Lebensdauer der Wärmepumpe.

Ein weiterer Faktor, der die Effizienz einer Wärmepumpe beeinflussen kann, ist die Wahl des richtigen Kältemittels. Einige Kältemittel haben einen höheren Anlaufstrom als andere. Einige Kältemittel sind jedoch auch energieeffizienter als andere und können dazu beitragen, den Energieverbrauch der Wärmepumpe zu senken.

Es ist auch wichtig, die elektrische Anlage des Hauses entsprechend zu dimensionieren, um den Anlaufstrom zu berücksichtigen. Wenn die elektrische Anlage nicht ausreichend dimensioniert ist, kann es zu Startproblemen kommen, die die Effizienz der Wärmepumpe beeinträchtigen.

Kann ich den Anlaufstrom selbst messen?

Ja, es ist möglich, den Anlaufstrom einer Wärmepumpe selbst zu messen. Dazu wird ein Strommessgerät benötigt, das den Stromverbrauch während des Startvorgangs der Wärmepumpe misst. Das Strommessgerät wird in der Regel zwischen die Stromversorgung der Wärmepumpe und die Elektroinstallation des Hauses geschaltet.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Messung des Anlaufstroms elektrische Gefahren birgt. Wenn die Messung nicht ordnungsgemäß durchgeführt wird, besteht die Gefahr von Verletzungen oder Schäden an der elektrischen Anlage oder der Wärmepumpe. Es wird daher empfohlen, die Messung des Anlaufstroms von einem Fachmann durchführen zu lassen.

Wenn Sie den Anlaufstrom selbst messen möchten, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Schalten Sie die Wärmepumpe aus und trennen Sie sie vom Stromnetz.
  2. Schließen Sie das Amperemeter zwischen der Stromversorgung und der Wärmepumpe an.
  3. Schalten Sie die Wärmepumpe wieder ein und beobachten Sie den Stromverbrauch während des Startvorgangs.
  4. Notieren Sie die maximale Stromaufnahme während des Startvorgangs.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Anlaufstrom nur während des Startvorgangs auftritt und in der Regel nur wenige Sekunden anhält. Daher ist es wichtig, den Stromverbrauch während des Startvorgangs genau zu überwachen, um den maximalen Anlaufstrom zu erfassen.

Fazit

Eine Wärmepumpe benötigt beim Start einen höheren Strom, den so genannten Anlaufstrom. Dieser kann das Zwei- bis Dreifache des normalen Betriebsstroms betragen und beeinflusst die Stromversorgung des Gebäudes. Es ist daher wichtig, die Elektroinstallation des Hauses entsprechend zu dimensionieren. Der Einsatz von Sanftanlassern oder Sanftanlaufsteuerungen kann helfen, den Anlaufstrom zu reduzieren und damit die Effizienz und Lebensdauer der Wärmepumpe zu erhöhen. Auch die Wahl des richtigen Kältemittels kann dazu beitragen, den Energieverbrauch der Wärmepumpe zu senken. Es ist möglich, den Anlaufstrom selbst zu messen, es wird jedoch empfohlen, dies von einem Fachmann durchführen zu lassen, um das Risiko von Verletzungen oder Schäden zu minimieren.

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