Artikel aktualisiert am 19.03.2024
von Boris Stippe | ca: 10 Min. zu lesen

Bivalente Betriebsweise

Wie mit Wärmepumpen bivalent heizen?

Die bivalente Betriebsweise ist eine Betriebsart der Wärmepumpe, bei der ein Zusatzheizsystem eingesetzt wird, um die erforderliche Wärmeleistung bei niedrigen Außentemperaturen zu erreichen. Die Wärmepumpe arbeitet dann zusammen mit dem Zusatzheizsystem und kann bei höheren Außentemperaturen allein betrieben werden.

Heizkessel und Wärmepumpe
Heizkessel und Wärmepumpe (Bildquelle: Martin Winzer – stock.adobe.com)

Die „bivalente Betriebsweise“ ist eine Betriebsweise von Wärmepumpen, bei der ein zusätzlicher Wärmeerzeuger, z.B. ein Heizkessel, zur Unterstützung der Wärmepumpe eingesetzt wird. Die bivalente Betriebsweise ermöglicht es, die Vorteile der Wärmepumpe bei moderaten Temperaturen zu nutzen und gleichzeitig eine zuverlässige Wärmeversorgung auch bei sehr kalten Außentemperaturen sicherzustellen.

Im bivalenten Betrieb schaltet sich die Wärmepumpe bei höheren Außentemperaturen ein und liefert effizient Wärmeenergie. Bei niedrigen Außentemperaturen, bei denen die Effizienz der Wärmepumpe abnimmt, wird der zusätzliche Wärmeerzeuger zugeschaltet, um den Wärmebedarf zu decken. Auf diese Weise arbeiten Wärmepumpe und Zusatzwärmeerzeuger bedarfsgerecht zusammen, um eine effiziente und zuverlässige Wärmeversorgung zu gewährleisten.

Die bivalente Betriebsweise wird typischerweise bei Luft-Wasser-Wärmepumpen oder Erdwärmepumpen eingesetzt, da diese Systeme aufgrund von Umwelteinflüssen oder Leistungsbegrenzungen bei sehr niedrigen Temperaturen weniger effizient arbeiten. Durch den Einsatz einer bivalenten Betriebsweise können Haushalte dennoch von den Vorteilen einer Wärmepumpe profitieren, insbesondere in Situationen, in denen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen.

Was bedeutet der bivalente Betrieb einer Wärmepumpe?

Der bivalente Betrieb einer Wärmepumpe bedeutet, dass die Wärmepumpe in Kombination mit einem zusätzlichen Wärmeerzeuger, wie z.B. einem konventionellen Heizkessel, betrieben wird. Ziel des bivalenten Betriebs ist es, die Vorteile der Wärmepumpe bei moderaten Temperaturen zu nutzen und gleichzeitig eine zuverlässige Wärmeversorgung auch bei sehr kalten Außentemperaturen zu gewährleisten.

Im bivalenten Betrieb schaltet sich die Wärmepumpe bei höheren Außentemperaturen ein und nutzt ihre Effizienzvorteile, um Wärmeenergie aus der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser zu gewinnen. Bei niedrigeren Außentemperaturen, bei denen der Wirkungsgrad der Wärmepumpe sinkt, wird der zusätzliche Wärmeerzeuger zugeschaltet, um den Wärmebedarf zu decken.

Die Entscheidung, wann die Wärmepumpe ein- oder ausgeschaltet wird, hängt von der Außentemperatur und der Heizlast ab. In der Regel wird eine spezielle Regelung eingesetzt, die die optimale Kombination der beiden Wärmeerzeuger steuert. Die Regelung sorgt dafür, dass die Wärmepumpe möglichst viel Wärmeenergie aus der Umwelt gewinnt und der zusätzliche Wärmeerzeuger nur dann zum Einsatz kommt, wenn die Wärmepumpe allein den Wärmebedarf nicht mehr decken kann.

Der bivalente Betrieb wird insbesondere bei Luft-Wasser-Wärmepumpen oder Erdwärmepumpen eingesetzt, da diese Systeme aufgrund von Umwelteinflüssen oder Leistungsbegrenzungen bei sehr niedrigen Temperaturen weniger effizient arbeiten. Durch den bivalenten Betrieb können Haushalte dennoch von den Vorteilen einer Wärmepumpe profitieren, insbesondere in Situationen, in denen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen.

Die Wahl des zusätzlichen Wärmeerzeugers hängt von den individuellen Anforderungen ab. In der Regel kommen Gas- oder Öl-Brennwertkessel, Pelletkessel oder Blockheizkraftwerke zum Einsatz. Wichtig ist, dass der zusätzliche Wärmeerzeuger so dimensioniert ist, dass er den Wärmebedarf zuverlässig decken kann, wenn die Wärmepumpe allein nicht ausreicht.

Wie funktioniert der bivalente Betrieb einer Wärmepumpe?

Der bivalente Betrieb einer Wärmepumpe erfolgt durch die Kombination der Wärmepumpe mit einem zusätzlichen Wärmeerzeuger wie z.B. einem Gas- oder Öl-Brennwertkessel, einem Pelletkessel oder einem Blockheizkraftwerk. Die Entscheidung, wann die Wärmepumpe oder der zusätzliche Wärmeerzeuger zum Einsatz kommt, wird von einer Regelung gesteuert.

Die Regelung erfasst ständig die aktuelle Außentemperatur und die Heizlast des Gebäudes und entscheidet auf dieser Basis, welcher Wärmeerzeuger zum Einsatz kommt. Bei höheren Außentemperaturen, wenn die Wärmepumpe effizient arbeitet, wird nur die Wärmepumpe genutzt. Sinkt die Außentemperatur jedoch unter einen bestimmten Wert und die Effizienz der Wärmepumpe nimmt ab, wird der zusätzliche Wärmeerzeuger zugeschaltet.

Die Umschaltung zwischen Wärmepumpe und Zusatzwärmeerzeuger erfolgt in der Regel automatisch und ohne Zutun des Nutzers. Die Regelung sorgt dafür, dass die Wärmepumpe möglichst effizient arbeitet und der zusätzliche Wärmeerzeuger nur bei Bedarf eingesetzt wird.

Die Kombination der Wärmepumpe mit einem zusätzlichen Wärmeerzeuger ermöglicht es, die Vorteile der Wärmepumpe bei moderaten Temperaturen zu nutzen und gleichzeitig eine zuverlässige Wärmeversorgung auch bei sehr kalten Außentemperaturen sicherzustellen. So kann der Wärmebedarf des Gebäudes zuverlässig gedeckt werden, ohne dass es zu Ausfällen oder Einschränkungen kommt.

Die Wahl des zusätzlichen Wärmeerzeugers hängt von den individuellen Anforderungen ab und sollte sorgfältig geplant werden. Die optimale Dimensionierung und Abstimmung auf die Wärmepumpe ist entscheidend für eine effiziente und zuverlässige Wärmeversorgung.

Wie effizient ist der bivalente Betrieb einer Wärmepumpe im Vergleich zum reinen Wärmepumpenbetrieb?

Die Effizienz des bivalenten Betriebs einer Wärmepumpe im Vergleich zum reinen Wärmepumpenbetrieb hängt von verschiedenen Faktoren wie Gebäudegröße, Wärmedämmung, Art und Leistung der Wärmepumpe und des zusätzlichen Wärmeerzeugers sowie Außentemperatur und Heizlast ab.

Im reinen Wärmepumpenbetrieb nutzt die Wärmepumpe die Energie der Umgebungsluft, des Erdreichs oder des Grundwassers und wandelt sie in Wärmeenergie um. Der Wirkungsgrad hängt dabei von der Temperaturdifferenz zwischen Quelle und Senke ab, wobei der Wirkungsgrad mit sinkender Außentemperatur abnimmt.

Im bivalenten Betrieb wird die Wärmepumpe eingesetzt, solange die Außentemperatur hoch genug ist, um eine effektive Nutzung zu gewährleisten. Ist die Außentemperatur zu niedrig, wird der zusätzliche Wärmeerzeuger zugeschaltet, um den Wärmebedarf zu decken. Der Vorteil des bivalenten Betriebs ist, dass auch bei sehr kalten Außentemperaturen eine zuverlässige Wärmeversorgung gewährleistet werden kann.

Die Effizienz des bivalenten Betriebs hängt von der Art und dem Wirkungsgrad des zusätzlichen Wärmeerzeugers ab. Ein hochwertiger und effizienter Wärmeerzeuger kann die Effizienz des bivalenten Betriebs steigern und zu Einsparungen bei den Betriebskosten führen. Im Idealfall ist der zusätzliche Wärmeerzeuger so ausgelegt, dass er nur selten zum Einsatz kommt, was zu einem höheren Anteil des reinen Wärmepumpenbetriebs führt und damit die Effizienz erhöht.

Welche Vor- und Nachteile hat die bivalente Betriebsweise einer Wärmepumpe?

Die bivalente Betriebsweise einer Wärmepumpe hat Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung für oder gegen den Einsatz berücksichtigt werden sollten.

Vorteile

  • Sichere Wärmeversorgung: Durch den Einsatz eines zusätzlichen Wärmeerzeugers ist eine zuverlässige Wärmeversorgung auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen gewährleistet.
  • Energieeffizienz: Die Kombination von Wärmepumpe und zusätzlichem Wärmeerzeuger kann zu einer höheren Energieeffizienz führen, da die Wärmepumpe bei moderaten Temperaturen effizienter arbeitet als der zusätzliche Wärmeerzeuger.
  • Flexibilität: Der bivalente Betrieb ermöglicht eine flexible Anpassung an die Anforderungen des Gebäudes und der Umgebung und kann eine bessere Nutzung erneuerbarer Energien ermöglichen.
  • Einsparungen: Die Nutzung erneuerbarer Energien und der optimale Betrieb der Wärmepumpe und des zusätzlichen Wärmeerzeugers können zu Einsparungen bei den Betriebskosten führen.

Nachteile

  • Höhere Investitionskosten: Der Einsatz eines zusätzlichen Wärmeerzeugers und einer Regelung für den bivalenten Betrieb erhöht die Investitionskosten im Vergleich zu einem reinen Wärmepumpensystem.
  • Platzbedarf: Der zusätzliche Wärmeerzeuger benötigt zusätzlichen Platz und muss entsprechend untergebracht werden.
  • Komplexität: Der bivalente Betrieb erfordert eine komplexe Regelung, die optimal aufeinander abgestimmt sein muss, um eine effektive und effiziente Nutzung zu gewährleisten.
  • Wartungsaufwand: Der Einsatz von zwei Wärmeerzeugern erhöht den Wartungsaufwand und kann zu höheren Wartungskosten führen.

Welcher zusätzliche Wärmeerzeuger ist für den bivalenten Betrieb am besten geeignet?

Grundsätzlich lassen sich verschiedene Arten von zusätzlichen Wärmeerzeugern unterscheiden, wie z.B. Gas- oder Öl-Brennwertkessel, Pelletkessel oder Blockheizkraftwerke. Jeder Typ hat seine Vor- und Nachteile, die bei der Auswahl berücksichtigt werden sollten.

Gas- oder Öl-Brennwertkessel sind in der Regel die kostengünstigste Lösung und können bei Bedarf schnell und einfach installiert werden. Sie sind jedoch nicht besonders nachhaltig und verbrauchen fossile Brennstoffe. Außerdem sind sie in vielen Regionen von den Preisschwankungen auf dem Energiemarkt abhängig.

Pelletkessel sind eine nachhaltigere Alternative zu Gas- oder Öl-Brennwertkesseln und verwenden Holzpellets als Brennstoff. Sie sind jedoch teurer in der Anschaffung und benötigen zusätzlichen Lagerraum für die Pellets. Außerdem kann es zu Engpässen bei der Beschaffung und Lieferung der Pellets kommen.

Blockheizkraftwerke erzeugen sowohl Wärme als auch Strom und können daher eine besonders hohe Energieeffizienz aufweisen. Sie sind jedoch in der Anschaffung und Installation am teuersten und erfordern einen hohen Planungs- und Abstimmungsaufwand auf die Anforderungen des Gebäudes.

Die Wahl des optimalen zusätzlichen Wärmeerzeugers hängt auch von der Leistung der Wärmepumpe ab. Bei einer leistungsstarken Wärmepumpe kann ein kleinerer Zusatzwärmeerzeuger ausreichen, während bei einer leistungsschwächeren Wärmepumpe ein leistungsstärkerer Zusatzwärmeerzeuger erforderlich ist.

Kann die bivalente Betriebsweise bei allen Wärmepumpentypen angewendet werden?

Grundsätzlich kann die bivalente Betriebsweise bei allen auf dem Markt befindlichen Wärmepumpentypen angewendet werden. Die Entscheidung für oder gegen die bivalente Betriebsweise hängt jedoch von verschiedenen Faktoren wie Gebäudegröße, Wärmedämmung, Art und Leistung der Wärmepumpe und des zusätzlichen Wärmeerzeugers sowie den verfügbaren Energiequellen und dem Budget ab.

Luft-Wasser-Wärmepumpen eignen sich beispielsweise besonders für den Einsatz in Kombination mit einem zusätzlichen Wärmeerzeuger. Sie arbeiten effektiv bei moderaten Temperaturen und können bei niedrigeren Temperaturen durch den zusätzlichen Wärmeerzeuger unterstützt werden. Hier kann ein Gas- oder Öl-Brennwertkessel eine kostengünstige Lösung sein.

Erd-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen dagegen konstante Wärmequellen wie Erdreich oder Grundwasser und sind daher in der Regel weniger anfällig für Schwankungen bei niedrigen Temperaturen. Die Kombination mit einem zusätzlichen Wärmeerzeuger ist bei diesen Wärmepumpentypen weniger notwendig.

Für die Wahl des optimalen zusätzlichen Wärmeerzeugers ist auch die geografische Lage des Gebäudes entscheidend. In Regionen mit besonders kalten Wintern kann der Einsatz eines zusätzlichen Wärmeerzeugers sinnvoller sein als in Regionen mit gemäßigteren Temperaturen.

Wichtig ist jedoch, dass die Wärmepumpe und der zusätzliche Wärmeerzeuger optimal aufeinander abgestimmt sind, um eine effektive und effiziente Nutzung im bivalenten Betrieb zu gewährleisten. Eine professionelle Beratung durch einen Fachmann wird daher empfohlen.

Fazit

Bei der bivalenten Betriebsweise wird die Wärmepumpe bei niedrigen Außentemperaturen durch ein zusätzliches Heizsystem wie z.B. einen Heizkessel unterstützt, um eine konstante und effiziente Wärmeversorgung zu gewährleisten. Bei höheren Außentemperaturen arbeitet die Wärmepumpe mit dem Heizsystem zusammen, um effizient Wärmeenergie zu erzeugen. Der bivalente Betrieb ist vor allem bei Luft-Wasser- oder Erdwärmepumpen sinnvoll, die bei extrem niedrigen Temperaturen weniger effizient arbeiten. Vorteile der bivalenten Betriebsweise sind eine zuverlässige Wärmeversorgung bei niedrigen Temperaturen, Energieeffizienz und Flexibilität. Nachteile sind höhere Investitions- und Wartungskosten sowie ein größerer Platzbedarf. Die Wahl des zusätzlichen Heizsystems hängt von der Gebäudegröße, dem Energieverbrauch und dem Budget ab.

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