Artikel aktualisiert am 19.03.2024
von Boris Stippe | ca: 8 Min. zu lesen

CIGS-Solarzelle

Was sind CIGS Dünnschicht-Solarmodule?

Eine CIGS-Solarzelle ist eine Dünnschichtsolarzelle aus den Elementen Kupfer, Indium, Gallium und Selen (CIGS). Sie wandelt Sonnenlicht in elektrische Energie um und hat aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades und ihrer flexiblen Einsatzmöglichkeiten in der Solarindustrie an Bedeutung gewonnen.

Montage einer Solaranlage
Montage einer Solaranlage (Bildquelle: Simon Kraus – stock.adobe.com)

Eine CIGS-Solarzelle ist eine spezielle Art von Dünnschichtsolarzelle, die aus den Elementen Kupfer, Indium, Gallium und Selen (CIGS) hergestellt wird. Diese Materialien werden in sehr dünnen Schichten auf ein Trägermaterial wie Glas, Kunststoff oder Metall aufgebracht, um eine Solarzelle zu bilden. Im Vergleich zu herkömmlichen Silizium-Solarzellen haben CIGS-Solarzellen einen höheren Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie und können in verschiedenen Formen und Größen hergestellt werden.

Die CIGS-Technologie hat sich in den letzten Jahren als vielversprechende Technologie für die kommerzielle Nutzung der Solarenergie etabliert. Sie bietet im Vergleich zu anderen Solarzellentechnologien Vorteile wie höhere Leistung, Flexibilität und geringere Umweltbelastung bei der Herstellung. Die Flexibilität von CIGS-Solarzellen ermöglicht auch die Integration in Gebäudestrukturen und andere Anwendungen, bei denen herkömmliche Solarzellen nicht eingesetzt werden können.

Obwohl CIGS-Solarzellen noch relativ neu auf dem Markt sind und ihre Produktionskosten im Vergleich zu herkömmlichen Silizium-Solarzellen höher sind, gelten sie aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades und ihrer Flexibilität als vielversprechende Technologie. Die Fortschritte in der Forschung und Entwicklung von CIGS-Solarzellen dürften dazu beitragen, dass diese Technologie in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Erzeugung von Solarenergie spielen wird.

Wie funktionieren CIGS-Solarzellen im Vergleich zu anderen Solarzellentypen?

CIGS-Solarzellen funktionieren ähnlich wie andere Solarzellentypen, indem sie Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln. Sie unterscheiden sich jedoch von anderen Solarzellentypen wie Silizium- oder organischen Solarzellen durch die Art und Weise, wie diese Umwandlung erfolgt.

CIGS-Solarzellen bestehen aus einer dünnen Schicht aus Kupfer, Indium, Gallium und Selen, die auf ein Trägermaterial wie Glas, Kunststoff oder Metall aufgebracht wird. Diese Materialien sind so genannte Halbleiter, die bei Lichteinstrahlung Elektronen freisetzen. Durch das Einbringen spezieller Verunreinigungen (Dotierstoffe) in die Schicht werden Elektronen oder Löcher (positiv geladene Löcher) erzeugt, die durch einen internen Stromkreis fließen, wenn ein externer Stromkreis angeschlossen wird.

Die Funktionsweise von CIGS-Solarzellen beruht auf dem photovoltaischen Effekt, bei dem ein Photon des Sonnenlichts ein Elektron aus dem Halbleitermaterial herauslöst und es dadurch in einen höheren Energiezustand versetzt. Dieses freigesetzte Elektron kann dann durch ein elektrisches Feld in der Solarzelle zu einem Elektrodenpaar (Plus- und Minuspol) geleitet werden, wodurch Strom erzeugt wird. Der erzeugte Strom kann dann zum Betrieb elektrischer Geräte verwendet oder in Batterien gespeichert werden.

Im Vergleich zu Silizium-Solarzellen haben CIGS-Solarzellen einen höheren Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie und können in verschiedenen Formen und Größen hergestellt werden. Sie bieten außerdem Vorteile wie größere Flexibilität und geringere Umweltbelastung bei der Herstellung. Allerdings sind CIGS-Solarzellen noch relativ neu auf dem Markt und ihre Produktionskosten sind im Vergleich zu Silizium-Solarzellen höher, obwohl die Kosteneffizienz durch Skaleneffekte in der Produktion verbessert werden kann.

Welche Vorteile haben CIGS-Solarzellen gegenüber herkömmlichen Silizium-Solarzellen?

CIGS-Solarzellen haben gegenüber herkömmlichen Silizium-Solarzellen mehrere Vorteile, die sie zu einer vielversprechenden Technologie für die Erzeugung von Solarenergie machen.

Erstens haben CIGS-Solarzellen einen höheren Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie als Silizium-Solarzellen. Das bedeutet, dass sie bei gleicher Fläche und Sonneneinstrahlung mehr Energie erzeugen können als Silizium-Solarzellen. Das liegt daran, dass CIGS-Solarzellen das Sonnenlicht besser absorbieren und Elektronen effektiver freisetzen können als Silizium-Solarzellen.

Ein weiterer Vorteil von CIGS-Solarzellen ist ihre Flexibilität. Im Gegensatz zu Silizium-Solarzellen können sie in verschiedenen Formen und Größen hergestellt werden. Dadurch können sie besser an die Bedürfnisse der Anwender angepasst werden und bieten mehr Möglichkeiten für die Integration in Gebäudestrukturen oder andere Anwendungen, für die Silizium-Solarzellen nicht eingesetzt werden können.

CIGS-Solarzellen sind auch umweltfreundlicher als Silizium-Solarzellen. Bei der Herstellung von CIGS-Solarzellen wird weniger Material und Energie verbraucht als bei der Herstellung von Silizium-Solarzellen. CIGS-Solarzellen können auch auf dünnen und leichten Substraten wie Kunststoff hergestellt werden, was weniger Material und Transport erfordert als Silizium-Solarzellen, die auf dicken und schweren Glassubstraten hergestellt werden.

Schließlich bieten CIGS-Solarzellen eine höhere Leistung bei schwachem Licht als Silizium-Solarzellen. Das bedeutet, dass sie bei bewölktem Himmel oder in schattigen Gebieten mehr Energie erzeugen können als Silizium-Solarzellen, was insbesondere in Ländern mit weniger sonnigen Bedingungen von Vorteil ist.

Wie unterscheiden sich CIGS-Solarzellen hinsichtlich Wirkungsgrad, Lebensdauer und Kosten?

CIGS-Solarzellen unterscheiden sich von anderen Solarzellen in Bezug auf Wirkungsgrad, Lebensdauer und Kosten.

Im Vergleich zu herkömmlichen Silizium-Solarzellen haben CIGS-Solarzellen in der Regel einen höheren Wirkungsgrad, was bedeutet, dass sie mehr Energie pro Flächeneinheit liefern können. Der derzeitige Wirkungsgrad von CIGS-Solarzellen liegt im Bereich von 17 bis 22 %, während der Wirkungsgrad von Siliziumsolarzellen bei etwa 15 bis 20 % liegt. Es gibt jedoch auch Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass CIGS-Solarzellen Wirkungsgrade von bis zu 26 % erreichen können.

CIGS-Solarzellen haben eine ähnliche Lebensdauer wie Silizium-Solarzellen. Beide Arten von Solarzellen können unter normalen Betriebsbedingungen eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren erreichen. Allerdings gibt es noch keine Langzeitstudien zur Langzeitstabilität von CIGS-Solarzellen, da diese Technologie erst seit relativ kurzer Zeit auf dem Markt ist.

Was die Kosten betrifft, so sind CIGS-Solarzellen derzeit in der Herstellung teurer als Silizium-Solarzellen. Die höheren Kosten sind auf aufwendigere Herstellungsprozesse und die Verwendung seltener und teurer Materialien zurückzuführen. Allerdings können Skaleneffekte in der Produktion die Kosten senken, wenn sich die Technologie weiterentwickelt und die Nachfrage nach CIGS-Solarzellen steigt.

Für welche Anwendungen können CIGS-Solarzellen eingesetzt werden?

CIGS-Solarzellen können in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, von tragbaren elektronischen Geräten bis hin zu großen Solarkraftwerken. Ihre Flexibilität und ihr hoher Wirkungsgrad machen sie für viele Anwendungen attraktiv.

Eine Anwendung für CIGS-Solarzellen ist die Integration in Gebäudestrukturen. CIGS-Solarzellen können als Fassadenverkleidung, Dachmaterial oder Fenster verwendet werden, um saubere Energie für Gebäude zu erzeugen. Durch die Integration in die Gebäudestruktur können sie eine ästhetische Ergänzung darstellen und die Energieeffizienz von Gebäuden verbessern.

CIGS-Solarzellen können auch in tragbaren elektronischen Geräten wie Smartphones, Laptops und Wearables eingesetzt werden. Aufgrund ihrer Flexibilität können sie in verschiedene Formen und Größen gebracht werden, um den Anforderungen der Hersteller gerecht zu werden. Ihr hoher Wirkungsgrad ermöglicht es, die Größe der Batterien in tragbaren Geräten zu reduzieren, was zu einer längeren Betriebsdauer und einem geringeren Gewicht führt.

Eine weitere Anwendung für CIGS-Solarzellen sind Solarkraftwerke. Aufgrund ihres höheren Wirkungsgrades können CIGS-Solarzellen in großen Solarkraftwerken eingesetzt werden, um eine höhere Energieausbeute zu erzielen. Durch die Kombination von CIGS-Solarzellen mit anderen Technologien wie Energiespeichern und intelligenten Stromnetzen können Solarkraftwerke einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

CIGS-Solarzellen können auch in der Luft- und Raumfahrt eingesetzt werden, da sie auf dünnen und leichten Substraten hergestellt werden können. Aufgrund ihrer Flexibilität und Leistungsfähigkeit bei schwachem Licht können CIGS-Solarzellen in Satelliten, Raumsonden und anderen Raumfahrzeugen eingesetzt werden.

Wie entwickelt sich die CIGS-Technologie weiter und wie sind die Zukunftsaussichten?

Die CIGS-Technologie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und es wird erwartet, dass sie in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Erzeugung von Solarenergie spielen wird. Es gibt verschiedene Entwicklungen in der CIGS-Technologie, die darauf abzielen, den Wirkungsgrad, die Lebensdauer und die Kosten weiter zu verbessern.

Eine Möglichkeit, den Wirkungsgrad von CIGS-Solarzellen zu verbessern, besteht darin, die Dicke der Absorberschicht zu erhöhen. Ein dickerer Absorber kann mehr Licht absorbieren und somit mehr Elektronen freisetzen, was zu einer höheren Energieausbeute führt. Außerdem wird versucht, die Materialzusammensetzung der CIGS-Solarzellen zu optimieren, um einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen.

Eine weitere Möglichkeit, die Leistung von CIGS-Solarzellen zu verbessern, besteht darin, ihre Haltbarkeit zu erhöhen. CIGS-Solarzellen können empfindlich auf Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen reagieren, was ihre Lebensdauer beeinträchtigen kann. Forscher arbeiten an der Optimierung von Materialien und Herstellungsprozessen, um die Haltbarkeit von CIGS-Solarzellen zu erhöhen.

Im Hinblick auf die Kosten wird versucht, die Produktion von CIGS-Solarzellen weiter zu skalieren, um die Kosten zu senken. Es gibt auch Bestrebungen, die Herstellung von CIGS-Solarzellen mit kostengünstigen und umweltfreundlichen Materialien zu ermöglichen.

Ein vielversprechender Ansatz für die Weiterentwicklung von CIGS-Solarzellen ist die Kombination der CIGS-Technologie mit anderen Technologien wie Perowskit-Solarzellen oder Dünnschicht-Silizium-Solarzellen. Durch die Kombination dieser Technologien können Synergien genutzt werden, um höhere Wirkungsgrade und niedrigere Kosten zu erreichen.

Fazit

CIGS-Solarzellen sind Dünnschichtsolarzellen aus Kupfer, Indium, Gallium und Selen (CIGS), die Sonnenlicht in Strom umwandeln. Aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades und ihrer flexiblen Einsatzmöglichkeiten gewinnen sie in der Solarindustrie zunehmend an Bedeutung. Die CIGS-Technologie gilt aufgrund ihrer höheren Leistung, Flexibilität und geringeren Umweltbelastung bei der Herstellung als vielversprechende kommerzielle Anwendung für Solarenergie. CIGS-Solarzellen bieten gegenüber herkömmlichen Silizium-Solarzellen mehrere Vorteile, wie z. B. höhere Effizienz, Flexibilität und geringere Umweltbelastung, und können in Anwendungen eingesetzt werden, die von tragbaren elektronischen Geräten bis hin zu großen Solarkraftwerken, der Raumfahrt und der Gebäudeintegration reichen. Obwohl sie in der Herstellung noch teurer sind, haben sie das Potenzial, mit der Weiterentwicklung der Technologie und der Skalierung der Produktion billiger zu werden. Forscher arbeiten an der Optimierung von Materialien und Produktionsprozessen, um den Wirkungsgrad und die Lebensdauer von CIGS-Solarzellen zu erhöhen und ihre Kosten zu senken.

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