Artikel aktualisiert am 21.03.2024
von Boris Stippe | ca: 11 Min. zu lesen

Fußbodenheizung

Wie gelingt die optimale Raumtemperatur?

Eine Fußbodenheizung ist ein Heizsystem, bei dem Heizrohre in den Boden eingelassen sind und Wärme abgeben. Die Wärme wird gleichmäßig im Raum verteilt und sorgt für eine angenehme Raumtemperatur.

Fußbodenheizungen sind im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen besonders effizient
Fußbodenheizungen sind im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen besonders effizient (Bildquelle: Wolfilser – stock.adobe.com)

Eine Fußbodenheizung ist ein Heizsystem, bei dem die Wärme über Rohre im Fußboden verteilt wird. Der Einbau einer Fußbodenheizung ist besonders in Verbindung mit einer Wärmepumpe sinnvoll, da diese Heizungsart eine niedrigere Vorlauftemperatur benötigt als herkömmliche Heizkörper. Dadurch kann die Wärmepumpe effizienter arbeiten und Energie sparen.

Die Installation einer Fußbodenheizung erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Ausführung, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung und eine optimale Energieeffizienz zu gewährleisten. Der Betrieb einer solchen Heizung ist in der Regel angenehmer als bei herkömmlichen Heizkörpern, da die Wärme gleichmäßig und ohne störende Geräusche im Raum verteilt wird.

Wie funktioniert eine Fußbodenheizung?

Die Fußbodenheizung ist eine Art der Raumheizung, bei der die Wärme direkt über den Fußboden an den Raum abgegeben wird. Sie besteht aus einem Netz von Heizrohren oder -kabeln, die im Boden verlegt sind. Diese Rohre oder Kabel werden entweder mit Warmwasser oder mit elektrischem Strom beheizt, um eine angenehme Raumtemperatur zu erzeugen.

Es gibt zwei Hauptarten von Fußbodenheizkreisen: wasserbasierte und elektrische. Bei der wassergeführten Fußbodenheizung wird warmes Wasser durch die im Boden verlegten Rohre gepumpt. Dieses Wasser kann entweder durch einen Heizkessel, der mit Gas, Öl oder erneuerbaren Energien betrieben wird, oder durch eine Wärmepumpe erwärmt werden. Das erwärmte Wasser zirkuliert durch das Rohrsystem und gibt dabei kontinuierlich Wärme an den Boden ab, der wiederum den Raum erwärmt.

Die elektrische Fußbodenheizung hingegen arbeitet mit speziellen Heizkabeln, die unter dem Bodenbelag verlegt werden. Diese werden über das Stromnetz mit Strom versorgt. Durch den elektrischen Widerstand in den Kabeln wird Wärme erzeugt, die dann über den Boden an den Raum abgegeben wird.

Beide Arten von Fußbodenheizkreisen arbeiten nach dem Prinzip der Strahlungswärme. Das bedeutet, dass die Wärme direkt von der Bodenoberfläche abgegeben wird und Gegenstände, Möbel und Personen im Raum erwärmt. Dadurch entsteht eine angenehme und gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum, da die warme Luft nicht wie bei herkömmlichen Heizsystemen nach oben steigt, sondern sich von unten nach oben ausbreitet.

Um die Fußbodenheizung effizient zu betreiben, wird in der Regel ein Thermostat eingesetzt, der die Raumtemperatur überwacht und die Heizung entsprechend regelt. Dadurch wird sichergestellt, dass die gewünschte Temperatur konstant gehalten wird und keine unnötige Energie verschwendet wird.

Fußbodenheizungen haben mehrere Vorteile. Sie erzeugen eine behagliche Wärme, da die Oberflächentemperatur des Fußbodens niedriger ist als bei Heizkörpern. Außerdem ermöglichen sie eine optimale Raumnutzung, da keine Heizkörper an den Wänden installiert werden müssen. Fußbodenheizungen gelten auch als energieeffizient, da sie niedrigere Vorlauftemperaturen benötigen als herkömmliche Heizkörper. Dadurch lassen sie sich gut mit erneuerbaren Energien wie Solarthermie oder Wärmepumpen kombinieren.

Zu beachten ist, dass die Installation einer Fußbodenheizung im Rahmen eines Neubaus oder einer Renovierung erfolgen sollte, da der Bodenbelag entfernt und das System fachgerecht verlegt werden muss. Es ist ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass die Fußbodenheizung ordnungsgemäß installiert wird und den örtlichen Vorschriften entspricht.

Wie effizient ist ein Fußbodenheizkreis im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen?

Fußbodenheizungen werden im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen wie Heizkörpern oder Konvektionsheizungen im Allgemeinen als effiziente Heizsysteme angesehen. Es gibt mehrere Gründe, warum Fußbodenheizungen als energieeffizient gelten:

Niedrigere Vorlauftemperaturen: Fußbodenheizungen arbeiten mit niedrigeren Vorlauftemperaturen als konventionelle Heizkörper. Während Heizkörper oft Vorlauftemperaturen von 60°C oder mehr benötigen, um den Raum ausreichend zu erwärmen, reichen bei Fußbodenheizungen oft Vorlauftemperaturen von 35°C bis 50°C aus. Bei niedrigeren Temperaturen wird weniger Energie für die Wärmeerzeugung benötigt.
Gleichmäßige Wärmeverteilung: Außerdem verteilen Fußbodenheizungen die Wärme gleichmäßig im Raum. Da die Wärme direkt von der Fußbodenoberfläche abgegeben wird, erwärmt sie zuerst die Gegenstände und Personen im Raum. So entsteht eine angenehme und gleichmäßige Wärme ohne kalte Zonen. Im Vergleich dazu erwärmen herkömmliche Heizkörper die Raumluft, wodurch sich die warme Luft an der Decke sammelt und kalte Zonen am Boden entstehen.
Geringere Wärmeverluste: Da die Wärme bei einer Fußbodenheizung von unten nach oben abgegeben wird, gehen weniger Wärme durch Wände, Fenster und andere Bauteile verloren. Da die Fußbodenoberfläche größer ist als bei herkömmlichen Heizkörpern, verteilt sich die Wärme gleichmäßiger und es entstehen weniger Wärmeverluste.
Kombination mit erneuerbaren Energiequellen: Zudem lassen sich Fußbodenheizungen gut mit erneuerbaren Energien wie Solarthermie oder Wärmepumpen kombinieren. Solarenergie kann zur Erwärmung des Wassers in wassergeführten Fußbodenheizungen genutzt werden, während Wärmepumpen die Umgebungswärme effizient zum Betrieb des Heizsystems nutzen können. Durch die Kombination mit erneuerbaren Energien kann der CO2-Ausstoß reduziert und die Energieeffizienz weiter gesteigert werden.

Bitte beachten Sie, dass die Effizienz eines Fußbodenheizkreises von verschiedenen Faktoren abhängt, wie z.B. der Qualität der Wärmedämmung des Gebäudes, der richtigen Dimensionierung des Systems, der Isolierung des Fußbodens und der Verwendung eines effizienten Wärmeverteilungssystems. Eine fachgerechte Planung und Installation durch einen qualifizierten Fachmann ist entscheidend, um eine optimale Effizienz der Fußbodenheizung zu gewährleisten.

Kann ich eine Fußbodenheizung in ein bestehendes Haus einbauen?

Ja, es ist möglich, einen Fußbodenheizkreis nachträglich in ein bestehendes Haus einzubauen. Dabei sind jedoch einige wichtige Punkte zu beachten:

Bodenbelag und Estrich: Für den Einbau einer Fußbodenheizung muss der vorhandene Bodenbelag und gegebenenfalls der Estrich entfernt werden. Dies erfordert einen gewissen baulichen Aufwand und kann mit Staub- und Lärmbelästigung verbunden sein. Es ist darauf zu achten, dass der Fußbodenaufbau für die Fußbodenheizung geeignet ist.
Raumhöhe: Durch den Einbau einer Fußbodenheizung kann sich die Raumhöhe erhöhen. Es sollte daher geprüft werden, ob ausreichend Platz vorhanden ist, um die erforderliche Dämmung, die Heizrohre oder Heizkabel und den neuen Bodenbelag ohne Probleme mit Türen, Treppen oder anderen Elementen zu verlegen.
Wärmedämmung: Eine gute Wärmedämmung ist entscheidend für die Effizienz der Fußbodenheizung. Daher sollte geprüft werden, ob die vorhandene Dämmung ausreicht oder ob zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Wärmeverluste zu minimieren.
Heizungsanlage und Wärmeverteilung: Beim Einbau einer Fußbodenheizung in ein bestehendes Haus muss die vorhandene Heizungsanlage angepasst werden. Möglicherweise muss ein neuer Wärmeerzeuger wie ein Heizkessel oder eine Wärmepumpe installiert werden, der die Fußbodenheizung mit Warmwasser versorgt. Außerdem müssen geeignete Verteiler und Regelsysteme installiert werden, um eine effiziente Steuerung der Fußbodenheizung zu ermöglichen.
Professionelle Installation: Die Installation einer Fußbodenheizung erfordert Fachwissen und Erfahrung. Es wird empfohlen, einen professionellen Installateur zu beauftragen, der über die erforderlichen Kenntnisse und Werkzeuge verfügt, um die Installation ordnungsgemäß durchzuführen und sicherzustellen, dass alle örtlichen Vorschriften und Normen eingehalten werden.

Es ist ratsam, eine detaillierte Vorplanung durchzuführen und verschiedene Angebote von Fachleuten einzuholen, um den Umfang der Arbeiten, die Kosten und den Zeitplan realistisch einschätzen zu können. Eine gut geplante und fachgerecht installierte Fußbodenheizung kann jedoch eine effiziente und komfortable Heizlösung für ein bestehendes Haus bieten.

Wie lange braucht eine Fußbodenheizung, um einen Raum zu erwärmen?

Die Zeit, die eine Fußbodenheizung benötigt, um einen Raum zu erwärmen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Größe des Raums, der gewünschten Temperaturänderung und der Art der Fußbodenheizung (wasserbasiert oder elektrisch). Hier sind einige wichtige Aspekte, die es zu beachten gilt:

Aufheizzeit: Die Aufheizzeit ist die Zeit, die benötigt wird, um den Raum von einer niedrigeren Temperatur auf die gewünschte Temperatur zu erwärmen. Bei wassergeführten Fußbodenheizungen kann dies je nach System und Vorlauftemperatur zwischen 1 und 4 Stunden dauern. Elektrische Fußbodenheizungen reagieren in der Regel schneller und erwärmen den Raum in ca. 30 Minuten.
Heizleistung: Die Heizleistung der Fußbodenheizung, gemessen in Watt pro Quadratmeter (W/m²), beeinflusst ebenfalls die Aufheizzeit. Eine höhere Heizleistung bedeutet, dass die Fußbodenheizung den Raum schneller erwärmen kann. Die Heizleistung wird bei der Planung und Dimensionierung der Fußbodenheizung berücksichtigt und kann je nach Anforderung und Raumgröße variieren.
Dämmung: Die Qualität der Wärmedämmung des Raumes beeinflusst ebenfalls die Aufheizzeit. Eine gut gedämmte Raumhülle minimiert den Wärmeverlust und ermöglicht eine schnellere Erwärmung des Raumes. Eine schlechte Dämmung kann dazu führen, dass Wärme durch Wände, Fenster oder andere Bauteile entweicht und die Aufheizzeit verlängert.
Regelsystem: Ein effektives Regelsystem spielt eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Fußbodenheizung und der gewünschten Raumtemperatur. Moderne Regelsysteme bieten die Möglichkeit, die Aufheizzeit zu programmieren und die Heizung rechtzeitig einzuschalten, um den Raum zur gewünschten Zeit auf die gewünschte Temperatur zu bringen. So kann die Aufheizzeit optimiert werden.

Zu beachten ist, dass Fußbodenheizungen im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen wie Heizkörpern eine längere Vorlaufzeit haben. Da die Wärme von unten nach oben abgegeben wird, dauert es etwas länger, bis der Raum seine maximale Wohlfühltemperatur erreicht. Es empfiehlt sich daher, die Fußbodenheizung rechtzeitig einzuschalten, damit der Raum zur gewünschten Zeit die gewünschte Temperatur erreicht.

Die genaue Aufheizzeit hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann je nach Raum und Heizsystem variieren. Es wird empfohlen, die Anweisungen des Herstellers zu befolgen und gegebenenfalls einen Fachmann zu Rate zu ziehen, um eine optimale Nutzung der Fußbodenheizung zu gewährleisten.

Kann ich Teppichboden auf einer Fußbodenheizung verlegen?

Ja, es ist möglich, Teppichboden auf einem Fußbodenheizkreis zu verlegen. Es gibt jedoch einige wichtige Faktoren, die beachtet werden müssen, um sicherzustellen, dass der Teppichboden die Effizienz der Fußbodenheizung nicht beeinträchtigt und ein sicherer Betrieb gewährleistet ist:

Wärmedurchlässigkeit des Teppichbodens: Es ist wichtig sicherzustellen, dass der ausgewählte Teppichboden eine ausreichende Wärmedurchlässigkeit aufweist, um die Wärme der Fußbodenheizung durchzulassen. Ein Teppichboden mit niedrigem Wärmedurchlasswiderstand ermöglicht eine effiziente Wärmeübertragung vom Boden in den Raum. Die Hersteller von Teppichböden geben in der Regel den Wärmedurchlasswiderstand (TOG-Wert) an. Ein TOG-Wert von 1,0 oder weniger wird oft als geeignet für Fußbodenheizungen angesehen.
Höhe und Dichte des Teppichs: Die Höhe und Dichte des Teppichs beeinflussen die Wärmeübertragung. Je dicker und dichter der Teppich ist, desto mehr Wärme wird blockiert und der Wärmedurchlasswiderstand steigt. Es wird empfohlen, Teppiche mit niedriger Florhöhe und geringer Dichte zu wählen, um eine effiziente Wärmeübertragung zu ermöglichen. Ein qualifizierter Teppichfachmann kann beraten, welcher Teppich für Fußbodenheizungen geeignet ist.
Empfohlene Höchsttemperatur: Teppichhersteller geben oft eine maximale Betriebstemperatur für ihre Produkte an. Es ist wichtig sicherzustellen, dass diese Temperaturangabe mit den maximalen Temperaturen der Fußbodenheizung kompatibel ist. Es wird empfohlen, die Anweisungen des Teppichbodenherstellers zu befolgen und die Kompatibilität mit der Fußbodenheizung zu überprüfen.
Fachgerechte Verlegung: Eine fachgerechte Verlegung des Teppichbodens ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Wärmeübertragung nicht beeinträchtigt wird und der Teppichboden richtig verlegt wird. Es wird empfohlen, einen erfahrenen Teppichverleger hinzuzuziehen, der Erfahrung mit der Verlegung von Teppichböden auf Fußbodenheizungen hat.
Wärmeleitfähigkeit des Fußbodens: Der Fußbodenbelag unter dem Teppich sollte eine gute Wärmeleitfähigkeit aufweisen, um die Wärme der Fußbodenheizung gleichmäßig zu verteilen. Geeignete Fußbodenmaterialien wie Estrich oder spezielle Wärmeleitplatten können verwendet werden, um eine effiziente Wärmeübertragung zu gewährleisten.

Bedenken Sie, dass die Verwendung eines Teppichs auf einer Fußbodenheizung die Reaktionszeit der Fußbodenheizung etwas verlängern kann, da der Teppich Zeit benötigt, um die Wärme aufzunehmen und abzugeben. Es wird empfohlen, die Fußbodenheizung entsprechend einzustellen, um den Raum rechtzeitig zu erwärmen.

Fazit

Eine Fußbodenheizung ist ein Heizsystem, bei dem Heizrohre oder -kabel im Boden verlegt werden und Wärme abgeben. Es gibt wasserbasierte und elektrische Fußbodenheizungen. Die Wärme wird direkt von der Bodenoberfläche abgegeben und sorgt für eine gleichmäßige und angenehme Raumtemperatur. Fußbodenheizungen gelten als energieeffizient, benötigen geringe Vorlauftemperaturen und lassen sich gut mit erneuerbaren Energien kombinieren. Der Einbau in ein bestehendes Haus erfordert einige bauliche Anpassungen und eine fachgerechte Installation. Die Aufheizzeit eines Raumes hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Raumgröße, der gewünschten Temperaturänderung und der Art der Fußbodenheizung. Es ist möglich, Teppichboden auf einer Fußbodenheizung zu verlegen, aber bestimmte Aspekte wie die Wärmedurchlässigkeit des Teppichs und die Art der Verlegung müssen berücksichtigt werden.

Nach oben scrollen
Share via
Copy link