Artikel aktualisiert am 16.11.2025
von Inga Ervig | ca: 7 Min. zu lesen

Gasheizung auf Wärmepumpe umrüsten: Kosten im Überblick

Die Modernisierung Ihrer Gasheizung hin zu einer Wärmepumpe stellt einen wesentlichen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Energieeffizienz dar. Dieser Artikel bietet Ihnen detaillierte Informationen über die potenziellen Kosten, die mit einer solchen Modernisierung verbunden sind, um Ihnen bei Ihrer Entscheidungsfindung zu helfen.

Es kann sich lohnen die Gasheizung jetzt auf eine Wärmepumpenheizung umzurüsten
Wenn Sie sich fragen, wie viel es kostet, eine Gasheizung auf eine Wärmepumpe umzurüsten, finden Sie hier die wichtigsten Faktoren, Voraussetzungen und Praxis-Tipps zur Preiskalkulation. (Bildquelle: marog-pixcells – stock.adobe.com)

Die Gründe für die Umrüstung

Viele Haushalte entscheiden sich aus Umwelt- und Kostengründen für den Wechsel von einer Gasheizung zur Wärmepumpe. Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Umstellung ist jedoch eine ausreichende Dämmung des Gebäudes sowie optimierte Heizflächen (z. B. größere Heizkörper oder eine Fußbodenheizung), damit die Wärmepumpe effizient mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten kann.  Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen (Luft, Erdreich – oder Grundwasser) und reduzieren CO2-Emissionen. Darüber hinaus bieten Wärmepumpen in der Regel niedrigere Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlichen Gasheizungen – vorausgesetzt, das System ist richtig ausgelegt. Dies ermöglicht es Ihnen, über die Jahre hinweg Kosten zu sparen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Die Kosten der Umrüstung

Die Umrüstung von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe ist ein umfangreiches Projekt mit mehreren Kostenbausteinen.

Die Demontage der Gasheizung

Der erste Schritt beim Wechsel zu einer Wärmepumpe ist die Entfernung der bestehenden Gasheizung. Die Kosten für diesen Prozess sind abhängig von der Größe und Komplexität der aktuellen Heizanlage und können in der Regel zwischen 2.000 und 4.000 Euro liegen. Der konkrete Aufwand (z.B. Tank, Leitungen, Abgasanlage) beeinflusst den Preis.

  • Einflussfaktoren und Voraussetzung
    Größere oder komplexere Gasheizungssysteme erfordern oft spezielle Fachbetriebe, was die Kosten in die Höhe treibt. Eine Vor-Ort-Begutachtung durch ist daher sinnvoll, um die genauen Kosten für Ihre spezielle Situation zu ermitteln. Diese Investition in eine umweltfreundlichere und potenziell kosteneffizientere Heizlösung ist der erste Schritt in Richtung eines energieeffizienten Hauses.
  • Einflussfaktoren und Bedeutung der Fachberatung
    Neben der Demontage sollten Hausbesitzer auch andere Faktoren in Betracht ziehen, wie die Notwendigkeit, eventuell vorhandene Heizkörper für eine optimale Nutzung der Wärmepumpe auszutauschen oder anzupassen.

Anschaffung und Installation der Wärmepumpe

Nachdem die bestehende Gasheizung entfernt wurde, folgt die Installation der neuen Wärmepumpe als wesentlicher Schritt. Die Kosten für diesen Schritt hängen stark von der Art der gewählten Wärmepumpe ab:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: meist die preisgünstigste Lösung in der Anschaffung.
  • Sole/Wasser (Erdwärme) und Wasser/Wasser: effizient, aber mit zusätzlichen Erschließungskosten (Bohrung/Brunnen).

Richtwerte: Insgesamt sollten  sollten Sie für eine Wärmepumpe mit Kosten von 17.000 bis 40.000 Euro rechnen – inklusive Montage

Die Entscheidung für eine bestimmte Wärmepumpe sollte dabei verschiedene Kriterien berücksichtigen, darunter Ihre individuellen Anforderungen und das zur Verfügung stehende Budget. Erd- und Grundwasserwärmepumpen bieten zwar eine höhere Effizienz, sind aber mit zusätzlichen Installationskosten verbunden. Luftwärmepumpen hingegen sind preiswerter in der Anschaffung, können jedoch in bestimmten klimatischen Bedingungen eine geringere Effizienz aufweisen.

Modifikation am Heizsystem

Bei der Umstellung von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe kann es notwendig sein, Anpassungen am bestehenden Heizsystem vorzunehmen, wie zum Beispiel Dämmung und Fensteraustausch. Dies ist besonders relevant, wenn die Wärmepumpe Wasser als Wärmequelle verwendet. Solche Modifikationen können zusätzliche Kosten verursachen, die in der Budgetplanung berücksichtigt werden sollten. Im Gegensatz zu traditionellen Heizsystemen benötigen Wärmepumpen jedoch keinen Schornstein, was wiederum erhebliche Einsparungen bei der Umrüstung bedeuten kann.

Die Vorteile der Umrüstung

Die Entscheidung, von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe umzusteigen, bringt trotz der anfänglichen Investitionen erhebliche langfristige Vorteile mit sich:

  • Reduzierte Betriebskosten
    Wärmepumpen arbeiten effizienter und verwenden erneuerbare Energiequellen, was zu niedrigeren Heizkosten führt. Ihre hohe Effizienz ermöglicht es Wärmepumpen, mit weniger Energie mehr Wärme zu erzeugen, was sich in geringeren monatlichen Energiekosten widerspiegelt.
  • Umweltfreundlichkeit
    Der Wechsel von einer Gasheizung zu einer Wärmepumpe ist ein bedeutender Schritt hin zu mehr Umweltfreundlichkeit, da er hilft, die CO2-Emissionen zu verringern und somit unseren Planeten zu schützen. Ein wesentlicher Vorteil von Wärmepumpen liegt in ihrer Fähigkeit, mit niedrigeren Vorlauftemperaturen zu arbeiten, im Vergleich zu traditionellen Gasheizungen. Dies bedeutet, dass sie effizienter Wärme aus umweltfreundlichen Energiequellen wie Erdwärme oder Oberflächenwasser extrahieren können, welche eine deutlich geringere Umweltbelastung aufweisen als fossile Brennstoffe wie Gas.
  • Erhöhte Lebensdauer
    Wärmepumpen bieten gegenüber Gasheizungen in der Regel eine längere Lebensdauer und benötigen weniger Wartung. Dies bedeutet langfristig weniger Sorgen um Reparaturen und Ersatzteile. Dank ihrer robusten Konstruktion und der geringeren Anzahl an beweglichen, verschleißanfälligen Teilen stellen Wärmepumpen eine zuverlässigere Heizlösung für Ihr Zuhause dar. Der geringere Wartungsaufwand führt zu weniger Kosten und selteneren Unterbrechungen im Heizbetrieb. Somit erhalten Sie eine stressfreiere, zuverlässigere und langfristig beständige Heizlösung.
  • Wertsteigerung Ihrer Immobilie
    Die Entscheidung, von einer Gasheizung auf ein modernes, umweltfreundliches Heizsystem wie eine Wärmepumpe umzusteigen, kann den Wert Ihrer Immobilie erheblich steigern. Ein fortschrittliches Heizsystem, das sowohl nachhaltig als auch energieeffizient ist, stellt ein attraktives Merkmal für potenzielle Käufer dar. Es verbessert nicht nur die Energiebilanz des Hauses, sondern kann auch zu einer Senkung der Heizkosten führen. Diese Faktoren erhöhen die Attraktivität Ihrer Immobilie auf dem Markt. Zukünftige Käufer, die Wert auf Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz legen, könnten bereit sein, mehr für eine solche Immobilie zu zahlen. Somit ist die Investition in eine umweltfreundliche Heizlösung nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern kann auch den finanziellen Wert Ihrer Immobilie steigern.

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Die Wartung 

Wärmepumpen haben weniger bewegliche Teile und damit oft geringere Wartungskosten als Gasheizungen.  Regelmäßige Checks (z. B. Dichtigkeitsprüfung, Filterwechsel) sind dennoch wichtig, um die optimale Funktion der Wärmepumpe zu gewährleisten. Die Kosten für die jährliche Wartung können je nach Dienstleister und Region variieren, sind aber im Vergleich zu den Wartungskosten einer Gasheizung häufig niedriger.

Die Amortisationszeit

Ein wesentlicher Aspekt beim Wechsel von einer Gasheizung zu einer Wärmepumpe ist die Frage nach der Amortisationsdauer. Dies bezieht sich darauf, wie lange es dauert, bis die Einsparungen bei den Energiekosten die anfänglichen Investitionen für die Wärmepumpe aufwiegen. Die Dauer dieser Amortisationsphase kann variieren und wird von mehreren Faktoren beeinflusst, liegt jedoch üblicherweise zwischen 7 und 15 Jahren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Amortisationszeit nicht nur durch die anfänglichen Installationskosten bestimmt wird. Auch langfristige Vorteile spielen eine entscheidende Rolle. Beispielsweise können niedrigere laufende Energiekosten dazu beitragen, die Amortisationszeit zu reduzieren.

Die Planung und Umsetzung

Die Umstellung von einer Heizung, der mit Gas betrieben ist, auf eine Wärmepumpe erfordert sorgfältige Planung und fachgerechte Ausführung. Es ist empfehlenswert, sich von qualifizierten Heizungstechnikern beraten zu lassen und Angebote verschiedener Anbieter zu vergleichen, um die optimale Lösung für Ihr Vorhaben zu ermitteln.

Bevor Sie mit der Umstellung beginnen, ist es wichtig, die Isolierung Ihrer Immobilie zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern. Eine gute Dämmung reduziert Wärmeverluste und steigert die Effizienz der Wärmepumpe, was essentiell für niedrige Betriebskosten und eine maximale Leistung Ihrer neuen Heizungsanlage ist.

Mit einer gut durchdachten Planung und einer professionellen Installation, gepaart mit einer adäquaten Isolierung, gelingt der reibungslose Übergang – technisch und wirtschaftlich. 

Expertenkommentar
„Ob Gasheizung oder Wärmepumpe – am Ende entscheidet der Gebäudestandard. In vielen Bestandsgebäuden lohnt es sich, kurzfristig bivalent zu starten: Wärmepumpe mit Gasheizung kombinieren, Heizflächen optimieren und die Gastherme nur noch für Spitzenlasten nutzen. Das senkt sofort die Emissionen und bereitet den vollständigen Umstieg wirtschaftlich vor.“ – Inga Ervig, Expertin für nachhaltige Gebäudetechnik

Die Umrüstung auf eine Wärmepumpe: Eine nachhaltige Investition für die Zukunft

Die Umstellung Ihrer Gasheizung auf eine Wärmepumpe ist eine Investition in Nachhaltigkeit, geringere Betriebskosten und Wertstabilität. Zwar können die Anfangsinvestitionen erheblich sein, jedoch bieten Wärmepumpen beachtliche langfristige finanzielle Einsparungen, geringere laufende Kosten und tragen zu einer signifikanten Verringerung der CO2-Emissionen bei. Es ist wichtig, sich umfassend zu informieren, die Kosten genau zu planen und vorhandene Förderprogramme zu nutzen, um den Umstieg auf eine Wärmepumpe zu erleichtern und effizienter zu gestalten.

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