Artikel aktualisiert am 21.03.2024
von Boris Stippe | ca: 10 Min. zu lesen

Modul-Wirkungsgrad

Was ist der Photovoltaikanlagen Modulwirkungsgrad?

Der Modulwirkungsgrad ist der Anteil der eingestrahlten Sonnenenergie, der durch den Einsatz von Photovoltaikmodulen in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Er ist das Verhältnis der vom Modul erzeugten elektrischen Leistung zur eingestrahlten Sonnenenergie.

Installation einer Solaranlage durch einen Fachmann
Installation einer Solaranlage durch einen Fachmann (Bildquelle: dusanpetkovic1 – stock.adobe.com)

Der Modulwirkungsgrad ist eine wichtige Kenngröße in der Photovoltaik und bezeichnet den Anteil der eingestrahlten Sonnenenergie, der in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Er beschreibt somit die Effizienz eines Photovoltaikmoduls bei der Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie.

Der Wirkungsgrad errechnet sich aus dem Verhältnis der vom Modul erzeugten elektrischen Leistung zur eingestrahlten Sonnenenergie. Ein höherer Wirkungsgrad bedeutet, dass ein Photovoltaikmodul mehr Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln kann. Dies ist besonders wichtig für die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen, da ein höherer Wirkungsgrad dazu beiträgt, dass mehr Energie pro Fläche erzeugt wird und somit weniger Module benötigt werden, um eine bestimmte Leistung zu erzielen.

Die Modulwirkungsgrade von Photovoltaikmodulen haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert und erreichen mittlerweile Werte von über 20 %. Forschung und Entwicklung zielen darauf ab, den Wirkungsgrad weiter zu erhöhen, um Solaranlagen noch wirtschaftlicher und effizienter zu machen.

Wie hoch ist der durchschnittliche Modulwirkungsgrad von Photovoltaikmodulen?

Die Wirkungsgrade von Photovoltaikmodulen können je nach Technologie und Hersteller stark variieren. Die am weitesten verbreitete Technologie in der Photovoltaik ist derzeit die kristalline Siliziumtechnologie, die Wirkungsgrade von 15-20% erreichen kann. Es gibt jedoch auch andere Technologien, wie z.B. die Dünnschichttechnologie, die im Durchschnitt etwas niedrigere Wirkungsgrade von 10-15% aufweist. Es gibt jedoch auch Dünnschichtmodule, die Wirkungsgrade von über 20% erreichen können.

Der Wirkungsgrad von Photovoltaikmodulen kann auch durch Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Verschattung beeinflusst werden. Insbesondere hohe Temperaturen können den Wirkungsgrad von Photovoltaikmodulen negativ beeinflussen. Daher ist es wichtig, die Umgebungsbedingungen bei der Planung von Solaranlagen zu berücksichtigen.

Zur Verbesserung des Wirkungsgrades wird intensiv an der Entwicklung neuer Technologien und Materialien gearbeitet. So wurden in den letzten Jahren Fortschritte bei der Entwicklung hocheffizienter Perowskit-Solarzellen erzielt, die potenziell Wirkungsgrade von über 30 % erreichen können.

Wie beeinflusst die Temperatur den Modulwirkungsgrad?

Die Temperatur hat einen wesentlichen Einfluss auf den Modulwirkungsgrad von Photovoltaikmodulen. Grundsätzlich gilt: Je höher die Modultemperatur, desto geringer der Wirkungsgrad. Dies liegt daran, dass die elektrischen Eigenschaften der Solarzellen, aus denen das Modul besteht, durch höhere Temperaturen beeinträchtigt werden.

Das Problem bei höheren Temperaturen ist, dass sie den elektrischen Widerstand des Halbleitermaterials, aus dem die Solarzellen bestehen, erhöhen. Dadurch sinkt der Stromfluss durch die Solarzellen und damit der Wirkungsgrad. Ein Temperaturanstieg von 1°C kann den Wirkungsgrad von Photovoltaikmodulen um etwa 0,4% verringern.

Um den Einfluss der Temperatur auf den Modulwirkungsgrad zu minimieren, gibt es verschiedene Maßnahmen. Eine Möglichkeit ist die Verwendung spezieller Materialien, die eine geringere Wärmeleitfähigkeit und damit eine höhere Isolation aufweisen. Dadurch wird eine Überhitzung der Solarzellen verhindert und der Wirkungsgrad stabilisiert.

Ein weiterer Ansatz ist die Verbesserung der Luftzirkulation um das Solarmodul. Dies kann durch eine geeignete Montage der Module oder durch den Einsatz von Lüftern oder Ventilatoren erreicht werden. Eine bessere Luftzirkulation erhöht die Wärmeabfuhr, was zu niedrigeren Temperaturen und damit zu höheren Wirkungsgraden führen kann.

Wie kann der Modulwirkungsgrad verbessert werden?

Es gibt verschiedene Ansätze, um den Modulwirkungsgrad von Photovoltaikmodulen zu verbessern. Ein wichtiger Ansatz ist die Verbesserung der Qualität der Solarzellen, aus denen das Modul besteht. Dazu werden beispielsweise Materialien mit höheren Absorptionskoeffizienten oder besseren elektrischen Eigenschaften verwendet.

Ein weiterer Ansatz ist die Optimierung der Zellarchitektur, um den Elektronentransport innerhalb der Solarzellen zu verbessern. Dazu können beispielsweise spezielle Schichten auf die Solarzellen aufgebracht werden, die den Elektronentransport erleichtern und die Rekombination von Elektronen und Löchern reduzieren.

Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung spezieller Beschichtungen auf der Moduloberfläche, um das Sonnenlicht besser zu absorbieren und zu reflektieren. Diese Beschichtungen können beispielsweise aus Antireflexmaterialien bestehen oder spezielle Nanostrukturen aufweisen, die das Sonnenlicht gezielt einfangen und in die Solarzellen leiten.

Auch der Einsatz spezieller Kontaktmaterialien kann den Modulwirkungsgrad verbessern. Dabei geht es vor allem darum, die Verluste an den Kontakten zwischen den Solarzellen zu minimieren. Durch den Einsatz spezieller Kontaktmaterialien mit geringem elektrischen Widerstand kann der Wirkungsgrad erhöht werden.

Ebenfalls wirkungsvoll zur Erhöhung des Wirkungsgrades ist die Senkung der Modultemperatur. Dies kann z.B. durch spezielle Kühlsysteme oder durch die Montage der Module mit Luftzirkulation erreicht werden.

Welchen Einfluss hat der Modulwirkungsgrad auf die Leistung von Solaranlagen?

Der Modulwirkungsgrad hat einen großen Einfluss auf die Leistung von Solaranlagen. Ein höherer Wirkungsgrad bedeutet, dass mehr Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt werden kann, was zu einer höheren Stromerzeugung führt. Dies ist besonders wichtig für die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen, da ein höherer Wirkungsgrad dazu beiträgt, dass mehr Energie pro Fläche erzeugt wird und somit weniger Module benötigt werden, um eine bestimmte Leistung zu erzielen.

Ein höherer Wirkungsgrad von Solaranlagen bedeutet auch eine höhere Rendite für den Anlagenbetreiber. Dadurch können sich Investitionen in Solaranlagen schneller amortisieren und die Betriebskosten gesenkt werden.

Ebenfalls von Vorteil ist die Nutzung begrenzter Flächen. Mit höheren Wirkungsgraden können Solaranlagen mehr Strom erzeugen, ohne mehr Platz zu benötigen. Dies ist besonders wichtig für Anlagen auf Dächern oder bei begrenzter Bodenfläche.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Modulwirkungsgrad nicht der einzige Faktor ist, der die Leistung von Solaranlagen beeinflusst. Auch die Ausrichtung und Neigung der Solaranlage, Verschattung, Umgebungsbedingungen sowie die Leistung der Wechselrichter und anderer Komponenten spielen eine wichtige Rolle.

Wie kann man verschiedene Photovoltaikmodule hinsichtlich ihres Wirkungsgrades vergleichen?

Um verschiedene Photovoltaikmodule hinsichtlich ihres Wirkungsgrades zu vergleichen, können verschiedene Kenngrößen herangezogen werden. Eine wichtige Kenngröße ist der sogenannte Nennwirkungsgrad, der den Wirkungsgrad eines Photovoltaikmoduls unter standardisierten Testbedingungen angibt.

Die genormten Testbedingungen sind in der Norm IEC 61215 definiert und beinhalten eine Bestrahlungsstärke von 1.000 W/m², eine Zelltemperatur von 25°C und eine Luftmasse von 1,5. Der Nennwirkungsgrad gibt an, welcher Prozentsatz der eingestrahlten Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt werden kann.

Eine weitere Kenngröße, die zur Vergleichbarkeit von Photovoltaikmodulen herangezogen wird, ist der tatsächliche Wirkungsgrad. Der reale Wirkungsgrad berücksichtigt die tatsächlichen Betriebsbedingungen einer Solaranlage und gibt an, welcher Anteil der eingestrahlten Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt wird.

Um verschiedene Photovoltaikmodule hinsichtlich ihres Wirkungsgrades vergleichen zu können, ist es wichtig, diese Kenngröße zu berücksichtigen. Dabei sollten jedoch auch andere Faktoren wie die Qualität und Langlebigkeit der Module sowie der Preis berücksichtigt werden.

Eine Möglichkeit, verschiedene Photovoltaikmodule zu vergleichen, ist die Nutzung von Vergleichsportalen oder Bewertungsplattformen. Hier können Nutzer Bewertungen und Erfahrungen mit verschiedenen Modulen austauschen und sich über deren Wirkungsgrad, Qualität und Preis informieren.

Welche Rolle spielt der Wirkungsgrad bei der Auswahl von Photovoltaikmodulen für eine Solaranlage?

Bei der Auswahl von Photovoltaikmodulen für eine Solaranlage spielt der Wirkungsgrad eine entscheidende Rolle. Ein höherer Wirkungsgrad bedeutet, dass mehr Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt werden kann, was zu einer höheren Stromerzeugung führt. Dies ist besonders wichtig für die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage, da ein höherer Wirkungsgrad dazu beiträgt, dass mehr Energie pro Fläche erzeugt wird und somit weniger Module benötigt werden, um eine bestimmte Leistung zu erzielen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Platzbedarf. Je höher der Wirkungsgrad, desto mehr Strom kann auf einer bestimmten Fläche erzeugt werden. Dies ist besonders wichtig bei Anlagen auf Dächern oder bei begrenzter Bodenfläche.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Wirkungsgrad nicht der einzige Faktor ist, der bei der Auswahl von Photovoltaik-Modulen berücksichtigt werden sollte. Auch die Qualität und Langlebigkeit der Module, die Verfügbarkeit und der Preis sollten in die Entscheidung einbezogen werden.

Darüber hinaus ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen und Bedingungen der Solaranlage zu berücksichtigen, wie z. B. die klimatischen Bedingungen, die Ausrichtung und Neigung des Dachs oder des Standorts sowie eine mögliche Verschattung durch Bäume oder Gebäude. Ein Modul mit einem höheren Wirkungsgrad kann unter ungünstigen Bedingungen nicht die beste Wahl sein, z. B. wenn es aufgrund von Verschattung nicht genügend Sonnenlicht erhält.

Wie hat sich der Modulwirkungsgrad in den letzten Jahren entwickelt?

Der Wirkungsgrad von Photovoltaikmodulen hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Seit den 1980er Jahren hat sich der Wirkungsgrad kommerziell verfügbarer Module nahezu verdoppelt.

Im Jahr 2021 werden die höchsten Wirkungsgrade kommerzieller Module bei etwa 23 % liegen. Im Durchschnitt liegen die Wirkungsgrade kommerziell verfügbarer Module bei etwa 18 %. Dies ist auf die kontinuierliche Verbesserung der Solarzellentechnologie und die Optimierung der Herstellungsprozesse zurückzuführen.

Eine wichtige Entwicklung der letzten Jahre war die Einführung hocheffizienter Solarzellen wie der PERC-Zelle (Passivated Emitter Rear Contact). Diese Zellen haben einen höheren Wirkungsgrad, da sie einen Teil des reflektierten Lichts zurück in die Zelle leiten und somit besser ausnutzen können. Auch bifaciale Solarzellen, die Licht von beiden Seiten absorbieren können, haben den Wirkungsgrad erhöht.

Ein weiterer wichtiger Ansatz zur Steigerung des Modulwirkungsgrades ist die Verwendung von Mehrfachsolarzellen. Diese Solarzellen bestehen aus mehreren Schichten, die unterschiedliche Wellenlängen des Sonnenlichts absorbieren und so mehr Energie aus dem Sonnenlicht umwandeln können. Allerdings sind diese Zellen derzeit noch sehr teuer und werden hauptsächlich in Spezialanwendungen eingesetzt.

Welche Technologien werden entwickelt, um den Modulwirkungsgrad weiter zu verbessern?

Um den Modulwirkungsgrad von Photovoltaikmodulen weiter zu verbessern, werden verschiedene Technologien entwickelt. Ein vielversprechender Ansatz ist die Verwendung von PERC-Solarzellen, die einen höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Solarzellen aufweisen. Diese Solarzellen haben eine spezielle Passivierungsschicht auf der Rückseite, die den Elektronentransport verbessert und die Rekombination von Elektronen und Löchern verringert.

Ein weiterer Ansatz zur Verbesserung der Moduleffizienz ist die Verwendung von Tandemsolarzellen. Tandem-Solarzellen bestehen aus mehreren Schichten, die unterschiedliche Wellenlängen des Sonnenlichts absorbieren und so mehr Energie aus dem Sonnenlicht umwandeln können. Die Entwicklung von Tandemsolarzellen hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und es wurden bereits Wirkungsgrade von über 30% erreicht.

Eine außerdem vielversprechende Technologie zur Steigerung des Modulwirkungsgrades ist die Verwendung von Nanostrukturen auf der Oberfläche der Solarzellen. Diese Nanostrukturen können das Sonnenlicht gezielt einfangen und in die Solarzellen lenken und so den Wirkungsgrad erhöhen. Ebenso können spezielle Beschichtungen auf der Moduloberfläche das Sonnenlicht besser absorbieren und reflektieren.

Ein weiterer Ansatz sind Hybridsolarzellen, die sowohl Sonnenlicht als auch Wärmeenergie nutzen können. Dabei wird das Sonnenlicht zur Stromerzeugung und die Abwärme zur Warmwasserbereitung oder Raumheizung genutzt.

Fazit

Der Modulwirkungsgrad ist eine wichtige Kenngröße in der Photovoltaik, da er den Anteil der eingestrahlten Sonnenenergie beschreibt, der in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Ein hoher Wirkungsgrad bedeutet, dass ein Photovoltaikmodul mehr Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln kann, was für die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen von besonderer Bedeutung ist, da so mehr Energie pro Fläche erzeugt werden kann. Der Wirkungsgrad kann durch die Verwendung spezieller Materialien, die Optimierung der Zellarchitektur, spezielle Beschichtungen, spezielle Kontaktmaterialien und die Senkung der Modultemperatur verbessert werden. Um verschiedene Photovoltaikmodule hinsichtlich ihres Wirkungsgrades vergleichen zu können, gibt es verschiedene Kenngrößen wie den nominellen Wirkungsgrad und den tatsächlichen Wirkungsgrad. Bei der Auswahl von Photovoltaikmodulen für eine Solaranlage spielt der Wirkungsgrad eine entscheidende Rolle, aber auch andere Faktoren wie die Qualität und Langlebigkeit der Module, die Verfügbarkeit und der Preis sollten berücksichtigt werden.

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