Artikel aktualisiert am 23.03.2024
von Boris Stippe | ca: 16 Min. zu lesen

Peltier-Effekt

Wie kühlen Peltier-Elemente?

Der Peltier-Effekt beschreibt die Erzeugung von Wärme oder Kälte an einer Grenzfläche zwischen zwei unterschiedlichen Materialien, wenn elektrischer Strom durch sie hindurch fließt. Dieser Effekt wird in Wärmepumpen genutzt, um Wärme aus der Umgebung aufzunehmen und in das Heizsystem zu transportieren.

Abstrakte Darstellung von Strom
Abstrakte Darstellung von Strom (Bildquelle: Lucky Ai – stock.adobe.com)

Der Peltier-Effekt ist ein physikalisches Phänomen, das bei der Installation und dem Betrieb einer Wärmepumpe eine wichtige Rolle spielt. Es handelt sich um die Umwandlung von elektrischer Energie in Wärme oder umgekehrt. Der Effekt tritt auf, wenn Strom durch zwei unterschiedliche Materialien fließt, die an einer Stelle miteinander verbunden sind. An dieser Stelle entsteht ein Temperaturunterschied, der dazu führt, dass Wärme von einem Material zum anderen transportiert wird.

In einer Wärmepumpe wird der Peltier-Effekt genutzt, um Wärme aus der Umgebung aufzunehmen und in das Heizsystem zu transportieren. Dazu wird ein Kältemittel durch einen Kreislauf gepumpt, der an verschiedenen Stellen mit unterschiedlichen Materialien in Kontakt kommt. An den Stellen, an denen der Strom durch die Materialien fließt, entsteht ein Temperaturunterschied, der zur Aufnahme oder Abgabe von Wärme führt. Auf diese Weise kann eine Wärmepumpe effizient und umweltfreundlich heizen, da sie die in der Umgebung vorhandene Wärmeenergie nutzt.

Was ist der Peltier-Effekt?

Der Peltier-Effekt ist ein physikalisches Phänomen, das die Umwandlung von elektrischer Energie in Wärmeenergie und umgekehrt beschreibt. Er wurde nach dem französischen Physiker Jean Charles Athanase Peltier benannt, der ihn 1834 entdeckte. Der Effekt beruht auf dem thermoelektrischen Prinzip, das besagt, dass ein Temperaturunterschied an der Grenzfläche zwischen zwei verschiedenen elektrisch leitenden Materialien einen Stromfluss verursacht.

Dieser Effekt tritt auf, wenn elektrischer Strom durch eine so genannte Peltier-Zelle fließt, die aus zwei unterschiedlichen Halbleitermaterialien besteht, die miteinander verbunden sind. An der Verbindungsstelle der Materialien entsteht je nach Richtung des Stromflusses entweder Wärme oder Kälte. Fließt der Strom von einem Material zum anderen, nimmt die eine Verbindungsstelle Wärme auf und die andere gibt Kälte ab. Fließt der Strom in umgekehrter Richtung, ändert sich der Effekt, und eine Verbindungsstelle wird kalt, während die andere Wärme abgibt.

Das Prinzip des Peltier-Effektes beruht auf dem Prinzip der Thermoelektrizität, das den Zusammenhang zwischen Temperatur und elektrischem Potential beschreibt. In den verwendeten Halbleitermaterialien befinden sich Ladungsträger, die sich bei Temperaturunterschieden unterschiedlich bewegen. Dadurch entsteht ein elektrisches Feld, das einen Stromfluss bewirkt. Durch den Peltier-Effekt können Temperaturen von einigen Grad Celsius erreicht werden, sowohl positiv als auch negativ, je nachdem, wie der Strom durch die Peltier-Zelle fließt.

Der Peltier-Effekt hat viele praktische Anwendungen. Er wird häufig in Kühl- und Wärmeübertragungssystemen wie Kühlschränken, Klimaanlagen und thermoelektrischen Kühlaggregaten eingesetzt. In der Elektronikindustrie werden Peltier-Elemente zur Kühlung von Bauteilen und zum Schutz vor Überhitzung eingesetzt. Darüber hinaus findet der Effekt Anwendung in der Messtechnik, der Laserkühlung, der Lebensmittelindustrie und der Raumfahrt.

Zusammengefasst ist der Peltier-Effekt ein thermoelektrisches Phänomen, das die Umwandlung von elektrischer Energie in Wärme oder Kälte beschreibt. Er beruht auf dem Prinzip der Thermoelektrizität und tritt auf, wenn elektrischer Strom durch eine Peltier-Zelle fließt. Der Effekt hat zahlreiche praktische Anwendungen und wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt, in denen Kühlung oder Temperaturregelung erforderlich sind.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe ist ein thermodynamisches Gerät, das dazu dient, Wärme von einem kälteren an einen wärmeren Ort zu transportieren. Sie nutzt den so genannten Kältemittelkreislauf, um Wärmeenergie von einer Quelle mit niedrigerem Temperaturniveau aufzunehmen und an eine Quelle mit höherem Temperaturniveau abzugeben.

Der Grundaufbau einer Wärmepumpe besteht aus vier Hauptkomponenten: einem Verdampfer, einem Kompressor, einem Kondensator und einem Expansionsventil. Das Kältemittel, das normalerweise in gasförmigem Zustand vorliegt, durchläuft diesen Kreislauf und ändert dabei seinen Aggregatzustand zwischen gasförmig und flüssig, wobei Wärmeenergie aufgenommen und abgegeben wird.

Zu Beginn des Kreislaufs tritt das Kältemittel in den Verdampfer ein, wo es Wärmeenergie aus der Umgebung aufnimmt, sei es aus der Erde, der Luft oder dem Wasser. Durch diesen Wärmeaustausch verdampft das Kältemittel und geht in den gasförmigen Zustand über. Der Verdampfer fungiert somit als Wärmetauscher, der die Umgebungswärme auf das Kältemittel überträgt.

Das gasförmige Kältemittel gelangt dann zum Kompressor, wo es verdichtet wird. Durch die Verdichtung steigt der Druck und die Temperatur des Kältemittels. Dadurch wird die Wärmeenergie im Kältemittel weiter erhöht.

Anschließend gelangt das Kältemittel in den Kondensator, der sich an einem wärmeren Ort befindet. Dort gibt es die aufgenommene Wärmeenergie ab, indem es kondensiert und in einen flüssigen Zustand übergeht. Die abgegebene Wärmeenergie kann z. B. zum Heizen eines Gebäudes genutzt werden.

Das flüssige Kältemittel wird dann durch das Expansionsventil geleitet, wo es wieder in den Verdampfer gelangt und der Kreislauf von vorne beginnt. Das Expansionsventil sorgt für einen Druckabfall, so dass das Kältemittel wieder verdampfen und den Kreislauf erneut durchlaufen kann.

Entscheidend bei einer Wärmepumpe ist die sogenannte Leistungszahl (COP – Coefficient of Performance), die das Verhältnis zwischen aufgenommener und abgegebener Wärmeenergie angibt. Eine Arbeitszahl größer als 1 bedeutet, dass die Wärmepumpe mehr thermische Energie erzeugt als sie elektrische Energie verbraucht, was sie zu einer energieeffizienten Heiz- und Kühltechnologie macht.

Wärmepumpen werden in vielen Anwendungen eingesetzt, unter anderem zur Beheizung von Gebäuden und zur Warmwasserbereitung. Sie nutzen die vorhandene Umgebungswärme zur Erzeugung von Wärmeenergie und können daher eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen sein, da sie weniger Primärenergie verbrauchen und weniger Treibhausgasemissionen verursachen.

Was hat der Peltier-Effekt mit Wärmepumpen zu tun?

Eine thermoelektrische Wärmepumpe nutzt den Peltier-Effekt, um Wärme von einem kälteren an einen wärmeren Ort zu übertragen, ohne dass ein herkömmlicher Kältemittelkreislauf mit Verdampfer, Kompressor und Kondensator erforderlich ist.

In einer thermoelektrischen Wärmepumpe kommen Peltier-Elemente zum Einsatz, die aus speziellen Halbleitermaterialien bestehen. Diese Materialien haben die Eigenschaft, sich zu erwärmen oder abzukühlen, wenn ein elektrischer Strom durch sie hindurchfließt, je nachdem, in welche Richtung der Strom fließt. Die Wärmepumpe nutzt den Peltier-Effekt, um Wärmeenergie von der kalten Seite des Peltier-Elements auf die warme Seite zu transportieren.

Der Peltier-Effekt in der Wärmepumpe funktioniert wie folgt: Wenn elektrischer Strom durch das Peltier-Element fließt, nimmt die kalte Seite des Elements Wärme aus der Umgebung auf und kühlt sich ab. Gleichzeitig gibt die warme Seite des Elements die aufgenommene Wärme wieder an die Umgebung ab. Durch Umkehr der Stromrichtung ändert sich auch die Richtung des Wärmetransports: Die kalte Seite wird zur warmen Seite und umgekehrt.

In einer thermoelektrischen Wärmepumpe wird der Peltier-Effekt genutzt, um Wärmeenergie von einem kälteren Ort, z. B. der Umgebungsluft oder dem Erdreich, an einen wärmeren Ort, z. B. das zu beheizende Gebäude, zu übertragen. Durch den Stromfluss in den Peltier-Elementen wird Wärmeenergie von der kalten Seite aufgenommen und an die warme Seite abgegeben. Dieser Prozess ermöglicht es, das Innere eines Gebäudes zu heizen, ohne dass eine konventionelle Heizung oder ein konventioneller Kühlmittelkreislauf erforderlich ist.

Es ist zu beachten, dass thermoelektrische Wärmepumpen aufgrund der begrenzten Effizienz des Peltier-Effekts im Vergleich zu herkömmlichen Wärmepumpen mit Kältemittelkreislauf eher niedrige Leistungszahlen (COP) aufweisen. Dennoch werden sie in bestimmten Anwendungen eingesetzt, insbesondere dort, wo kompakte Größe, Geräuscharmut und einfache Wartung von Vorteil sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Peltier-Effekt in Wärmepumpen, insbesondere in thermoelektrischen Wärmepumpen, genutzt wird, um Wärmeenergie von einem kälteren an einen wärmeren Ort zu übertragen. Der Stromfluss durch die Peltier-Elemente erzeugt Wärme und Kälte und ermöglicht so die Beheizung oder Kühlung von Gebäuden, ohne dass ein herkömmlicher Kältemittelkreislauf erforderlich ist. Obwohl thermoelektrische Wärmepumpen aufgrund ihres begrenzten Wirkungsgrades nur in bestimmten Anwendungen eingesetzt werden, spielen sie eine wichtige Rolle bei der Erforschung und Entwicklung energieeffizienter und umweltfreundlicher Heiz- und Kühltechnologien.

Wie effizient ist eine Peltier-Wärmepumpe im Vergleich zu anderen Wärmepumpentypen?

Im Vergleich zu anderen Wärmepumpentypen weist die Peltier-Wärmepumpe einen vergleichsweise geringeren Wirkungsgrad auf. Dies liegt vor allem an den Eigenschaften des Peltier-Effektes und den verwendeten Materialien. Die Effizienz einer Wärmepumpe wird üblicherweise durch die Leistungszahl (COP – Coefficient of Performance) gemessen, die das Verhältnis der abgegebenen Wärmeenergie zur aufgenommenen elektrischen Energie angibt.

Thermoelektrische Wärmepumpen, die den Peltier-Effekt nutzen, haben typischerweise niedrigere COP-Werte als konventionelle Wärmepumpen mit Kältemittelkreislauf. Dies liegt zum einen daran, dass der Peltier-Effekt selbst im Vergleich zum Carnot-Wirkungsgrad, der theoretischen maximalen Effizienzgrenze, begrenzt ist. Zum anderen hängt der Wirkungsgrad stark von den verwendeten Materialien ab. Thermoelektrische Materialien haben eine begrenzte Fähigkeit, große Temperaturunterschiede effizient zu nutzen, was die Effizienz weiter einschränkt.

Im Allgemeinen liegt der COP einer Peltier-Wärmepumpe typischerweise im Bereich von 0,1 bis 1,0, während konventionelle Kältemittel-Wärmepumpen deutlich höhere COP-Werte im Bereich von 2 bis 5 oder noch höher erreichen können. Dies bedeutet, dass eine Peltier-Wärmepumpe im Vergleich zu anderen Wärmepumpentypen weniger Wärmeenergie pro aufgenommener elektrischer Energie erzeugt.

Aufgrund dieses begrenzten Wirkungsgrades werden Peltier-Wärmepumpen in der Regel für spezifische Anwendungen mit geringem Leistungsbedarf eingesetzt, bei denen andere Faktoren wie Kompaktheit, Geräuschlosigkeit oder einfache Steuerung und Regelung wichtiger sind als ein hoher Wirkungsgrad. Beispiele für solche Anwendungen sind tragbare Kühl- und Heizgeräte, thermoelektrische Kühlboxen, Kühlung von Elektronikkomponenten und ähnliche Anwendungen, bei denen der geringe Energiebedarf und die einfache Handhabung wichtige Faktoren sind.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Forschung und Entwicklung von thermoelektrischen Materialien und Technologien im Gange ist, um die Effizienz von Peltier-Wärmepumpen zu verbessern. Es wird daran gearbeitet, neue Materialien mit optimierten thermoelektrischen Eigenschaften zu entwickeln, die höhere Wirkungsgrade ermöglichen könnten. Dennoch bleibt die Peltier-Wärmepumpe aufgrund ihrer im Vergleich zu anderen Wärmepumpentypen begrenzten Effizienz auf spezifische Anwendungen beschränkt.

Wie kann der Peltier-Effekt genutzt werden, um Energie zu erzeugen oder zu sparen?

Der Peltier-Effekt kann genutzt werden, um Energie zu erzeugen oder zu sparen, insbesondere in spezifischen Anwendungen, in denen Temperaturunterschiede vorhanden sind. Nachfolgend einige Möglichkeiten, wie der Peltier-Effekt in diesem Zusammenhang genutzt werden kann:

  • Thermoelektrische Energiegewinnung: Mit Hilfe des Peltier-Effekts können thermoelektrische Generatoren betrieben werden, die Wärmeenergie direkt in elektrische Energie umwandeln. Dieser Prozess wird als thermoelektrische Energieerzeugung bezeichnet. Durch eine Temperaturdifferenz zwischen den beiden Seiten eines Peltier-Elements kann eine elektrische Spannung erzeugt werden, die einen Stromfluss ermöglicht. Dieser Strom kann zur Versorgung von elektronischen Geräten, Sensoren oder auch zum Aufladen von Batterien genutzt werden.
  • Energieeinsparung in Kühl- und Klimaanlagen: In einigen Kühlsystemen kann der Peltier-Effekt genutzt werden, um Energie zu sparen. Thermoelektrische Kühlgeräte, die auf dem Peltier-Effekt basieren, können bei geringem Kühlbedarf eine Alternative zu herkömmlichen Kompressor-Kühlsystemen sein. Sie werden beispielsweise in Kühlboxen für den mobilen Einsatz oder in elektronischen Geräten wie Mikrokühlern für Prozessoren eingesetzt. Durch die direkte Nutzung des Peltier-Effekts kann auf ineffiziente mechanische Kompressoren verzichtet werden, was zu einem geringeren Energieverbrauch führen kann.
  • Wärmerückgewinnung: Der Peltier-Effekt kann auch zur Wärmerückgewinnung genutzt werden. Bei einigen Anwendungen, z.B. in der Industrie oder in Kraftwerken, entstehen als Nebenprodukt hohe Temperaturen. Anstatt diese Energie ungenutzt abzuführen, können thermoelektrische Module eingesetzt werden, um die Wärmeenergie in elektrische Energie umzuwandeln und somit nutzbar zu machen. Dadurch kann der Energieverbrauch gesenkt und die Gesamteffizienz des Systems verbessert werden.
  • Temperierung und Kühlung von Elektronik: Der Peltier-Effekt wird auch zur Temperierung und Kühlung von elektronischen Komponenten und Geräten eingesetzt. Durch den Einsatz von thermoelektrischen Modulen kann die Temperatur empfindlicher elektronischer Komponenten kontrolliert und gekühlt werden. Dies trägt dazu bei, die Lebensdauer und Zuverlässigkeit der Elektronik zu erhöhen, indem eine Überhitzung vermieden wird.

Der Peltier-Effekt bietet verschiedene Möglichkeiten zur Energieerzeugung und -einsparung in spezifischen Anwendungen. Obwohl die Effizienz des Peltier-Effekts im Vergleich zu anderen Technologien begrenzt ist, kann er in bestimmten Situationen nützlich sein, insbesondere bei Anwendungen, bei denen Temperaturunterschiede auftreten und kompakte, geräuscharme oder einfache Systeme erforderlich sind. Fortschritte in der Material- und Technologieentwicklung könnten in Zukunft zu einer verbesserten Nutzung des Peltier-Effekts führen.

Was sind die Vor- und Nachteile von Peltier-Kühlern im Vergleich zu herkömmlichen Kühlsystemen?

Peltier-Kühler, die auf dem Peltier-Effekt basieren, haben Vor- und Nachteile im Vergleich zu herkömmlichen Kühlsystemen mit Kompressoren. Hier sind einige wichtige Punkte, die berücksichtigt werden sollten:

Vorteile von Peltier-Kühlern:

  • Kompakte Größe: Peltier-Kühler sind in der Regel klein und kompakt, was sie besonders für Anwendungen mit begrenztem Platz attraktiv macht. Sie können in kleinen Kühlboxen, elektronischen Geräten oder anderen kompakten Systemen eingesetzt werden.
  • Geräuschlosigkeit: Im Gegensatz zu herkömmlichen Kühlsystemen mit Kompressoren erzeugen Peltier-Kühler keine Geräusche, da sie keine beweglichen Teile haben. Dies ist vorteilhaft in Situationen, in denen Ruhe und Stille erforderlich sind, wie z. B. in Wohn- oder Schlafräumen.
  • Einfache Steuerung: Peltier-Kühler bieten eine einfache Steuerung und Regelung der Kühltemperatur. Sie lassen sich schnell ein- und ausschalten und ermöglichen eine präzise Temperaturregelung ohne komplizierte Einstellungen.
  • Zuverlässigkeit: Da Peltier-Kühler keine beweglichen Teile wie Kompressoren enthalten, sind sie mechanisch weniger anfällig für Ausfälle. Dies erhöht ihre Zuverlässigkeit und verringert den Wartungsaufwand.

Nachteile von Peltier-Kühlern:

  • Geringerer Wirkungsgrad: Der Peltier-Effekt hat im Vergleich zu Kompressor-Kühlsystemen einen geringeren Wirkungsgrad. Peltier-Kühler haben in der Regel einen niedrigeren Leistungskoeffizienten (COP), was bedeutet, dass sie weniger Wärmeenergie pro aufgenommener elektrischer Energie abführen können. Dies führt zu einem höheren Energieverbrauch im Vergleich zu konventionellen Kühlsystemen.
  • Begrenzte Kühlleistung: Peltier-Kühler haben eine begrenzte Kühlleistung und können daher nur kleinere Kühlanforderungen erfüllen. Für Anwendungen mit größeren Kühlvolumina oder hohen Kühlleistungen sind sie unter Umständen nicht ausreichend.
  • Wärmeabfuhr: Peltier-Kühler erzeugen Wärme auf der gegenüberliegenden Seite der Kühlung. Daher ist eine effiziente Wärmeableitung erforderlich, um die erzeugte Wärme abzuführen. Bei unzureichender Wärmeabfuhr kann sich die Wärme stauen und die Kühlleistung beeinträchtigen.
  • Empfindlichkeit gegenüber Umgebungstemperaturen: Peltier-Kühler können empfindlich auf Umgebungstemperaturen reagieren. Hohe Umgebungstemperaturen können die Kühlleistung verringern, während niedrige Umgebungstemperaturen zu Kondensationsproblemen führen können.

Um festzustellen, ob ein Peltier-Kühler die geeignete Lösung ist, müssen die spezifischen Anforderungen und Einschränkungen einer Anwendung berücksichtigt werden. In einigen Fällen, wie z.B. bei geringem Kühlbedarf, begrenztem Platzangebot oder Anforderungen an Geräuscharmut, können Peltier-Kühler eine gute Wahl sein. Bei größeren Kühlvolumina oder hohen Anforderungen an die Effizienz können jedoch konventionelle Kühlsysteme besser geeignet sein.

Welche Anwendungsgebiete gibt es für den Peltier-Effekt?

Der Peltier-Effekt wird in einer Vielzahl von Anwendungen genutzt. Nachfolgend sind einige der wichtigsten Anwendungsgebiete des Peltier-Effekts aufgeführt:

  • Kühl- und Klimatechnik: Der Peltier-Effekt wird in der Kühl- und Klimatechnik eingesetzt, insbesondere bei Anwendungen mit geringem Kühlbedarf. Peltier-Kühler werden in tragbaren Kühlboxen, Getränkekühlern, kleinen Klimaanlagen, elektronischen Geräten und Computern eingesetzt. Sie zeichnen sich durch kompakte Größe, einfache Steuerung und Geräuschlosigkeit aus.
  • Temperaturregelung in der Elektronik: Elektronische Bauteile und Komponenten können durch Überhitzung beschädigt werden. Der Peltier-Effekt wird genutzt, um die Temperatur von elektronischen Geräten wie Prozessoren, Laserdioden, LEDs und Sensoren zu kontrollieren und zu kühlen. Peltier-Kühler ermöglichen eine präzise Temperaturregelung und helfen, eine optimale Betriebstemperatur aufrechtzuerhalten.
  • Kälte- und Wärmetherapie: Der Peltier-Effekt wird in der Medizin und Physiotherapie zur Kälte- und Wärmetherapie eingesetzt. Peltier-Elemente werden in Kühlkompressen, Kühlkissen oder Wärmedecken eingesetzt, um gezielte Kälte- oder Wärmeanwendungen zur Schmerzlinderung, Entzündungshemmung oder Durchblutungsförderung durchzuführen.
  • Energiegewinnung: Der Peltier-Effekt kann auch zur Energiegewinnung genutzt werden. Thermoelektrische Generatoren wandeln Wärmeenergie direkt in elektrische Energie um. Diese Generatoren werden in Nischenbereichen wie der Raumfahrt, der Automobilelektronik, drahtlosen Sensornetzwerken oder der Abwärmenutzung in industriellen Prozessen eingesetzt.
  • Temperaturkompensation und thermische Stabilisierung: Der Peltier-Effekt wird in verschiedenen Geräten und Systemen zur Temperaturkompensation und thermischen Stabilisierung genutzt. Er wird in optischen Geräten wie Teleskopen und Laseranwendungen eingesetzt, um Temperaturabhängigkeiten zu kompensieren und die Leistung zu verbessern.
  • Lebensmittel- und Getränkeindustrie: Peltier-Kühler werden in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zur gezielten Kühlung und Temperaturregelung eingesetzt. Sie finden Anwendung in Getränkekühlern, Weinkühlschränken, Kühlvitrinen und bei der Lagerung empfindlicher Lebensmittel.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Peltier-Effekt aufgrund seiner begrenzten Effizienz und Kühlkapazität in einigen Anwendungen nicht die bevorzugte Wahl ist. In bestimmten Anwendungen bietet er jedoch Vorteile wie Kompaktheit, einfache Steuerung und Geräuschlosigkeit, die ihn zu einer geeigneten Lösung machen können.

Fazit

Der Peltier-Effekt ist ein physikalisches Phänomen, das die Umwandlung von elektrischer Energie in Wärme oder Kälte beschreibt. Er wird in verschiedenen Anwendungsbereichen genutzt, wie in der der Kälte- und Klimatechnik, der Elektronikindustrie und in der Medizin und Physiotherapie. Der Effekt kann auch zur Energiegewinnung genutzt werden. Thermoelektrische Generatoren wandeln Wärmeenergie direkt in elektrische Energie um und finden Anwendung in der Raumfahrt, der Automobilelektronik und bei der Abwärmenutzung in industriellen Prozessen. Darüber hinaus wird der Peltier-Effekt zur Temperaturkompensation und thermischen Stabilisierung in optischen Geräten wie Teleskopen und Laseranwendungen genutzt. In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie werden Peltier-Kühler zur gezielten Kühlung und Temperaturregelung eingesetzt. Trotz der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten hat der Peltier-Effekt auch einige Nachteile. Im Vergleich zu herkömmlichen Kühlsystemen haben Peltier-Kühler einen geringeren Wirkungsgrad und eine begrenzte Kühlleistung. Zudem erzeugen sie Wärme auf der dem Kühlprozess gegenüberliegenden Seite, was eine effiziente Wärmeabfuhr erfordert. Dennoch bieten Peltier-Kühler in bestimmten Situationen Vorteile gegenüber konventionellen Kühlsystemen, z. B. bei geringem Kühlbedarf, begrenztem Platzangebot oder Anforderungen an die Geräuscharmut. Die Wahl des geeigneten Kühlsystems hängt von den spezifischen Anforderungen der Anwendung ab.

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