Artikel aktualisiert am 23.03.2024
von Boris Stippe | ca: 8 Min. zu lesen

Solarflüssigkeit

Was ist Solarthermie-Kollektor Flüssigkeit?

Der Begriff „Solarflüssigkeit“ bezieht sich auf eine Flüssigkeit, die in bestimmten solarthermischen Systemen verwendet wird, um Sonnenenergie zu absorbieren und in Wärmeenergie umzuwandeln. Die Flüssigkeit zirkuliert in den Rohren des Systems und überträgt die absorbierte Wärme auf einen Wärmetauscher, der den erzeugten Dampf oder das heiße Wasser zur Stromerzeugung nutzt.

Vakuumröhrenkollektoren auf einem Hausdach
Vakuumröhrenkollektoren auf einem Hausdach (Bildquelle: Studio Harmony – stock.adobe.com)

Der Begriff „Solarflüssigkeit“ bezieht sich auf eine Flüssigkeit, die in speziellen thermischen Solarsystemen verwendet wird, um Sonnenenergie zu absorbieren und in Wärmeenergie umzuwandeln. Diese Flüssigkeit, auch Wärmeträgerflüssigkeit genannt, durchläuft einen geschlossenen Kreislauf, in dem sie kontinuierlich erwärmt und abgekühlt wird. Die von der Flüssigkeit aufgenommene Wärme wird dann an einen Wärmetauscher abgegeben, der die erzeugte Wärme in elektrische Energie umwandelt.

Solarflüssigkeiten bestehen in der Regel aus einer Mischung von Wasser und Frostschutzmittel, um ein Einfrieren der Flüssigkeit bei niedrigen Temperaturen zu verhindern. Einige Flüssigkeiten können auch Korrosionsinhibitoren oder Additive enthalten, um die Lebensdauer des Systems zu verlängern. Solarflüssigkeiten werden in verschiedenen Arten von solarthermischen Systemen verwendet, darunter Flachkollektoren, Vakuumröhrenkollektoren und konzentrierende Solarkraftwerke.

Da Solarflüssigkeiten ein wichtiger Bestandteil von Solarwärmesystemen sind, ist es wichtig, dass sie sorgfältig ausgewählt und regelmäßig gewartet werden, um eine optimale Leistung und eine lange Lebensdauer des Systems zu gewährleisten. Eine falsche Wahl der Flüssigkeit oder schlechte Wartung kann zu Korrosion, Verstopfung und sogar zum Ausfall des gesamten Systems führen.

Welche Flüssigkeit wird als Solarflüssigkeit verwendet?

Die Wahl der geeigneten Solarflüssigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Solarwärmesystems, den klimatischen Bedingungen und den Anforderungen an die Wärmeübertragung. Die am häufigsten verwendete Flüssigkeit ist eine Mischung aus Wasser und Glykol, einem Frostschutzmittel, das verhindert, dass die Flüssigkeit bei niedrigen Temperaturen gefriert. Diese Mischung kann je nach Anwendung und Systemtyp unterschiedliche Konzentrationen an Glykol enthalten, die von 30 bis 60 % reichen können.

Andere Arten von Solarflüssigkeiten können auf der Basis von Propylenglykol, Ethylenglykol oder anderen organischen Flüssigkeiten hergestellt werden, die speziell für die Verwendung in solarthermischen Systemen formuliert sind. Diese Flüssigkeiten haben in der Regel bessere Wärmeübertragungseigenschaften als Wasser, was zu einer höheren Effizienz des Systems führt. Einige Flüssigkeiten können auch Korrosionsinhibitoren oder Additive enthalten, um die Lebensdauer des Systems zu verlängern oder bestimmte Anforderungen zu erfüllen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl der Solarflüssigkeit und ihrer Konzentration nicht nur von den Systemanforderungen abhängt, sondern auch von den Umweltauswirkungen. Einige Glykole sind giftig für Wasserlebewesen und können das Grundwasser verschmutzen, wenn sie in die Umwelt gelangen. Daher ist es wichtig, die korrekte Entsorgung der Solarflüssigkeit sicherzustellen und, wenn möglich, umweltfreundliche Alternativen zu verwenden.

Wie oft muss die Solarflüssigkeit gewartet oder gewechselt werden?

Im Allgemeinen wird empfohlen, die Solarflüssigkeit alle 3 bis 5 Jahre zu wechseln, um Verunreinigungen oder eine Verschlechterung der Flüssigkeit zu vermeiden. Dies ist besonders wichtig, wenn sich die Flüssigkeit verfärbt oder sichtbare Verunreinigungen aufweist, da dies auf Korrosion oder chemische Zersetzung hindeuten kann. Ein Flüssigkeitswechsel kann auch erforderlich sein, wenn die Anlage längere Zeit nicht in Betrieb war oder wenn Lecks in den Leitungen auftreten.

Die Wartung der Solarflüssigkeit umfasst auch die Überprüfung des Flüssigkeitsstands, der Konzentration des Frostschutzmittels und des pH-Werts. Wenn die Konzentration des Frostschutzmittels zu niedrig ist, kann die Flüssigkeit bei niedrigen Temperaturen einfrieren, während eine zu hohe Konzentration die Effizienz des Systems verringern kann. Der pH-Wert der Flüssigkeit sollte ebenfalls regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass er innerhalb des empfohlenen Bereichs liegt und Korrosion des Systems vermieden wird.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Wartung und der Austausch der Solarflüssigkeit von geschultem Personal durchgeführt werden sollte, da es sich um eine potenziell gefährliche Flüssigkeit handelt. Bei der Entsorgung der alten Flüssigkeit sind die örtlichen Umweltvorschriften zu beachten, da die Flüssigkeit umweltschädlich sein kann.

Ist der Einsatz von Solarflüssigkeit umweltfreundlich?

Die Verwendung von Solarflüssigkeiten in thermischen Solarsystemen kann als umweltfreundlich angesehen werden, da diese Systeme erneuerbare Energiequellen nutzen und somit die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern. Einige der verwendeten Flüssigkeiten können jedoch schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, insbesondere wenn sie nicht ordnungsgemäß gehandhabt oder entsorgt werden.

Die am häufigsten verwendete Solarflüssigkeit, eine Mischung aus Wasser und Glykol, kann bei unsachgemäßer Entsorgung das Grundwasser oder Gewässer verunreinigen. Einige Glykole sind giftig für Wasserlebewesen und können das Ökosystem schädigen. Daher ist es wichtig, dass die Flüssigkeit ordnungsgemäß entsorgt wird und Maßnahmen zur Vermeidung von Leckagen getroffen werden.

Um diese Umweltauswirkungen zu minimieren, gibt es umweltfreundlichere Alternativen für Solarflüssigkeiten wie Propylenglykol, Ethylenglykol oder andere organische Flüssigkeiten. Diese Flüssigkeiten haben bessere Wärmeübertragungseigenschaften als Wasser und Glykol, was zu einer höheren Systemeffizienz und damit zu einem geringeren Energieverbrauch führt. Außerdem sind sie biologisch abbaubar und weniger umweltschädlich als Glykole.

Ein weiterer Aspekt, der die Umweltfreundlichkeit von Solarflüssigkeiten beeinflusst, ist der Energieaufwand für die Herstellung und Entsorgung der Flüssigkeit. Die Wahl der richtigen Flüssigkeit und ihrer Konzentration kann dazu beitragen, den Energiebedarf und damit die Umweltbelastung zu reduzieren.

Können verschiedene Solarflüssigkeiten in einem System gemischt werden?

Die Verwendung unterschiedlicher Solarflüssigkeiten in einem System kann zu Problemen führen und wird daher im Allgemeinen nicht empfohlen. Die Verwendung unterschiedlicher Flüssigkeiten kann Unverträglichkeiten und Reaktionen hervorrufen, die die Leistung des Systems beeinträchtigen oder sogar zu Schäden an den Komponenten führen können.

Eine der größten Herausforderungen bei der Verwendung verschiedener Solarflüssigkeiten ist die unterschiedliche chemische Zusammensetzung. Verschiedene Flüssigkeiten können unterschiedliche Wärmeübertragungseigenschaften und andere Eigenschaften aufweisen, die die Leistung des Systems beeinträchtigen können. Wenn unterschiedliche Flüssigkeiten in einem System verwendet werden, können sie sich vermischen und zu Reaktionen führen, die die Flüssigkeit unbrauchbar machen oder Korrosion an den Systemkomponenten verursachen können.

Ein weiteres Problem bei der Verwendung unterschiedlicher Solarflüssigkeiten ist die Schwierigkeit, die richtige Konzentration und das richtige Verhältnis der Flüssigkeiten zu bestimmen. Eine falsche Konzentration kann zu einer schlechteren Wärmeübertragung und damit zu einer ineffizienten Leistung des Systems führen.

Aus diesen Gründen wird empfohlen, immer die gleiche Solarflüssigkeit in einem System zu verwenden und diese regelmäßig zu warten und gegebenenfalls auszutauschen. Wenn die Flüssigkeit gewechselt werden muss, sollte das System gründlich gespült werden, um Rückstände der alten Flüssigkeit zu entfernen, bevor die neue Flüssigkeit eingefüllt wird.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Verwendung unterschiedlicher Flüssigkeiten in einem System zum Erlöschen der Garantie führen kann. Die Hersteller empfehlen in der Regel, nur die von ihnen empfohlenen Flüssigkeiten zu verwenden, um sicherzustellen, dass das System ordnungsgemäß funktioniert und die Garantiebedingungen erfüllt werden.

Wie wird verhindert, dass die Solarflüssigkeit bei hohen Temperaturen verdampft oder sich zersetzt?

Die Verdampfung oder Zersetzung der Solarflüssigkeit bei hohen Temperaturen ist ein Problem, das die Leistung von Solarwärmesystemen beeinträchtigen und sogar zu Schäden an den Komponenten führen kann. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, dieses Problem zu vermeiden oder zu minimieren.

Eine der wichtigsten Maßnahmen, um zu verhindern, dass die Solarflüssigkeit bei hohen Temperaturen verdampft oder sich zersetzt, ist die Wahl der richtigen Flüssigkeit und ihrer Konzentration. Die am häufigsten verwendete Flüssigkeit in solarthermischen Systemen ist eine Mischung aus Wasser und Glykol, einem Frostschutzmittel. Die Konzentration des Glykols wird den klimatischen Bedingungen und der erwarteten Betriebstemperatur des Systems angepasst, um ein Einfrieren bei niedrigen Temperaturen und eine Verdampfung bei hohen Temperaturen zu verhindern. Eine zu niedrige Glykolkonzentration kann bei hohen Temperaturen zur Verdampfung der Flüssigkeit führen, während eine zu hohe Konzentration die Wärmeübertragungseigenschaften der Flüssigkeit und damit die Leistung des Systems beeinträchtigen kann.

Eine weitere Möglichkeit, das Verdampfen der Solarflüssigkeit bei hohen Temperaturen zu verhindern, ist die Verwendung von Systemen mit geschlossenem Kreislauf. In einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert die Flüssigkeit in einem geschlossenen Rohrsystem mit Überdruck, um ein Verdampfen der Flüssigkeit zu verhindern. Darüber hinaus kann die Verwendung von Vakuumröhrenkollektoren oder konzentrierenden Solarkraftwerken dazu beitragen, die Betriebstemperatur des Systems zu senken und damit die Verdampfung der Solarflüssigkeit zu minimieren.

Regelmäßige Wartung und ggf. Austausch der Solarflüssigkeit können ebenfalls dazu beitragen, Verdampfung oder Zersetzung der Flüssigkeit zu vermeiden. Eine sorgfältige Kontrolle der Flüssigkeitsstände, der Konzentration des Frostschutzmittels und des pH-Wertes kann helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Fazit

Die Solarflüssigkeit wird in einem geschlossenen Kreislauf durch das System geleitet, um die absorbierte Wärme an einen Wärmetauscher abzugeben, der die erzeugte Wärme in elektrische Energie umwandelt. Die am häufigsten verwendete Flüssigkeit ist eine Mischung aus Wasser und Glykol, einem Frostschutzmittel, das verhindert, dass die Flüssigkeit bei niedrigen Temperaturen einfriert. Die Verwendung unterschiedlicher Füssigkeiten in einem System wird im Allgemeinen nicht empfohlen, da dies zu Problemen führen und die Leistung des Systems beeinträchtigen kann. Um zu verhindern, dass die Solarflüssigkeit bei hohen Temperaturen verdampft oder sich zersetzt, sollte die richtige Flüssigkeit und Konzentration gewählt werden. Darüber hinaus kann die Verwendung von Systemen mit geschlossenem Kreislauf dazu beitragen, das Verdampfen der Flüssigkeit zu minimieren.

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