Artikel aktualisiert am 23.03.2024
von Boris Stippe | ca: 8 Min. zu lesen

Solarkollektor

Was ist ein Sonnenkollektor in der Solarthermie?

Ein Solarkollektor ist eine technische Einrichtung, die Sonnenenergie in nutzbare Wärmeenergie umwandelt. Dabei wird die von der Sonne eingestrahlte Energie von Absorberflächen aufgenommen und durch ein Medium wie Wasser oder Luft transportiert.

Röhrenkollektoren
Röhrenkollektoren (Bildquelle: kernel – stock.adobe.com)

Ein Solarkollektor, auch Sonnenkollektor genannt, ist eine technische Einrichtung zur Erzeugung von Solarenergie. Er besteht aus einer Absorberfläche aus einem speziellen Material wie Kupfer oder Aluminium und einem dahinter liegenden Wärmeübertragungssystem. Der Solarkollektor nutzt die Sonnenenergie zur Erzeugung von Wärmeenergie, indem er die von der Sonne eingestrahlte Energie absorbiert und durch das Wärmeübertragungssystem transportiert.

Die Oberfläche des Absorbers besteht in der Regel aus einer schwarzen Beschichtung, die die Sonnenenergie besonders gut absorbieren kann. Der Absorber ist meist in einem isolierten Gehäuse untergebracht und durch eine Abdeckung geschützt. Der Wärmetransport erfolgt entweder durch ein flüssiges Wärmeträgermedium wie Wasser oder Glykol, das durch Rohre im Kollektor geleitet wird, oder durch Luft, die durch Kanäle im Kollektor strömt.

Solarkollektoren werden je nach Anwendungsgebiet in unterschiedlichen Größen und Ausführungen hergestellt. Sie werden z.B. für die Warmwasserbereitung im Haushalt oder für die Beheizung von Schwimmbädern eingesetzt. Auch in der Industrie werden sie zur Bereitstellung von Prozesswärme genutzt. Darüber hinaus sind sie ein wichtiger Bestandteil von solarthermischen Anlagen, die Sonnenenergie in nutzbare Wärmeenergie für Heizung und Warmwasserbereitung umwandeln.

Wie funktionieren Sonnenkollektoren?

Sonnenkollektoren, auch Solarkollektoren genannt, nutzen die Energie der Sonnenstrahlung zur Erzeugung von Wärmeenergie. Zu diesem Zweck besteht ein typischer Solarkollektor aus einer Absorberfläche, die in der Regel aus einer Beschichtung oder einem speziellen Material wie Kupfer oder Aluminium besteht, und einem dahinter liegenden Wärmeübertragungssystem. Der Absorber befindet sich in der Regel in einem isolierten Gehäuse und ist durch eine Abdeckung geschützt.

Treffen Sonnenstrahlen auf die Absorberfläche, wird ein Teil der Strahlungsenergie absorbiert und in Wärmeenergie umgewandelt. Die Oberfläche des Absorbers wird so gestaltet, dass sie die Sonnenstrahlung möglichst effektiv absorbiert. Eine schwarze Beschichtung erhöht beispielsweise die Absorption der Strahlungsenergie.

Die erzeugte Wärmeenergie wird dann durch das Wärmeübertragungssystem transportiert. Hier gibt es verschiedene Systeme, die je nach Anwendung eingesetzt werden können. So kann zum Beispiel Wasser als Wärmeträger durch Rohre im Kollektor geleitet werden. Das erwärmte Wasser wird dann in einem Speicher zwischengespeichert und kann bei Bedarf zur Warmwasserbereitung oder zur Heizungsunterstützung genutzt werden.

Alternativ kann auch Luft als Wärmeträger durch den Solarkollektor geleitet werden. Dabei wird die erwärmte Luft durch Kanäle im Kollektor geleitet und kann dann zur Raum- oder Prozesswärme genutzt werden.

In der Regel werden mehrere Solarkollektoren miteinander verbunden, um eine größere Fläche und damit eine höhere Wärmeleistung zu erzielen. Eine Steuerung sorgt dafür, dass die erzeugte Wärmeenergie optimal genutzt und beispielsweise in einem Speicher zwischengelagert wird, wenn sie nicht direkt benötigt wird.

Welche Arten von Sonnenkollektoren gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Sonnenkollektoren, die sich in der verwendeten Technologie und den Anwendungsbereichen unterscheiden. Im Folgenden werden die gängigsten Kollektortypen vorgestellt:

  • Flachkollektoren: Flachkollektoren sind die am weitesten verbreiteten Sonnenkollektoren. Sie bestehen aus einem flachen Absorber, der von einer Abdeckung und einem isolierten Gehäuse umgeben ist. Der Absorber besteht in der Regel aus Kupfer oder Aluminium und ist mit einer speziellen Beschichtung versehen, um die Sonnenstrahlung effektiv zu absorbieren. Flachkollektoren werden hauptsächlich für die Warmwasserbereitung im Haushalt und zur Heizungsunterstützung eingesetzt.
  • Vakuumröhrenkollektoren: Vakuumröhrenkollektoren bestehen aus mehreren Glasröhren, in denen sich ein Vakuum befindet. In jeder Röhre befindet sich ein Absorber, der die Sonnenenergie aufnimmt und in Wärmeenergie umwandelt. Durch das Vakuum wird eine hohe Isolationswirkung erreicht, so dass Vakuumröhrenkollektoren auch bei niedrigen Temperaturen und bewölktem Himmel effektiv arbeiten. Vakuumröhrenkollektoren werden vor allem in der Industrie und für größere solarthermische Anlagen eingesetzt.
  • Hybridkollektoren: Hybridkollektoren kombinieren die Technologien von Sonnenkollektoren und Photovoltaik. Sie bestehen aus einem Absorber, der die Sonnenenergie in Wärmeenergie umwandelt, und einer Photovoltaikzelle, die die Sonnenenergie in elektrische Energie umwandelt. Hybridkollektoren können sowohl zur Warmwasserbereitung als auch zur Stromerzeugung genutzt werden.
  • Luftkollektoren: Luftkollektoren sind eine spezielle Art von Solarkollektoren, die Luft als Wärmeträger nutzen. Sie bestehen aus einem Absorber und einem Ventilator, der die erwärmte Luft durch einen Wärmetauscher leitet. Luftkollektoren werden hauptsächlich zur Raum- und Prozesswärmeversorgung in der Industrie eingesetzt.
  • Konzentrierende Kollektoren: Konzentrierende Kollektoren bündeln die Sonnenenergie mit Hilfe von Linsen oder Spiegeln auf einen Punkt. Dadurch kann ein sehr hoher Wärmeertrag erzielt werden. Konzentrierende Kollektoren werden vor allem in Solarkraftwerken eingesetzt.

Wie viel Energie kann ein Sonnenkollektor erzeugen?

Die Energiemenge, die ein Solarkollektor erzeugen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Größe des Kollektors, die Effizienz der Absorberfläche, die Intensität der Sonnenstrahlung und die Art des Wärmeübertragungssystems.

Die Größe des Kollektors ist ein wichtiger Faktor für die erzeugte Wärmeleistung. Je größer der Kollektor, desto mehr Sonnenenergie kann aufgenommen und in Wärmeenergie umgewandelt werden. Die Größe des Kollektors hängt von der Anwendung ab, für die er eingesetzt wird. Ein typischer Flachkollektor für die Warmwasserbereitung hat eine Größe von etwa 2 bis 4 Quadratmetern, während ein Kollektor für die Heizungsunterstützung oder Prozesswärme mehrere Dutzend Quadratmeter groß sein kann.

Ein weiterer Faktor, der die erzeugte Wärmeleistung beeinflusst, ist der Wirkungsgrad der Absorberfläche. Je höher der Wirkungsgrad, desto mehr Sonnenenergie kann die Absorberfläche aufnehmen und in Wärmeenergie umwandeln. Moderne Sonnenkollektoren haben einen Wirkungsgrad von etwa 50 bis 80 Prozent.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Intensität der Sonnenstrahlung. Je stärker die Sonneneinstrahlung, desto mehr Energie kann der Kollektor gewinnen. Die Sonneneinstrahlung hängt von der geografischen Lage, der Jahreszeit und der Tageszeit ab.

Auch die Art der Wärmeübertragung hat einen Einfluss auf die erzeugte Wärmeleistung. Ein Kollektor mit Wasser als Wärmeträger kann eine höhere Wärmeleistung erzeugen als ein Kollektor mit Luft als Wärmeträger. Außerdem kann ein effizientes Wärmeübertragungssystem dazu beitragen, dass die erzeugte Wärmeenergie optimal genutzt wird.

Kann ich Sonnenkollektoren selbst installieren oder brauche ich einen professionellen Installateur?

Die Installation von Solarkollektoren erfordert ein gewisses Maß an Fachwissen und Erfahrung, insbesondere bei größeren Anlagen. Es empfiehlt sich daher, einen professionellen Installateur zu beauftragen, der die Anlage fachgerecht installiert und später auch wartet.

Bei kleineren Anlagen, wie z.B. Flachkollektoren zur Brauchwassererwärmung, kann man die Installation auch selbst vornehmen, sofern man über handwerkliche Fähigkeiten und Kenntnisse in der Elektroinstallation verfügt. Dabei sollten jedoch einige wichtige Aspekte beachtet werden, um eine fehlerfreie und sichere Installation zu gewährleisten.

Zunächst ist es wichtig, den richtigen Standort für die Solarkollektoren zu wählen. Diese sollten möglichst nach Süden ausgerichtet sein und in einem Winkel von etwa 30 bis 45 Grad aufgestellt werden, um die Sonneneinstrahlung optimal einzufangen. Auch der Schattenwurf sollte berücksichtigt werden, da dieser die Leistung der Anlage beeinträchtigen kann.

Wichtig ist auch der fachgerechte Anschluss der Anlage. Dabei sollten die richtigen Rohre und Anschlüsse verwendet werden, um eine sichere und effektive Wärmeübertragung zu gewährleisten. Auch die Elektroinstallation sollte sorgfältig ausgeführt werden, um einen sicheren Betrieb der Anlage zu gewährleisten.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Installation von Solarkollektoren in vielen Ländern und Regionen bestimmten gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften unterliegt. Es ist daher ratsam, sich vor der Installation ausführlich über die entsprechenden Vorschriften zu informieren und gegebenenfalls eine Genehmigung einzuholen.

Kann ich Sonnenkollektoren auch bei bewölktem Himmel betreiben?

Ja, Solarkollektoren können auch bei bewölktem Himmel betrieben werden, allerdings ist die Leistung und Effizienz der Anlage bei geringerer Sonneneinstrahlung entsprechend geringer.

Die Sonnenstrahlung besteht aus sichtbarem Licht und unsichtbaren Infrarot- und UV-Strahlen. Auch wenn die Sonne durch Wolken verdeckt ist, gelangt ein Teil der Sonnenstrahlung durch die Wolkendecke auf die Erdoberfläche. Die Intensität der Sonnenstrahlung wird jedoch durch die Wolken verringert und damit auch die Leistung der Solarkollektoren.

Der genaue Leistungsverlust hängt von der Art des Kollektors ab. Flachkollektoren zur Warmwasserbereitung können auch bei geringer Sonneneinstrahlung noch eine gewisse Leistung erbringen. Vakuumröhrenkollektoren oder konzentrierende Kollektoren, die für höhere Temperaturen eingesetzt werden, benötigen dagegen eine höhere Sonneneinstrahlung, um ihre volle Leistung zu erreichen.

Um die Effizienz der Anlage auch bei bewölktem Himmel zu erhöhen, können Kollektoren mit speziellen Beschichtungen oder Materialien ausgestattet werden, die auch bei schwächerer Sonneneinstrahlung noch eine hohe Absorptionswirkung haben. Auch eine möglichst optimale Ausrichtung der Kollektoren und die Vermeidung von Verschattungen können dazu beitragen, die Leistung der Anlage zu erhöhen.

Fazit

Ein Solarkollektor ist eine technische Einrichtung, die Sonnenenergie in nutzbare Wärmeenergie umwandelt. Dabei wird die von der Sonne eingestrahlte Energie von Absorberflächen aufgenommen und durch ein Medium wie Wasser oder Luft transportiert. Es gibt verschiedene Arten von Solarkollektoren, die sich in ihrer Technologie und ihren Anwendungsbereichen unterscheiden, wie z. B. Flachkollektoren, Vakuumröhrenkollektoren, Hybridkollektoren, Luftkollektoren und konzentrierende Kollektoren. Die Leistung, die ein Solarkollektor erzeugen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Kollektors, der Effizienz der Absorberfläche, der Intensität der Sonneneinstrahlung und der Art des Wärmeübertragungssystems. Die Installation und Wartung sollte von einem Fachmann durchgeführt werden. Solarkollektoren können auch bei bewölktem Himmel betrieben werden, allerdings ist die Leistung und Effizienz der Anlage bei geringerer Sonneneinstrahlung entsprechend geringer.

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