Artikel aktualisiert am 23.03.2024
von Boris Stippe | ca: 9 Min. zu lesen

Solarpotential

Was ist bei der Solaranlagen-Planung zu beachten?

Das Solarpotenzial ist die Menge an Sonnenenergie, die an einem bestimmten Ort zur Verfügung steht und für die Stromerzeugung durch Solaranlagen genutzt werden kann. Es hängt von Faktoren wie Sonneneinstrahlung, geographischer Lage und Klima ab.

Solarfarm
Solarfarm (Bildquelle: myphotobank.com.au – stock.adobe.com)

Das Solarpotenzial ist die Menge an Sonnenenergie, die an einem bestimmten Ort zur Verfügung steht und für die Erzeugung von Solarenergie genutzt werden kann. Es ist ein entscheidender Faktor bei der Planung und Umsetzung von Solaranlagen, da es bestimmt, wie viel Energie aus der Sonneneinstrahlung gewonnen werden kann. Das Solarpotenzial hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der geografischen Lage, dem Klima, der Ausrichtung und Neigung der Solaranlage sowie dem Wirkungsgrad der Solarzellen.

Zur Ermittlung des Solarpotenzials werden verschiedene Methoden und Werkzeuge verwendet. Die bekannteste Methode ist die Berechnung der Sonneneinstrahlung auf eine bestimmte Fläche, das sogenannte Solarkataster. Solarkataster geben Auskunft über die Sonneneinstrahlung, die Ausrichtung und Neigung des Daches sowie den möglichen Ertrag einer Solaranlage an einem bestimmten Standort. Damit können Eigentümer und Planer von Gebäuden oder Anlagen das Solarpotenzial ihres Standortes ermitteln und entscheiden, ob sich die Installation einer Solaranlage lohnt.

Wie kann ich das Solarpotenzial meines Hauses oder meines Standortes bestimmen?

Das Solarpotenzial eines Standortes hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der geografischen Lage, dem Klima, der Ausrichtung und Neigung des Daches sowie dem Wirkungsgrad der Solarzellen. Es gibt verschiedene Methoden und Werkzeuge, um das Solarpotenzial eines Hauses oder eines Standortes zu bestimmen.

Eine Möglichkeit, das Solarpotenzial zu ermitteln, ist die Verwendung eines Solarkatasters. Ein Solarkataster ist eine Online-Plattform, die Auskunft über die Sonneneinstrahlung, die Ausrichtung und Neigung des Daches sowie den möglichen Ertrag einer Solaranlage an einem bestimmten Standort gibt. In Deutschland bieten viele Städte und Gemeinden kostenlose Solarkataster an. Mit Hilfe dieser Kataster kann man einfach und schnell das Solarpotenzial des eigenen Hauses oder Standortes ermitteln.

Eine weitere Möglichkeit ist eine professionelle Solarplanung. Ein qualifizierter Solarteur kann unter Berücksichtigung der Ausrichtung und Neigung des Daches, der Verschattung durch Bäume und Gebäude und anderer Faktoren eine genaue Einschätzung des Solarpotenzials des Hauses oder des Standortes vornehmen. Dazu wird eine detaillierte Analyse der Sonneneinstrahlung und der Stromerzeugung durchgeführt.

Für eine grobe Abschätzung des Solarpotenzials können auch Online-Solarrechner genutzt werden. Diese Rechner ermöglichen eine Abschätzung des Solarpotenzials anhand einiger Basisdaten wie Standort, Dachgröße und Ausrichtung. Obwohl diese Rechner eine schnelle und einfache Möglichkeit bieten, das Solarpotenzial zu bestimmen, sind sie nicht so genau wie die anderen Methoden.

In jedem Fall ist es wichtig, das Solarpotenzial eines Hauses oder eines Standortes sorgfältig zu ermitteln, bevor man sich für die Installation einer Solaranlage entscheidet. Eine genaue Abschätzung des Solarpotenzials kann dazu beitragen, eine effiziente und kostengünstige Solaranlage zu planen und den maximalen Nutzen aus der Sonnenenergie zu ziehen.

Welche Faktoren beeinflussen das Solarpotenzial?

Das Solarpotenzial eines Standorts hängt von verschiedenen Faktoren ab, die die Menge der an diesem Standort verfügbaren Solarenergie beeinflussen. Einige der wichtigsten Faktoren sind:

  • Geografische Lage: Die geografische Lage hat einen großen Einfluss auf das Solarpotenzial, da sie bestimmt, wie viel Sonnenenergie auf eine bestimmte Fläche fällt. Standorte in der Nähe des Äquators erhalten im Allgemeinen mehr Sonnenlicht als Standorte in höheren Breitengraden, da die Sonne dort in einem flacheren Winkel auf die Erdoberfläche trifft.
  • Klima: Das Klima beeinflusst ebenfalls das Solarpotenzial, da Wolken, Regen und Schnee die Menge des auf eine Solaranlage einfallenden Sonnenlichts reduzieren können. Standorte mit einem sonnigen und trockenen Klima sind daher ideal für die Erzeugung von Solarenergie.
  • Ausrichtung und Neigung des Dachs: Die Ausrichtung und Neigung des Dachs haben einen großen Einfluss auf das Solarpotenzial, da sie bestimmen, wie viel Sonnenlicht auf die Solarzellen trifft. Ein nach Süden ausgerichtetes Dach mit einem Winkel von etwa 30 Grad zur Horizontalen eignet sich am besten für die Gewinnung von Solarenergie.
  • Verschattung: Verschattung durch Bäume, Gebäude oder andere Objekte kann das Solarpotenzial verringern, da sie den direkten Sonnenlichteinfall auf die Solarzellen blockieren. Daher sollten Solaranlagen an Orten mit wenig oder keiner Verschattung installiert werden.
  • Wirkungsgrad der Solarzellen: Der Wirkungsgrad der Solarzellen beeinflusst ebenfalls das Solarpotenzial, da er bestimmt, wie viel Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Solarzellen mit einem höheren Wirkungsgrad können mehr Energie aus dem verfügbaren Sonnenlicht gewinnen und erhöhen somit das Solarpotenzial.

Wie kann das Solarpotenzial maximiert werden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Solarpotenzial eines Standorts zu maximieren, um einen höheren Ertrag an Solarenergie zu erzielen. Einige der wichtigsten Methoden sind:

  • Optimierung der Dachfläche: Die Dachfläche ist der wichtigste Ort für die Installation von Solaranlagen. Dächer sollten daher so ausgerichtet und geneigt sein, dass sie möglichst viel Sonnenlicht einfangen. Um dies zu erreichen, kann das Dach neu ausgerichtet oder angepasst werden, um die Ausrichtung und Neigung zu optimieren. Bei Flachdächern können auch aufgeständerte Systeme verwendet werden, um eine optimale Ausrichtung und Neigung der Solaranlage zu erreichen.
  • Verschattung vermeiden: Verschattung durch Bäume, Gebäude oder andere Objekte kann das Solarpotenzial erheblich reduzieren. Solaranlagen sollten daher an Orten installiert werden, an denen keine oder nur eine geringe Verschattung auftritt. Gegebenenfalls können auch Bäume oder andere Objekte, die die Sonneneinstrahlung beeinträchtigen, entfernt werden.
  • Verwendung von Solarzellen mit hohem Wirkungsgrad: Die Verwendung von Solarzellen mit höherem Wirkungsgrad kann das Solarpotenzial erhöhen, da sie mehr Sonnenenergie in elektrische Energie umwandeln können. Neue Solarzellentechnologien wie Dünnschicht- oder bifaciale Solarzellen können zudem einen höheren Wirkungsgrad und eine bessere Leistung bei geringerem Platzbedarf bieten.
  • Einsatz von Nachführsystemen: Nachführsysteme ermöglichen es, die Solaranlage automatisch der Sonne nachzuführen, um die maximal mögliche Sonnenenergie einzufangen. Diese Systeme können die Stromproduktion um bis zu 25 % steigern und sind besonders in Regionen mit geringem Solarpotenzial oder instabiler Sonneneinstrahlung von Vorteil.
  • Optimierung des Energieverbrauchs: Eine weitere Möglichkeit zur Maximierung des Solarpotenzials ist die Optimierung des Energieverbrauchs in Haushalten oder Unternehmen. Durch den Einsatz energieeffizienter Geräte und Systeme sowie einen bewussten Umgang mit Strom können Energiekosten gesenkt und die Effizienz der Solaranlage erhöht werden.
  • Kombination mit Speichersystemen: Durch die Kombination von Solaranlagen mit Speichersystemen kann der Ertrag der Solaranlage maximiert werden, indem der erzeugte Strom zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt genutzt wird, wenn die Sonne nicht scheint. Auf diese Weise kann der Eigenverbrauch von Solarenergie erhöht und die Stromkosten gesenkt werden.

Wie viel Solarstrom kann ich von einer bestimmten Solaranlage erwarten?

Die Menge an Solarstrom, die mit einer bestimmten Solaranlage erzeugt werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Größe und dem Wirkungsgrad der Solaranlage, der Sonneneinstrahlung am Standort, der Ausrichtung und Neigung der Solaranlage, der Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie der Verschattung durch Gebäude oder Bäume.

Um den zu erwartenden Stromertrag einer Solaranlage zu berechnen, wird in der Regel eine Solarertragsberechnung durchgeführt. Diese Berechnung basiert auf Messungen der Sonneneinstrahlung und der Charakterisierung der Solarzellen und Anlagenkomponenten.

Die erwartete Stromerzeugung einer Solaranlage wird üblicherweise in Kilowattstunden (kWh) pro Jahr angegeben. Die jährliche Stromproduktion hängt von der Leistung der Solaranlage, der Sonneneinstrahlung am Standort und der Sonnenscheindauer ab. In Deutschland kann je nach Standort von einer jährlichen Sonneneinstrahlung von ca. 900 bis 1.200 kWh pro Quadratmeter ausgegangen werden.

Als grobe Faustregel kann man davon ausgehen, dass eine Solaranlage mit einer Leistung von 1 kWp (Kilowatt peak) je nach den oben genannten Faktoren zwischen 800 und 1.200 kWh Strom pro Jahr erzeugen kann. Eine durchschnittliche Solaranlage in Deutschland hat eine Leistung von ca. 4 kWp und kann somit zwischen 3.200 und 4.800 kWh Strom pro Jahr erzeugen.

Es ist jedoch zu beachten, dass die tatsächliche Stromproduktion einer Solaranlage von der erwarteten Stromproduktion abweichen kann, da die Sonneneinstrahlung und andere Faktoren von Jahr zu Jahr variieren können. In der Regel geben seriöse Anbieter jedoch eine Ertragsgarantie von mindestens 90% für die ersten 10 Betriebsjahre einer Solaranlage.

Wie lange dauert es, bis sich eine Solaranlage amortisiert hat?

Die Amortisationszeit einer Solaranlage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe und dem Wirkungsgrad der Anlage, den Installationskosten, der Höhe der Einspeisevergütung sowie der Höhe des Strompreises.

Um die Amortisationszeit einer Solaranlage zu berechnen, müssen die Anschaffungs- und Installationskosten der Anlage ins Verhältnis zu den eingesparten Stromkosten gesetzt werden. Die Amortisationszeit wird in der Regel in Jahren angegeben.

In Deutschland kann von einer durchschnittlichen Amortisationszeit einer Solaranlage von ca. 8-12 Jahren ausgegangen werden, je nach Standort und Größe der Anlage. Das bedeutet, dass die Anlage nach dieser Zeit genügend Strom erzeugt hat, um die Investitionskosten zu decken.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Amortisationszeit einer Solaranlage von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden kann. Eine höhere Einspeisevergütung oder ein höherer Strompreis können dazu beitragen, dass sich die Anlage schneller amortisiert. Eine niedrigere Einspeisevergütung bzw. ein niedrigerer Strompreis kann hingegen dazu führen, dass sich die Amortisationszeit verlängert.

Außerdem ist zu beachten, dass die Lebensdauer einer Solaranlage in der Regel etwa 20 bis 25 Jahre beträgt. Nach der Amortisationszeit kann die Solaranlage noch viele Jahre Strom erzeugen und so zu weiteren Einsparungen bei den Stromkosten beitragen.

Fazit

Das Solarpotenzial ist die Menge an Sonnenenergie, die an einem bestimmten Ort für die Stromerzeugung durch Solaranlagen genutzt werden kann. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der geografischen Lage, dem Klima, der Ausrichtung und Neigung der Solaranlage und dem Wirkungsgrad der Solarzellen. Es gibt verschiedene Methoden und Werkzeuge, um das Solarpotenzial eines Hauses oder Standortes zu bestimmen, darunter Solarkataster, professionelle Solarplanung und Online-Solarrechner. Zur Maximierung des Solarpotenzials können die Optimierung der Dachfläche, die Vermeidung von Verschattung, die Verwendung von Solarzellen mit hohem Wirkungsgrad, der Einsatz von Nachführsystemen, die Optimierung des Energieverbrauchs und die Kombination mit Speichersystemen hilfreich sein. Die Amortisationszeit einer Solaranlage hängt von verschiedenen Faktoren wie Größe und Wirkungsgrad der Anlage, Installationskosten, Höhe der Einspeisevergütung und Höhe des Strompreises ab. Eine durchschnittliche Solaranlage in Deutschland hat eine Leistung von ca. 4 kWp und kann zwischen 3.200 und 4.800 kWh Strom pro Jahr erzeugen.

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