Artikel aktualisiert am 23.03.2024
von Boris Stippe | ca: 10 Min. zu lesen

Verdampfer

Was ist ein Wärmetauscher in der Wärmepumpe?

Ein Verdampfer in einer Wärmepumpe ist ein Bauteil, das Wärmeenergie aus der Umgebung aufnimmt und in einem Kältemittel verdampfen lässt. Der Verdampfer entzieht der Umgebung Wärme und ermöglicht so den effizienten Betrieb der Wärmepumpe zur Erzeugung von Heizenergie oder Warmwasser.

Industrieller Verdampfer
Industrieller Verdampfer (Bildquelle: Aleksandr Matveev – stock.daobe.com)

Der Verdampfer (auch Verdampfungswärmetauscher genannt) ist eine wesentliche Komponente einer Wärmepumpe, die für die Aufnahme der Wärmeenergie aus der Umgebung verantwortlich ist. Im Zusammenhang mit der Installation und dem Betrieb einer Wärmepumpe spielt der Verdampfer eine zentrale Rolle bei der Umwandlung der niederwertigen Umweltwärme in nutzbare Heizenergie oder Warmwasser.

Der Verdampfer besteht in der Regel aus einer Rohrschlange oder einem Rohrsystem, das von einem Kältemittel durchströmt wird. Das Kältemittel hat die Eigenschaft, schon bei niedrigen Temperaturen zu verdampfen. Beim Durchströmen des Verdampfers nimmt das Kältemittel Wärmeenergie aus der Umgebung auf, z. B. aus dem Erdreich, der Luft oder dem Grundwasser. Durch diesen Wärmeaustausch verdampft das Kältemittel und geht vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über.

Durch die Verdampfung des Kältemittels im Verdampfer kann die Wärmepumpe die aufgenommene Wärmeenergie auf ein höheres Temperaturniveau bringen. Das gasförmige Kältemittel wird anschließend durch einen Kompressor verdichtet, wodurch sich sein Druck und seine Temperatur erhöhen. Dieses erhitzte Gas wird dann in den nachfolgenden Komponenten der Wärmepumpe weiter verarbeitet, um die gewünschte Heizenergie zu erzeugen.

Wie funktioniert der Verdampfer einer Wärmepumpe?

Der Verdampfer einer Wärmepumpe spielt eine zentrale Rolle bei der Umwandlung von Umweltwärme in Heizenergie. Seine Aufgabe besteht darin, die aus der Umgebung aufgenommene Wärmeenergie auf das Kältemittel zu übertragen und dieses zu verdampfen.

Der Verdampfer besteht in der Regel aus einer Rohrschleife oder einem Rohrsystem, durch das ein Kältemittel wie z.B. R410A oder R134a strömt. Das Kältemittel hat die Eigenschaft, schon bei niedrigen Temperaturen zu verdampfen.

Der Prozess beginnt mit dem Eintritt des flüssigen Kältemittels in den Verdampfer. In den Rohren des Verdampfers herrscht ein niedriger Druck, der durch den nachgeschalteten Verdichter erzeugt wird. Da der Verdampfer mit der Umgebung in Kontakt steht, nimmt das Kältemittel Wärmeenergie aus der Umgebung auf. Dabei kann es sich je nach Art der Wärmepumpe um Wärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser handeln. Die Wärmeübertragung erfolgt durch Konvektion, wobei die Umgebungswärme auf die Oberfläche des Verdampfers übertragen wird und das Kältemittel erwärmt.

Durch die aufgenommene Wärmeenergie verdampft das Kältemittel im Verdampfer. Es geht vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über, wobei seine Temperatur ansteigt. Der gasförmige Zustand des Kältemittels ermöglicht es der Wärmepumpe, die Energie auf ein höheres Temperaturniveau zu bringen.

Der verdampfte Kältemitteldampf wird dann vom Verdampfer zum Kompressor geleitet. Dort wird der Dampf verdichtet, wodurch sein Druck und seine Temperatur weiter ansteigen. Das erhitzte und verdichtete Kältemittelgas wird schließlich in einen Kondensator geleitet, wo es die aufgenommene Wärmeenergie wieder abgibt, um Warmwasser zu erzeugen oder ein Heizsystem zu speisen. Anschließend kehrt das Kältemittel zum Verdampfer zurück, um den Zyklus zu wiederholen.

Welche Bedeutung hat der Verdampfer für die Effizienz der Wärmepumpe?

Der Verdampfer spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz einer Wärmepumpe, da er eine der Hauptkomponenten für den Wärmeaustausch ist. Hier sind einige Gründe, warum der Verdampfer die Effizienz beeinflusst:

  • Wärmeübertragung: Der Verdampfer ermöglicht eine effiziente Übertragung der Wärmeenergie aus der Umgebung auf das Kältemittel. Eine große Oberfläche des Verdampfers und eine optimale Rohrkonstruktion fördern eine effektive Wärmeübertragung. Je besser der Wärmeübergang im Verdampfer, desto effizienter kann die Wärmepumpe die vorhandene Umweltwärme nutzen.
  • Temperaturdifferenz: Die Temperaturdifferenz zwischen dem Kältemittel im Verdampfer und der Umgebung beeinflusst die Effizienz der Wärmepumpe. Je größer die Temperaturdifferenz, desto mehr Energie kann die Wärmepumpe dem Verdampfer entziehen. Um die Effizienz zu maximieren, ist es wichtig, den Verdampfer so zu dimensionieren, dass er eine ausreichende Temperaturdifferenz aufrechterhalten kann.
  • Auslegung des Kältemittels: Die Wahl des geeigneten Kältemittels hat einen direkten Einfluss auf die Effizienz der Wärmepumpe und damit auch auf den Verdampfer. Ein effizientes Kältemittel mit geeigneten thermodynamischen Eigenschaften kann den Verdampfungsprozess optimieren und somit die Effizienz der Wärmepumpe verbessern.
  • Vereisung: Die Vereisung des Verdampfers kann die Effizienz der Wärmepumpe erheblich beeinträchtigen. Wenn der Verdampfer vereist, bildet sich eine isolierende Schicht zwischen dem Kältemittel und der Umgebung, die den Wärmeaustausch behindert. Eine regelmäßige Überwachung und eventuelle Abtauzyklen sind notwendig, um einen effizienten Betrieb des Verdampfers zu gewährleisten.
  • Dimensionierung: Die richtige Dimensionierung des Verdampfers ist entscheidend für die Effizienz der Wärmepumpe. Ein zu kleiner Verdampfer kann nicht genügend Wärmeenergie aufnehmen, während ein zu großer Verdampfer unnötige Kosten verursachen kann. Eine sorgfältige Berechnung und Auslegung des Verdampfers entsprechend den spezifischen Anforderungen des Heizsystems und der Umgebung ist daher erforderlich, um die Effizienz zu optimieren.

Wie wird der Verdampfer einer Wärmepumpe eingebaut?

Die Installation des Verdampfers einer Wärmepumpe erfordert sorgfältige Planung und Fachkenntnis, um eine optimale Leistung und Effizienz des Systems zu gewährleisten. Im Folgenden sind einige Schritte aufgeführt, die bei der Installation eines Verdampfers in einer Wärmepumpe zu beachten sind:

  • Standortwahl: Zunächst muss ein geeigneter Standort für den Verdampfer ausgewählt werden. Dies kann je nach Art der Wärmepumpe variieren, typische Standorte sind jedoch z. B. der Boden, ein Gewässer oder die Außenseite des Gebäudes. Der Standort sollte gut zugänglich sein und ausreichend Platz für die Installation des Verdampfers und der erforderlichen Rohrleitungen bieten.
  • Verrohrung: Der Verdampfer besteht aus einer Rohrschlange oder einem Rohrsystem, das das Kältemittel durch den Wärmetauscher leitet. Die Rohre müssen entsprechend den Herstellerangaben verlegt werden, um eine optimale Wärmeübertragung zu gewährleisten. Die Verlegung kann horizontal, vertikal oder in einer Schleife erfolgen, je nach den spezifischen Anforderungen der Wärmepumpe und des Standorts.
  • Wärmedämmung: Um Wärmeverluste zu minimieren, sollten die Rohrleitungen des Verdampfers ausreichend gedämmt werden. Dadurch wird eine unnötige Abgabe von Wärmeenergie an die Umgebung verhindert und die Effizienz der Wärmepumpe verbessert. Hochwertige Dämmmaterialien wie Armaflex oder geschäumte Kunststoffrohre werden zur Wärmedämmung verwendet.
  • Anschluss an den Kältekreislauf: Der Verdampfer ist ein wesentlicher Bestandteil des Kältekreises einer Wärmepumpe. Daher müssen die Verdampferrohre mit den entsprechenden Anschlüssen und Ventilen verbunden werden, um eine sichere und zuverlässige Verbindung mit dem Rest des Systems herzustellen.
  • Sicherheitsvorkehrungen: Dazu gehören z.B. der Schutz des Verdampfers vor Beschädigung oder Korrosion durch Witterungseinflüsse, die Einhaltung geltender Vorschriften und Normen sowie die ordnungsgemäße Installation von Abflussrohren zur Ableitung von Kondenswasser.

Welche Wartung benötigt der Verdampfer?

Der Verdampfer einer Wärmepumpe muss regelmäßig gewartet werden, um die optimale Leistung und Effizienz des Systems zu erhalten. Im Folgenden sind einige wichtige Punkte aufgeführt, die bei der Wartung des Verdampfers zu beachten sind:

  • Reinigung: Der Verdampfer kann im Laufe der Zeit Staub, Schmutz, Blätter oder andere Verunreinigungen ansammeln, insbesondere wenn er im Freien aufgestellt wird. Eine regelmäßige Reinigung des Verdampfers ist wichtig, um die Oberfläche sauber zu halten und den Wärmeaustausch zu verbessern. Die Reinigung kann mit Wasser, Druckluft oder einer weichen Bürste erfolgen.
  • Kontrolle auf Verschmutzung: Neben der Reinigung sollte der Verdampfer auch auf Anzeichen von Verschmutzung kontrolliert werden, insbesondere auf Ablagerungen oder Verstopfungen in den Rohren. Verstopfungen können den Wärmeaustausch beeinträchtigen und die Effizienz der Wärmepumpe verringern. Gegebenenfalls sind professionelle Reinigungsverfahren wie chemische Reinigung oder Spülung mit speziellen Reinigungsmitteln erforderlich, um hartnäckige Ablagerungen zu entfernen.
  • Überprüfung der Isolierung: Die Isolierung der Verdampferrohre sollte regelmäßig auf Beschädigungen oder Verschleiß überprüft werden. Beschädigte oder fehlende Isolierung kann zu Wärmeverlusten führen und die Effizienz der Wärmepumpe beeinträchtigen. Falls erforderlich, sollte beschädigtes Isoliermaterial repariert oder ersetzt werden, um den Wärmeschutz des Verdampfers aufrechtzuerhalten.
  • Kontrolle des Kältemittels: Der Verdampfer ist Teil des Kältekreislaufs der Wärmepumpe, daher ist es wichtig, den Kältemittelstand und den Druck im Verdampfer regelmäßig zu kontrollieren. Ein zu niedriger Kältemittelstand kann die Leistung des Verdampfers beeinträchtigen, während ein zu hoher Druck auf mögliche Probleme im Kältekreislauf hinweist.
  • Prüfung auf Beschädigungen: Der Verdampfer sollte auch auf Beschädigungen oder Korrosion untersucht werden. Beschädigte Rohre, Lamellen oder andere Teile des Verdampfers können den Wärmeaustausch beeinträchtigen und die Leistung der Wärmepumpe negativ beeinflussen.

Kann der Verdampfer einfrieren?

Ja, unter bestimmten Umständen kann der Verdampfer einer Wärmepumpe einfrieren. Hier einige Gründe und mögliche Maßnahmen, um das Einfrieren des Verdampfers zu verhindern:

  • Niedrige Umgebungstemperatur: Wenn die Umgebungstemperatur stark sinkt, besteht die Gefahr, dass der Verdampfer einfriert. Dies kann insbesondere bei Luft/Wasser-Wärmepumpen ein Problem darstellen, bei denen die Außeneinheit der Witterung ausgesetzt ist. Bei niedrigen Temperaturen kann die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit am Verdampfer kondensieren und gefrieren.
  • Vereiste Oberfläche: Wenn der Verdampfer vereist, bildet sich auf der Oberfläche eine isolierende Schicht, die den Wärmeaustausch behindert. Dadurch verringert sich der Wirkungsgrad der Wärmepumpe, da der Verdampfer nicht mehr effektiv Wärme aus der Umgebung aufnehmen kann.
  • Reduzierter Luftstrom: Die Vereisung des Verdampfers kann auch den Luftstrom durch den Wärmetauscher blockieren oder reduzieren. Dies führt zu einem geringeren Wärmeaustausch und kann zu einer Überhitzung des Verdichters führen, da die Wärme nicht effektiv abgeführt wird.

Um das Einfrieren des Verdampfers zu verhindern, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden:

  • Abtauzyklen: Moderne Wärmepumpen sind häufig mit einer Abtauautomatik ausgestattet. Diese erkennt die Eisbildung am Verdampfer und leitet gegebenenfalls einen Abtauzyklus ein. Dabei wird das Kältemittel umgeleitet, um die Eisbildung abzutauen.
  • Umwälzpumpe: Eine Umwälzpumpe kann verwendet werden, um den Wasserdurchfluss in einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe aufrechtzuerhalten und somit das Einfrieren des Verdampfers zu verhindern.
  • Frostschutzmittel: In einigen Fällen kann die Zugabe von Frostschutzmitteln zum Wärmeträgermedium (z.B. Wasser) im Verdampfer helfen, das Einfrieren zu verhindern. Frostschutzmittel erhöhen den Gefrierpunkt des Mediums und schützen so den Verdampfer vor Eisbildung.
  • Schutzvorrichtungen: Schutzvorrichtungen können installiert werden, um den Verdampfer vor direktem Kontakt mit Eis, Schnee oder anderen Witterungseinflüssen zu schützen. Dies kann durch Schutzgitter, Vordächer oder andere bauliche Maßnahmen erreicht werden.

Fazit

Der Verdampfer einer Wärmepumpe spielt eine entscheidende Rolle bei der Umwandlung von Umweltwärme in nutzbare Heizenergie. Er nimmt die Wärmeenergie aus der Umgebung auf und verdampft ein Kältemittel, um den effizienten Betrieb der Wärmepumpe zu ermöglichen. Der Verdampfer besteht aus einer Rohrschlange oder einem Rohrsystem, durch das das Kältemittel strömt. Dabei nimmt das Kältemittel Wärmeenergie aus der Umgebung auf und geht vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über. Der gasförmige Zustand des Kältemittels ermöglicht es der Wärmepumpe, die Energie auf ein höheres Temperaturniveau zu bringen und Heizenergie zu erzeugen. Die richtige Dimensionierung und Auslegung des Verdampfers ist entscheidend für eine optimale Leistung und Effizienz der Wärmepumpe. Um ein Einfrieren des Verdampfers zu verhindern, können Maßnahmen wie Abtauzyklen, die Verwendung von Frostschutzmitteln oder die Installation von Schutzvorrichtungen ergriffen werden. Eine regelmäßige Wartung des Verdampfers, einschließlich Reinigung, Kontrolle auf Verschmutzung und Überprüfung der Isolierung, ist erforderlich, um die Effizienz und Langlebigkeit der Wärmepumpe sicherzustellen.

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