Artikel aktualisiert am 19.03.2024
von Boris Stippe | ca: 14 Min. zu lesen

Adsorption

Wie funktioniert eine Adsorptionswärmepumpe?

Adsorption ist ein physikalischer Vorgang, bei dem Moleküle oder Ionen aus einer Flüssigkeit oder Gasphase an die Oberfläche eines Feststoffes gebunden werden. Dieser Prozess wird häufig zur Entfeuchtung von Luft oder zur Trennung von Gasen verwendet.

Eine Adsorptionswärmepumpe nutzt die Umgebungsluft als Quelle für Wärmeenergie
Die Adsorptionswärmepumpe nutzt die Umgebungsluft als Quelle zur Erzeugung von Wärmeenergie (Bildquelle: PiyawatNandeenoparit – stock.adobe.com)

Die Adsorptionstechnologie wird in Wärmepumpen eingesetzt, um der Umgebungsluft Wärmeenergie zu entziehen. Dabei wird ein Adsorptionsmittel, z.B. Silikagel, auf eine Oberfläche aufgebracht und mit Wasserstoff oder Methanol benetzt. Wenn die Luft das Adsorptionsmittel durchströmt, bindet es die Feuchtigkeit und gibt dabei Wärme ab. Diese Wärmeenergie wird dann genutzt, um das Kältemittel in der Wärmepumpe zu erwärmen und so die Heizung des Gebäudes zu unterstützen.

Die Adsorption ist eine effiziente und umweltfreundliche Methode, um Wärmeenergie aus der Umgebungsluft zu gewinnen. Im Vergleich zu anderen Wärmepumpentechnologien ist die Adsorptionstechnologie jedoch noch relativ neu und wird derzeit weiterentwickelt, um ihre Effizienz und Leistung zu verbessern.

Was ist Adsorption?

Adsorption ist ein physikalisches Phänomen, bei dem Atome, Moleküle oder Ionen eines Gases oder einer Flüssigkeit an die Oberfläche eines Feststoffes adsorbiert werden. Zwischen den Adsorbatmolekülen und der Adsorbensoberfläche besteht eine Anziehungskraft, die durch verschiedene Wechselwirkungen wie Van-der-Waals-Kräfte oder chemische Bindungen vermittelt werden kann.

Dieser Vorgang kann in zwei Hauptarten unterteilt werden: Physisorption und Chemisorption. Bei der Physisorption erfolgt die Anziehung zwischen Adsorbat und Adsorbens hauptsächlich durch Van-der-Waals-Kräfte. Diese Kräfte sind schwächer und werden durch spontane Dipolbildung in den Molekülen verursacht. Die Physisorption ist reversibel und wird von Faktoren wie Temperatur und Druck beeinflusst.

Im Gegensatz dazu beruht die Chemisorption auf chemischen Bindungen zwischen dem Adsorbat und der Adsorbensoberfläche. Dabei werden Elektronen zwischen Adsorbat- und Adsorbensmolekülen ausgetauscht, was zu einer stärkeren Bindung führt. Die Chemisorption ist normalerweise irreversibel und hängt von der chemischen Natur des Adsorbats und des Adsorbens ab.

Adsorption findet in vielen Bereichen Anwendung, z. B. in der Katalyse, wo die Adsorption von Reaktanten auf einer Katalysatoroberfläche den Reaktionsverlauf beeinflusst. Auch in der Umwelttechnik wird Adsorption eingesetzt, um Schadstoffe aus Wasser oder Luft zu entfernen. Ein häufig verwendetes Adsorptionsmittel ist Aktivkohle, die aufgrund ihrer großen Oberfläche und Porenstruktur eine hohe Adsorptionskapazität besitzt.

Verschiedenen Faktoren, darunter die Oberflächeneigenschaften des Adsorbens, die Temperatur, der Druck und die Konzentration der Adsorbatmoleküle, können die Effekte der Adsorption beeinflussen. Eine größere Oberfläche und eine höhere Porosität des Adsorptionsmittels können bspw. die Adsorptionskapazität erhöhen. Temperatur und Druck beeinflussen die kinetischen und thermodynamischen Aspekte der Adsorption und können die Adsorptionsmenge und -geschwindigkeit beeinflussen.

Insgesamt ist die Adsorption ein vielseitiges Phänomen, das in vielen Bereichen der Wissenschaft und Technik von großer Bedeutung ist. Sie ermöglicht die Trennung von Stoffen, die Entfernung von Verunreinigungen und spielt eine wichtige Rolle in der Katalyse und der Oberflächenchemie. Das Verständnis und die Kontrolle der Adsorption ermöglichen die Entwicklung effizienter Prozesse und Anwendungen, die sich positiv auf verschiedene Bereiche auswirken.

Wie funktioniert Adsorption in einer Wärmepumpe?

In einer Wärmepumpe spielt die Adsorption eine wichtige Rolle bei der Trennung von Flüssigkeiten und der Übertragung von Wärmeenergie. Dieser Vorgang basiert auf dem Prinzip der selektiven Adsorption von Molekülen an einer Oberfläche, um Wärme zu transportieren und zu übertragen.

Eine häufige Anwendung der Adsorption in Wärmepumpen ist die Adsorptionswärmepumpe (AWP). In einer AWP werden zwei Hauptkomponenten verwendet: ein Adsorptionsmittel und ein Desorptionsmittel. Typischerweise werden Silikagel oder Zeolith als Adsorptionsmittel und Wasser oder eine andere Flüssigkeit als Desorptionsmittel verwendet.

Der Zyklus einer Adsorptionswärmepumpe beginnt mit der Adsorption von Wasserdampf an der Oberfläche des Adsorptionsmittels. Dies geschieht, indem das Adsorptionsmittel mit feuchter Luft in Kontakt gebracht wird. Das Adsorptionsmittel hat die Fähigkeit, Wassermoleküle selektiv an seine Oberfläche zu binden und zu adsorbieren. Während des Adsorptionsprozesses geben die Wasserdampfmoleküle ihre Wärmeenergie ab, wodurch die Umgebung gekühlt wird.

Ist das Adsorptionsmittel mit Wasserdampf gesättigt, wird es von der feuchten Luft getrennt und in den Desorptionsprozess überführt. Im Desorptionsprozess wird das Adsorptionsmittel erwärmt, um das gebundene Wasser wieder freizusetzen. Dies geschieht, indem das Adsorptionsmittel mit dem Desorptionsmittel in Kontakt gebracht wird, das eine niedrigere Partialdruckkonzentration des Wassers aufweist. Durch den Kontakt mit dem Desorptionsmittel wird das Adsorptionsmittel angeregt, das gebundene Wasser abzugeben und als Wasserdampf in den Desorptionsstrom überzugehen. Dabei wird Wärmeenergie auf das Desorptionsmittel übertragen, wodurch dieses erwärmt wird.

Der aus dem Adsorptionsmittel freigesetzte Wasserdampf wird anschließend in einem Kondensator kondensiert, wobei die freigesetzte Wärmeenergie an das Heizsystem abgegeben wird. Das kondensierte Wasser wird dann in den Adsorptionsprozess zurückgeführt, um den Zyklus fortzusetzen.

Durch wiederholte Zyklen zwischen Adsorption und Desorption kann eine Adsorptionswärmepumpe kontinuierlich Wärmeenergie aufnehmen und abgeben. Durch die selektive Adsorption von Wasserdampf kann Wärmeenergie effizient transportiert und genutzt werden, was die Adsorptionswärmepumpe zu einer interessanten Technologie für Heiz- und Kühlanwendungen macht.

Es ist wichtig anzumerken, dass es verschiedene Ausführungen von Adsorptionswärmepumpen gibt und dass die spezifischen Prozessdetails je nach Systemvariante variieren können. Die beschriebene Erklärung stellt jedoch die grundlegende Funktionsweise einer Adsorptionswärmepumpe dar.

Welche Vorteile haben Adsorptionswärmepumpen gegenüber anderen Wärmepumpentypen?

Adsorptionswärmepumpen bieten im Vergleich zu anderen Wärmepumpentypen eine Reihe von Vorteilen, insbesondere im Hinblick auf spezifische Anwendungen und Umweltaspekte.

Umweltfreundlichkeit: Adsorptionswärmepumpen verwenden häufig natürliche Materialien wie Silikagel oder Zeolith als Adsorptionsmittel, die umweltfreundlich und nicht schädlich sind. Im Gegensatz dazu verwenden andere Wärmepumpentypen häufig Kältemittel mit hohem Treibhauspotenzial, die negative Auswirkungen auf die Umwelt haben können. Adsorptionswärmepumpen tragen somit zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und des ökologischen Fußabdrucks bei.
Flexibilität der Wärmequelle: Diese Art der Wärmepumpe kann ein breites Spektrum an Wärmequellen nutzen. Sie kann mit Niedertemperaturwärmequellen wie Abwärme, Solarenergie oder Erdwärme effizient arbeiten. Diese Flexibilität ermöglicht den Einsatz von Adsorptionswärmepumpen in verschiedenen Anwendungsbereichen, auch dort, wo andere Wärmepumpentypen aufgrund begrenzter Wärmequellen nicht optimal wären.
Geringer Energiebedarf: Im Vergleich zu Kompressionswärmepumpen haben Adsorptionswärmepumpen einen geringeren Energiebedarf. Dies liegt zum einen daran, dass sie keine energieintensiven mechanischen Verdichter benötigen. Zum anderen ermöglicht die Adsorptionstechnologie die Nutzung geringer Temperaturdifferenzen zwischen Adsorptions- und Desorptionsprozess, wodurch der Energieaufwand für den Betrieb der Wärmepumpe reduziert wird.
Geräuscharm: Da Adsorptionswärmepumpen keine mechanischen Verdichter verwenden, arbeiten sie in der Regel leiser als andere Wärmepumpentypen. Dadurch eignen sie sich besonders für Anwendungen, bei denen ein leiser Betrieb erforderlich ist, z. B. in Wohngebäuden oder Büros.
Betrieb bei niedrigen Temperaturen: Auch bei niedrigen Temperaturen können Adsorptionswärmepumpen effizient arbeiten. Dies ist vorteilhaft für Anwendungen, die eine konstante Wärmeversorgung bei niedrigen Heiztemperaturen erfordern, wie z. B. Fußbodenheizungen oder Radiatoren. Andere Wärmepumpentypen haben oft Schwierigkeiten, bei niedrigen Temperaturen hohe Leistungszahlen zu erreichen.

Was sind die Nachteile oder Grenzen von Adsorptionswärmepumpen?

Adsorptionswärmepumpen haben neben ihren Vorteilen auch einige Nachteile und Grenzen, die bei der Anwendung berücksichtigt werden müssen.

Geringe Effizienz bei hohen Temperaturdifferenzen: Adsorptionswärmepumpen erreichen typischerweise bei höheren Temperaturdifferenzen einen geringeren Wirkungsgrad als Kompressionswärmepumpen. Dies liegt daran, dass Adsorptionsprozesse in der Regel bei niedrigeren Temperaturen ablaufen und die Effizienz mit steigender Temperaturdifferenz abnimmt. Daher sind Adsorptionswärmepumpen für Anwendungen, die hohe Heiztemperaturen erfordern, weniger geeignet.
Größere Abmessungen und höhere Kosten: Aufgrund der Komplexität ihrer Systeme und der erforderlichen Komponenten sind Adsorptionswärmepumpen in der Regel größer und teurer als andere Wärmepumpentypen. Dies kann zu Schwierigkeiten bei der Integration in bestehende Gebäude oder Anlagen führen und die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen.
Begrenzte Zykluszeiten: Im Vergleich zu Kompressionswärmepumpen benötigen Adsorptionswärmepumpen längere Zykluszeiten. Dies liegt daran, dass die Adsorption und Desorption von Molekülen an der Oberfläche des Adsorptionsmittels Zeit benötigt. Die begrenzte Zykluszeit kann die kontinuierliche Bereitstellung von Wärmeenergie beeinträchtigen, insbesondere bei Anwendungen mit hohem Wärmebedarf.
Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzung: Adsorptionswärmepumpen können empfindlich auf Verunreinigungen reagieren, insbesondere wenn das Adsorptionsmittel in direktem Kontakt mit der Wärmequelle oder der Umgebungsluft steht. Verunreinigungen können die Adsorptionsfähigkeit des Materials beeinträchtigen und somit die Leistung der Wärmepumpe negativ beeinflussen. Daher benötigen Adsorptionswärmepumpen oft zusätzliche Einrichtungen wie Filter oder Reinigungssysteme, um Verunreinigungen zu minimieren.
Begrenzte Verfügbarkeit von Adsorbentien: Die Auswahl geeigneter Adsorbentien für Adsorptionswärmepumpen kann begrenzt sein. Obwohl Materialien wie Silikagel und Zeolith weit verbreitet sind, kann es Einschränkungen hinsichtlich der Verfügbarkeit und der Kosten geben. Die Entwicklung neuer Adsorbentien mit verbesserten Eigenschaften und höherer Adsorptionskapazität ist daher ein aktives Forschungsgebiet.

Trotz dieser Nachteile und Einschränkungen haben Adsorptionswärmepumpen nach wie vor spezifische Anwendungen, in denen sie aufgrund ihrer Umweltfreundlichkeit, der Flexibilität der Wärmequelle und ihres geräuscharmen Betriebs vorteilhaft sind. Es ist wichtig, die spezifischen Anforderungen einer Anwendung zu berücksichtigen und eine umfassende Bewertung aller Faktoren durchzuführen, um die geeignete Wärmepumpentechnologie auszuwählen.

Welche Adsorptionsmaterialien werden am häufigsten in Wärmepumpen eingesetzt?

In Adsorptionswärmepumpen werden verschiedene Adsorptionsmaterialien verwendet, deren Auswahl von den gewünschten thermodynamischen Eigenschaften abhängt. Nachfolgend sind einige der am häufigsten verwendeten Adsorptionsmaterialien aufgeführt:

Zeolith: Zeolithe sind kristalline Alumosilikate mit einer porösen Struktur, die eine hohe Adsorptionskapazität aufweisen. Aufgrund ihrer großen Oberfläche und ihrer Fähigkeit, Wassermoleküle selektiv zu adsorbieren, werden sie häufig als Adsorptionsmaterial in Wärmepumpen eingesetzt. Insbesondere Zeolithe wie Zeolith A, Zeolith X und Zeolith Y sind weit verbreitet. Sie haben eine gute Wasseradsorption und können bei niedrigen Temperaturen betrieben werden.
Kieselgel: Kieselgel ist ein amorphes Siliziumdioxid mit einer großen Oberfläche und einer porösen Struktur. Es zeichnet sich durch eine hohe Adsorptionskapazität und ein gutes Wasserabsorptionsvermögen aus. Silikagel wird häufig in Adsorptionswärmepumpen eingesetzt, insbesondere bei Anwendungen mit niedrigen bis mittleren Temperaturen. Es ist außerdem relativ kostengünstig und weit verbreitet.
Aktivkohle: Aktivkohle ist ein weit verbreitetes Adsorptionsmaterial auf Kohlenstoffbasis. Sie hat eine hohe Porosität und eine große innere Oberfläche, was zu einer hohen Adsorptionskapazität führt. Aktivkohle wird in verschiedenen Wärmepumpenanwendungen, einschließlich Adsorptionswärmepumpen, eingesetzt. Sie kann in einem breiten Temperaturbereich eingesetzt werden und eignet sich für verschiedene Adsorbatmoleküle.
MOFs (Metal-Organic Frameworks): MOFs sind poröse Materialien, die aus metallischen Knotenpunkten und organischen Verbindungen bestehen. Sie zeichnen sich durch eine extrem große Oberfläche und eine einstellbare Porenstruktur aus, was zu einer hohen Adsorptionskapazität und spezifischen Selektivität führt. MOFs werden zunehmend in Adsorptionswärmepumpen erforscht, da sie das Potenzial für eine verbesserte Leistung und Effizienz bieten.
Silberbasierte Materialien: Silberbasierte Adsorptionsmaterialien, wie z. B. Silber-Zeolith-Komposite, werden ebenfalls in Adsorptionswärmepumpen eingesetzt. Silber hat eine hohe Affinität für die Adsorption von Wassermolekülen und kann eine hohe spezifische Kühlleistung bieten. Silberbasierte Materialien haben eine gute thermische Stabilität und können auch bei höheren Temperaturen effizient arbeiten.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Auswahl des geeigneten Adsorptionsmaterials von verschiedenen Faktoren abhängt, einschließlich der spezifischen Anwendung, der gewünschten Temperaturbereiche, der verfügbaren Wärmequellen und der Kosten. Die Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet wird fortgesetzt, um neue Adsorptionsmaterialien mit verbesserten Eigenschaften und Leistungen zu identifizieren und zu entwickeln.

Wie effizient sind Adsorptionswärmepumpen im Vergleich zu anderen Wärmepumpentechnologien?

Die Effizienz von Adsorptionswärmepumpen im Vergleich zu anderen Wärmepumpentechnologien kann je nach Anwendung und spezifischen Betriebsbedingungen variieren. Im Allgemeinen haben Adsorptionswärmepumpen einen etwas niedrigeren Wirkungsgrad als Kompressionswärmepumpen. Dies ist zum Teil auf die inhärenten thermodynamischen Eigenschaften des Adsorptionsprozesses zurückzuführen.

Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe wird durch die Leistungszahl (COP – Coefficient of Performance) ausgedrückt, die das Verhältnis der abgegebenen Heizleistung zur aufgenommenen Antriebsleistung angibt. Mit zunehmender Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Wärmeabgabe sinkt in der Regel die Leistungszahl. Da Adsorptionsprozesse typischerweise bei niedrigeren Temperaturen ablaufen, können Adsorptionswärmepumpen bei höheren Temperaturdifferenzen einen etwas niedrigeren COP aufweisen.

Gegenüber Kompressionswärmepumpen haben Adsorptionswärmepumpen jedoch in bestimmten Anwendungsbereichen Vorteile. Insbesondere bei niedrigen Temperaturdifferenzen können Adsorptionswärmepumpen eine gute Effizienz erreichen. Sie können auch Wärmequellen mit niedrigen Temperaturen, wie Abwärme oder Solarenergie, effizient nutzen, wodurch sie in solchen Anwendungen eine höhere Effizienz als Kompressionswärmepumpen erreichen können.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Effizienz von Adsorptionswärmepumpen auch von anderen Faktoren wie der Wahl des Adsorptionsmaterials, der Systemkonfiguration, der Regelung und der Betriebsführung abhängt. Fortschritte in der Adsorptionsmaterialtechnologie und in der Systemoptimierung können die Effizienz von Adsorptionswärmepumpen weiter verbessern.

Die Wahl der optimalen Wärmepumpentechnologie hängt also von den spezifischen Anforderungen der Anwendung, den verfügbaren Wärmequellen und wirtschaftlichen Überlegungen ab.

Wie beeinflusst die Adsorption die Leistungszahl einer Wärmepumpe?

Die Adsorption beeinflusst die Leistungszahl (COP – Coefficient of Performance) einer Wärmepumpe auf unterschiedliche Weise. Die Leistungszahl gibt das Verhältnis zwischen der abgegebenen Heizleistung und der aufgenommenen Antriebsleistung der Wärmepumpe an.

Adsorptionskapazität: Die Adsorptionskapazität des Adsorptionsmittels bestimmt, wie viel Wärmeenergie durch Adsorption aufgenommen werden kann. Je höher die Adsorptionskapazität, desto mehr Wärmeenergie kann die Wärmepumpe aufnehmen, was zu einer höheren Heizleistung führt und die Leistungszahl verbessert.
Desorptionsenergie: Desorption ist der Prozess, bei dem die adsorbierten Moleküle von der Oberfläche des Adsorptionsmittels freigesetzt werden. Die Desorptionsenergie bestimmt, wie viel Energie benötigt wird, um die Adsorbatmoleküle zu desorbieren. Eine effiziente Desorptionsenergie ermöglicht einen effizienten Betrieb der Wärmepumpe und trägt zu einer verbesserten Leistungszahl bei.
Temperaturdifferenz: Die Temperaturdifferenz zwischen der Wärmequelle und der Wärmeabgabe beeinflusst ebenfalls die Leistungszahl der Wärmepumpe. Je größer die Temperaturdifferenz, desto geringer die Leistungszahl. Bei Adsorptionswärmepumpen liegt die optimale Leistungszahl in der Regel bei niedrigeren Temperaturdifferenzen. Adsorptionsprozesse haben in der Regel niedrigere Betriebstemperaturen und eignen sich daher für Anwendungen, bei denen niedrigere Heiztemperaturen erforderlich sind.
Regelung und Zykluszeiten: Eine optimale Steuerung und Regelung der Adsorptionswärmepumpe kann die Leistungszahl beeinflussen. Eine effiziente Zykluszeit zwischen Adsorption und Desorption sowie eine präzise Regelung der Prozessparameter wie Druck, Temperatur und Durchfluss können dazu beitragen, die Leistungszahl zu maximieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Leistungszahl einer Wärmepumpe nicht nur von der Adsorption abhängt, sondern auch von anderen Faktoren wie dem Wärmeübertragungsprozess, der Effizienz des Verdichters (bei Kompressionswärmepumpen) und dem Betrieb der Hilfssysteme. Die Effizienz einer Wärmepumpe wird durch die Kombination all dieser Faktoren bestimmt.

Die Auswahl des geeigneten Adsorptionsmaterials, die optimale Systemauslegung und eine sorgfältige Regelung der Wärmepumpe sind entscheidend, um eine hohe Leistungszahl zu erreichen und die Effizienz der Adsorptionswärmepumpe zu maximieren.

Fazit

Adsorption ist ein faszinierender physikalischer Vorgang, bei dem Moleküle oder Ionen aus einer Flüssigkeit oder Gasphase an die Oberfläche eines Feststoffes angelagert werden. Dieses Phänomen wird bereits erfolgreich zur Entfeuchtung von Luft und zur Trennung von Gasen genutzt. Aber wussten Sie, dass Sie die Adsorption auch für Ihre Wärmepumpe nutzen können? Die Adsorptionstechnologie ermöglicht es Ihrer Wärmepumpe, Wärmeenergie aus der Umgebungsluft effizient aufzunehmen und in nutzbare Energie umzuwandeln. Ein spezielles Adsorptionsmittel wie Silikagel oder Zeolith wird auf eine Oberfläche aufgebracht und mit Wasserstoff oder Methanol benetzt. Wenn die Luft das Adsorptionsmittel durchströmt, bindet es die Feuchtigkeit und gibt dabei Wärme ab. Diese freigesetzte Wärmeenergie wird dann genutzt, um das Kältemittel in Ihrer Wärmepumpe zu erwärmen und Ihr Gebäude effizient zu beheizen. Adsorptionswärmepumpen bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen Wärmepumpentypen. Zum einen sind sie umweltfreundlich, da sie natürliche Materialien verwenden und ohne Kältemittel mit hohem Treibhauspotenzial auskommen. Zum anderen sind sie äußerst flexibel und können verschiedene Wärmequellen wie Abwärme, Sonnenenergie oder Erdwärme effizient nutzen. Darüber hinaus arbeiten Adsorptionswärmepumpen geräuscharm und können auch bei niedrigen Temperaturen hohe Leistungszahlen erreichen. Natürlich gibt es auch Grenzen und Nachteile. Adsorptionswärmepumpen können bei hohen Temperaturdifferenzen weniger effizient arbeiten und benötigen längere Zykluszeiten. Außerdem sind sie in der Regel größer und teurer in der Anschaffung. Dennoch sind Adsorptionswärmepumpen eine vielversprechende Technologie, die ständig weiterentwickelt wird, um ihre Effizienz und Leistung zu verbessern. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten und finden Sie die perfekte Lösung für Ihre individuellen Bedürfnisse. Investieren Sie in eine nachhaltige Zukunft und genießen Sie die Vorteile der Adsorptionstechnik.

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