Artikel erstellt am 02.01.2024
von Boris Stippe | ca: 3 Min. zu lesen

Die Kunst der Effizienz: Warmwasserbereitung im Passivhaus

In der Architektur des 21. Jahrhunderts steht die Energieeffizienz an vorderster Stelle. Passivhäuser sind hierbei Vorreiter, indem sie nicht nur eine energieeffiziente Raumheizung, sondern auch eine nachhaltige Warmwasserbereitung integrieren. Dieser Text widmet sich der tiefgehenden Analyse der Warmwasserbereitung im Passivhaus, wobei ein besonderer Fokus auf dem Einsatz von Kompaktgeräten und der Frage nach der Sinnhaftigkeit elektrischer Durchlauferhitzer liegt.

Eine Pelletheizung ist eine ideale Heizquelle in einem Passivhaus
Eine Pelletheizung ist eine ideale Heizquelle in einem Passivhaus (Bildquelle: AlexGo – stock.adobe.com)

Das Passivhaus-Kompaktgerät: Herzstück der Effizienz

Im Passivhaus übernimmt das Kompaktgerät eine entscheidende Rolle. Es ist nicht nur für die Frischluftzufuhr und die Raumwärme verantwortlich, sondern fungiert auch als zentrales Element für die Warmwasserbereitung. Dieses multifunktionale Gerät vereint drei bedeutende Wärmeerzeuger auf intelligente Weise.

Die Funktionsweise im Detail

Die im Passivhaus gewonnene Wärme wird von der austretenden Luft mitgeführt. Ein hoch entwickelter Wärmetauscher überträgt 90 % dieser Wärme an die Zuluft und leitet sie zurück ins Innere des Gebäudes. Um die volle Raumwärme wiederherzustellen, gibt ein Heißwasserrohr aus dem Trinkwasser-Pufferspeicher einen Teil der Wärme an die Zuluft ab.

Doch das System ist noch raffinierter. In der Fortluft bleiben 10 % Wärme übrig, die keineswegs ungenutzt verloren gehen. Hier kommt eine Mini-Luftwärmepumpe ins Spiel, die diese Restwärme dem Pufferspeicher zuführt. Diese durchdachte Lösung spart nicht nur Energie, sondern optimiert auch den Prozess der Warmwasserbereitung im Passivhaus.

Energiequellen für die Warmwasserbereitung

Bei der Wahl der Energiequellen für die Warmwasserbereitung stehen Passivhaus-Bewohner vor einer Vielzahl von Optionen. Solarthermie, Strohpellets, Gas (Brennwertkessel) und Elektrizität sind nur einige Beispiele. Die Entscheidung für erneuerbare Energien ist jedoch essenziell, um die ökologische Bilanz des Passivhauses weiter zu stärken.

Die Rolle erneuerbarer Energien

Erneuerbare Energien wie Solarthermie werden besonders empfohlen. Die Nutzung von Sonnenenergie für die Warmwasserbereitung reduziert nicht nur den ökologischen Fußabdruck des Passivhauses, sondern trägt auch zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen bei.

Expertenmeinungen und Alternativen

Experten heben hervor, dass elektrische Durchlauferhitzer zwar planerisch einfach einzusetzen sind, langfristig jedoch teuer in den Betriebskosten werden können. Die Alternative einer zentralen Warmwasseranlage mit solarthermischer Unterstützung wird als kosteneffizientere Option betrachtet.

Ein weiterer Lösungsvorschlag besteht darin, in eine hochwertige Röhrenkollektoranlage zu investieren und die solaren Erträge in einem kleinen Hygienespeicher zu puffern. Die Kombination mit elektrischen Durchlauferhitzern, die auf solare Eignung ausgelegt sind, ermöglicht eine effiziente Nutzung der Sonnenenergie und reduziert den Stromverbrauch erheblich.

Die Empfehlung der Experten

Experten aus der Branche raten einstimmig von Durchlauferhitzern ab und plädieren stattdessen für den Einsatz von Wärmepumpen. Diese können nicht nur für die Raumheizung, sondern auch für die Warmwasserbereitung genutzt werden. Der Grund liegt in der deutlich höheren Effizienz, da aus 1 kWh elektrischer Energie bis zu 3,5 kWh thermische Energie erzeugt werden können.

Fazit: Ein Blick in die Zukunft der Warmwasserbereitung im Passivhaus

Die Warmwasserbereitung im Passivhaus erfordert eine durchdachte Herangehensweise, um maximale Energieeffizienz zu gewährleisten. Das Passivhaus-Kompaktgerät, das Frischluft, Wärme und Warmwasser vereint, ist ein wegweisendes Beispiel für innovative Lösungen. Die Wahl der Energiequellen und der Verzicht auf ineffiziente Durchlauferhitzer können die Nachhaltigkeit des Passivhauses weiter stärken und die langfristigen Betriebskosten erheblich senken. Bauherren sollten daher gemeinsam mit Experten die passende Lösung für ihre individuellen Bedürfnisse finden. Die Zukunft der Warmwasserbereitung im Passivhaus verspricht nicht nur höchste Energieeffizienz, sondern auch einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz.

Nach oben scrollen
Share via
Copy link