Die Entscheidung für ein Elektroauto ist nicht nur ein Bekenntnis zum Umweltschutz, sondern auch eine kluge finanzielle Entscheidung. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie durch den Umstieg auf ein Elektroauto erhebliche Steuervorteile genießen können.
Laden eines Elektroautos (Bildquelle: cwa – stock.adobe.com)
Diese Steuervorteile haben Besitzer von Elektroautos
Ein häufiges Missverständnis ist, dass Elektrofahrzeuge allgemein sehr teuer sind. Tatsächlich kann der Anschaffungspreis für ein E-Auto zunächst abschreckend wirken und stellt für viele potenzielle Käufer ein Hindernis dar. Für Elektroautos, die zwischen dem 18. Mai 2011 und dem 31. Dezember 2025 zugelassen werden, gilt jedoch eine Steuerbefreiung von bis zu zehn Jahren. Diese Gelegenheit können Sie nutzen, um Geld zu sparen. Nach Ablauf dieser Frist soll sich die Kraftfahrzeugsteuer um die Hälfte reduzieren. Das gilt auch für nachträglich auf Elektroantrieb umgerüstete Fahrzeuge.
Hinweis: Bei Plug-in-Hybriden entfällt zwar die Befreiung von der Kraftfahrzeugsteuer, doch auch hier ist die Steuerbelastung geringer im Vergleich zu Fahrzeugen mit reinem Verbrennungsmotor. Das liegt daran, dass die Berechnungsgrundlage für die Kraftfahrzeugsteuer der CO₂-Ausstoß des Fahrzeugs ist – und dieser ist bei Plug-in-Hybriden deutlich geringer.
Günstiges „Tanken” – ein unschlagbarer Vorteil
Ein wesentlicher finanzieller Vorteil von Elektroautos liegt in den deutlich geringeren Kosten für das „Tanken“ – also das Aufladen der Batterie im Vergleich zum Tanken von Benzin oder Diesel bei herkömmlichen Fahrzeugen. Dieser Kostenvorteil ergibt sich aus mehreren Gründen:
Niedrigere Energiekosten: Strom ist in der Regel günstiger als fossile Brennstoffe. Die Kosten pro Kilometer sind bei einem Elektroauto daher oft niedriger, besonders wenn man zu Hause oder an Arbeitsplätzen mit günstigen Stromtarifen laden kann.
Effizienz des Elektroantriebs: Elektromotoren wandeln Energie effizienter in Bewegung um als Verbrennungsmotoren. Dies bedeutet, dass Elektroautos mehr Kilometer pro Energieeinheit zurücklegen können, was zu niedrigeren Betriebskosten pro gefahrener Strecke führt.
Möglichkeiten der kostenlosen oder subventionierten Ladung: Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern kostenlose Lademöglichkeiten an. Zudem gibt es öffentliche Ladestationen, die entweder kostenlos sind oder subventionierte Tarife bieten, was die Kosten weiter senkt.
Regenerative Energiequellen: Für umweltbewusste Besitzer besteht zudem die Möglichkeit, ihr Elektroauto mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu laden, was langfristig nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kosteneffizient sein kann, insbesondere bei der Nutzung eigener Solaranlagen.
Vorteile bei der Versteuerung von Elektro-Dienstwagen
Elektro- und Hybridautos bieten nicht nur ökologische Vorteile, sondern sind auch steuerlich attraktiv, insbesondere wenn es um die Versteuerung von Dienstwagen geht. Seit dem 1. Januar 2020 hat die Bundesregierung die Steuern für Elektro-Dienstwagen weiter gesenkt, was sie für Unternehmen und Mitarbeiter noch attraktiver macht. Die neuen Regelungen können zu erheblichen Steuerersparnissen führen. Zum Beispiel kann der Wechsel von einem herkömmlichen Verbrenner zu einem Elektrofahrzeug monatlich eine Steuerersparnis von mehreren hundert Euro bedeuten, was sich jährlich zu einem signifikanten Betrag summiert. Das sollten Sie über die Versteuerung von elektrischen Firmenwagen wissen:
Geringere Besteuerung für Elektro-Dienstwagen
Reine Elektroautos (BEVs): Für die private Nutzung von Elektroautos unter 60.000 Euro Bruttolistenpreis müssen nur 0,25 Prozent des Listenpreises als geldwerter Vorteil versteuert werden. Für Elektroautos über 60.000 Euro liegt dieser Satz bei 0,5 Prozent.
Plug-in-Hybride (PHEVs): Diese Fahrzeuge genießen ebenfalls Steuervorteile, allerdings mit einer Bemessungsgrundlage von 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises. Voraussetzung hierfür ist eine elektrische Reichweite von mindestens 40 Kilometern (ab 2022: 60 Kilometer; ab 2025: 80 Kilometer) oder ein maximaler CO₂-Ausstoß von 50 Gramm pro Kilometer.
Was ist ein geldwerter Vorteil?
Ein geldwerter Vorteil ist ein Begriff aus dem Steuerrecht, der einen Vorteil bezeichnet, den ein Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber erhält und der nicht in Form von Geld ausgezahlt wird, sondern einen monetären Wert hat. Dieser Vorteil wird als Teil des Einkommens angesehen und ist daher steuer- und sozialversicherungspflichtig. Darunter fällt zum Beispiel die Nutzung eines Firmenwagens zu privaten Zwecken.
Steuervorteile auch bei der Fahrtenbuchmethode
Neben der pauschalen 1-Prozent-Regelung können Sie auch die Fahrtenbuchmethode nutzen, um den geldwerten Vorteil zu berechnen. Dies kann sich lohnen, wenn der E-Dienstwagen privat nur selten und über kurze Strecken genutzt wird. Der Wechsel zwischen den Methoden ist entweder zum Jahreswechsel oder bei einem Fahrzeugwechsel möglich.
Was ist die Fahrtenbuchmethode?
Die Fahrtenbuchmethode ist eine Methode zur Ermittlung des geldwerten Vorteils für die private Nutzung eines Dienstwagens. Sie ist eine Alternative zur pauschalen 1-Prozent-Regelung und wird oft gewählt, wenn sie zu einer geringeren Steuerbelastung führt. Hierbei wird genau dokumentiert, welche Strecken mit dem Dienstwagen zurückgelegt wurden, um den Anteil der privaten Nutzung genau zu berechnen.
Lohnt sich die Umrüstung eines Elektroautos?
Möchten Sie Ihr aktuelles Auto behalten, den Verbrennungsmotor allerdings nicht, bietet sich die Umrüstung auf einen Elektroantrieb an. Diese Möglichkeit besteht für eine Vielzahl von Fahrzeugmodellen, einschließlich Oldtimer und jüngere Fahrzeuge. Allerdings ist zu beachten, dass die Umrüstung bei neueren Modellen aufgrund ihrer komplexen technischen Systeme wie ESP oder Traktionskontrolle oft anspruchsvoller ist. Bei älteren Fahrzeugen gestaltet sich der Umbau aufgrund der einfacheren Technik meist unkomplizierter.
Ein wesentlicher Vorteil der Nachrüstung auf Elektroantrieb ist die steuerliche Begünstigung. Nach der Umrüstung ist das Fahrzeug ebenfalls für zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit und profitiert anschließend von weiteren Steuererleichterungen. Zudem können Sie mit niedrigeren Wartungskosten rechnen, da Elektrofahrzeuge weniger Verschleißteile haben und keinen Ölwechsel benötigen. Auch die Betriebskosten sinken, da Strom in der Regel günstiger ist als Benzin oder Diesel.
Bevor Sie sich jedoch ausschließlich aus finanziellen Gründen für eine Umrüstung entscheiden, sollten Sie die Kosten genau abwägen. Abhängig vom Fahrzeugtyp und Modell können die Umrüstkosten zwischen 20.000 und 30.000 Euro liegen, was in den Preisbereich eines neuen Elektroautos fallen kann.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs. Die zusätzlichen Komponenten des Elektroantriebs, wie Batterien, Spannungswandler und Kabelstränge, erhöhen das Gewicht des Fahrzeugs, was bei der Planung berücksichtigt werden muss.
Fazit: Steuervorteile von Elektroautos rechnen sich
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Umstieg auf ein Elektroauto nicht nur einen positiven Beitrag zum Umweltschutz darstellt, sondern auch erhebliche finanzielle Vorteile mit sich bringt. Steuerbefreiungen, geringere „Tank“-Kosten und attraktive Regelungen bei der Versteuerung von Elektro-Dienstwagen machen Elektroautos zu einer wirtschaftlich sinnvollen Investition.
Insbesondere die langfristigen Einsparungen bei der Kraftfahrzeugsteuer, die niedrigeren Betriebskosten und die steuerlichen Erleichterungen bei der Nutzung als Dienstwagen bieten ein überzeugendes Argument für den Umstieg. Die Möglichkeit, zwischen der 1-Prozent-Regelung und der Fahrtenbuchmethode zu wählen, gibt zusätzliche Flexibilität und kann zu weiteren Einsparungen führen.
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