Artikel erstellt am 23.10.2023
von Boris Stippe | ca: 6 Min. zu lesen

Stromspeicher: Welche Arten gibt es?

Die Nutzung von erneuerbaren Energien wie Solarenergie spielt eine immer größere Rolle in unserer modernen Welt, in der Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein zunehmend an Bedeutung gewinnen. Photovoltaikanlagen, die Sonnenenergie in elektrischen Strom umwandeln, sind heute weit verbreitet und eine effiziente Möglichkeit, saubere Energie zu erzeugen. Doch wie können Sie sicherstellen, dass der erzeugte Solarstrom optimal genutzt wird, insbesondere wenn die Sonne nicht scheint? Hier kommen Stromspeicher ins Spiel.

Stromspeicher für den Haushalt
Stromspeicher für den Haushalt (Bildquelle: zainab – stock.adobe.com)

Ein Stromspeicher ist ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Haushalts, der erneuerbare Energiequellen wie Solarenergie nutzt. Er ermöglicht es Ihnen, den erzeugten Strom zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt wiederzuverwenden. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern kann auch Ihre Energiekosten erheblich senken. 

In Deutschland gibt es mittlerweile eine beeindruckende Anzahl von Solarstromspeichern, und ihre Verbreitung wächst stetig. Laut Schätzungen des Bundesverbandes Solarwirtschaft sind seit 2023 etwa 800.000 Solarstromspeicher in Deutschland installiert, Tendenz steigend 

Der folgende Artikel bietet einen Einblick über die verschiedenen Stromspeicher-Arten, die deutschlandweit im Umlauf sind, sowie über die jeweiligen Vor- und Nachteile. Erfahren Sie mehr über die unterschiedlichen Möglichkeiten, Ihren Solarstrom effizient zu nutzen, und entdecken Sie, welcher Stromspeicher am besten zu Ihnen passt.

Stromspeicher-Arten im Überblick

Die Auswahl des richtigen Stromspeichers ist entscheidend, um den maximalen Nutzen aus Ihrer Photovoltaikanlage zu ziehen. Um bei der Entscheidung für eine Stromspeicheranlage die richtige Wahl zu treffen, erhalten Sie im Anschluss einen Überblick über die unterschiedlichen Arten, sowie deren Vor- und Nachteile.

Lithium-Ionen-Akkus

Lithium-Ionen-Akkus sind in Deutschland die beliebteste Wahl unter den Batteriespeichern. Diese Art von Stromspeichern zeichnet sich durch eine hohe Energiedichte, Langlebigkeit und geringen Wartungsaufwand aus. Ihre Kapazität bleibt selbst bei langem Betrieb konstant, und ihre Lebensdauer beträgt bis zu 20 Jahren. Die nutzbare Kapazität liegt zwischen 80 bis 90 Prozent.

Blei-Gel-Akkus

Blei-Gel-Akkus haben im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus eine niedrigere nutzbare Kapazität von 50 bis 60 Prozent und eine kürzere Lebensdauer, die oft nach etwa 10 Jahren einen Austausch erfordert. Somit halten Lithium-Ionen-Akkus im Durchschnitt doppelt so lange wie die von Blei-Gel-Akkus.

Blei-Säure-Akkus

Eine ältere Technologie und einen Wirkungsgrad von etwa 80 Prozent bringen Blei-Säure-Akkus mit sich. Ihre Lebensdauer beträgt jedoch nur etwa 5 bis 7 Jahre. Obwohl sie preiswert sind und eine ausgereifte Technik aufweisen, können sie mit Lithium-Akkus in Bezug auf Lebensdauer und Energiedichte nicht mithalten.

Redox-Flow-Batterien

Redox-Flow-Batterien eignen sich hervorragend für die Speicherung großer Mengen erneuerbar erzeugten Stroms mit Photovoltaik. Aufgrund der hohen Kosten werden sie hauptsächlich in Gewerbe und Industrie eingesetzt. Bei dieser Technologie wird das Speichermedium nicht in der Batterie selbst, sondern außerhalb gelagert. Zwei flüssige Elektrolytlösungen dienen als Speichermedium, und die Größe der Tanks bestimmt die Speicherkapazität.

Salzwasserspeicher

Bestehend aus Mangan-Oxid, Aktivkohle, Baumwolle und Salzwasser, enthalten Salzwasserspeicher keine umweltschädlichen Stoffe, was jedoch eine geringere Spannung im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus zur Folge hat.

Wasserstoff als Stromspeicher

Wasserstoff-Speicher ermöglichen die mittel- bis langfristige Speicherung von Strom und bieten den Vorteil, dass im Sommer produzierter Solarstromüberschuss auch im Winter genutzt werden kann. Allerdings geht bei der Umwandlung von elektrischer Energie in Wasserstoff und zurück Energie verloren, was den Wirkungsgrad auf etwa 40 Prozent begrenzt. Die Einbindung in das Photovoltaiksystem ist aufwändig und kostenintensiv.

Welcher Stromspeicher passt am besten?

Die Wahl des richtigen Stromspeichers hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte sorgfältig überlegt werden, um die bestmögliche Effizienz und Rentabilität zu erzielen. Hier sind einige Schlüsselaspekte, die Sie bei der Auswahl berücksichtigen sollten:

  • Kapazität: Die Kapazität des Speichers sollte auf Ihren täglichen Energiebedarf und die Größe Ihrer Photovoltaikanlage abgestimmt sein. Ein zu großer Speicher würde unnötige Kosten verursachen, während ein zu kleiner Speicher nicht den gewünschten Nutzen bringt.
  • Lebensdauer: Einige Speicher haben eine längere Lebensdauer als andere. Achten Sie auf die Anzahl der Ladezyklen, die ein Speicher bewältigen kann, und wie sich die Kapazität über die Zeit verringert.
  • Effizienz: Ein effizienter Stromspeicher hat geringere Energieverluste. Der Wirkungsgrad gibt an, welcher Anteil der gespeicherten Energie tatsächlich wieder abgerufen werden kann.
  • Installationsort: Einige Speicher sind für den Innenbereich konzipiert, andere können im Freien installiert werden. Überlegen Sie, wo Sie den Speicher platzieren möchten und welche Modelle dafür geeignet sind.
  • Kosten: Neben den Anschaffungskosten sollten Sie auch die Betriebs- und Wartungskosten berücksichtigen. Ein günstiger Speicher kann langfristig teurer sein, wenn er häufig gewartet werden muss oder einen niedrigeren Wirkungsgrad hat.
  • Technologie: Es gibt verschiedene Technologien wie Lithium-Ionen, Blei-Säure oder Redox-Flow. Jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile in Bezug auf Effizienz, Lebensdauer und Kosten.
  • Kompatibilität: Der Speicher sollte mit Ihrer Photovoltaikanlage und Ihrem Wechselrichter kompatibel sein. Einige Systeme sind integriert, während andere separat installiert werden müssen.
  • Fördermöglichkeiten: Informieren Sie sich über regionale oder nationale Förderprogramme, die die Anschaffungskosten reduzieren können.
  • Sicherheit: Einige Speichertechnologien sind sicherer als andere. Achten Sie auf Sicherheitszertifikate und -standards, die vom Hersteller angegeben werden.

Bevor Sie sich für einen Stromspeicher entscheiden, ist es ratsam, Angebote von verschiedenen Anbietern einzuholen und diese sorgfältig zu vergleichen. Ein Energieberater oder Installateur kann Ihnen helfen, den für Ihre Bedürfnisse am besten geeigneten Speicher zu finden.

Wann lohnen sich Stromspeicher?

Die Rentabilität eines Stromspeichers hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Ein Speicher ist vorteilhafter, wenn Sie Solarstrom hauptsächlich selbst nutzen und weniger ins Netz einspeisen.
  • Größere Anlagen erzeugen mehr Strom, was die Anschaffung eines Speichers attraktiver macht.
  • Die Preise für Stromspeicher variieren. Günstigere Modelle amortisieren sich schneller.
  • Finanzielle Anreize wie Förderprogramme können die Anschaffungskosten reduzieren.
  • Steigende Strompreise verkürzen die Amortisationszeit.
  • Ein langlebiger, wartungsarmer Speicher ist langfristig vorteilhafter.

Um den Zeitpunkt zu ermitteln, ab dem sich die Anschaffung eines Stromspeichers lohnt, sollten Sie eine individuelle Berechnung durchführen, die all diese Faktoren berücksichtigt. Beachten Sie, dass die Rentabilität im Laufe der Zeit steigen kann, da sich die Technologie weiterentwickelt und die Kosten für Stromspeicher tendenziell sinken.

Fazit: Die optimale Wahl des Stromspeichers

Die richtige Wahl eines Stromspeichers ist entscheidend, um das volle Potenzial Ihrer Photovoltaikanlage auszuschöpfen. Jeder Speichertyp hat spezifische Vorzüge und Limitierungen, die je nach individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten variieren können. Neben technischen Aspekten wie Kapazität, Lebensdauer und Effizienz sollten auch Kosten, Fördermöglichkeiten und Sicherheitsaspekte in die Entscheidung einfließen. Eine fundierte Beratung durch Fachleute und ein Vergleich verschiedener Angebote sind daher unerlässlich. Mit der richtigen Auswahl können Sie nicht nur zur Umwelt beitragen, sondern auch langfristig Energiekosten sparen.

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