Artikel aktualisiert am 08.04.2024
von Boris Stippe | ca: 7 Min. zu lesen

Wärmepumpe im Altbau: Effiziente Kombination mit Fußbodenheizung

Die Integration einer Wärmepumpe in Altbauten stellt eine zunehmend beliebte Lösung dar, um die Energieeffizienz zu steigern und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Besonders in Kombination mit einer Fußbodenheizung kann eine Wärmepumpe ihre Stärken auch im Altbau voll ausspielen.

Nachträgliche Verlegung einer Fußbodenheizung in einem Altbau
Nachträgliche Verlegung einer Fußbodenheizung in einem Altbau (Bildquelle: zenturio1st – stock.adobe.com)

Wärmepumpe und Fußbodenheizung: Eine ideale Kombination

Die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Fußbodenheizung ist eine ideale Lösung für moderne Heizsysteme, nicht nur für Neubauten, sondern auch im Kontext von einem Altbau. Wärmepumpen sind dafür bekannt, besonders effizient bei niedrigeren Vorlauftemperaturen zu arbeiten, was sie zu einer optimalen Wahl für Häuser macht, die auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit setzen.

Herausforderung Altbau?

In einem Altbau, der traditionell mit Heizkörpern ausgestattet ist, kann die Umstellung auf ein Heizsystem mit Wärmepumpe und Fußbodenheizung eine signifikante Verbesserung in Bezug auf Energieeffizienz und Komfort darstellen. Die niedrige Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung passt perfekt zur Arbeitsweise der Wärmepumpe, die Wärme aus der Luft oder dem Wasser extrahiert und diese effizient im Haus verteilt.

Im Vergleich zu herkömmlichen Heizkörpern, die gerne im Altbau zu finden sind, bietet die Fußbodenheizung eine gleichmäßigere und angenehmere Wärmeabgabe. Das liegt daran, dass die Wärme, anders als bei Heizungen, über eine größere Fläche verteilt wird, was zu einer effizienteren Nutzung der von der Wärmepumpe erzeugten Energie führt.

Vorteile einer Fußbodenheizung

Bei Fußbodenheizungen gibt es hauptsächlich zwei Arten: die warmwasserführende und die elektrische Variante. Die warmwasserführende Fußbodenheizung nutzt warmes Wasser, das durch Rohre unter dem Boden fließt, um die Wärme gleichmäßig zu verteilen. Die elektrische Fußbodenheizung hingegen verwendet Widerstandskabel oder Heizfolien, die unter, im oder auf dem Estrich installiert werden, um Wärme zu erzeugen. Diese Variante findet seltener Anwendung, da sie meist höhere Betriebskosten verursacht.

Ein wesentlicher Vorteil der Fußbodenheizung, egal ob warmwasserführend oder elektrisch, ist ihre Fähigkeit, überwiegend Strahlungswärme abzugeben. Dies führt dazu, dass die Raumtemperatur um 1-2 Grad gesenkt werden kann, ohne dass der Komfort beeinträchtigt wird, was Energieeinsparungen von etwa 6-12 % ermöglicht.

Im Vergleich zu Heizungen, die in vielen Altbauten zu finden sind, hat die Fußbodenheizung eine langsamere Reaktionszeit. Während Heizkörper die Wärme schnell abgeben, benötigt eine Fußbodenheizung bis zu 12 Stunden, um einen Raum des Altbaus aufzuwärmen, wenn dieser zuvor unbeheizt war. Allerdings ist die Vorlauftemperatur bei Fußbodenheizungen mit maximal 35 Grad deutlich niedriger als bei Radiatoren, die zwischen 45 und 60 Grad benötigen. Diese niedrigere Vorlauftemperatur macht die Fußbodenheizung zu einer energieeffizienteren und optimalen Lösung für die Kombination mit einer Wärmepumpe, da Wärmepumpen bei niedrigeren Temperaturen effizienter arbeiten.

Voraussetzungen für Wärmepumpen im Altbau

Um eine Wärmepumpe im Altbau effizient zu betreiben, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. 

  • Niedrige Vorlauftemperatur des Heizsystems: Eine niedrige Vorlauftemperatur ist für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe unerlässlich. Sie ermöglicht es der Wärmepumpe, die Energie effizienter zu nutzen und die Heizkosten im Gebäude zu senken.
  • Anpassung des Heizsystems: Der Einsatz von Heizsystemen, die mit niedrigeren Temperaturen arbeiten, wie Fußbodenheizungen oder spezielle Niedertemperatur Heizkörper, ist empfehlenswert. Diese Systeme sind besser geeignet, um die von der Wärmepumpe erzeugte Wärme effektiv zu verteilen, als normale Heizungen.
  • Dämmung: Eine gute Dämmung, sowohl im Dach und der Fassade, als auch in Fenster und Türen ist entscheidend, um Wärmeverluste zu verhindern. Sie trägt dazu bei, den Gesamtenergiebedarf des Gebäudes zu reduzieren und verbessert die Gesamteffizienz der Wärmepumpe.
  • Auswahl der Wärmepumpenart: Die Auswahl der Wärmepumpenart sollte auf die geografischen und baulichen Gegebenheiten abgestimmt sein, um die beste Leistung zu erzielen.
  • Eignung der Wärmequelle: Die gewählte Wärmequelle sollte effizient genutzt werden können, um die Leistung der Wärmepumpe zu maximieren.
  • Ausreichend Platz für die Wärmepumpe: Insbesondere bei Luft-Wasser-Wärmepumpen ist ausreichend Platz für das Außengerät erforderlich.
  • Lärmschutz: Bei der Aufstellung der Wärmepumpe, besonders im Außenbereich, sollte auf die Geräuschentwicklung geachtet werden, um Lärmbelästigungen zu vermeiden.

Effizienz und Wirtschaftlichkeit

Die Effizienz einer Wärmepumpe wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) ausgedrückt. Je höher die JAZ, desto effizienter ist die Wärmepumpe. Für einen wirtschaftlichen Einsatz sollte die JAZ mindestens 3 betragen. Das bedeutet, dass aus einer Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Wärme erzeugt werden.

Die Kosten von Wärmepumpe, Fußbodenheizung & Co

Die Modernisierung vom Altbau mit umweltfreundlichen Heizlösungen wird durch staatliche Förderprogramme unterstützt. Insbesondere die Installation von Wärmepumpen, kombiniert mit Systemen wie Fußbodenheizungen, wird finanziell attraktiv gemacht. Werfen wir einmal einen Blick auf die Kostenverteilung.

  • Wärmepumpen-Kosten
    Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe in Altbauten variieren je nach Typ. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind in der Regel kostengünstiger und liegen zwischen 8.000 und 15.000 Euro, während Erdwärme- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen mit Kosten von 10.000 bis 25.000 Euro verbunden sind. Diese Preise können je nach Hersteller und Modell variieren.
  • Fußbodenheizung-Kosten
    Die Kosten für die Installation einer Fußbodenheizung hängen von der Fläche des zu beheizenden Raums und der Art der Installation ab. Im Durchschnitt können die Kosten zwischen 50 und 100 Euro pro Quadratmeter liegen. Für ein durchschnittlich großes Haus können die Gesamtkosten für die Fußbodenheizung somit zwischen 5.000 und 10.000 Euro betragen.
  • Installations- und Anpassungskosten
    Die Installation einer Wärmepumpe und einer Fußbodenheizung in einem Altbau kann zusätzliche Kosten für die Anpassung des bestehenden Heizsystems und die notwendige Dämmung mit sich bringen.
  • Betriebskosten
    Wärmepumpen sind für ihren energieeffizienten Betrieb bekannt, was zu langfristigen Einsparungen bei den Heizkosten führt. Die Kombination mit einer großflächigen Fußbodenheizung optimiert die Wärmeübertragung und trägt zu weiteren Einsparungen bei.

Staatliche Förderungen

Die Anschaffung einer Wärmepumpe im Altbau wird oft durch staatliche Fördermittel unterstützt. Diese können bis zu 45 % der Kosten abdecken, was die Investition deutlich attraktiver macht. Im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanzielle Anreize für Hausbesitzer, die ihre alten Heizsysteme durch effizientere Wärmepumpen ersetzen möchten.

  • Förderhöhe
    Für Wärmepumpen in Bestandsbauten vergibt die KfW mindestens 30 % der förderfähigen Kosten als Zuschuss. Dazu gehören auch notwendige Zusatzarbeiten, die im Zusammenhang mit der Installation der Wärmepumpe anfallen, wie beispielsweise das Einrichten einer Fußbodenheizung.
  • Technische Voraussetzungen
    Die Wärmepumpe muss bestimmte technische Anforderungen erfüllen, um förderfähig zu sein. Seit Januar 2024 ist eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens drei erforderlich. Außerdem muss nach der Installation der Wärmepumpe mehr als 65 % der Wohnfläche durch erneuerbare Energien beheizt werden.
  • Antragsstellung
    Der Förderantrag muss vor Beginn der Installationsarbeiten gestellt werden und alle erforderlichen Unterlagen enthalten. Die Wärmepumpe muss in einem mindestens fünf Jahre alten Bestandsbau installiert werden.

Fazit

Die Installation einer Wärmepumpe in Kombination mit einer Fußbodenheizung in Altbauten bietet zahlreiche Vorteile. Sie verbessert nicht nur die Energieeffizienz und reduziert die Heizkosten, sondern trägt auch zum Umweltschutz bei. Bei der Planung sollten jedoch die spezifischen Gegebenheiten des Altbaus berücksichtigt und gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen werden. Die Modernisierungsmaßnahme ermöglicht es, die Vorteile niedriger Vorlauftemperaturen optimal zu nutzen, was besonders bei Wärmepumpen zu einer erhöhten Effizienz führt. Die Kombination mit Fußbodenheizungen, die eine gleichmäßige Wärmeverteilung im ganzen Haus ermöglichen, sorgt für ein angenehmes Raumklima und steigert den Wohnkomfort.

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