Artikel aktualisiert am 21.03.2024
von Boris Stippe | ca: 10 Min. zu lesen

Heizungsunterstützung

Was ist eine Solarthermie Anlage zur Heizungsunterstützung?

Heizungsunterstützung bezieht sich auf den Einsatz von solarthermischen Systemen zur Gewinnung von Wärmeenergie aus Sonnenlicht und deren Nutzung zur Unterstützung der Gebäudeheizung. Durch die Nutzung von Solarenergie zur Heizungsunterstützung kann der Bedarf an fossilen Brennstoffen reduziert werden, was zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen und einer Senkung der Energiekosten führen kann.

Solarthermische Anlage auf einem Hausdach
Solarthermische Anlage auf einem Hausdach (Bildquelle: Stanislav – stock.adobe.com)

Heizungsunterstützung ist ein Begriff aus dem Bereich der Solarenergie, der sich auf die Nutzung solarthermischer Systeme zur Erzeugung von Wärmeenergie aus Sonnenlicht bezieht. Diese Wärmeenergie wird genutzt, um die Heizung in Gebäuden zu unterstützen und so den Energiebedarf für die Raumheizung zu reduzieren. Die Sonnenenergie wird in der Regel durch spezielle Kollektoren auf dem Dach des Gebäudes oder auf einer Freifläche gesammelt und in einem Wärmespeicher zwischengespeichert.

Besonders effektiv ist die Heizungsunterstützung durch solarthermische Anlagen in der kalten Jahreszeit, da dann der Heizenergiebedarf besonders hoch ist und die Sonneneinstrahlung im Winter zwar geringer ist, aber immer noch ausreicht, um einen Teil des Heizbedarfs zu decken. Die Nutzung von Solarenergie zur Heizungsunterstützung kann daher einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten und hilft, den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren.

Die Integration von solarthermischen Anlagen zur Heizungsunterstützung kann sowohl in Neubauten als auch in Bestandsgebäuden erfolgen. Die Systeme sind in der Regel modular aufgebaut und können je nach Bedarf und Platzverhältnissen dimensioniert werden. Die Investitionskosten für eine solche Anlage sind in der Regel relativ hoch, können sich aber je nach Anlagengröße und Einsparpotential durch die Reduzierung der Heiz- und Energiekosten relativ schnell amortisieren.

Wie funktioniert die Heizungsunterstützung mit solarthermischen Anlagen?

Bei der Heizungsunterstützung durch solarthermische Anlagen wird die Sonnenenergie zur Wärmeerzeugung genutzt. Dazu werden in der Regel solarthermische Kollektoren auf dem Dach des Gebäudes oder auf einer Freifläche installiert. Diese Kollektoren bestehen aus speziellen Absorberflächen, die das einfallende Sonnenlicht in Wärmeenergie umwandeln und an ein Wärmeträgermedium wie Wasser oder Glykol abgeben.

Das Wärmeträgermedium fließt dann durch Rohre in einen Wärmespeicher, wo es zwischengespeichert wird. Der Wärmespeicher dient dazu, die erzeugte Wärmeenergie zu speichern und bei Bedarf wieder abzurufen. Die Größe des Wärmespeichers hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe der Kollektorfläche, dem Heizbedarf des Gebäudes und dem Speicherbedarf.

Das erwärmte Wärmeträgermedium kann nun entweder direkt in das Heizsystem des Gebäudes eingespeist werden oder indirekt über eine Wärmepumpe. Bei der direkten Einspeisung durchströmt das erwärmte Wärmeträgermedium einen Wärmetauscher im Heizungssystem und gibt die Wärme an das Heizungswasser ab. Bei der indirekten Einspeisung wird das erwärmte Wärmeträgermedium über einen Wärmetauscher an eine Wärmepumpe abgegeben, die die Wärme auf ein höheres Temperaturniveau bringt und dann in das Heizungssystem einspeist.

Die Heizungsunterstützung durch solarthermische Anlagen ist vor allem in der kalten Jahreszeit besonders effektiv, da der Heizenergiebedarf in dieser Zeit besonders hoch ist und die Sonneneinstrahlung im Winter zwar geringer ist, aber immer noch ausreicht, um einen Teil des Heizbedarfs zu decken.

Welche Vorteile hat die Heizungsunterstützung durch Solarenergie?

Die solare Heizungsunterstützung bietet eine Reihe von Vorteilen, die sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte umfassen. Einige der wichtigsten Vorteile werden im Folgenden beschrieben:

  • Reduktion der CO2-Emissionen: Da die meisten Heizsysteme in Gebäuden immer noch mit Öl oder Gas betrieben werden, führt die Nutzung von Solarenergie zur Heizungsunterstützung zu einer deutlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen.
  • Kostenersparnis: Da die Sonnenenergie kostenlos ist, fallen lediglich Investitions- und Wartungskosten an. Zusätzlich können durch die Heizungsunterstützung mit Solarenergie die Kosten für fossile Brennstoffe reduziert werden.
  • Unabhängigkeit von Energieversorgern: Durch die Nutzung von Solarenergie zur Heizungsunterstützung werden Gebäudeeigentümer unabhängiger von Energieversorgern, da sie einen Teil ihres Energiebedarfs selbst decken können. Dies führt zu mehr Autonomie und weniger Abhängigkeit von Energieversorgern.
  • Geringer Wartungsaufwand: Solarthermische Anlagen zur Heizungsunterstützung sind vergleichsweise wartungsarm. In der Regel müssen die Anlagen einmal im Jahr gewartet werden, um ihre Funktionsfähigkeit zu gewährleisten.
  • Lange Lebensdauer: Solarthermische Anlagen haben eine lange Lebensdauer von mindestens 20 Jahren und sind damit eine langfristige Investition. Zudem sind sie robust und langlebig und erfordern nur einen geringen Wartungsaufwand.
  • Wertsteigerung der Immobilie: Eine solarthermische Anlage zur Heizungsunterstützung kann den Wert einer Immobilie steigern, da sie einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz leistet und somit die Betriebskosten des Gebäudes senkt.

Kann eine solarthermische Anlage die gesamte Heizung eines Gebäudes ersetzen?

Eine solarthermische Anlage zur Heizungsunterstützung kann in der Regel nur einen Teil des Heizbedarfs eines Gebäudes decken, insbesondere in den wärmeren Monaten des Jahres, wenn die Sonneneinstrahlung höher ist. Im Winter, wenn der Heizbedarf höher und die Sonneneinstrahlung geringer ist, kann die solarthermische Anlage allein nicht ausreichen, um den gesamten Heizbedarf des Gebäudes zu decken.

In der Praxis wird die solarthermische Anlage zur Heizungsunterstützung daher meist in Kombination mit einem konventionellen Heizsystem eingesetzt. Das konventionelle Heizsystem deckt dann den restlichen Heizbedarf, insbesondere in den Wintermonaten, wenn die Sonneneinstrahlung geringer ist.

Es ist jedoch möglich, den Anteil der solarthermischen Heizungsunterstützung durch den Einsatz größerer Anlagen oder durch die Kombination mit anderen erneuerbaren Energien wie Biomasse, Geothermie oder Wärmepumpen zu erhöhen. Dadurch kann der Anteil erneuerbarer Energien im Gebäude erhöht und der Bedarf an fossilen Brennstoffen weiter reduziert werden.

Wie groß muss eine solarthermische Anlage sein, um die Heizung effektiv zu unterstützen?

Die Größe einer solarthermischen Anlage zur Heizungsunterstützung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe des Gebäudes, dem Wärmebedarf und der verfügbaren Fläche für die Installation der Kollektoren. Eine Faustregel besagt, dass die Kollektorfläche etwa 10 bis 20 Prozent der beheizten Wohnfläche des Gebäudes betragen sollte, um eine effiziente Heizungsunterstützung zu gewährleisten.

Die Kollektorfläche wird jedoch auch von anderen Faktoren beeinflusst, wie z.B. dem Klima und der Sonneneinstrahlung in der Region, der Neigung und Ausrichtung der Kollektoren, der Größe des Speichers und der Effizienz des Heizsystems.

Um die optimale Größe der solarthermischen Anlage zur Heizungsunterstützung zu ermitteln, ist eine detaillierte Planung und Analyse erforderlich. Dabei müssen sowohl der Wärmebedarf des Gebäudes als auch die vorhandenen Ressourcen und Gegebenheiten berücksichtigt werden. Eine genaue Berechnung des Wärmebedarfs des Gebäudes, auch unter Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen und der Gebäudehülle, ist hierbei entscheidend.

Eine solarthermische Anlage zur Heizungsunterstützung kann in der Regel in Größe und Leistung an den Bedarf des Gebäudes angepasst werden. Dabei können auch modulare Systeme eingesetzt werden, die eine Erweiterung oder Anpassung der Anlage ermöglichen.

Wie hoch sind die Investitionskosten für eine solarthermische Anlage zur Heizungsunterstützung?

Die Investitionskosten für eine solarthermische Anlage zur Heizungsunterstützung können je nach Größe, Leistung und Ausstattung der Anlage stark variieren. Einige der wichtigsten Faktoren, die die Investitionskosten beeinflussen, sind:

  • Größe der Anlage: Die Größe der Anlage hängt von der Größe des Gebäudes, dem Heizbedarf und der verfügbaren Fläche für die Installation der Kollektoren ab. Je größer die Anlage, desto höher sind in der Regel die Investitionskosten.
  • Anlagenwirkungsgrad: Der Anlagenwirkungsgrad hängt von der Effizienz der Kollektoren, der Speichergröße und dem Heizsystem ab. Je effizienter die Anlage ist, desto höher sind in der Regel die Investitionskosten.
  • Montage- und Installationskosten: Die Montage- und Installationskosten hängen von der Art des Daches oder der Freifläche ab, auf der die Kollektoren installiert werden sollen, sowie von den Anforderungen an die Installation der Rohrleitungen und des Speichers. Je aufwendiger die Installation, desto höher sind in der Regel die Investitionskosten.
  • Fördermöglichkeiten: Für die Installation von solarthermischen Anlagen zur Heizungsunterstützung gibt es verschiedene staatliche Förderprogramme. Die Höhe der Förderung variiert jedoch je nach Bundesland und Anlagentyp.

Generell können die Investitionskosten für eine solarthermische Anlage zur Heizungsunterstützung je nach Größe und Leistung der Anlage zwischen 3.000 und 10.000 Euro liegen. Hinzu kommen die laufenden Kosten wie Wartung und eventuelle Reparaturkosten.

Wichtig ist jedoch, dass es sich bei einer solarthermischen Anlage zur Heizungsunterstützung um eine langfristige Investition handelt, die langfristig zu erheblichen Einsparungen bei den Energiekosten führen kann. In vielen Fällen können die Investitionskosten innerhalb von 10 bis 15 Jahren durch die eingesparten Energiekosten amortisiert werden.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es für die Installation einer solarthermischen Anlage zur Heizungsunterstützung?

Für die Installation einer solarthermischen Anlage zur Heizungsunterstützung gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten von Bund, Ländern und regionalen Institutionen. Ziel dieser Förderprogramme ist es, die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Fördermöglichkeiten beschrieben:

  • Marktanreizprogramm (MAP): Das Marktanreizprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie fördert die Installation von solarthermischen Anlagen zur Heizungsunterstützung in privaten Haushalten, Gewerbebetrieben und öffentlichen Einrichtungen. Die Förderung erfolgt in Form von Zuschüssen und beträgt je nach Anlagengröße und -typ bis zu 30 Prozent der Investitionskosten.
  • Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): Die KfW bietet verschiedene Förderprogramme für die Installation von solarthermischen Anlagen zur Heizungsunterstützung an, darunter das KfW-Programm „Erneuerbare Energien – Standard“ und das KfW-Programm „Erneuerbare Energien – Premium“. Die Förderung erfolgt durch zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse.
  • Bundesländer: Viele Bundesländer bieten eigene Förderprogramme für die Installation von Solarwärmeanlagen zur Heizungsunterstützung an. Die Förderung variiert je nach Bundesland und Anlagentyp und kann in Form von Zuschüssen, zinsgünstigen Darlehen oder Steuererleichterungen erfolgen.
  • Regionale Institutionen: Auch regionale Institutionen wie Stadtwerke, Energieversorger und Energieagenturen bieten häufig eigene Förderprogramme für die Installation von solarthermischen Anlagen zur Heizungsunterstützung an. Die Förderung kann in Form von Zuschüssen, zinsgünstigen Darlehen oder Beratungsleistungen erfolgen.

Zu beachten ist jedoch, dass die Förderbedingungen und -höhen je nach Programm und Institution stark variieren können. Gebäudeeigentümer sollten sich daher im Vorfeld umfassend über die verschiedenen Fördermöglichkeiten informieren und gegebenenfalls eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen.

Fazit

Heizungsunterstützung bezieht sich auf den Einsatz von solarthermischen Systemen zur Gewinnung von Wärmeenergie aus Sonnenlicht und zur Unterstützung der Gebäudeheizung. Dies kann zu einer Verringerung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe und damit zu einer Senkung der Energiekosten und der Treibhausgasemissionen führen. Solarthermische Anlagen werden auf dem Dach des Gebäudes installiert, wandeln die Sonnenenergie über Absorberflächen in Wärmeenergie um und speichern diese in einem Wärmespeicher. Die Wärmeenergie kann dann in das Heizsystem des Gebäudes eingespeist werden. Die solare Heizungsunterstützung bietet eine Reihe von Vorteilen wie CO2-Reduktion, Kostenersparnis, Unabhängigkeit von Energieversorgern, geringer Wartungsaufwand, lange Lebensdauer und Wertsteigerung der Immobilie. Eine solarthermische Anlage zur Heizungsunterstützung kann jedoch nicht das gesamte Heizsystem eines Gebäudes ersetzen, da die Größe und Leistung der Anlage von verschiedenen Faktoren abhängt. Die Investitionskosten können je nach Größe und Leistung der Anlage zwischen 3.000 und 10.000 Euro liegen. Es gibt jedoch verschiedene staatliche Förderprogramme, die die Installation von solarthermischen Anlagen zur Heizungsunterstützung unterstützen.

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