Artikel erstellt am 04.12.2025
von Andreas Kühl | ca: 10 Min. zu lesen

Wärmepumpe oder Pelletheizung – Wo liegen die Vor- und Nachteile?

Welche Heizung mit erneuerbaren Energien soll Ihre alte Gas- oder Ölheizung ersetzen? Vielleicht entscheiden Sie gerade, wie Sie Ihr Einfamilienhaus künftig heizen wollen. Ihre alte Heizung hat zuverlässig gearbeitet – liefert eine Wärmepumpe dieselbe Sicherheit? Oder ist eine Pelletheizung die bessere Alternative? Mit unserem Vergleich zwischen Pelletheizung und Wärmepumpe helfen wir Ihnen, die Lösung zu finden, die zu Ihrem Zuhause passt.

Befüllung eines Pelletofens
Befüllung eines Pelletofens (Bildquelle: Maurice Metzger – stock.adobe.com)

Was ist für einen Vergleich der Technologien wichtig?

Für den Vergleich einer Wärmepumpe mit einer Pelletheizung müssen Sie für sich einige Fragen beantworten: Was kann bzw. muss ich investieren? Wie hoch sind die laufenden Ausgaben und wie entwickeln sie sich in Zukunft? Bekomme ich eine Förderung für meine neue Heizung? Wie effizient arbeiten die vorgestellten Alternativen? Wie teuer wird die notwendige Wartung? Welche Heizung ist umweltfreundlicher? Wie viel Platz benötigt die neue Heizung und welche gesetzlichen Anforderungen muss ich beachten?

Vergleich der Funktionsweise von Pelletheizung und Wärmepumpe

Die Marktanteile der beiden Technologien in Deutschland sind aktuell auf einem vergleichbaren Niveau. Nach Angaben des Heizspiegels werden 4,1 % der Heizungen mit Holzpellets befeuert und 4,4 % der Heizungen sind Wärmepumpen.

Eine Pelletheizung verbrennt gepresste Holzreste aus Sägemehl und Spänen, die im Sägewerk anfallen. Die Pellets werden in einem Raum gelagert und automatisch in den Heizkessel befördert, in dem sie verbrannt werden. Über einen Wärmetauscher wird die Wärme, die bei der Verbrennung entsteht, an den Heizkreislauf abgegeben. Der Wirkungsgrad einer Standard-Pelletheizung liegt zwischen 90 und 95 %. Effizientere Brennwertkessel nutzen die im Abgas enthaltene Kondensationswärme und erreichen einen Wirkungsgrad von mehr als 100 %. Anfallende Asche wird komprimiert und muss ein- bis zweimal im Jahr manuell geleert werden.

Wärmepumpen erzeugen aus der Wärmeenergie der Umwelt (Luft, Boden oder Wasser) Wärme für die Heizung. Die Umweltwärme wird an einen Kältemittelkreislauf übertragen, das Kältemittel verdampft. Ein Kompressor verdichtet den Dampf, dadurch steigen Temperatur und Druck des Kältemittels. Die erzeugte Wärme wird an den Heizkreislauf des Hauses übertragen. Anschließend wird das Kältemittel entspannt und der Kreislauf kann von vorne beginnen.

Brennstoffe

Holzpellets sind stäbchenförmige Pellets mit einer Länge von maximal 25 Millimetern und einem Durchmesser von etwa 7 mm. Sie werden aus getrockneten Abfällen der Holzverarbeitung (Sägespäne und Sägemehl) unter hohem Druck gepresst. Ihr Heizwert liegt bei etwa 5 kWh/kg. Die Hersteller verarbeiten bisher weniger als 15 % der in Deutschland anfallenden Sägespäne. Die Pellets auf dem deutschen Markt stammen überwiegend aus heimischer Produktion. Ihre Qualität ist genormt und wird überwacht, sie sind an dem Siegel ENplus zu erkennen.

Wärmepumpen nutzen Strom als Antriebsenergie, um die in der Luft, im Boden oder im Grundwasser enthaltene Wärme auf ein für die Heizung nutzbares Niveau zu bringen. Sie verwenden den gleichen Stromanschluss wie alle elektrischen Geräte im Haushalt.

Vergleich der Investitionskosten

Eine Pelletheizung für ein Einfamilienhaus kann inklusive Montage zwischen 15.000 und 30.000 Euro kosten. Ihr Preis hängt von der benötigten Leistung, dem Automatisierungsgrad, der Größe des Pelletlagers und eventuell notwendigen Umbauarbeiten ab.

Bei Wärmepumpen sind die Investitionskosten sehr unterschiedlich. Abhängig von den notwendigen baulichen Veränderungen, dem Wohnort oder dem Anbieter liegen die Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe inklusive Installation zwischen 20.000 und 40.000 Euro.

Es ist ratsam, ein individuell auf Ihr Haus abgestimmtes Angebot einzuholen, um einen genauen Preis zu ermitteln.

Förderung

Die Förderung einer Pelletheizung ist mit der Wärmepumpen-Förderung vergleichbar. Stand Dezember 2025 erhalten Sie für eine neue Pelletheizung bei Ersatz der alten Öl- oder Gasheizung:

  • 30 % Basisförderung
  • 20 % Klimageschwindigkeitsbonus (ausschließlich bei Kombination mit thermischer Solaranlage, PV-Anlage zur Warmwasserbereitung oder Wärmepumpe)
  • 30 % Einkommensbonus (wenn Ihr jährliches Haushaltseinkommen max. 40.000 Euro beträgt)

Die Boni können Sie mit der Basisförderung kombinieren, der maximale Fördersatz ist jedoch auf 55 % begrenzt. Liegt Ihr jährliches Haushaltseinkommen unter 40.000 Euro, erhöht sich der maximale Fördersatz auf 70 %. Für den Einkommensbonus ist das zu versteuernde Haushaltsjahreseinkommen des Antragstellers und ggf. des Partners oder der Partnerin maßgeblich.

Für die Förderung werden jedoch maximal Kosten von 30.000 Euro berücksichtigt. Kosten, die über dieser Grenze liegen, werden von der Förderung nicht betrachtet.

Zusätzlich können Sie einen Emissionsminderungszuschlag von 2.500 Euro beantragen, wenn der Grenzwert für Staub eingehalten wird.

Die Investitionskosten für eine Pelletsheizung, ohne zusätzliche Technologie, sinken durch die Förderung, ausgehend von Kosten von 30.000 Euro, auf 21.000 Euro (ohne Einkommensbonus) bzw. auf max. 12.000 Euro (inkl. Einkommensbonus).

Bei Wärmepumpen kommt noch ein zusätzlicher Effizienzbonus in Höhe von 5 % hinzu, wenn natürliche Kältemittel, wie z. B. R290 (Propan), verwendet werden. 

Dadurch sinken die Investitionen für die Wärmepumpe, ausgehend von einem Preis von 40.000 Euro, auf max. 23.500 Euro (ohne Einkommensbonus) bzw. auf max. 19.000 Euro (inkl. Einkommensbonus).

Nach Abzug der Förderung liegt die Pelletheizung im Vergleich der Investitionskosten mit etwas geringeren Kosten vorne.

Vergleich der jährlichen Betriebskosten

Die Preise für Holzpellets schwanken. Nach einem relativ konstanten Preis von rund 5 Cent pro kWh sind auch sie zur Energiekrise 2022 deutlich teurer geworden und kosteten fast 11 Cent pro kWh. Im Dezember 2025 kosten sie ca. 7 Cent pro kWh. Bei einem angenommenen Wärmebedarf von 18.000 kWh und einem Wirkungsgrad von 90 % betragen die Heizkosten ca. 1.400 Euro pro Jahr. Hinzu kommen ca. 100 Euro für den Stromverbrauch des Heizkessels. Weitere Nebenkosten sind jährlich ca. 300 Euro für Wartung und ca. 100 Euro für den Schornsteinfeger.

Den Stromverbrauch der Wärmepumpe berechnen wir mit einer angenommenen Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,5. Diese Zahl beschreibt den Wirkungsgrad und wird nach der Formel abgegebene Heizwärme geteilt durch benötigte elektrische Energie ermittelt. Eine neue Wärmepumpe erreicht diesen Wert in der Regel. Mit einem Wärmebedarf von 18.000 kWh liegt der Stromverbrauch für die Wärmepumpe bei 5.143 kWh. Bei einem Strompreis von ca. 35 Cent pro kWh ergeben sich daraus jährliche Stromkosten von 1.800 Euro. Bei der Wärmepumpe fallen Wartungskosten ca. 150 Euro pro Jahr an.

Unser Vergleich enthält einige Annahmen, kann daher sehr unterschiedlich ausfallen. In unserem Beispiel liegen die jährlichen Kosten auf einer vergleichbaren Höhe, mit geringen Vorteilen für die Pelletheizung.

Preisrisiken

Ein Vergleich der Betriebskosten beruht auf den heutigen Preisen. Die Heizung soll jedoch viele Jahre arbeiten und die Kosten können sich im Laufe der Zeit ändern. Wie sich die Preise künftig entwickeln, kann niemand vorhersagen, nur die Risiken können benannt werden.

Holzpellets haben einige Vorteile: Sie sind von der Energiesteuer befreit, unterliegen nicht der CO2-Bepreisung und werden mit einem reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 % verkauft, da es sich um ein landwirtschaftliches Erzeugnis handelt.

Aber ihre Kosten sind abhängig von der Verfügbarkeit von Holz, vom Strompreis zur Herstellung und von den Transportkosten. Daher besteht ein Risiko von steigenden Preisen, z. B. aufgrund von Sturmschäden.

Die Entwicklung der Strompreise ist schwer zu beurteilen, denn sie ist sehr von der politischen Entwicklung abhängig. Es ist davon auszugehen, dass die Preise leicht steigen und dann stabil bleiben.

Das Risiko steigender Preise ist bei beiden Technologien schwer vorhersehbar.

Umweltaspekt

Für einen Vergleich der Heizungstechnologien spielen auch die Folgen für die Umwelt eine Rolle.

Holzpellets werden aus Holzresten und -spänen unter hohem Energiebedarf getrocknet und gepresst. Anschließend erfolgt der Transport, oft über weite Stecken, dadurch entstehen Emissionen. Sie werden aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt, daher wird bei ihrer Verbrennung ungefähr so viel CO2 freigesetzt, wie die Bäume in ihrem Wachstum aufgenommen haben. Zusätzlich entstehen bei ihrer Verbrennung Feinstaub, Ruß und Stickoxide. Es wird empfohlen, zertifizierte Pellets aus nachhaltiger Forstwirtschaft mit definierten Eigenschaften und überwachter Produktqualität zu verwenden. z. B. mit dem Zertifikat ENplus des Deutschen Pelletinstituts.

Für die Pelletheizung können 28 g/kWh CO2-Äquivalent angesetzt werden. Bei einem Jahresbedarf von 18.000 kWh und Wirkungsgrad von 90 % ergeben sich Treibhausgasemissionen von 560 kg pro Jahr und Haus. Hinzu kommen noch ca. 280 kWh Strom für den Betrieb des Heizkessels, was 124 kg an zusätzlichen CO2-Emissionen ergibt.

Wärmepumpen verursachen keine direkten Emissionen am Ort der Nutzung. Ihre Emissionen sind abhängig vom Strommix. Dieser liegt aktuell (2025) bei 437 g/kWh. Für den im Vergleich angenommenen Stromverbrauch von 5.143 kWh pro Jahr ergeben sich Emissionen von 2.247 kg. Diese können durch einen höheren Anteil erneuerbarer Energien, z. B. durch Ökostrom oder eine eigene Photovoltaik-Anlage, reduziert werden.

Gesetzliche Anforderungen

Pelletheizungen nutzen Holz, also feste Biomasse, als Brennstoff und können nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) ohne Einschränkungen eingesetzt werden. Heizungen mit fester Biomasse nutzen zu 100 % erneuerbare Energien, für ihren Einsatz im Neubau und Bestand ist keine weitere Technologie notwendig.

Wärmepumpen erfüllen die Anforderungen für Heizungen nach dem GEG.

Platzbedarf

Achten Sie beim Heizungstausch auch auf den Platzbedarf der neuen Anlage. Wenn nicht genügend Raum vorhanden ist, spielen die übrigen Vorteile kaum noch eine Rolle.

Bei Pelletheizungen müssen Sie Platz für den Heizkessel, den Pufferspeicher und das Pelletlager einplanen. Für Heizkessel und Pufferspeicher benötigen Sie jeweils eine Fläche von 1 bis 3 Quadratmeter. Den größten Platz benötigen Sie für das Pelletlager, bei einem Haus mit 150 Quadratmeter Wohnfläche können rund 4 Quadratmeter für den Lagerraum notwendig werden, um den Jahresbedarf an Pellets zu lagern.

Luft-Wasser-Wärmepumpen werden bei Sanierungen entweder als Split-Gerät in eine Außen- und Inneneinheit aufgeteilt oder als Außengerät installiert. Für Sie bedeutet das:  Außerhalb des Hauses benötigen Sie Platz zwischen 1 und 3 Quadratmetern sowie genügend Abstand zum eigenen Haus und zum Nachbargrundstück. Im Haus benötigen Sie noch 1 bis 2 Quadratmeter für die Inneneinheit und eventuell einen weiteren Quadratmeter für einen Pufferspeicher.

Zusammenfassung

 PelletheizungLuft-Wasser-Wärmepumpe
Investitionskosten (bei heutigen Preisen)15.000 bis 30.000 Euro20.000 bis 40.000 Euro
Förderungmax. 21.500 Euro (ohne Einkommensbonus) max. 12.000 Euro (inkl. Einkommensbonus) Berücksichtigung der Kosten bis zu 30.000 Euro, Klimageschwindigkeitsbonus nur mit zusätzlicher Technologie verfügbarmax. 16.500 Euro (ohne Einkommensbonus) max. 21.000 Euro (inkl. Einkommensbonus) Berücksichtigung der Kosten bis zu 30.000 Euro
Effizienz (Wirkungsgrad)90 %350 %
Wartungskosten400 Euro150 Euro
Jährliche Betriebskosten (bei heutigen Preisen)1.500 Euro1.950 Euro
PreisrisikenModerat:
– Abhängigkeit von Holzverfügbarkeit
– Abhängig von Energie- und Transportkosten

Moderat:
– Anstieg der Strompreise möglich,
– mehr Strom aus PV + Wind reduziert Preise,
– eigene PV-Anlage reduziert Stromkosten
UmweltaspektCO2-Emissionen: 28 g/kWh lokale Emissionen   560 kg pro Jahr (bei 18.000 kWh/Jahr) zzgl. 124 kg (bei 285 kWh Stromverbrauch pro Jahr)   zusätzliche Feinstaub- und StickoxidemissionenCO2-Emissionen: 427 g/kWh (je nach Strommix)   2.247 kg pro Jahr (bei 18.000 kWh/Jahr)   Reduzierung durch Strom aus eigener PV-Anlage möglich
Gesetzliche Regelungohne Einschränkungenohne Einschränkungen
Platzbedarfca. 8 qm für Kessel, Pufferspeicher und PelletlagerWärmepumpe benötigt Platz für Außeneinheit (2 bis 3 qm) und Inneneinheit (1 bis 2 qm) plus evtl. für Pufferspeicher

Fazit

Der Vergleich einer Pelletheizung mit der Luft-Wasser-Wärmepumpe ergibt nur geringe Unterschiede und keinen klaren Sieger. Die Wärmepumpe hat jedoch Vorteile in der Effizienz, keine lokalen Emissionen an Feinstaub und Stickoxiden, eventuell weniger Platzbedarf und geringere Betriebskosten. Diese Einschätzung bestätigt der bundesweite Heizspiegel hat im September 2025.

Allerdings ist die Umrüstung auf eine Wärmepumpe derzeit noch mit etwas höheren Investitionskosten verbunden. Für eine genaue Ermittlung der Kosten empfiehlt sich jedoch ein individuelles Angebot.

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