Artikel aktualisiert am 19.08.2022
von Jana Krüger | ca: 3 Min. zu lesen

Wo werden Solarpanele für Photovoltaikanlagen in Deutschland produziert?

Immer mehr und mehr Haushälter legen sich eine Photovoltaikanlage zu. Sie sind umweltfreundlich und machen einen unabhängig von den steigenden Strompreisen. Doch wo genau werden die Solarmodule der Anlage, welche für die Stromproduktion verantwortlich sind, produziert?

© Sondem – stock.adobe.com

Die meisten Solaranlagen werden heutzutage in China produziert. Mehr als die Hälfte aller Solarmodule in Deutschland kommt aus China. Das liegt vor allem daran, da der Boden viele seltenen Bodenschätzen enthält, welche für die Produktion der Module benötigt werden. Zudem können diese Schätze direkt im Inland abgebaut werden und ein Import aus anderen Ländern ist nicht notwendig.

Lange Zeit war Deutschland auf Platz zwei wenn es um die Produktion von Solarmodulen ging. Allerdings sind die Lohn- und Produktionskosten in China deutlich geringer als in Deutschland. Aus diesem Grund sind die Module nicht konkurrenzfähig gegenüber den asiatischen Produkten. Gegenwärtig ist Deutschland lediglich für 5 % der weltweiten Produktion von Solarpanelen zuständig.

Wie genau wird ein Solarmodul hergestellt?

Das Hauptmaterial ist Quarz. Dieses Mineral zuerst geschmolzen und danach in einer chemischen Reaktion reduziert. Daraus entsteht dann ein Monokristall, welcher eine bestimmte Modulart einer PV-Anlage bezeichnet (Monokristallinmodul). Dieser Monokristall wird nun in Mikrometer große Stücke zerkleinert. Eine einzelne Scheibe ist ungefähr 0,4 Millimeter groß. Diese Scheiben werden erneut erhitzt, damit die Dotierung nicht verloren geht. Wenn die Scheiben abkühlen, können die darin enthaltenen monokristallinen Zellen benutzt werden.

Eine andere Art der Solarmodule besteht aus polykristallinen Zellen. Diese Module sind günstiger als die monokristallinen. Das liegt daran, da das Silizium in eine bestimmte Form gegossen wird und zersägt wird. Durch diese Art von Herstellung geht die Struktur verloren und aus dem Silizium entstehen keine Monokristalle, sondern polykristalline Zellen. Diese können wie die monokristallinen Module zur Stromproduktion verwendet werden. Allerdings ist dies nur auf Dächern möglich, weswegen ihr Wirkungsgrad nicht so hoch ist. Die monokristallinen Module hingegen können auf Feldern oder Wasser verwendet werden, weswegen sie auch teurer sind.

Wieso bevorzugen dennoch manche Privatpersonen in Deutschland hergestellte Solarmodule?

Die Solarmodule, die in Deutschland produziert werden, erhalten den Schriftzug „Made in Germany“ auf dem Produkt. Obwohl dieser Schriftzug kein geschütztes Gütesiegel ist, setzen Deutsche auf diesen Schriftzug. Immerhin ist Deutschland global für seine erstklassige Qualität bekannt. Somit verbindet man mit diesem Siegel Präzision, Garantie und eine gewissenhafte Fertigung. Daher ziehen manche Privatpersonen die deutschen Solarmodule den günstigeren in China produzierten Modulen vor. Zudem sind die deutschen Solarmodule nachhaltiger als die chinesischen. Aufgrund der kürzeren Transportwegen benötigen in Deutschland hergestellte Solarmodule weniger Energie als die aus dem Ausland importierten.

Wo werden die Solarmodule in Deutschland hergestellt?

Zu den früher 60 deutschen Herstellern, gibt es auf dem heutigen Markt nur noch rund 15, die sich gegen die chinesische Konkurrenz behaupten konnten. Hier sind nur einige aufgezählt:

  • SOLARA in Hamburg
  • SOLARWATT in Dresden
  • Antec Solar in Thüringen
  • ALGATEC SOLAR in Brandenburg
  • SI Module in Freiburg
  • Schott Solar in Mainz
  • Solarworld in Bonn
  • Conergy in Hamburg
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