Artikel aktualisiert am 26.06.2023
von Jana Krüger | ca: 4 Min. zu lesen

Checkliste: Solaranlage Voraussetzungen

Bevor Sie sich eine Solaranlage auf das Dach installieren lassen, ist es gut, noch mal alle wichtigen Punkte bezüglich der Voraussetzungen aufzulisten und zu prüfen, ob man diese Voraussetzungen erfüllt. Schließlich möchten Sie klären, ob sich eine Investition lohnt.

Solaranlage auf dem Dach
© slavun – stock.adobe.com

Sind Sie alleiniger Eigentümer?

Sind sie alleiniger Eigentümer des Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhauses, stellt der Installation nichts im Wege. Wenn jedoch eine weitere Person wie ihre Frau oder ihr Ehemann mit im Grundbuch steht, bedarf es auch dessen Genehmigung. Ist eine der Parteien aus irgendeinem Grund mit dem Bau der PV-Anlage nicht einverstanden, kann die Installation nicht vollzogen werden. Es müssen also alle Besitzer des Hauses dem Bau zustimmen.

Wurden alle Genehmigungen eingeholt?

Grundsätzlich hat jeder das Recht, sich eine PV-Anlage auf das Dach anbringen zu lassen. Nur in Ausnahmefällen muss man sich eine Genehmigung einholen. Als Bauherr sind Sie dafür verantwortlich, dass alle Baunormen rechtswidrig eingehalten werden. Wenn ihr Haus unter Denkmalschutz steht, es ein öffentliches Gebäude ist oder Sie vorhaben, eine große Anlage auf einem Mehrfamilienhaus zu installieren, müssen Sie sich im Normalfall eine Genehmigung einholen. Dies variiert jedoch zwischen den einzelnen Bundesländern. Fragen Sie am besten bei ihrer Gemeinde und den zuständigen Bauämtern nach.

Wird ihr Dach in den nächsten 20 Jahren verändert?

Bevor Sie sich eine Solaranlage von einer Firma planen lassen, sollten Sie im Voraus wissen, ob Sie ihr Dach in den nächsten 20 Jahren renovieren werden. Möchten Sie es demnächst reparieren lassen, weil die Dachziegel zu alt sind oder eventuell ein weiteres Dachfenster einbauen? Denken Sie gut über die Zukunftspläne nach, bevor Sie sich eine Anlage auf das Dach für die nächsten 20 Jahre anbringen lassen. Denn das Abbauen der Anlage und das spätere wieder Anbringen kann sehr kostspielig werden.

Erfüllt ihr Haus alle Standortbedingungen?

Lassen Sie unbedingt vor dem Bau der Anlage prüfen, ob ihre Region eine hoch eintreffende Sonnenenergie hat. Desto südlicher ihr Haus am Äquator ist, desto mehr Sonnenstrahlen werden sie haben. Wenn Sie in einer schneereichen Region wohnhaft sind, kann dies eine weniger profitable Energiegewinnung bedeuten. Grundsätzlich hat Deutschland jedoch eine Globalstrahlung von 1000 Watt pro m².

Zudem sollten sie möglichen Schatteneinfall berücksichtigen. Dieser kann bereits durch einen Schornstein verursacht werden und den Energiegewinn deutlich vermindern. Wenn Sie beispielsweise einen großen Eichenbaum im Garten zu stehen haben, welcher einen Schatten auf die Hälfte des Daches wirft, sollten Sie die Anschaffung einer PV-Anlage noch mal überdenken. Bei einem so hohen Schatteneinfall werden Sie deutlich weniger Solarstrom produzieren können als bei voller Sonneneinstrahlung.

Ist ihr Dach für eine Photovoltaikanlage geeignet?

Eine ziemlich nahe liegende Frage, schließlich ist das Dach die Grundlage für den Bau einer Photovoltaikanlage. Dennoch sind viele der Meinung, dass ausschließlich die Größe des Dachs entscheidend für eine profitable Solaranlage ist. Neben der Größe des Dachs spielen sowohl die Ausrichtung, die Neigung als auch die Dachstatik eine entscheidende Rolle.

Größe

Die Normgröße einer Dachfläche eines deutschen Einfamilienhauses beträgt um die 30 bis 50 Quadratmeter. Doch selbst die kleinsten Dachflächen von 10 Quadratmeter reichen bereits aus, um Solarstrom zu produzieren. Allerdings sollte die Verhältnismäßigkeit der Investition zum Gewinn gewährleistet sein. Denn eine größere Dachfläche bedeutet mehr Solarmodule und mehr Solarmodule bedeutet, dass eine höhere Menge an Strom erzeugt werden kann. Es ist schwer zu sagen, welche Größe eine Photovoltaikanlage haben sollte. Aus diesem Grund sollten Sie sich von einem Experten beraten lassen, der die Anlage individuell für ihr Haus planen kann.

Ausrichtung und Neigung

Die optimale Ausrichtung für die PV-Anlage ist eine Südausrichtung, da hier die meiste Sonneneinstrahlung garantiert wird. Eine Ost-West-Ausrichtung kann auch eine ausreichende Menge Solarstrom produzieren. Eine Nordausrichtung ist jedoch eher ungeeignet, da diese Ausrichtung kaum Sonneneinstrahlen einfangen wird.

Die optimale Neigung des Dachs sollte 30 bis 40° haben. Zudem ist es am profitabelsten, wenn die Sonnenstrahlen im 90° Winkel auf die Module treffen. Dadurch erzielt die PV-Anlage den höchsten Ertrag.

Statik

Die Dachstatik ist ein besonders wichtiger Faktor, der beim Bau einer PV-Anlage beachtet werden sollte, aber oft vergessen wird. Das Dach muss in der Lage sein, das Gewicht einer PV-Anlage zu tragen. Wenn man die Solarmodule, das Gestell und das Befestigungsmaterial zusammenzählt, kommt einiges an Gewicht zusammen. Daher sollte ihr Haus vor dem Anbringen einer Anlage unbedingt einer Statikprüfung von einem Fachmann unterzogen werden.

Ist genug Platz für den Wechselrichter vorhanden?

Zum Bau einer Photovoltaikanlage gehört auch ein Wechselrichter, welcher mit den Modulen auf dem Dach verbunden wird. Er ist essenzieller Bestandteil jeder PV-Anlage, da dieser den produzierten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt und ihn dadurch erst nutzbar macht. Daher sollte man unbedingt prüfen, ob sich im Haus, am besten in der Nähe des Zählerschranks, genügend Platz befindet, um den Wechselrichter zu platzieren.

Wenn Sie bei der Checkliste für eine PV-Anlage alle Voraussetzungen erfüllen, schauen Sie sich gerne die Checkliste für die Planung einer Solaranlage an.

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