Artikel erstellt am 10.11.2023
von Boris Stippe | ca: 7 Min. zu lesen

Elektroauto oder Benziner: Welches Fahrzeug passt zu Ihnen?

Die Mobilität steht an einem spannenden Wendepunkt: Während traditionelle Benziner seit über einem Jahrhundert die Straßen dominieren, gewinnen Elektroautos rapide an Boden. Jeder, der vor der Entscheidung für ein neues Fahrzeug steht, sieht sich einer fundamentalen Frage gegenüber: Soll es ein zukunftsorientiertes Elektroauto sein oder der bewährte Benziner? Dieser Artikel vergleicht beide Optionen, um Ihnen eine fundierte Wahl zu ermöglichen.

Laden eines Elektroautos
Laden eines Elektroautos (Bildquelle: TheSupporter – stock.adobe.com)

Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, ein neues Auto zu kaufen, könnten Sie sich zwischen der bewährten Technologie eines Benzin- bzw. Dieselmotors und der innovativen Dynamik eines Elektroautos hin- und hergerissen fühlen. Diese Wahl hat weitreichende Konsequenzen, nicht nur für Ihr Fahrerlebnis und Ihren Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt. In diesem Artikel erörtern wir die Schlüsselfaktoren, die Sie bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen sollten, und geben Ihnen klare Informationen, um zu bestimmen, welches Fahrzeug zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passt.

Elektroauto vs. Benziner: Die Funktionsweisen im Detail

Bei der Wahl zwischen Elektroauto und Benziner stehen Sie vor einer Entscheidung, die sowohl praktische als auch ökologische Überlegungen mit sich bringt. Doch wie funktionieren E-Autos und Verbrenner überhaupt?

Funktionsweise eines Elektroautos

Ein Elektroauto, wie der Name schon sagt, nutzt die Elektrizität als Kraftstoff wie folgt:

  • Stellen Sie sich die Batterie als das Herz des E-Autos vor. Sie ist wie eine große Energiequelle, die den Motor mit Strom versorgt.
  • Wenn Sie das Gaspedal treten, gibt die Batterie Strom an den Motor ab. Dieser Motor wandelt die elektrische Energie in mechanische Energie um, die die Räder antreibt und das Auto vorwärts bewegt.
  • Sie erleben eine ruhige Fahrt ohne Motorgeräusche und können sich über das Fehlen von Abgasen freuen. Ein Elektroauto verursacht sogenannte Null-Emissionen, was bedeutet, dass es keine Schadstoffe wie CO₂ oder Stickoxide direkt in die Umwelt ausstößt.

Funktionsweise eines Benziners

Der traditionelle Verbrenner hingegen arbeitet wie folgt:

  • Im Tank wird der flüssige Treibstoff, also Benzin, eingefüllt, der als Energiequelle für den Motor dient.
  • Sobald Sie den Zündschlüssel umdrehen, wird Benzin in die Brennkammern des Motors geleitet, wo es entzündet wird. Diese kleinen Explosionen erzeugen die nötige Kraft, um die Räder zu bewegen.
  • Beim Fahren mit einem Benziner hören Sie den charakteristischen Sound des Motors. Es gibt auch Auspuffgase, da der Verbrennungsprozess des Benzins Abfallprodukte freisetzt, die in die Atmosphäre entlassen werden.

Beide Fahrzeugtypen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, und die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der persönlichen Präferenz, den Fahrbedingungen und der Bereitschaft, in neue Technologien zu investieren.

Vergleich der Umweltauswirkungen von Elektroautos und Benzinern

Im Vergleich der Umweltauswirkungen stehen Elektroautos oft im Rampenlicht, weil sie lokal absolut emissionsfrei fahren. Insbesondere in dicht besiedelten Stadtgebieten, wo die Luftqualität ein kritisches Thema ist, können sie einen positiven Beitrag zur Senkung der Schadstoffkonzentration leisten. Allerdings dürfen die Umweltauswirkungen, die bei der Herstellung und Entsorgung der Batterien sowie bei der Stromgewinnung entstehen, nicht außer Acht gelassen werden. Die Gewinnung der Batteriematerialien wie Lithium, Kobalt und seltene Erden ist energieintensiv und kann, wenn sie nicht verantwortungsvoll betrieben wird, lokale Ökosysteme schädigen.

Verbrenner auf der anderen Seite emittieren vom ersten Start bis zum letzten Kilometer CO₂ und andere Schadstoffe wie Stickoxide und Feinstaub, die sowohl zur globalen Erwärmung beitragen als auch gesundheitsschädlich sein können. Während Fortschritte in der Motorentechnologie und sauberere Kraftstoffe helfen, diese Emissionen zu reduzieren, bleiben Verbrennungsmotoren eine signifikante Ursache für Treibhausgase.

Elektroauto oder Benziner? Ein Kostenvergleich

Die Anschaffungskosten für E-Autos mögen auf den ersten Blick abschreckend wirken, doch ein genauer Blick auf die Gesamtkosten offenbart ein anderes Bild. Nehmen wir als Beispiel ein Elektroauto, das in der Anschaffung vielleicht 10.000 Euro mehr kostet als ein vergleichbarer Benziner. Durch staatliche Anreize wie Umweltprämien oder Steuervorteile kann dieser Preisunterschied jedoch oft signifikant reduziert werden. In einigen Ländern belaufen sich diese Subventionen auf bis zu mehrere tausend Euro, was den Preisunterschied direkt bei der Anschaffung erheblich schmälern kann.

Bei den laufenden Betriebskosten beginnen Elektroautos ihren wahren Wert zu zeigen. Strom ist in den meisten Regionen günstiger als Benzin oder Diesel. Wenn Sie beispielsweise eine Kilowattstunde Strom für etwa 30 Cent kaufen können und Ihr Elektroauto 15 kWh auf 100 Kilometer verbraucht, liegen Ihre Energiekosten bei etwa 4,50 Euro pro 100 Kilometer. Ein Verbrenner, der 7 Liter auf 100 Kilometer verbraucht und bei einem Kraftstoffpreis von 1,50 Euro pro Liter, würde Sie hingegen 10,50 Euro pro 100 Kilometer kosten. Über die Lebensdauer des Fahrzeugs summiert, kann dies zu enormen Ersparnissen führen.

Zudem sind die Wartungskosten für E-Autos tendenziell niedriger. Dies liegt daran, dass Elektromotoren weniger bewegliche Teile haben als Verbrennungsmotoren und keine Ölwechsel, Zahnriemenwechsel oder Auspuffreparaturen benötigen. Zum Beispiel kann ein Ölwechsel bei einem Verbrenner je nach Modell und Service bis zu 200 Euro kosten. Bei einem Elektroauto fällt dieser Posten komplett weg. Elektrofahrzeuge benötigen weniger Wartung, was nicht nur Geld spart, sondern auch Zeit und Aufwand für den Fahrzeughalter reduziert.

Reichweite und Infrastruktur

Die Frage der Reichweite ist oft der Dreh- und Angelpunkt in der Entscheidung zwischen Elektroauto und Benziner. Frühere Modelle von Elektroautos waren bekannt für ihre begrenzte Reichweite, doch neueste Entwicklungen haben zu signifikanten Verbesserungen geführt. Einige der neuesten Elektrofahrzeuge können nun auf eine einzige Ladung bis zu 500 Kilometer und mehr zurücklegen. Betrachten wir zum Beispiel das Tesla Model 3, das mit einer vollen Ladung eine Reichweite von über 500 Kilometern bietet, was für die meisten Alltagsfahrten und sogar für einige Langstrecken ausreichend ist.

Benziner hingegen sind seit jeher für ihre ausgedehnten Reichweiten und das umfassende Netz an Tankstellen bekannt, was Langstreckenfahrern eine problemlose Mobilität ermöglicht. Ein Tankvorgang dauert nur wenige Minuten, und mit einer Füllung können oft über 600 Kilometer gefahren werden, was vor allem bei spontanen Reisen oder in Gebieten mit weniger entwickelter Infrastruktur von Vorteil ist.

Beim Thema Infrastruktur holen E-Autos jedoch auf. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet weltweit mit beeindruckender Geschwindigkeit voran. In urbanen Zentren und entlang wichtiger Autobahnen entstehen immer mehr Schnellladestationen, die das Laden eines Elektroautos in weniger als einer halben Stunde ermöglichen. Die Ladeinfrastruktur ist auch zunehmend in öffentlichen Parkbereichen und Arbeitsplätzen präsent, was das Laden über Nacht oder während der Arbeitszeit vereinfacht.

In vielen Ländern wird zudem in die Errichtung von Schnellladestationen entlang wichtiger Verkehrsrouten investiert, was die Langstreckentauglichkeit von Elektroautos deutlich verbessert. Beispielsweise hat das europäische Schnellladenetzwerk „Ionity“ das Ziel, Langstreckenfahrten für E-Autos durch eine flächendeckende Versorgung mit Hochleistungsladepunkten zu erleichtern.

Trotz dieser Fortschritte ist die Ladeinfrastruktur in manchen ländlichen oder abgelegenen Gebieten noch ausbaufähig, und hier können Benziner durch ihre Unabhängigkeit von Lademöglichkeiten nach wie vor punkten. Für Autofahrer, die hauptsächlich in städtischen Gebieten unterwegs sind oder ihre Fahrten im Voraus planen können, wird die Reichweite von Elektroautos jedoch immer weniger zu einem Problem.

Fazit: Die Vor- und Nachteile von Elektroautos im Vergleich zu Benzinern als Entscheidungshilfe

Wenn Sie überlegen, ob Ihr nächstes Auto von einem Elektromotor oder einem Verbrennungsmotor angetrieben werden soll, ist es wichtig, die Vor- und Nachteile beider Optionen zu kennen. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, haben wir Ihnen abschließend eine Gegenüberstellung der wichtigsten Aspekte erstellt:

KriteriumElektroautoBenziner
AntriebsartElektrischer MotorVerbrennungsmotor
EnergiequelleElektrizität/BatterieBenzin/Diesel
Emissionsausstoßkeine EmissionenCO₂ und andere Schadstoffe
AnschaffungskostenHöher, aber oft durch Subventionen gemildertIn der Regel günstiger
BetriebskostenGeringer (Strom ist oft billiger als Benzin)Höher, abhängig von den Kraftstoffpreisen
WartungGeringer (weniger bewegliche Teile)Höher (regelmäßige Ölwechsel, etc.)
ReichweiteVerbessernd, aber abhängig vom ModellWeitreichend und gut etabliert
Lade-/TankinfrastrukturSchnell wachsend, noch in EntwicklungWeit verbreitet und gut zugänglich
FahrerlebnisRuhig und schnelle BeschleunigungBekanntes Fahrgefühl mit Motorgeräusch
Lebenszyklus-EmissionenNiedriger, abhängig von der EnergiequelleRelativ höher aufgrund von Kraftstoffverbrennung
WiederverkaufswertUnsicher, abhängig von Batterielebensdauer und TechnologieStabil, beeinflusst von Modell und Zustand des Autos
Vor- und Nachteile von Elektroautos und Benzinern

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