Artikel erstellt am 09.11.2023
von Boris Stippe | ca: 5 Min. zu lesen

Stromspeicher im Haus: Lohnt sich die Investition?

Ein Stromspeicher für Ihr Eigenheim? Das ist die Lösung für Energieunabhängigkeit und Kosteneinsparungen. Erfahren Sie, wie Sie von der Sonne profitieren und Ihre Stromrechnung senken können!

Moderne Stromspeicher an der Außenwand eines Wohnhauses
Moderne Stromspeicher an der Außenwand eines Wohnhauses (Bildquelle: sizsus – stock.adobe.com)

Die steigenden Stromkosten und das wachsende Umweltbewusstsein haben die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen in die Höhe schnellen lassen. Diese Anlagen nutzen die Energie der Sonne, um Strom zu erzeugen. Doch was passiert, wenn die Sonne nicht scheint oder der erzeugte Strom nicht sofort von Ihnen verbraucht wird? Hier kommen Stromspeicher für Ihr Eigenheim ins Spiel. In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Stromspeicher ist, wie er funktioniert und ob sich die Anschaffung für Ihr Haus lohnt.

Wie funktioniert ein Stromspeicher im Eigenheim?

Photovoltaikanlagen erzeugen den meisten Strom, wenn die Sonne scheint. Allerdings fällt der Strombedarf in Ihrem Haushalt nicht immer mit den Wetterbedingungen zusammen. Oft produziert die PV-Anlage mehr Energie, als Sie gerade benötigen. Ein Stromspeicher im Eigenheim schließt diese Lücke, indem er überschüssigen Strom speichert, den Sie später verwenden können. Im Wesentlichen handelt es sich bei einem Stromspeicher um einen großen Akku, der die Energie puffert, bis Sie sie benötigen.

Der Aufbau einer Photovoltaikanlage ist relativ einfach. Auf dem Dach werden Solarmodule installiert, die das Sonnenlicht in elektrischen Gleichstrom umwandeln. Dieser Gleichstrom kann nicht direkt genutzt werden und wird daher durch einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt. Dieser Wechselstrom kann dann entweder direkt verbraucht oder ins Stromnetz eingespeist werden. Alternativ kann er in einem Stromspeicher zwischengespeichert werden.

Moderne Stromspeicher bestehen aus leistungsstarken Lithium-Batterien, die viel Energie in kompakter Form speichern können. Zusätzlich verfügen diese Systeme über intelligente Energiemanagement-Systeme, die den Energieverbrauch berücksichtigen und Informationen über das Wetter einbeziehen. Ihr Ziel ist es, den Eigenverbrauch zu maximieren und den erzeugten Solarstrom möglichst effizient zu nutzen.

Warum haben nicht alle PV-Anlagenbesitzer bereits einen Stromspeicher?

In den letzten Jahren waren die staatlich garantierten Einspeisevergütungen für Solarstrom relativ hoch. Das bedeutet, dass es sich finanziell mehr gelohnt hat, den erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen und ihn bei Bedarf vom Stromnetz zu beziehen. Die Vergütung für eingespeisten Strom war oft höher als die Kosten für den Strom aus dem Netz. Aus diesem Grund hatten viele PV-Anlagenbesitzer keine Anreize, einen Stromspeicher zu installieren.

Zusätzlich waren die Kosten für die Anschaffung und Installation von Stromspeichern in Eigenheimen zu dieser Zeit recht hoch, da die Technologie noch vergleichsweise neu war. Es gab nur begrenzte finanzielle Vorteile bei der Eigenverbrauchsoptimierung. Daher entschieden sich die meisten Familien dagegen, in einen Speicher zu investieren.

Warum lohnt sich ein Stromspeicher heute?

Die Situation hat sich in den letzten Jahren erheblich geändert. Zum einen läuft die 20-jährige Garantievergütung für ältere PV-Anlagen allmählich aus, was bedeutet, dass die Einspeisevergütung für diese Anlagen in naher Zukunft entfällt. Gleichzeitig liegt die Einspeisevergütung für neuere Anlagen deutlich unter den aktuellen Strompreisen. Zusätzlich sind die Kosten für Stromspeicher erheblich gesunken, was die Anschaffung für viele Hausbesitzer wesentlich attraktiver macht.

Mit einem Stromspeicher für Ihr Eigenheim können Sie den Anteil des Eigenverbrauchs auf etwa 80 Prozent erhöhen. Damit steigt auch der Autarkiegrad Ihrer Photovoltaikanlage. Der Autarkiegrad gibt an, welchen Anteil Ihres gesamten Strombedarfs Ihre Anlage abdecken kann. In vielen Fällen sind bis zu 60 Prozent Autarkie realistisch, obwohl einige Anlagenhersteller und Betreiber sogar von vollständiger Autarkie träumen. In der Praxis ist dies jedoch noch nicht vollständig umsetzbar.

Das Sparpotenzial eines Stromspeichers im Eigenheim

Das Sparpotenzial eines Stromspeichers hängt hauptsächlich von den Investitionskosten für den Speicher und den aktuellen Strompreisen ab. Die Kosten für einen Stromspeicher variieren je nach Speicherkapazität und Leistungsfähigkeit.

Lithium-Batterien sind mittlerweile die vorherrschende Technologie für Stromspeicher, da sie eine längere Lebensdauer und einen höheren Wirkungsgrad bieten. Diese Batterien sind benutzerfreundlicher und können in den meisten Haushalten sicher installiert werden. Früher kostete ein durchschnittlicher Stromspeicher im Eigenheim, einschließlich Installation, etwa 30.000 Euro. Heute liegen die Kosten bei rund 10.000 Euro, wobei die tatsächlichen Kosten je nach Spezifikationen variieren können.

Den besten Stromspeicher für Ihr Eigenheim finden

Die Auswahl des richtigen Stromspeichers für Ihr Eigenheim kann eine Herausforderung sein, da es viele Hersteller und Modelle gibt. Bei der Auswahl sollten Sie einige Schlüsselaspekte berücksichtigen.

Die Dimensionierung des Stromspeichers ist entscheidend. Es ist wichtig, dass die Speicherkapazität und Leistung des Speichers gut zur Photovoltaikanlage und dem Energieverbrauchsverhalten Ihrer Familie passen. Ein zu kleiner Speicher bietet möglicherweise nicht genügend Kapazität für die sinnvolle Nutzung, während ein zu großer Speicher eventuell nicht vollständig genutzt wird.

Einige wichtige Faktoren, die beim Kauf eines Stromspeichers für Ihr Eigenheim berücksichtigt werden sollten, sind:

  • Lebensdauer: Die Lebensdauer eines Stromspeichers sollte mindestens 15 bis 20 Jahre betragen, obwohl Langzeiterfahrungen noch fehlen.
  • Kapazität: Es ist wichtig, zwischen Nennkapazität und tatsächlicher Speicherkapazität zu unterscheiden. Die tatsächlich nutzbare Nennkapazität ist entscheidend.
  • Effizienz: Die Effizienz des Speichers beeinflusst den Gesamtwirkungsgrad des Systems, einschließlich des Wirkungsgrades der Photovoltaikanlage und des Speichers. Ein Wert von mindestens 85 Prozent ist erstrebenswert.

Fazit: Lohnt sich die Investition in einen Stromspeicher für Ihr Eigenheim?

Da die staatlich garantierte Einspeisevergütung in den nächsten Jahren weiter sinkt oder ganz entfällt, macht die Anschaffung eines Stromspeichers für die meisten Besitzer von Photovoltaikanlagen Sinn. Mit einem Speicher können Sie den Eigenverbrauch maximieren und die Energieeffizienz steigern. Angesichts steigender Strompreise relativieren sich die Investitionskosten für den Speicher, insbesondere wenn Sie Fördermittel in Anspruch nehmen können.

Die optimale Dimensionierung Ihres Stromspeichers ist entscheidend, um das Sparpotenzial zu maximieren. Ein Energieberater oder Fachbetrieb kann Ihnen bei der Planung helfen. Vergessen Sie nicht, die Lebensdauer, Kapazität und Effizienz des Speichers zu berücksichtigen. Mit einer sorgfältigen Planung und dem richtigen Speicher können Sie nicht nur Energiekosten sparen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Umwelt leisten.

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