Artikel aktualisiert am 22.04.2024
von Boris Stippe | ca: 7 Min. zu lesen

Photovoltaik nur für Eigenbedarf nutzen: Ihr Weg zur unabhängigen Energieversorgung

Angesichts sinkender Einspeisevergütungen und steigender Strompreise wird der Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom immer lukrativer. In diesem Artikel beleuchten wir die Grundlagen, Vorzüge und wirtschaftlichen Aspekte von Photovoltaik, die ausschließlich für den Eigenbedarf genutzt wird, und erklären, wie sich diese Systeme in das heimische Energiemanagement einfügen lassen.

Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses
Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses (Bildquelle: Marina Lohrbach – stock.adobe.com)

Die Sonne, eine unerschöpfliche Energiequelle, steht uns jeden Tag kostenlos zur Verfügung. Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) für den Eigenbedarf nutzen diese natürliche Kraft, um Haushalte mit umweltfreundlichem und kosteneffizientem Strom zu versorgen. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Energieunabhängigkeit immer wichtiger werden, bietet der Eigenverbrauch von Solarstrom eine effektive Lösung. Indem Sie Sonnenenergie direkt auf Ihrem Dach in elektrische Energie umwandeln und verbrauchen, reduzieren Sie nicht nur Ihre Stromrechnung, sondern tragen auch aktiv zum Umweltschutz bei. Die moderne Photovoltaik-Technologie macht es möglich, den größten Teil des täglichen Energiebedarfs selbst zu decken und dabei gleichzeitig das Stromnetz zu entlasten. Doch wie nutzen Sie Photovoltaik nur für den Eigenverbrauch?

Photovoltaik nur für den Eigenbedarf nutzen: Was steckt dahinter?

PV-Anlagen wandeln dank ihrer Solarmodule Sonnenlicht direkt in elektrische Energie um. Diese umweltfreundliche Energiequelle unterscheidet sich wesentlich von traditionellen Energiegewinnungsmethoden und ist unabhängig von fossilen Brennstoffen. Der Schlüssel hierbei ist der Unterschied zwischen Netzeinspeisung und Eigenverbrauch: Während bei der Netzeinspeisung der erzeugte Strom ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet wird, nutzen Sie beim Eigenverbrauch den Strom direkt in Ihrem Haushalt. Diese Direktnutzung hat den entscheidenden Vorteil, dass Sie unabhängiger von externen Strompreisschwankungen werden und gleichzeitig Ihre Energiekosten reduzieren. Mit fortschrittlichen Speichersystemen lässt sich dieser Effekt noch verstärken, indem überschüssiger Strom für eine spätere Verwendung gespeichert wird. So wird Ihr Haushalt zur eigenen kleinen Kraftzentrale, die effizient, ökologisch und wirtschaftlich agiert​.

Darum lohnt es sich, Photovoltaik nur für den Eigenbedarf zu nutzen

Die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen für den Eigenbedarf ist ein entscheidender Faktor, der viele Haushalte zum Umstieg auf Solarenergie motiviert. Ein Vergleich zwischen Einspeisevergütung und Einsparungen durch Eigenverbrauch offenbart das Potenzial dieser Investition. Traditionell erhielten Anlagenbesitzer eine Vergütung für Strom, den sie ins Netz einspeisten. Doch mit der sinkenden Einspeisevergütung und steigenden regulären Strompreisen rückt der Eigenverbrauch in den Vordergrund.

Durch den Eigenverbrauch erzielen Sie unmittelbare Einsparungen bei Ihren Stromkosten. Nehmen wir als Beispiel eine Anlage mit einer Leistung von 7 kWp (Kilowatt-Peak), die einen jährlichen Ertrag von 7.000 kWh (Kilowattstunden) liefert. Mit einem Eigenverbrauch von etwa 30 Prozent, sparen Sie signifikant bei den Stromkosten, die sonst zum regulären Tarif bezahlt werden müssten. Bei einem angenommenen Strompreis von 0,40 €/kWh, führt dies zu einer erheblichen Kostensenkung über die Jahre.

Zudem erhöht sich der Eigenverbrauch und somit die Einsparungen deutlich, wenn ein Speichersystem integriert wird. Mit einem Speichersystem kann der Eigenverbrauch auf bis zu 70 bis 80 Prozent ansteigen. Dies bedeutet, dass ein größerer Anteil des selbst erzeugten Stroms direkt genutzt wird, was die Abhängigkeit von externem Strom und die Stromrechnung weiter reduziert.

Die Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen für den Eigenbedarf hängt nicht nur von der Größe der Anlage, sondern auch vom individuellen Verbrauchsmuster und der Integration von Speichersystemen ab. Die anfänglichen Investitionskosten werden durch langfristige Einsparungen bei den Stromkosten ausgeglichen, was Photovoltaikanlagen zu einer finanziell attraktiven Option für viele Haushalte macht.

So planen Sie Ihre Photovoltaik für den Eigenbedarf

Bei der Planung einer Photovoltaikanlage für den Eigenbedarf sind zwei Schlüsselfaktoren entscheidend: die korrekte Dimensionierung der Anlage und die Integration von Speichersystemen:

Dimensionierung

Die Dimensionierung der PV-Anlage sollte auf Ihren individuellen Stromverbrauch zugeschnitten sein. Eine zu groß dimensionierte Anlage erzeugt mehr Strom, als Sie verbrauchen können, was zu unnötigen Kosten führt, während eine zu kleine Anlage nicht genug Strom für Ihren Bedarf liefert. Um die optimale Größe zu bestimmen, ist es wichtig, Ihren jährlichen Stromverbrauch zu analysieren. Beispielsweise erfordert ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh eine andere Anlagengröße als ein Haushalt mit 10.000 kWh. Es geht darum, ein Gleichgewicht zwischen der installierten Leistung und Ihrem tatsächlichen Verbrauch zu finden, um maximale Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu erreichen.

Speicher

Auch Speichersysteme spielen eine entscheidende Rolle bei der Optimierung des Eigenverbrauchs. Ein Speichersystem ermöglicht es, den tagsüber produzierten Solarstrom zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. Dies erhöht den Eigenverbrauchsanteil des erzeugten Stroms erheblich. Mit einem gut dimensionierten Speichersystem können Sie auch in sonnenarmen Zeiten und nachts auf selbst erzeugten Solarstrom zurückgreifen, wodurch Sie noch unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz werden.

Gut zu wissen:
Steuerliche Vorteile und Förderungen sind wichtige Aspekte, die die Attraktivität von PV-Anlagen für den Eigenbedarf deutlich erhöhen. In Deutschland gibt es verschiedene Förderprogramme und Steuererleichterungen, die den Einstieg in die Solarenergie erleichtern und finanziell attraktiv machen.

Eigenverbrauch vs. Autarkie: Wo liegen die Unterschiede?

Die Begriffe Eigenverbrauch und Autarkie sind zentral, wenn es um Photovoltaikanlagen geht – doch sie bedeuten nicht dasselbe. Der Eigenverbrauch bezieht sich auf den Anteil des selbst erzeugten Solarstroms, der direkt im eigenen Haushalt genutzt wird. Ziel ist es, so viel Strom wie möglich selbst zu verbrauchen, um die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und den damit verbundenen Kosten zu reduzieren.

Autarkie hingegen beschreibt die vollständige Unabhängigkeit von externen Stromquellen. Eine hundertprozentige Autarkie bedeutet, dass der gesamte Energiebedarf eines Haushalts durch die PV-Anlage gedeckt wird, ohne dass zusätzlicher Strom vom öffentlichen Netz bezogen werden muss. Dies ist allerdings in der Praxis nur selten erreichbar, da dies eine sehr hohe Energieproduktion und Speicherkapazität erfordert, insbesondere um auch Zeiten ohne Sonneneinstrahlung (zum Beispiel nachts oder an bewölkten Tagen) zu überbrücken.

Die Erhöhung des Eigenverbrauchs ist wirtschaftlich sinnvoll, da der selbst genutzte Strom kostengünstiger ist als der vom Netz bezogene. Mehr Autarkie hingegen bedeutet eine größere Unabhängigkeit von Stromversorgern und Preisschwankungen, was ein Gefühl von Freiheit und Sicherheit mit sich bringen kann. Letztendlich hängt die Entscheidung zwischen dem Streben nach maximalem Eigenverbrauch oder Autarkie von den individuellen Bedürfnissen, Möglichkeiten und Zielen jedes Haushalts ab​.

So optimieren Sie den Eigenverbrauch Ihrer Photovoltaik

Um den Eigenverbrauch Ihrer PV-Anlage zu optimieren, ist ein bewusstes Energiemanagement unerlässlich. Hier einige praktische Tipps:

  • Zeitliche Anpassung des Energieverbrauchs: Versuchen Sie, energieintensive Aktivitäten wie Waschen, Trocknen oder Kochen in die Tageszeiten zu legen, in denen Ihre PV-Anlage am produktivsten ist, also in der Regel mittags.
  • Einsatz von Energiemanagementsystemen: Moderne Energiemanagementsysteme können dabei helfen, Ihren Stromverbrauch zu überwachen und zu steuern. Diese Systeme optimieren den Einsatz der selbst erzeugten Energie, indem sie zum Beispiel Geräte automatisch dann einschalten, wenn die Solarstromproduktion am höchsten ist.
  • Nutzung von Speichersystemen: Ein Batteriespeicher ermöglicht es Ihnen, den tagsüber erzeugten Solarstrom zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen. Dadurch können Sie auch abends oder nachts Solarstrom verwenden und so Ihren Eigenverbrauch weiter erhöhen.
  • Energieeffizienz steigern: Investieren Sie in energieeffiziente Haushaltsgeräte und Beleuchtung, um den Gesamtenergieverbrauch zu senken. Eine Reduzierung des Energiebedarfs erhöht automatisch den Anteil des Eigenverbrauchs am Gesamtverbrauch.
  • Intelligente Steuerung von Wärmepumpen und Warmwasserbereitern: Diese können so programmiert werden, dass sie vorrangig dann laufen, wenn die Solaranlage Strom erzeugt.

Fazit: Photovoltaik nur für den Eigenbedarf zu nutzen, lohnt sich!

Das Konzept der Photovoltaik für den Eigenbedarf hat sich als eine zukunftsträchtige und wirtschaftlich sinnvolle Lösung etabliert. Mit der richtigen Planung und Dimensionierung einer PV-Anlage, unter Einbeziehung von Speichersystemen und effizientem Energiemanagement, können Haushalte ihren Strombedarf größtenteils selbst decken und ihre Energiekosten deutlich senken. Steuerliche Anreize und staatliche Förderungen verstärken die Attraktivität dieser Technologie zusätzlich. In der Zukunft ist mit weiteren technologischen Fortschritten zu rechnen, die die Effizienz und Kapazität von Solaranlagen und Batteriespeichern erhöhen werden. Dies wird den Eigenverbrauch von Solarenergie noch weiter optimieren und die Unabhängigkeit von traditionellen Energiequellen verstärken. Photovoltaik für den Eigenbedarf steht somit nicht nur für eine Reduzierung der Energiekosten, sondern auch für einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und zur Energiewende.

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