Artikel aktualisiert am 18.08.2022
von Lore W. Enders | ca: 4 Min. zu lesen

Solarstromspeicher – lohnt sich das für mich?

Wie ein Solarstromspeicher die Kosten senken kann

Aufgrund steigender Energiepreise und stark sinkender Anschaffungskosten sind Solarstromspeicher bei richtiger Dimensionierung eine attraktive Möglichkeit zur Reduzierung der Stromkosten. Sie erlauben es, die Erzeugung und die Nutzung von Solarstrom zeitlich zu entkoppeln und den Eigenverbrauch zu erhöhen.

Geld sparen mit Solarstromspeicher
Geld sparen mit Solarstromspeicher (© fotomek – stock.adobe.com)

Wer schlau plant, kann auch sein Elektroauto ausschließlich mit selbst produziertem Strom aufladen.

Wird an einem sonnigen Tag mehr Strom produziert als aktuell benötigt wird, fließt der produzierte Strom nicht ins Netz, sondern kann für einen späteren Zeitpunkt gespeichert werden. Somit kann abends mit eigens produziertem Strom das Handy geladen, gekocht und ferngesehen werden, obwohl die Sonne nicht mehr scheint.

Smart Meter für zusätzliche Optimierung der Eigenstromnutzung

Um möglichst viel des selbst produzierten Solarstroms auch wirklich nutzen zu können, lohnt sich neben einem Solarstromspeicher der Einsatz eines sogenannten ‚Smart Meters’, also eines intelligenten Stromzählers:

Eine Photovoltaikanlage erreicht ihre Spitzenleistung gegen Mittag. Der normale Stromverbrauch eines Haushalts findet jedoch zu großen Teilen außerhalb dieser Zeit statt. Smart Meter helfen dabei, eine Übersicht über die produzierten und benötigten Kilowattstunden zu bekommen und verwalten das Laden und Entladen des Stromspeichers.

Wie funktionieren Stromspeicher für Solaranlagen und wann lohnt es sich, einen Stromspeicher einzubauen?

Stromspeicher, auch Solarspeicher oder Photovoltaik-Stromspeicher genannt, sind Geräte, die aus einem Akku und einer Speicherregelung bestehen. Der Akku speichert den aktuell nicht benötigten Strom. Der Regler übernimmt die Steuerung der Ladung und Entladung. Die Entladung kann hierbei in den Eigenverbrauch oder in das öffentliche Stromnetz erfolgen.

Bis zu 40% Steigerung des Eigenverbrauchsanteils durch Einsatz von Solarstromspeichern

Zirka die Hälfte der Photovoltaikanlagen werden mit einem Stromspeicher installiert.

Durch die Installation eines Stromspeichers kann der Eigenverbrauchsanteil von Solarstrom von ca. 30 % auf 70% gesteigert werden. Wer einen Stromspeicher mit einer Wärmepumpe, also einem System für die Heizung des Hauses kombiniert, kann den Eigenverbrauchsanteil von Solarstrom zusätzlich steigern.

Wie berechnet sich die Wirtschaftlichkeit eines Solarstromspeichers?

Als Faustregel gilt: Je größer der Speicher, desto höher der Preis.

Ein Solarstromspeicher lohnt sich, sobald die Gesamtkosten je selbst produzierter Kilowattstunde Strom unter dem Bezugspreis aus dem Netz liegen. Und, wenn die Einspeisevergütung je Kilowattstunde unter den eigenen Produktionskosten liegt.

Wer wissen möchte, ob sich ein Solarspeicher lohnt, kann folgende Faustregel heranziehen:

Erzeugungskosten Solarstrom + Speicherkosten pro Kilowattstunde 

muss kleiner sein als der 

Bezugsstrompreis aus dem Stromnetz.

Die Anschaffungskosten für einen Solarstromspeicher für Eigenheime können sehr stark voneinander abweichen. Sie bewegen sich in der Größenordnung zwischen 8.000 € und 15.000 €. Zusätzlichen müssen Wartungskosten und Garantiezeiten mit in eine Entscheidung für einen Speicher einbezogen werden. Es gibt hier aber immer wieder neue Fördermöglichkeiten durch Bund und Länder.

Wie wird der Strom gespeichert?

Die meisten Stromspeicher verwenden Blei- oder Lithium-Ionen Akkus, um den Solarstrom für eine spätere Verwendung zu erhalten.

Die Qualität der Akkus unterscheidet sich hinsichtlich die Energiedichte, die Entladetiefe, Nutzungsdauer und Zyklenfestigkeit. Ziel ist es, die Be- und Entladung der Akkuzellen zu optimieren, damit sie nicht überladen oder zu sehr entladen. Davon hängt ab, wie lange die Stromspeicher verwendet werden können.

Besser Lithium-Ionen- oder oder Blei-Säure-Akkus?

Lithium-Ionen-Akkus sind vergleichsweise teuer in der Anschaffung, aber können bei gleicher Größe mehr Strom speichern. Außerdem wird davon ausgegangen, dass sie langlebiger als Blei-Säure- oder Blei-Gel-Batterien sind.

In der Vergangenheit wurden Stromspeicher für den Privathaushalt vorwiegend mit Batterien auf Blei-Säure- oder Blei-Gel-Basis erschaffen. Sie sind günstig und werden seit Jahrzehnten für Solaranlagen eingesetzt. Der Erfahrungsschatz ist somit groß. Erwartungsgemäß haben sie jedoch eine geringere Haltbarkeit als die neueren Lithium-Ionen-Akkus.

Es gibt weitere vielversprechende Wege, Energie für eine spätere Verwendung zu speichern. Denken wir nur an die seit vielen Jahren für Knopfzellen bewährte Zink-Luft-Speichermethode oder elektrochemische Speicher. Diese Batterien sind zudem fast vollständig recyclebar! Sie sind allerdings noch nicht weit genug entwickelt, um als Solarstromspeicher für den Endverbrauch eingesetzt werden zu können.

Fazit: Solarstromspeicher erhöhen den Verbrauchsanteil an selbst produziertem Solarstrom. Sie erhöhen die Autarkie, also die unabhängige Eigenversorgung mit Strom eines Haushalts. Wer nachhaltigen Solarstrom nutzen und dabei Kosten sparen möchte, sollte seine PV-Anlage also um Solarstromspeicher und Smart Meter ergänzen.

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