Artikel aktualisiert am 17.10.2023
von Boris Stippe | ca: 6 Min. zu lesen

Die Wallbox im Überblick: Verstehen Sie die Unterschiede zwischen Typ 1 und Typ 2

Wenn Sie viel mit dem E-Fahrzeug unterwegs sind, haben auch Sie sich sicherlich schonmal die Frage nach der effizientesten Lademöglichkeit bei sich zu Hause und den Unterschieden zwischen Wallbox 1 und Wallbox 2 gestellt. Ganz gleich, ob Sie auf Schnellladung setzen oder maximale Flexibilität bevorzugen – wir navigieren Sie durch die Optionen der Lademöglichkeiten und helfen Ihnen dabei, die ideale Wallbox für Ihr Elektrofahrzeug zu finden.

Ein Elektroauto wird an einer Wallbox geladen (Bildquelle: Kara - stock.adobe.com)
Ein Elektroauto wird an einer Wallbox geladen (Bildquelle: Kara – stock.adobe.com)

Die Elektromobilität entwickelt sich rasant und immer mehr Menschen nutzen Elektrofahrzeuge, oder denken über die Investition in ein E-Auto nach. Eine wichtige Komponente dieses Trends ist die Wallbox. Aber was genau ist eine Wallbox und warum ist sie so nützlich?

Eine Wallbox ist im Wesentlichen eine stationäre Ladestation für Elektrofahrzeuge, die in privaten Haushalten oder Unternehmen installiert wird. Im Vergleich zur herkömmlichen Haushaltssteckdose bietet eine Wallbox eine zügigere und effizientere Lademöglichkeit. Sie ermöglicht nicht nur eine höhere Ladeleistung, sondern auch eine Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten und Funktionen. Die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten lassen sich anhand der unterschiedlichen Wallbox-Typen näher erläutern. Werfen wir einen genaueren Blick auf die Wallbox-Typen 1 und 2.

Stecker-Typen bei der Wallbox: Typ 1 oder Typ 2?

Die Unterschiede zwischen den Wallboxen Typ 1 und Typ 2 zeichnen sich vor allem durch ihre spezifischen Merkmale aus, vor allem wenn es um die Ladeleistung und die Anschlüsse, die Stecker, geht. Wie genau diese aussehen, erfahren Sie jetzt.

Ein genauer Blick auf die Wallbox Typ 1

Der als „Typ 1“ betitelte Stecker findet primär in den USA und Asien Anwendung, wohingegen auch die ersten Elektroautomobile aus Frankreich diesen Stecker-Typ nutzten.

Der Stecker Typ 1, mit seinen fünf Polen, ist einzig für einphasigen Strom konzipiert, was bedeutet, dass der elektrische Strom über nur eine Leitung in Ihr Elektroauto gelangt, wobei die Netzspannung die herkömmlichen 230 Volt beträgt.

In Deutschland ist es Ihnen erlaubt, mit einer solchen einphasigen Leitung maximal 4,6 Kilowatt (kW) zu übertragen. Ein essenzieller Punkt hierbei: Wenn Sie eine Wallbox mit einphasigem Strom wählen, müssen Sie sich gedulden, denn die Ladezeit Ihres Elektroautos erstreckt sich im Vergleich merklich.

Wallbox Typ 2 im Fokus

Der Stecker-Typ 2 zeichnet sich insbesondere durch seine sieben Pole aus, die den Transfer von dreiphasigem Strom erlauben, und somit das Laden Ihres Fahrzeugs beschleunigen. Hier werden drei Leitungen für den Stromtransport verwendet, was eine effiziente Aufladung Ihres Elektroautos gewährleistet.

Der Typ 2 beeindruckt mit einer Ladekapazität von bis zu 22 kW und ist für 400-Volt-Steckdosen mit 3-Phasen-Wechselstrom ausgelegt. Daher stellt dieser Stecker eine signifikant schnellere Ladeoption als der Typ 1 dar. Zudem ist der Typ-2-Stecker weit verbreitet und als Standard in Europa anerkannt, was Ihnen zusätzliche Sicherheit in Bezug auf die Kompatibilität mit verschiedenen Elektrofahrzeugen gibt.

Stecker des Typs 2 sind nicht nur praktisch, sondern auch zukunftssicher. Sie unterstützen sowohl normale als auch Schnellladevorgänge und bieten damit eine flexible Lösung – unabhängig von der verfügbaren Infrastruktur zu Hause oder am Arbeitsplatz. Daher entscheiden sich viele Elektroautobesitzer für die Wallbox Typ 2.

Ein zusätzlicher Vorteil des Typ 2 ist seine Fähigkeit, sowohl Wechselstrom (AC) als auch Gleichstrom (DC) beim Schnellladen zu verwenden, was Ihnen weitere Flexibilität bei der Auswahl und Nutzung von Ladestationen bietet.

Kompatibilitätsüberblick für Elektroauto-Hersteller mit Typ 1 und Typ 2

Die Wahl zwischen Typ 1 und Typ 2 kann initial verwirrend sein, aber ein Blick auf die gängigen Praktiken der Elektroauto-Hersteller liefert Klarheit.

Typ 1 in Übersee

In Amerika und Asien ist nach wie vor der Typ-1-Stecker weit verbreitet. Hersteller wie Ford und Hyundai setzen in diesen Märkten auf diesen Steckertyp, welcher nur einen 1-phasigen Stromfluss ermöglicht und damit längere Ladezeiten mit sich bringt. Sollten Sie also ein Importfahrzeug oder ein gebrauchtes Auto aus diesen Regionen in Betracht ziehen, beachten Sie die Steckertyp-Konformität. Zwar sind Adapter von Typ 1 auf Typ 2 erhältlich, dennoch ist eine Direktverbindung immer vorzuziehen.

Typ 2 in Europa

Auf der anderen Seite hat sich der Typ-2-Stecker in Europa fest etabliert und ist hier weit mehr als nur Standard. Hersteller wie VW und Audi, die ihre Fahrzeuge in Europa produzieren, setzen auf den leistungsfähigeren Typ-2-Stecker. Dieser erlaubt durch seinen dreiphasigen Stromfluss deutlich schnellere Ladevorgänge, was insbesondere bei größeren Fahrzeugbatterien von Vorteil ist. Entscheiden Sie sich für ein europäisches Modell, steht Ihnen zudem das breit aufgestellte Netz an Typ-2-Ladestationen offen.

Anpassungen und Weiterentwicklungen

In Anbetracht der sich global ausbreitenden Elektromobilität passen allerdings auch asiatische und amerikanische Hersteller ihre Strategien an und rüsten neu produzierte Fahrzeuge für den europäischen Markt oftmals mit Typ-2-Steckern aus, um Kompatibilität und Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten.

Wenn Sie den Kauf eines gebrauchten Elektroautos in Erwägung ziehen, ist es ratsam, nicht nur auf den Preis und die technischen Daten zu achten, sondern auch die Ladelösungen miteinzubeziehen. Ein eventuell notwendiger Kauf einer speziellen Wallbox oder eines Adapters kann zusätzliche Kosten verursachen und sollte in Ihrer Entscheidungsfindung nicht unbeachtet bleiben.

Für einen reibungslosen Übergang in die Elektromobilität ist also ein sorgfältiger Blick auf die Kompatibilität der Ladelösungen unabdingbar, wobei sich eine Entscheidung für Typ 2 in den meisten Fällen als zukunftssicherer erweisen dürfte.

Worauf sollten Sie beim Kauf einer Wallbox achten?

Sie finden Wallboxen mit fest verbautem Ladekabel und solche, die quasi „nur“ eine Steckdose bieten.

Wenn Sie sich für eine Wallbox mit festem Ladekabel entscheiden, muss dieses natürlich zu Ihrem Auto passen. Sollte Ihre Wallbox zum Beispiel einen Typ-2-Stecker haben, Ihr asiatisches Auto aber einen Typ-1-Anschluss, wird das Laden hier nicht möglich sein.

Eine Wallbox ohne festes Ladekabel bringt Ihnen mehr Flexibilität: Mit dem passenden Kabel laden Sie sowohl Fahrzeuge mit einem einphasigen als auch mit einem dreiphasigen Anschluss.

Zusätzlich sollten Sie bedenken, dass die Installation einer Typ-2-Wallbox oft einen Starkstromanschluss erfordert, was besondere bauliche Maßnahmen mit sich bringen kann.

Vorsicht bei DC-Ladestationen

Die sogenannten Schnellladestationen oder DC-Stationen operieren mit Gleichstrom und ersparen so die Stromumwandlung, was Ihnen Zeit beim Ladevorgang einspart. Um eine solche Station nutzen zu können, benötigen Sie jedoch einen Typ-2-Stecker, da Typ 1 hier nicht funktioniert

Fazit: Die Entscheidung zwischen der Wallbox Typ 1 und Typ 2

Wallbox Typ 1 zeigt sich als solide, jedoch mit limitierten Möglichkeiten in Bezug auf Ladeleistung und Zukunftsfähigkeit, insbesondere in Regionen außerhalb der USA und Asiens. Für bestimmte Fahrzeuge, insbesondere ältere Modelle oder spezielle Importfahrzeuge, kann sie dennoch die passende Wahl sein.

Demgegenüber steht die Wallbox Typ 2: Sie vereint leistungsstarke, flexible und zukunftssichere Ladeoptionen und hat sich als europäischer Standard fest etabliert. Mit der Fähigkeit, eine höhere Ladeleistung und sowohl AC als auch DC Laden zu unterstützen, bildet sie die Grundlage für aktuelle und künftige E-Mobilitätslösungen.

Dabei sind neben dem reinen Steckertyp natürlich auch andere Faktoren wie die Leistung der Wallbox, die verfügbare Infrastruktur und individuelle Nutzungsbedingungen in Ihre Überlegungen einzubeziehen. Ihr Fahrzeugmodell, Ihre tägliche Fahrtstrecke und Ihr individuelles Nutzungsverhalten sollten die Wahl der passenden Wallbox beeinflussen.

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