Artikel erstellt am 06.02.2024
von Boris Stippe | ca: 7 Min. zu lesen

Solaranlage Installieren: Ein umfassender Leitfaden

Die Installation einer Solaranlage stellt eine zukunftsorientierte Investition in erneuerbare Energien dar, die nicht nur umweltfreundlich, sondern langfristig auch wirtschaftlich vorteilhaft sein kann. Der Prozess der Installation umfasst mehrere Schritte. Eine gut geplante und fachgerecht installierte Photovoltaikanlage kann nicht nur die Energiekosten senken, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Erfahren Sie in diesem Artikel, worauf es bei der Installation ankommt.

Installation einer Solaranlage auf einem Schrägdach
Installation einer Solaranlage auf einem Schrägdach (Bildquelle: Ingo Bartussek – stock.adobe.com)

Vorweg: Wichtige Aspekte der Photovoltaik-Installation

Die Installation einer Solaranlage erfordert präzise Planung und Ausführung. Wichtige Faktoren hierbei sind folgende:

  • Ausrichtung und Neigung: Eine ertragreiche Ausrichtung und der richtige Winkel der Anlage sind für eine optimale Stromerzeugung entscheidend.
  • Abschattung vermeiden: Bäume und Sträucher sollten entfernt werden, um Schattenwurf zu verhindern.
  • Witterungsbeständigkeit: Die Anlage muss sicher befestigt sein, um Schnee- und Windlast standzuhalten.
  • Versicherung: Eine spezielle Photovoltaikanlagen-Versicherung ist erforderlich, da die Anlage meist nicht automatisch mitversichert ist.

Planung einer PV-Anlage

Planungsphase erfordert detaillierte Kenntnisse über verschiedene Aspekte des Standortes und des zukünftigen Nutzungsverhaltens.

  • Dachtyp
    Zunächst ist der Dachtyp und dessen Neigung von großer Bedeutung. Verschiedene Dachtypen, wie Flach- oder Schrägdächer, bieten unterschiedliche Voraussetzungen für die Installation von Solarmodulen. Die Dachneigung wiederum beeinflusst die Winkelpositionierung der Module, die entscheidend für die Maximierung des Sonnenlichteinfangs ist.
  • Größe und Ausrichtung des Daches
    Die Größe und Ausrichtung des Daches spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Eine größere Dachfläche bietet potenziell mehr Platz für Solarmodule, was zu einer höheren Energieerzeugung führen kann. Die Ausrichtung des Daches bestimmt, wie effektiv die Solarmodule Sonnenlicht einfangen können. Südausrichtungen sind in der Regel am effektivsten, aber auch Ost- oder Westausrichtungen können unter bestimmten Bedingungen effizient sein.
  • Dacheindeckung
    Die Art der Dacheindeckung ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Verschiedene Materialien wie Ziegel, Beton oder Metall haben unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf die Befestigung der Montagesysteme und die Tragfähigkeit. Die Kompatibilität der Dacheindeckung mit den Montagesystemen der Solarmodule muss gewährleistet sein.
  • Stromverbrauch 
    Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist der jährliche Stromverbrauch des Haushalts oder Unternehmens. Dieser gibt Aufschluss darüber, wie groß die Photovoltaikanlage dimensioniert werden muss, um den Energiebedarf zu decken oder einen signifikanten Beitrag zur Energieversorgung zu leisten.

Montage der Photovoltaikanlage

In diesem Abschnitt lesen Sie mehr über den Montageprozess einer Photovoltaikanlage. Die Installation einer Solaranlage ist ein strukturierter Prozess, der mehrere entscheidende Schritte umfasst. Welche Rolle die Dachgegebenheiten spielen und wie sich der Ablauf der Montage der Photovoltaikanlage auf dem Dach gestaltet, erfahren Sie hier.

Montageformen 

Schrägdach-Montage

  • Dachparallel: Hierbei bleibt die Dachziegelstruktur erhalten.
  • Indach-Montage: Solarmodule ersetzen Dachziegel, ideal für Neubauten.

Flachdach-Montage

  • Ständermontage: Bei Metallflachdächern werden Ständer festgeschraubt und abgedichtet.
  • Gewichtsbefestigung: Bei Dächern mit Schotterschicht werden Ständer mit Gewichten befestigt.

Ablauf der PV-Anlagenmontage

Die Montage einer Photovoltaikanlage ist ein strukturierter Prozess, der mehrere wesentliche Schritte umfasst, um eine sichere und effiziente Installation zu gewährleisten. Jeder Schritt spielt eine wichtige Rolle im Gesamtaufbau der Anlage:

  • Basis: Installation der Unterkonstruktion
    Diese Phase beinhaltet das Anbringen der strukturellen Unterstützung für die Solarmodule auf dem Dach. Bei Schrägdächern werden in der Regel Metallwinkel oder Dachhaken befestigt, an denen später die Montageschienen angebracht werden.
    Bei Flachdächern kommen oft Ständerstrukturen zum Einsatz, die eine angemessene Neigung und Ausrichtung der Module ermöglichen.
  • Kabelverlegung: Vom Dach ins Innere des Hauses
    In diesem Schritt werden die elektrischen Verbindungen von den Solarmodulen zum Wechselrichter und zum Hausnetz hergestellt. Solarkabel werden sorgfältig vom Dach durch das Gebäude geführt, oft durch bestehende Dachdurchführungen oder neu geschaffene Öffnungen. Es wird darauf geachtet, die Kabel sicher und geschützt zu verlegen, um Beschädigungen und Witterungseinflüsse zu vermeiden.
  • Kabelverbindung: Anschluss der Solarmodule
    Nachdem die Kabel verlegt sind, werden sie mit den Solarmodulen verbunden. Diese Verbindungen müssen korrekt und sicher ausgeführt werden, um eine optimale Leistung der Solarmodule zu gewährleisten und potenzielle Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
  • Wechselrichter: Verbindung mit dem Hausanschluss
    Der Wechselrichter ist ein zentrales Element der Anlage, das den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Dieser wird an einer geeigneten Stelle, oft im Keller oder an einer Außenwand des Hauses, installiert und mit den Solarkabeln verbunden. Der Wechselrichter wird ebenfalls mit dem Hausnetz verbunden, um den erzeugten Strom für den Hausgebrauch verfügbar zu machen.
  • Stromnetz: Anschluss an das öffentliche Netz
    Schließlich wird die Photovoltaikanlage an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Dies erfordert in der Regel die Installation eines Einspeisezählers, der die Menge des ins Netz eingespeisten Stroms misst. Der Anschluss an das öffentliche Netz muss von einem zertifizierten Elektroinstallateur durchgeführt werden, um Sicherheitsstandards und Netzkompatibilität zu gewährleisten.

Die Bedeutung von Fachexperten: Wer wird für die Installation benötigt?

Für eine erfolgreiche Installation einer Photovoltaikanlage ist das Zusammenspiel verschiedener Fachexperten unabdingbar. Zu diesen Experten gehören Projektierer und Solarteure, die eine Photovoltaikanlage von der Planung bis zur Fertigstellung begleiten. Bei besonderen Anforderungen des Daches, wie bei Neubauten, sind zusätzlich Statiker, Dachdecker oder Zimmerleute erforderlich. Die Installation und der Netzanschluss erfordern die Expertise eines Elektroinstallateurs, während für die Vermarktung des erzeugten Stroms ein Direktvermarkter herangezogen werden sollte.

Kostenüberblick: Installation einer PV-Anlage

Die Gesamtkosten für das Installieren einer Photovoltaikanlage setzen sich aus verschiedenen Elementen zusammen. Dazu zählen die Anlagenkomponenten wie Solarmodule, Montagesysteme, Wechselrichter sowie notwendige Kabel und Anschlussmaterialien. Diese Bestandteile sind entscheidend für die Funktionalität der Anlage und variieren im Preis je nach ihrer Art und Qualität. Hinzu kommen die Kosten für Dienstleistungen wie Planung, Montage, Netzanschluss und Inbetriebnahme, die je nach Umfang des Projekts und den örtlichen Gegebenheiten variieren können. Insgesamt können die Kosten für eine durchschnittliche Photovoltaikanlage in einem privaten Haushalt bei etwa 1.400 Euro pro Kilowatt-Peak liegen, mit einer Bandbreite für mittelgroße Anlagen zwischen 10.000 und 14.000 Euro. Zusätzliche Kostenfaktoren, wie etwa ein Batterie-Stromspeicher, können den Gesamtpreis weiter beeinflussen.

Selbstinstallation: Eine Option?

Die Möglichkeit zur Selbstinstallation einer Photovoltaikanlage kann für einige Hausbesitzer attraktiv erscheinen, insbesondere aus Kostengründen oder aufgrund des Wunsches, eigene handwerkliche Fähigkeiten einzusetzen. Es ist gesetzlich zulässig, bestimmte Teile der Installation selbst durchzuführen, allerdings sollte dies wohlüberlegt sein.

Einerseits bietet die Selbstinstallation Vorteile wie Kosteneinsparungen und die Befriedigung, ein eigenes Energieprojekt umzusetzen. Für Personen mit entsprechender handwerklicher Erfahrung und technischem Wissen kann dies eine durchaus machbare und lohnende Herausforderung sein.

Andererseits birgt die Selbstinstallation ohne fachgerechtes Know-how Risiken. Photovoltaikanlagen sind komplexe elektrische Systeme, deren unsachgemäße Installation zu Sicherheitsproblemen führen kann, wie etwa elektrischen Fehlfunktionen oder Bränden. Darüber hinaus kann eine fehlerhafte Installation die Effizienz der Anlage beeinträchtigen und somit die langfristige Rentabilität mindern.

Es ist wichtig zu beachten, dass bestimmte Aspekte der Installation, insbesondere der Anschluss an das Stromnetz, zwingend von einem zertifizierten Elektroinstallateur vorgenommen werden müssen. Dies stellt sicher, dass die Anlage sicher und konform mit den geltenden elektrischen Vorschriften und Standards installiert wird.

Für diejenigen, die eine Selbstinstallation in Erwägung ziehen, ist es ratsam, sich gründlich über die technischen Anforderungen und Sicherheitsvorschriften zu informieren. Es kann auch sinnvoll sein, zumindest für bestimmte Teile der Installation, wie die Planung und den Netzanschluss, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Fazit: Die PV-Installation sollte durchdacht sein

Die Installation einer Solaranlage ist ein komplexer Prozess, der Fachwissen und präzise Planung erfordert. Die richtige Auswahl von Experten, eine sorgfältige Montage und die Beachtung aller relevanten Aspekte sind entscheidend für eine erfolgreiche und sichere Anlage. Indem Sie diesen Leitfaden befolgen, stellen Sie sicher, dass Ihre Solaranlage optimal installiert wird und maximalen Ertrag bringt.

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