Kaum eine PV-Anlage wird heute noch ohne Stromspeicher installiert. Die Batterie für das Eigenheim sorgt dafür, dass der tagsüber erzeugte Solarstrom zu einer anderen Zeit genutzt werden kann. Ihre Preise sind inzwischen ähnlich deutlich gesunken wie die der Solarmodule. Damit werden die Stromspeicher attraktiver und wirtschaftlicher. Dieser Beitrag zeigt die Entwicklung der Kosten, die Zusammensetzung der Preise und die Einflussfaktoren auf die Wirtschaftlichkeit.

Stromspeicher sind Standard bei neuen PV-Anlagen
Anfang 2025 sind in Deutschland mehr als zwei Millionen Stromspeicher im Einsatz. Allein 2024 wurden rund 600.000 neue Batteriespeicher installiert, wie der Bundesverband Solarwirtschaft im Januar 2025 mitteilt. Davon sind 580.000 Heimspeicher, die eine durchschnittliche Kapazität von 8,5 kWh haben.
Für Besitzer einer PV-Anlage sind Stromspeicher, auch Heimspeicher genannt, attraktiv. Sie erhöhen den Eigenverbrauch und erlauben die Nutzung des erzeugten Solarstroms zu einem beliebigen Zeitpunkt.
Ein Stromspeicher erhöht zwar die Gesamtkosten Ihrer PV-Anlage, aber er ermöglicht aufgrund des höheren Eigenverbrauchs auch eine höhere Unabhängigkeit. Für einen Speicher sprechen auch seine deutlich gesunkenen Kosten. Ob sich der Speicher für Sie wirtschaftlich lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Anschaffungskosten eines Stromspeichers
Beim Kauf einer PV-Anlage hängen die Mehrkosten für einen Stromspeicher vor allem von seiner Technologie und seiner Speicherkapazität ab. Das ist die Energiemenge, die ein Speicher aufnehmen und wieder abgeben kann. Bei vielen Herstellern sind die Speicher modular aufgebaut, für eine Erhöhung der Kapazität werden mehrere Module kombiniert. Einzelne Bestandteile, wie der Wechselrichter, Batteriemanagementsystem und Ladegerät werden jedoch nur einmal benötigt. Daher sinkt der Preis einer speicherbaren Kilowattstunde (kWh) mit zunehmender Kapazität.
Abhängig von Hersteller, Funktionsumfang und Gesamtkapazität liegen die Preise pro kWh Anfang 2025 zwischen 400 und 800 Euro. Mit sinkenden Preisen kann weiterhin gerechnet werden. Allein seit 2010 sind die Preise für Batteriespeicher um 80 % gesunken und seit 2021 haben sie sich noch einmal fast halbiert.
Aktuell entfällt beim Kauf eines Batteriespeichers die Umsatzsteuer und damit ein deutlicher Anteil der Kosten.
Zusammensetzung der Preise für Batteriespeicher
Aus welchen Bauteilen besteht ein Batteriespeicher und welche Kosten verursachen die einzelnen Bestandteile?
Der Hauptbestandteil sind die Batteriemodule und -zellen, die den Strom speichern. Je nach Kapazität des gesamten Speichers machen sie mindestens die Hälfte der Kosten aus.
Ohne Wechselrichter und Leistungselektronik geht es nicht, denn sie wandeln den gespeicherten Gleichstrom in Wechselstrom für das Stromnetz um und regeln die Lade- und Entladezyklen. Auf diese Komponenten entfallen ca. 15 bis 20 % der Kosten.
Ein Batteriemanagementsystem überwacht den Zustand der Batterie und sorgt für eine lange Lebensdauer sowie die Steuerung und Kontrolle der Lade- und Entladevorgänge. Es prüft die Kennwerte Spannung, Temperatur, Kapazität und Ladezustand der einzelnen Zellen und sorgt für einen sicheren Betrieb der Batterie. Hierfür fallen ca. 10 bis 15 % der Kosten an.
Die Installation durch einen Fachhandwerker und die Marge für Hersteller, Händler und Installateure sorgen für die restlichen Kosten.
Einfluss der Kapazität auf die Wirtschaftlichkeit
Der Speicher maximiert den Eigenverbrauch Ihres Solarstroms und reduziert den notwendigen Bezug von Strom aus dem Netz. Eine sinnvolle Dimensionierung sorgt dafür, dass Sie den optimalen Grad des Eigenverbrauchs erreichen und das System aus PV-Anlage und Speicher wirtschaftlich nutzen.
Für die Wirtschaftlichkeit empfehlen die Experten der HTW Berlin eine maximale Kapazität von 1,5 kWh je Kilowatt Leistung der PV-Anlage und je 1.000 kWh Stromverbrauch. Bei einer PV-Anlage mit 5 kWp und 4.000 kWh Stromverbrauch, sollte der Speicher für eine optimale Nutzung höchstens eine Kapazität von 6 kWh haben. In einem größeren Haus mit einer PV-Anlage mit 9 kWp und 8.000 kWh Stromverbrauch kann eine sinnvolle Kapazität bis zu 12 kWh betragen.
Bedeutung des Verbrauchsprofils und Stromverbrauchs
Das eigene Verbrauchsprofil und die Höhe des Stromverbrauchs beeinflussen die Wirtschaftlichkeit eines Stromspeichers. Wie hoch ist Ihr Stromverbrauch? Haben Sie große Verbraucher, wie eine Wärmepumpe oder ein Elektroauto? Verbrauchen Sie den Strom tagsüber oder eher in den Morgen- und Abendstunden?
Bei einem höheren Verbrauch und Nutzungszeiten, die nicht zur Stromerzeugung mit der Sonne passen, ist ein großer Speicher attraktiver. Ist jemand tagsüber zu Hause und der Verbrauch gering, kann ein kleiner Speicher ausreichend sein.
Finanzierung und Förderung
Zur Wirtschaftlichkeit gehören auch die Förderung und Finanzierung des Stromspeichers. Die Investition reduziert sich durch den Wegfall der Mehrwertsteuer, analog zur PV-Anlage. Weitere Möglichkeiten zur Förderung finden Sie eventuell bei Ihrer Kommune oder Ihrem Bundesland.
Wer den Stromspeicher mit einem Kredit finanzieren möchte, hat die Auswahl zwischen einem zinsgünstigen Kredit über die eigene Hausbank bei der KfW oder über eine Bank, die sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert hat. Ein Vergleich der Finanzierungsangebote lohnt sich.
Lohnt sich ein Stromspeicher?
Mit einem Stromspeicher können Sie tagsüber erzeugten Strom auch abends, nachts oder am nächsten Morgen nutzen. Die Dimensionierung des Speichers, die Größe der PV-Anlage und Ihr Verbrauch entscheiden darüber, wann und wie sich der Batteriespeicher für Sie lohnt.
Ein Speicher erhöht Ihre Versorgungssicherheit. Durch eine Notstromsteckdose können Sie bei Stromausfall elektrische Geräte nutzen, bis der Strom aus dem Speicher verbraucht ist. In einer anderen Variante können Sie das Haus auf Ersatzstrombetrieb umstellen und weiterhin selbst erzeugten Strom aus der PV-Anlage nutzen.
Mit einem Stromspeicher erhöhen Sie Ihre Unabhängigkeit vom Energieversorger und stärken die Sicherheit Ihrer Stromversorgung.
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