Artikel erstellt am 02.06.2025
von Inga Ervig | ca: 10 Min. zu lesen

Wärmepumpe Anbieter – Vergleich & Ratgeber für Hausbesitzer

Wärmepumpe Anbieter gibt es viele – von traditionellen Heiztechnik-Herstellern bis zu neuen Komplettanbietern. Private Hausbesitzer erfahren hier fundiert und verständlich, worauf es bei der Wahl des passenden Wärmepumpen-Anbieters ankommt.

Bei der Planung einer Wärmepumpe haben Sie die Auswahl zwischen vielen verschiedene Wärmepumpen-Arten und Herstellern.
Bei der Planung einer Wärmepumpe haben Sie die Auswahl zwischen vielen verschiedene Wärmepumpen-Arten und Herstellern. (Bildquelle: kardaska – stock.adobe.com)

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe gewinnt Heizenergie aus der Umwelt – zum Beispiel aus der Außenluft, dem Erdreich oder Grundwasser – und macht sie für Heizung und Warmwasser nutzbar. Das Prinzip ist dabei ähnlich wie bei einem Kühlschrank, nur umgekehrt: Ein Kältemittel zirkuliert in einem geschlossenen Kreislauf und transportiert Wärme von außen nach innen. Über Verdichtung wird das Kältemittel erhitzt, die Wärme wird an den Heizkreislauf im Haus abgegeben, dann entspannt sich das Mittel wieder und kann erneut Wärme aufnehmen. So können 1 kW Strom mehrere kW Heizwärme liefern, was die hohe Effizienz der Wärmepumpe ausmacht.

Wärmepumpen-Arten

Man unterscheidet vor allem Luft-Wasser-Wärmepumpen (nutzen Außenluftwärme), Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärme über Erdsonden oder Flächenerdkollektoren) und Wasser-Wasser-Wärmepumpen (Wärme aus Grundwasser). Für Ein- und Zweifamilienhäuser sind Luft-Wasser-Wärmepumpen mit Abstand am verbreitetsten – sie machen über 90 % der verkauften Anlagen aus. Das liegt daran, dass Luftwärmepumpen vergleichsweise günstig und ohne aufwändige Bohrungen installierbar sind. Erdwärmepumpen und Grundwasser-Wärmepumpen punkten dafür mit konstanterer Quellentemperatur (höhere Effizienz im Winter) und eignen sich gut, wenn Grundstück und Budget die notwendigen Erdarbeiten zulassen. Moderne Geräte arbeiten in allen Kategorien sehr effizient und umweltfreundlich – viele nutzen inzwischen das natürliche Kältemittel Propan (R290) anstelle von fluorierten Gasen.

Wärmepumpen können vorhandene Öl- oder Gasheizungen ersetzen, indem sie Umweltwärme ins Haus holen. Je nach Gerät können sie sogar bei Außentemperaturen unter -15 °C ausreichend heizen. Der Schlüssel liegt in korrekter Auslegung: Die Wärmepumpe muss zur Heizlast des Hauses passen und die Vorlauftemperaturen für die Heizkörper oder Fußbodenheizung erreichen. Daher sollte man frühzeitig mit einem Fachplaner oder Heizungsbauer prüfen, welche Wärmepumpen-Art für das eigene Haus die beste ist.

Wärmepumpen-Hersteller-Vergleich: Marktführer und Top-Anbieter

Der Markt für Wärmepumpen wächst rasant – 2023 wurden laut Bundesverband Wärmepumpe in Deutschland mit 356.000 Stück so viele Heizungswärmepumpen verkauft wie nie zuvor. Entsprechend tummeln sich zahlreiche Hersteller und Anbieter am Markt.

Wer ist Marktführer bei Wärmepumpen?

In Deutschland gilt Viessmann als traditioneller Marktführer im Bereich Wärmepumpen. Das 1917 gegründete Familienunternehmen (seit 2023 Teil von Carrier Global) hat früh auf Wärmepumpen gesetzt und bietet ein breites Portfolio an Geräten. Ebenfalls zu den größten Wärmepumpen-Anbietern hierzulande zählen Bosch (Buderus), Vaillant und Stiebel Eltron – alles renommierte deutsche Hersteller von Heiztechnik. Auf europäischer Ebene ist die schwedische Nibe Group (zu der in Deutschland die Marken Alpha Innotec und Novelan gehören) einer der größten Player. Weltweit steht der japanische Konzern Daikin an der Spitze des Wärmpumpenmarktes und auch Panasonic sowie LG aus Asien gehören global zu den bekannten Größen.

Testsieger unter den Wärmepumpen-Herstellern

Sie fragen sich, wer davon der beste Anbieter für Wärmepumpen ist? Einen pauschalen „Testsieger“ unter den Herstellern gibt es nicht, da viele Top-Marken qualitativ hochwertige und effiziente Systeme anbieten. Allerdings stechen einige durch Innovationen oder Testerfolge hervor. So wurde im Stiftung Warentest Wärmepumpen-Test 10/2023 ein Modell von Viessmann Testsieger – die Viessmann Vitocal 250-A erhielt als einzige die Bestnote in Sachen Effizienz und Bedienbarkeit und war zudem besonders leise. Im Warentest wurden insgesamt sechs Luft/Wasser-Wärmepumpen namhafter Hersteller geprüft (Viessmann, Vaillant, Stiebel, Wolf, Daikin, Mitsubishi), von denen vier mit „gut“ abschnitten. Im Juli 2024 testete Warentest erneut fünf aktuelle Modelle; hier lagen Buderus Logatherm und Weishaupt Aeroblock gemeinsam vorne (Qualitätsurteil Gut (2,3)). Fazit: Viessmann, Buderus, Weishaupt und Co. – sie alle bauen sehr gute Wärmepumpen. Welcher Hersteller „der beste“ ist, hängt vom individuellen Bedarf ab: Fast alle etablierten Wärmepumpen-Anbieter liefern zuverlässige Technik, unterscheiden sich aber in Details wie Geräuschniveau, Steuerungstechnik, Serviceangebot und Preis.

Hersteller (Land)Profil und Besonderheiten
Viessmann (DE)Marktführer in Deutschland, breites Portfolio (Luft, Sole, Wasser), hohe Effizienz und smarte Integration (App-Steuerung, PV-Kopplung). Bekannt für zuverlässigen Service.
Vaillant (DE)Traditionshersteller, bietet Luft/Wasser-Wärmepumpen und Sole-Geräte. Fokus auf leisem Betrieb (z.B. Sound Safe) – ideal für dicht besiedelte Wohngebiete.
Stiebel Eltron (DE)Spezialist für Erdwärme: führend bei Sole-Wasser-Wärmepumpen. Geräte „Made in Germany“ mit sehr leisem Lauf und nachhaltiger Produktion. Auch gute Warmwasser-WPs im Programm.
Bosch (Buderus) (DE)Große Produktpalette vom Konzern Bosch. Buderus als Marke bekannt. Stärken bei Hybridlösungen und Systemangeboten (z.B. mit PV, Speicher). Deutschlandweites Servicenetz.
Nibe (Alpha Innotec) (SE/DE)Schwedischer Marktführer in Europa. Speziell effizient in kalten Klimazonen, setzt früh auf natürliches Kältemittel R290. Marken Alpha Innotec/Novelan in Deutschland verbreitet.
Daikin (JP)Weltmarktführer, ursprünglich Klimatechnik-Spezialist. Sehr kompakte und leise Luft-Wärmepumpen, bietet auch Hochtemperatur-Wärmepumpen für Altbau-Heizkörper. Globales Servicenetz.
Weishaupt (DE)Bekannt für Brennertechnik, inzwischen auch hochwertige Wärmepumpen. Aeroblock-Serie erhielt Warentest-Bestnoten. Punkte: solide Verarbeitung, guter Installationssupport.

Zur besseren Übersicht haben wir einige führende Wärmepumpen-Hersteller und ihre Besonderheiten in der folgenden Tabelle zusammengefasst: 

Hinweis: Neben diesen gibt es weitere Hersteller (z.B. Mitsubishi Electric, Panasonic, Wolf, Ochsner, IDM, Waterkotte), die ebenfalls gute Geräte anbieten. In der Praxis entscheidet man sich oft für einen der großen Namen, da diese breite Erfahrung, Ersatzteilversorgung und Kundendienst über viele Jahre sicherstellen.

Wärmepumpe Anbieter vergleichen: So finden Sie den passenden Partner

Worauf sollten Hausbesitzer achten, wenn sie verschiedene Wärmepumpen-Anbieter vergleichen? Zunächst sollte klar sein, dass man nicht nur den Hersteller, sondern auch den Installationsbetrieb auswählt. In vielen Fällen kauft man die Wärmepumpe als Komplettpaket bei einem Heizungsbauer oder Energie-Dienstleister, der Geräte eines bestimmten Herstellers anbietet. Ein Wärmepumpe Anbietervergleich umfasst also sowohl den Markenvergleich als auch den Vergleich der Angebote von Fachbetrieben.

Stellen Sie bei mehreren Firmen eine Anfrage und achten Sie auf folgende Kriterien:

  • Kompetente Beratung: Wie ausführlich wird Ihr Gebäude begutachtet? Ein guter Anbieter fragt nach Dämmstandard, Heizflächen, gewünschter Warmwassertemperatur etc., um die richtige Dimensionierung der Wärmepumpe zu ermitteln. Werden alle Fragen verständlich beantwortet oder nur Fachchinesisch?
  • Angebotsumfang: Enthält das Angebot alle nötigen Posten (Gerät, Installation, ggf. Bohrung bei Erd-WP, neuer Heizungswasserspeicher, Elektrotechnik, Altanlagenentsorgung)? Ein transparenter Angebotsvergleich ist wichtig, damit Sie nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Manche Anbieter kümmern sich auch um die Beantragung der Fördermittel – ein Pluspunkt.
  • Hersteller und Modell: Lassen Sie sich erklären, warum der Anbieter gerade dieses Modell vorschlägt. Ist es für Ihren Wärmebedarf passend? Gehört der Hersteller zu den etablierten und gibt es Erfahrungen/Bewertungen dazu? (Tipp: Modelle, die in unabhängigen Tests gut abgeschnitten haben, bieten eine gewisse Sicherheit.)
  • Effizienz und Dimensionierung: Achten Sie auf Kennzahlen wie die jahreszeitbedingte Leistungszahl (JAZ) oder COP des Angebots. Eine höhere Effizienzklasse bedeutet geringere Stromkosten. Lassen Sie sich berechnen, welche Heizkosten in Ihrem Fall zu erwarten sind.
  • Service und Garantie: Erkundigen Sie sich nach Garantieleistungen auf die Wärmepumpe (üblich sind 2 Jahre, teils erweiterbar) und Wartungsangeboten. Ein zuverlässiger Anbieter stellt auch sicher, dass im Fall einer Störung schnell Hilfe kommt. Prüfen Sie, ob der Installateur Erfahrung mit Wärmepumpen hat (Zertifikate, Referenzen).
  • Preis und Finanzierung: Beim Preisvergleich berücksichtigen Sie die Netto-Kosten nach Förderung (siehe nächster Abschnitt). Teuer ist nicht automatisch besser – vergleichen Sie Preis und Leistung. Fragen Sie auch nach möglichen Finanzierungslösungen oder Leasing-Modellen (einige neue Anbieter bieten Wärmepumpen zur Miete an).

Kosten, Wirtschaftlichkeit und Förderung: Lohnt sich eine Wärmepumpe?

Die Anschaffung einer Wärmepumpe ist eine Investition, die sich langfristig durch niedrige Betriebskosten und staatliche Förderung auszahlt. Die Gesamtkosten hängen von der Art ab: Eine einfache Luft-Wasser-Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus kostet inklusive Montage etwa 15.000 bis 25.000 €, während eine Erdwärmepumpe aufgrund der Bohrungen eher 20.000 bis 35.000 € erreichen kann. Preise variieren je nach Leistung (kW), Marke und baulichen Gegebenheiten. Wichtig: In diesen Kosten sind oft neue Heizungs-Pufferspeicher oder kleinere Anpassungen am Heizsystem enthalten.

Wärmepumpen-Förderung 2025

Der Staat unterstützt den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen enorm. Über die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) werden bis zu 70 % der Investitionskosten übernommen – insbesondere, wenn eine alte fossile Heizung ersetzt wird und bestimmte Effizienz- und Einkommens-Kriterien erfüllt sind. Zusätzlich bieten einige Bundesländer oder Kommunen eigene Förderprogramme an – informieren Sie sich lokal.

Wirtschaftlichkeit

Durch die hohe Effizienz (moderne Geräte liefern aus 1 kWh Strom etwa 3–4 kWh Wärme) sind die Heizkosten oft niedriger als bei Gas- oder Öl. Beispiel: Kostet Strom z.B. 30 Ct/kWh, ergibt sich bei einer Jahresarbeitszahl von 3 etwa 10 Ct pro kWh Wärme. Heizöl oder Erdgas liegen (inkl. Kesselwirkungsgrad) oft darüber. Zudem entfallen CO₂-Abgaben für fossile Brennstoffe. Natürlich hängt die Rechnung von den Energiepreisen ab – diese können schwanken. Doch langfristig werden fossile Energien tendenziell teurer (CO₂-Preis) und die Politik fördert günstigen „Wärmepumpenstrom“. Viele Versorger bieten bereits spezielle Wärmepumpen-Tarife an.

Checkliste: Schritt für Schritt zur passenden Wärmepumpe

Sie fragen sich, wie Sie ganz praktisch von der Idee zur neuen Wärmepumpe kommen? Hier ein kurzer Fahrplan:

  1. Information & Beratung: Starten Sie mit einer Energieberatung oder einem Vor-Ort-Termin mit einem Heizungsfachbetrieb. Klären Sie, ob Ihr Haus (Dämmung, Heizkörpergrößen) für Wärmepumpen geeignet ist oder ob ggf. Verbesserungen (z.B. Dämmmaßnahmen, größere Heizkörper) sinnvoll sind.
  2. Angebote einholen (Anbietervergleich): Wie oben beschrieben, kontaktieren Sie mehrere Wärmepumpen-Anbieter – vom lokalen Heizungsinstallateur bis zu überregionalen Anbietern. Lassen Sie sich konkrete Angebote erstellen und vergleichen Sie Leistungen, Kosten und Service.
  3. Förderung klären: Recherchieren Sie Ihre Fördermöglichkeiten. Viele Anbieter bieten an, beim Förderantrag zu helfen. Wichtig: Förderanträge (z.B. beim BAFA oder KfW) müssen meist vor Beauftragung der Wärmepumpe gestellt werden. Planen Sie die zeitlichen Abläufe also entsprechend ein.
  4. Entscheidung treffen: Wählen Sie den Anbieter aus, der das beste Gesamtpaket bietet. Achten Sie auf Ihr Bauchgefühl – Vertrauen in den ausführenden Betrieb ist viel wert. Besprechen Sie den Vertragsumfang und einen Zeitplan (Lieferzeit der Pumpe, Einbaudauer, Inbetriebnahme).
  5. Installation und Inbetriebnahme: Der Einbau einer Wärmepumpe dauert meist nur ein paar Tage bis wenige Wochen (bei Erdsonden etwas länger wegen Bohrung). Nach Inbetriebnahme erklärt der Fachmann die Anlage. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich die Bedienung genau zeigen zu lassen (Reglereinstellungen, Wartungsintervalle etc.).
  6. Nachbetreuung: Gute Anbieter bieten Wartungsverträge oder zumindest eine Einweisung, was jährlich zu prüfen ist (z.B. Heizungsdruck, Lüftungsfilter reinigen bei Luft-WP). Die erste Heizperiode mit der neuen Wärmepumpe wird zeigen, ob alles optimal läuft – Ihr Installateur sollte für Nachjustierungen oder Fragen erreichbar sein.

Fazit: Selfmade Energy unterstützt Sie beim Anbieter-Vergleich

Noch ein Tipp zum Schluss: Nutzen Sie digitale Tools, um eine erste Orientierung zu bekommen. Zum Beispiel stellt Selfmade Energy einen kostenlosen Wärmepumpenrechner bereit, mit dem Sie online die geeignete Wärmepumpen-Größe und eine Kostenschätzung ermitteln können. Hier können Sie einfach Daten zu Ihrem Haus eingeben und erhalten einen ersten Vergleich – probieren Sie es aus: Wärmepumpe berechnen bei Selfmade Energy.

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