Artikel erstellt am 02.06.2025
von Inga Ervig | ca: 6 Min. zu lesen

Photovoltaik Standort prüfen: So finden Sie heraus, ob sich eine Solaranlage auf Ihrem Dach lohnt

Ob auf dem Eigenheim oder auf der Doppelhaushälfte – immer mehr Hausbesitzer möchten ihren eigenen Solarstrom erzeugen. Doch nicht jedes Dach eignet sich gleichermaßen gut für eine Photovoltaikanlage. Die zentrale Frage lautet deshalb: Wie gut ist mein Standort für Solarenergie wirklich?

Die Antwort darauf hängt von mehreren Faktoren ab: Dachneigung, Ausrichtung, regionaler Sonneneinstrahlung und eventueller Verschattung. Auch das Potenzial für den Eigenverbrauch spielt eine entscheidende Rolle. Nur wer diese Parameter kennt, kann den möglichen Solarertrag realistisch einschätzen – und berechnen, ob sich die Investition lohnt.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihren Photovoltaik Standort prüfen, welche Tools dabei helfen – und warum eine genaue Analyse bares Geld wert sein kann.

Die Standortprüfung ist der erste Schritt zur Installation einer Photovoltaikanlage
Die Standortprüfung ist der erste Schritt zur Installation einer Photovoltaikanlage (Bildquelle: Witoon – stock.adobe.com)

Standortprüfung: Der erste Schritt zur rentablen Solaranlage

Wenn es um die Planung einer Solaranlage geht, ist die Standortprüfung der entscheidende Ausgangspunkt. Denn selbst die effizientesten Solarmodule bringen nur dann den gewünschten Stromertrag, wenn die Bedingungen vor Ort stimmen.

Was macht einen guten Photovoltaik-Standort aus?

Ein guter Standort bietet vor allem drei Dinge:

  1. Gute Ausrichtung der Dachfläche, idealerweise nach Süden
  2. Passende Dachneigung, etwa 30 bis 35 Grad
  3. Möglichst wenig Verschattung durch Bäume, Nachbarhäuser oder bauliche Elemente wie Gauben und Kamine

Zusätzlich spielt die regionale Globalstrahlung eine große Rolle. In Süddeutschland sind oft deutlich höhere Energieerträge möglich als in Norddeutschland – das heißt aber nicht, dass sich PV im Norden nicht lohnt. Auch Ost- und Westdächer können wirtschaftlich betrieben werden – vor allem, wenn Sie möglichst viel Solarstrom selbst verbrauchen.

Diese Tools helfen bei der Standortbewertung

Solarkataster und Energieatlanten bieten erste Anhaltspunkte. Sie zeigen für viele Regionen Deutschlands das theoretische Solarpotenzial einzelner Dachflächen. Auch Wetterdienste und Solarkarten liefern Hinweise zur lokalen Sonnenstrahlung.

Weitere hilfreiche Tools sind der Solaratlas Deutschland sowie kommunale Solarkataster, die oft sogar die Dachfläche auf individueller Gebäudeebene analysieren. Solche Karten zeigen Ihnen nicht nur die theoretischen Energieerträge, sondern auch, wie stark sich lokale Verschattung oder die Ausrichtung auf den zu erwartenden Solarertrag auswirken können.

Um genau zu erfahren, was auf Ihrem Dach möglich ist, empfehlen sich Tools wie der Solarrechner von Selfmade Energy. Er kombiniert Standortdaten mit Neigungswinkel, Dachausrichtung und Ertragsprognosen – und errechnet so, wie viel Strom Ihre PV-Anlage tatsächlich liefern kann. Das bedeutet für Sie: Sie erhalten auf einen Blick eine realistische Einschätzung des zu erwartenden Solarertrags – und sehen sofort, ob sich die Investition lohnt.

Wie Ausrichtung und Neigung Ihrer Dachfläche den Ertrag beeinflussen

Die Ausrichtung und Neigung Ihres Dachs zählen zu den wichtigsten Faktoren für die Effizienz Ihrer Photovoltaikanlage. Denn sie bestimmen, wie viel direkte Sonnenstrahlung auf die Solarmodule trifft – und damit, wie viel Solarstrom am Ende erzeugt wird.

Warum Südausrichtung ideal ist – aber nicht zwingend notwendig

Ein nach Süden ausgerichtetes Dach in einem Neigungswinkel von etwa 30 bis 35 Grad bietet nahezu ideale Bedingungen für eine hohe Energieausbeute. Hier kann eine Solaranlage pro installiertem Kilowatt-Peak (kWp) durchschnittlich 950 bis 1.100 kWh pro Jahr erzeugen – bei optimalen Bedingungen sogar mehr.

Doch auch Dächer mit Ost- oder Westausrichtung können wirtschaftlich sein. Sie liefern über den Tag verteilt Strom – morgens (Ost) und abends (West) – und eignen sich besonders gut für Haushalte mit hohem Eigenverbrauch. Zwar fällt der Gesamt-Solarertrag hier um etwa 10–20 % geringer aus, doch das lässt sich durch intelligente Anlagenplanung und Speichersysteme ausgleichen.

Und Norddächer? Sie sind für klassische PV-Anlagen oft ungeeignet, können aber unter bestimmten Voraussetzungen – zum Beispiel mit bifazialen Modulen oder sehr flacher Neigung – dennoch sinnvoll genutzt werden. Eine genaue Standortprüfung ist hier Pflicht.

Die Dachneigung: Ein unscheinbarer, aber entscheidender Faktor

Der Neigungswinkel beeinflusst, wie lange und in welchem Winkel die Sonne auf die Solarplatte trifft. In Deutschland gelten 30 bis 35 Grad als optimal. Aber:

  • Flachdächer können durch Aufständerung der Module angepasst werden – individuell nach Ausrichtung.
  • Steilere Dächer sind bei südlicher Ausrichtung ebenfalls effizient, solange keine Verschattung auftritt.
  • Bei nicht optimaler Neigung kann die Montage angepasst werden – wichtig ist eine möglichst hohe direkte Bestrahlung.

In der Praxis bedeutet das: Auch Dächer mit 20 oder 45 Grad Dachneigung können hohe Erträge liefern, wenn Ausrichtung und Verschattung stimmen.

Was tun bei Verschattung?

Bäume, Nachbargebäude, Schornsteine oder Gauben können den Ertrag empfindlich senken – je nachdem, wann und wie lange Schatten auf die Module fällt. Entscheidend ist, wie viel Fläche zu welchen Tageszeiten betroffen ist.

So können Sie das vermeiden:

  • Setzen Sie auf Leistungsoptimierer oder Mikrowechselrichter, um Ertragseinbußen durch einzelne verschattete Module zu minimieren.
  • Planen Sie die Modulbelegung mit Fachfirmen, die auch kleine Verschattungsflächen gezielt umgehen können.

Regionale Unterschiede: Wo scheint in Deutschland die Sonne am meisten?

Ob Ihr Standort in Bayern, Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern liegt – überall in Deutschland lohnt sich eine PV-Anlage. Aber: Die regionale Sonnenstrahlung kann den möglichen Solarertrag deutlich beeinflussen. Wer in einer besonders sonnigen Region lebt, profitiert von mehr Solarstrom bei gleicher Anlagengröße.

Globalstrahlung: Die wichtigste Kennzahl für das Solarpotenzial

Die sogenannte Globalstrahlung misst, wie viel Sonnenenergie pro Quadratmeter und Jahr auf die Erdoberfläche trifft – unabhängig von der Tages- oder Jahreszeit. In Deutschland schwankt dieser Wert zwischen rund 950 und 1.200 kWh/m²/Jahr – je nach Bundesland und Mikroklima.

Zum Vergleich:

  • In Süddeutschland (z. B. Bayern oder Baden-Württemberg) liegen die Werte oft bei 1.100 bis 1.200 kWh/m² – ideale Voraussetzungen für hohe Energieerträge.
  • In Norddeutschland (z. B. Schleswig-Holstein, Bremen) sind es meist 950 bis 1.050 kWh/m² – immer noch gut genug für wirtschaftliche Anlagen.
  • In Höhenlagen oder besonders windoffenen Regionen können sich lokal sogar noch bessere Werte ergeben.

Wussten Sie das? Auch in „sonnenschwachen“ Gegenden kann sich eine PV-Anlage rechnen – wenn sie gut geplant ist und der Eigenverbrauch hoch genug ist.

Fazit: Jetzt Standort prüfen und Solarpotenzial entdecken

Eine Photovoltaikanlage lohnt sich für viele Hausbesitzer – selbst wenn das Dach nicht perfekt ausgerichtet oder etwas verschattet ist. Entscheidend ist eine realistische Standortprüfung, die zeigt, welches Solarpotenzial Ihr Dach wirklich bietet. Faktoren wie Dachausrichtung, Dachneigung, Globalstrahlung und Verschattung beeinflussen den Ertrag – doch moderne Technik und clevere Planung gleichen vieles aus.

Sie möchten wissen, ob sich eine PV-Anlage auf Ihrem Dach rechnet? Dann prüfen Sie jetzt kostenlos und unverbindlich Ihren Standort mit dem Solarrechner von Selfmade Energy. In wenigen Schritten erfahren Sie, wie viel Strom Ihre Anlage erzeugen kann – und ob sich die Investition für Sie lohnt.

Nach oben scrollen
Share via
Copy link