Artikel aktualisiert am 17.05.2022
von Karina Shepetunova | ca: 4 Min. zu lesen

Welche Förderkredite und Zuschüsse gibt es für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher?

Mit einer Solaranlage erzeugen Sie klimafreundlichen Solarstrom und ermöglichen die Energiewende in Deutschland. Dieses Vorhaben kann allerdings ganz schön ins Geld gehen. Aus diesem Grund werden Sie vom Staat mit zahlreichen Investitionsförderungen bei der Anschaffung einer Solaranlage unterstützt. Welche Finanzspritzen möglich sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

Förderkredite und Zuschüsse gibt es für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher
Bild von Christian Dubovan auf Unsplash

Eine Förderung kann man in eine der zwei Arten unterteilen:

  • Investitionsförderung (bei Anschaffung)
  • betriebliche Förderung“

Investitionsförderung

Die Investitionsförderungen umfassen sämtliche Kredite und Zuschüsse, die für die Planung, Anschaffung, Installation oder Modernisierung einer Solaranlage beantragt werden können. Sie werden vor allem von der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergeben. Aber auch Bundesländer und Kommunen können Förderprogramme anbieten, die eine finanzielle Unterstützung ermöglichen. Allerdings ändern sich diese Angebote ständig und eine eigene Recherche zum jeweiligen Bundesland bzw. zur jeweiligen Kommune macht die neuesten Förderprogramme direkt ersichtlich.

Wichtig: Informieren und bewerben Sie sich für eine Investitionsförderung immer vor Planung und Installation der PV-Anlage.  

Förderung durch die KfW Bank

Eine wichtige Finanzierungsquelle für eine PV-Anlage ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Mit dem Programm 270 bietet diese zinsgünstigen Kredite für den Umstieg auf Solarenergie an. Eine Kreditfinanzierung bei der KfW ist allerdings nur dann möglich, wenn ein Teil des produzierten Stroms ins Stromnetz eingespeist wird. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Finanzierung ist, dass nicht nur eine Photovoltaikanlage finanziert werden kann, sondern auch der Einbau von Batteriespeichern.

Betriebliche Förderung – Einspeisevergütung 2022

Die “betriebliche” Förderung bezieht sich vor allem auf die EEG-Einspeisevergütung. Für jede eingespeiste Kilowattstunde Strom (kWh) erhält der Betreiber der Photovoltaikanlage eine Einspeisevergütung. Die Höhe der Einspeisevergütung wird dem Betreiber für 20 Jahre garantiert und richtet sich nach dem Inbetriebnahme-Datum der PV-Anlage.

Die Einspeisevergütung für eine im Februar 2022 an das Stromnetz angeschlossene Photovoltaikanlage, mit weniger als 10 kWp, beträgt für die nächsten 20 Jahre 6,73 Cent pro Kilowattstunde. Für eine im April 2022 in Betrieb genommene Photovoltaikanlage beträgt die Einspeisevergütung 6,53 Cent. Die Einspeisevergütung verringert sich also jeden Monat. Es ist daher durchaus im Bereich des Möglichen, dass die Einspeisevergütung noch im Jahr 2022 unter den Wert von 6 Cent pro Kilowattstunde fällt. Wie stark die Einspeisevergütung tatsächlich fällt, hängt jeweils davon ab, wie viele neue PV-Anlagen an das Stromnetz angeschlossen werden.

Wichtig: Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz sind Sie, als Betreiber einer Photovoltaikanlage, dazu verpflichtet die Stammdaten ihrer Anlage über das PV-Meldeportal einzutragen. Dieses Meldeportal ist das sogenannte „Marktstammdatenregister“. Andernfalls entfällt Ihr Anspruch auf Auszahlung nach EEG.

Bundesländer und Kommunen

Die bislang erwähnten Fördermöglichkeiten sind deutschlandweit verfügbar. Doch auch in Kommunen, Regionalverbänden sowie Bundesländern gibt es Förderprogramme für Photovoltaikanlagen und/oder Batteriespeicher. Schnell sein lohnt sich in diesem Fall besonders. So hat Thüringen beispielsweise im April 2022 4 Tage nach dem Start für ein neues Förderprogramm den Förderstopp verkündet, da in dieser kurzen Zeit bereits viele Anträge eingegangen sind.

Wichtig: Auch die Fördermittel der Bundesländer und Kommunen stehen nicht immer bedingungslos zur Verfügung. Oftmals sind sie, genau wie die vorher erwähnten Finanzierungsmöglichkeiten auch, an bestimmte Rahmenbedingungen geknüpft. Informieren Sie sich daher möglichst genau über die Voraussetzungen für diese Finanzierungsprogramme.

Zuschüsse vom Energieversorger

Nicht nur Bund, Länder und Kommunen können eine gute Anlaufstelle für Fördermittel sein, sondern auch diverse Energieversorgungsunternehmen. Welche genau das sind, hängt natürlich vom jeweiligen Unternehmen ab. Einige Stadtwerke ermöglichen einen Aufschlag auf die staatliche Einspeisevergütung. Andere gewähren einen einmaligen Zuschuss, welcher oftmals in Zusammenhang mit einer neuen Anlage steht. Oftmals stehen diese finanziellen Anreize nur den eigenen Kunden zu. Außerdem können auch hier weitere Bedingungen auf die zukommen. Sie können sich diesbezüglich an einen erfahrenen Solar-Fachbetrieb wenden. Dieser kann Sie bei der Auswahl der Förderinstrumente unterstützen.

Fazit

Wer die Anschaffung einer PV-Anlage im Jahr 2022 in Betracht zieht, muss nicht auf den kompletten Kosten sitzen bleiben. Es gibt einerseits die Investitionsförderung wie beispielsweise die der KfW Bank. Andererseits gibt es die Einspeisevergütung, welche zur Kategorie der betrieblichen Förderung zählt. Diese sind bundesweit verfügbar. Doch auch Bundesländer und Kommunen verfügen über Förderprogramme, die lohnenswert sein können. Unabhängig von der Art der Förderung sind die Rahmenbedingungen. Denn so ziemlich jede finanzielle Unterstützung ist an bestimmte Bedingungen geknüpft, die es im Vorfeld zu eruieren gilt. Nichtsdestotrotz lohnt sich die genaue Recherche. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes um bares Geld.

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