Artikel aktualisiert am 08.04.2024
von Boris Stippe | ca: 6 Min. zu lesen

Wie funktioniert eine Wärmepumpe: Funktionen und Vorteile erklärt

Sie interessieren sich für Wärmepumpen? Diese innovativen Geräte bieten eine zukunftsorientierte Lösung für das Heizen Ihres Zuhauses oder Ihrer Geschäftsräume. Sie sind nicht nur umweltfreundlich, da sie erneuerbare Energiequellen nutzen, sondern auch bemerkenswert effizient in der Energiegewinnung. Dieser Artikel führt Sie durch die Welt der Wärmepumpentechnologie, hebt die Rolle des Verdichters hervor und erklärt, wie eine Wärmepumpe funktioniert. Außerdem erfahren Sie, warum eine Wärmepumpe eine kluge Wahl für Ihre Heizungsanlage sein kann und wie sie zur Reduzierung Ihrer Energiekosten beiträgt.

Funktionsprinzip einer Wärmepumpe
Funktionsprinzip einer Wärmepumpe (Bildquelle: Trueffelpix – stock.adobe.com)

So funktioniert eine Wärmepumpe: Die Grundlagen der Wärmepumpentechnologie erklärt

Eine Wärmepumpe nutzt das physikalische Prinzip der Wärmeübertragung. Sie entzieht Wärme aus der Umgebung – sei es aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser – und verwendet diese Wärme, um Gebäude zu heizen. Hierbei spielt der Verdampfer eine Schlüsselrolle, indem er ein Kältemittel einsetzt, das bei niedrigen Temperaturen verdampft und effizient Wärme aufnimmt. Das gasförmige Kältemittel wird dann durch einen Kompressor geleitet, wo es komprimiert und erhitzt wird. Durch die Erhitzung steigt die Temperatur des Kältemittels über die der Umgebungstemperatur, wodurch es effektiv Wärme an das Heizsystem des Gebäudes abgibt. Nach der Wärmeabgabe wird das Kältemittel entspannt und beginnt den Kreislauf von neuem. Dieser Prozess ermöglicht es der Wärmepumpe, auch bei niedrigen Außentemperaturen effektiv zu arbeiten und bietet so eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen.

Wie funktioniert nun eine Wärmepumpe? Die einzelnen Schritte im Detail

Der Aufbau einer Wärmepumpen-Heizungsanlage ist entscheidend für ihre Effizienz und Funktionsweise. Diese Anlagen bestehen aus drei Hauptkomponenten:

  • der Wärmequellenanlage,
  • der Wärmepumpe selbst und
  • dem Heizsystem und/oder Warmwasserbereitung.

Dabei durchläuft die Wärmepumpe folgende Schritte:

  1. Energieaufnahme aus verschiedenen Wärmequellen
    Zuerst nimmt die Wärmepumpe Energie aus einer Umweltquelle auf. Diese Energiequellen können vielfältig sein – so nutzen Wärmepumpen häufig die Luft, das Wasser oder das Erdreich. Jede dieser Quellen hat ihre eigenen Vorteile und Besonderheiten. Luft-Luftwärmepumpen beispielsweise sind relativ einfach zu installieren und effizient bei milden Temperaturen. Wasserwärmepumpen, die Energie aus Grundwasser ziehen, bieten eine konstante Energiequelle, während Erdwärmepumpen, die Wärme aus dem Boden extrahieren, durch ihre Stabilität bei verschiedenen Wetterbedingungen überzeugen.
    In all diesen Fällen ist die aufgenommene Energie meist in Form von Wärme vorhanden. Interessanterweise bleibt diese Wärmeenergie auch bei niedrigeren Außentemperaturen erhalten. Selbst wenn es draußen kalt erscheint, verfügt die Umgebungsluft, das Erdreich oder das Wasser noch über genügend Wärmeenergie, die von der Wärmepumpe effizient genutzt werden kann.
  2. Umwandlung der Energie
    Im Kern der Wärmepumpe zirkuliert ein Kältemittel. Wenn das Kältemittel mit der aus der Umgebung aufgenommenen Wärme in Berührung kommt, nimmt es diese auf. Das Besondere am Kältemittel ist seine niedrige Siedetemperatur, wodurch im Verdampfer bereits bei geringer Wärmezufuhr der Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand erfolgt.
    Diese Umwandlung ist von großer Bedeutung, da sie den gesamten Arbeitsprozess der Wärmepumpe antreibt. Durch den Wechsel seines Aggregatzustandes kann das Kältemittel effektiv größere Wärmemengen transportieren. Dieser Schritt ist nicht nur für die Leistungsfähigkeit der Wärmepumpe wesentlich, sondern auch für ihre Energieeffizienz. Auf diese Weise ermöglicht das Kältemittel der Wärmepumpe, selbst aus mäßigen Wärmequellen eine signifikante Menge an Energie zu extrahieren.
  3. Kompression des Kältemittels
    Nachdem das Kältemittel die Wärmeenergie aufgenommen und seinen Aggregatzustand zu Gas gewechselt hat, folgt der nächste wesentliche Schritt: die Kompression. Dieser Vorgang findet in einem speziellen Bauteil der Wärmepumpe statt, dem Kompressor.
    Der Kompressor ist sozusagen das Herzstück der Wärmepumpe. Hier wird der gasförmige Kältemitteldampf durch mechanische Energie verdichtet. Während dieses Prozesses steigt der Druck des Kältemittels, wodurch sich seine Temperatur erhöht. Diese Temperaturerhöhung ist entscheidend – denn sie ermöglicht es dem Kältemittel, später im Prozess effektiver Wärme an das Heizsystem abzugeben.
  4. Wärmeabgabe an das Heizsystem
    Nachdem das Kältemittel im Kompressor verdichtet und dadurch erwärmt wurde, erreicht es den nächsten Schritt: die Wärmeabgabe. In dieser Phase fließt das nun erhitzte Kältemittelgas durch den Wärmetauscher, der mit dem Heizsystem des Gebäudes verbunden ist.
    Im Wärmetauscher findet anschließend der entscheidende Energieaustausch statt: Das erwärmte Gas gibt seine Wärme an das Heizsystem ab, wodurch sich Räume und Wasser in Gebäuden erwärmen.

Interessanterweise kondensiert das Kältemittel während dieses Prozesses. Durch die Abgabe der Wärme verliert das Gas Energie und kehrt in seinen flüssigen Zustand zurück. Diese Kondensation ist ein natürlicher Teil des Kreislaufs und bereitet das Kältemittel darauf vor, erneut Wärme aus der Umgebung aufzunehmen.

Vorteile und Umweltaspekte von Wärmepumpen

Wärmepumpen stellen eine zukunftssichere Lösung für umweltbewusstes Heizen dar, da sie folgende Vorteile mit sich bringen:

  • Hohe Energieeffizienz: Dank des Verdichters können sie viermal mehr Wärmeenergie erzeugen, als sie elektrische Energie verbrauchen.
  • Niedrige Betriebskosten: Die Nutzung von Umweltwärme ist kostengünstiger als der Kauf fossiler Brennstoffe.
  • Umweltfreundlich: Durch die Reduzierung von CO₂-Emissionen tragen Wärmepumpen zum Umweltschutz bei.
  • Vielseitigkeit: Sie sind vielseitig einsetzbar, zum Beispiel für Heizung, Kühlung und die Warmwasserbereitung.
  • Unabhängigkeit von Öl und Gas: Durch den Einsatz erneuerbarer Energiequellen sind Sie weniger an fossile Brennstoffe gebunden.

Fazit: Mit der Wärmepumpe zu mehr Umweltbewusstsein

In einer Zeit, in der der Klimawandel eine immer größere Rolle spielt, sind Wärmepumpen ein Schlüssel zur Reduzierung von CO₂-Emissionen im Heizsektor. Sie bieten nicht nur eine effiziente Möglichkeit, Gebäude zu beheizen und kühlen, sondern tragen auch dazu bei, die Umweltauswirkungen zu minimieren. Das Verständnis ihrer Funktionsweise ermöglicht es Ihnen, eine bewusste Wahl für eine umweltfreundliche Heizlösung zu treffen. Mit Wärmepumpen können Sie Ihr Haus komfortabel und gleichzeitig nachhaltig gestalten, um die Umweltbelastung zu reduzieren und zu einer grüneren Zukunft beizutragen.

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