Artikel aktualisiert am 30.01.2023
von Henry Faber | ca: 5 Min. zu lesen

Wie gefährlich sind E-Autos?

Mit neuen Technologien im Autoverkehr kommen auch neue Gefahren. Doch wie viel der Kritik ist Panikmache und was kann an einem E-Auto besonders gefährlich sein? 

© adam drobiec/EyeEm – stock.adobe.com

In den letzten Jahren hat sich das Angebot an Hybrid- und Elektrofahrzeugen stark erweitert. Elektrofahrzeuge sind umweltfreundlicher und verringern unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Obwohl sie umweltfreundlich und praktisch sind, bergen Elektroautos auch viele Gefahren mit sich. Einige der Risiken sind auf das leise Fahren oder die in den Autobatterien verwendeten gefährlichen Materialien zurückzuführen. Hier ist Expertise bei Design und Herstellung gefragt, da bei E-Autos auf bestimmte Eigenschaften geachtet werden muss, die bei den Verbrenner-Pendants nicht vorkommen.

Starke Strukturen, ausgedehnte Knautschzonen und mehrere Airbags sorgen dafür, dass die Insassen im Falle eines Unfalls so gut wie möglich geschützt sind. Aufgrund der zusätzlichen Masse der Batteriepakete und der Notwendigkeit, die bei einem Aufprall entstehende Energie zu absorbieren, muss bei der Konstruktion von Elektrofahrzeugen sogar noch mehr getan werden, um eine hervorragende Crash-Sicherheit zu erreichen. Und leider können mit Elektrofahrzeugen, eben wie bei Verbrennern, schwere Unfälle entstehen, wenn die Fahrer*innen abgelenkt oder fahrlässig sind. Eine Bewertung der Sicherheit eines Fahrzeuges muss immer die Fahrweise und das Verhalten der Fahrerin oder des Fahrers mit einbeziehen. Doch welche Gefahren können besonders durch die Eigenschaften eines E-Autos entstehen? 

E-Autos – Welche Gefahren gibt es?

Durch einige der E-Auto-spezifischen Eigenschaften, könnte eine höhere Gefahr für einen Unfall bestehen. So kann beispielsweise das geminderte Betriebsgeräusch eine Gefahr für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen darstellen. Normalerweise kann ein(e) Fußgänger*in oder Radfahrer*in ein Auto oder einen Lkw hören, bevor er die Straße überquert. Im Gegensatz zu den meisten Autos machen Elektrofahrzeuge während der Fahrt jedoch wenig bis gar keine Geräusche. Die Stille mag für Fahrer*innen wünschenswert sein, aber das Fehlen von Geräuschen kann für Fußgänger*innen, welche das herannahende Fahrzeug nicht wahrnehmen, gefährlich sein. Ältere Menschen, Kinder und Menschen mit körperlichen Einschränkungen sind durch diese Unfälle noch stärker gefährdet. Die gefährlichsten Momente für Fußgänger*innen sind das Anhalten, Abbremsen, Anfahren, Rückwärtsfahren oder das Verlassen einer Einfahrt oder eines Parkplatzes durch ein Elektroauto. Seit dem Juli 2021 müssen alle neu zugelassenen Elektroautos ein künstliches Geräusch erzeugen, um Radfahrer*innen und Fußgänger*innen besser zu schützen. Somit ist diese Gefahr zumindest eingedämmt und ein E-Auto nun hörbarer auf der Straße unterwegs. 

Brandgefahr bei E-Autos – sind Batterien sicher?

Vor ein paar Jahren sorgte eine Reihe von Unfällen mit Elektroautos für Nervosität unter den Käufern von Neuwagen, bei denen die Fahrzeuge komplett abbrannten. Jedoch könnte man meinen, dass ein Feuer in einem Auto mit Verbrennungsmotor wahrscheinlicher ist, insbesondere in einem Auto, das mit einer so brennbaren Substanz wie Benzin angetrieben wird. Tatsächlich ist es bei einem Elektroauto genauso wahrscheinlich, dass es nach einer Kollision zu einem Brand kommt.

Sollte das Schlimmste eintreten, ist das größte potenzielle Problem der Lithium-Ionen-Batterie eines Elektroautos das sogenannte thermische Durchgehen. Wenn eine der Zellen beschädigt wird und einen Kurzschluss erleidet, besteht die Gefahr, dass sich der brennbare Elektrolyt im Inneren entzündet und immer heißer wird, da er die gesamte gespeicherte Energie verbraucht und bei über 1.000 Grad Celsius brennt. Wenn diese erhöhte Hitze benachbarte Zellen beschädigt, kann dies eine Kettenreaktion auslösen, bei der Hunderte oder Tausende von Zellen ebenfalls zu brennen beginnen, und zwar in einem immer heftiger werdenden Feuer, das unmöglich zu löschen ist – stattdessen muss man warten, bis sich das Feuer ausgebrannt hat. Das klingt zwar beängstigend, ist aber eigentlich extrem unwahrscheinlich, da die neueste Generation von Elektrofahrzeugen so konstruiert ist, dass diese Situation vermieden wird. Zunächst einmal ist die Batterie in einer geschützten Struktur sehr gut eingelassen. Diese wird so tief wie möglich im Auto, und so weit wie möglich von potenziellen Aufprallbereichen entfernt, angebracht. Glücklicherweise verfügen E-Fahrzeuge über Sicherheitssysteme, die die Batterie bei einem Unfall automatisch trennen. Wenn die verschiedenen Sensoren des Fahrzeugs feststellen, dass ein Zusammenstoß stattgefunden hat, werden spezielle Pyrozünder ausgelöst, die die Hochspannungskabel durchtrennen und damit die gesamte Stromversorgung unterbrechen. 

Schon gewusst? Batterien mit verformbaren Aluminiumstrukturen, sogenannten SPOC-Blöcke (Severe Partial Offset Crash), verhindern, dass die Vorderräder bei einem Frontalaufprall gegen die Batterie stoßen. Bosch hat außerdem ein System entwickelt, das einen kleinen Keil in das Kabel treibt, wenn der Airbag ausgelöst wird und somit die Stromversorgung kappt.

Kann ich mein E-Auto sicher bei Regen laden?

Auch das Aufladen Ihres E-Autos sollte sicher vonstattengehen, besonders wenn es draußen schüttet. Aber funktioniert das überhaupt? Wie lade ich ein E-Auto bei Regen? Zunächst einmal sind der elektrische Ladestecker und die Steckdose im Auto sorgfältig so konstruiert, dass nur sehr wenig Wasser oder Schmutzpartikel eindringen können, während die Ladestationen selbst wetterfest sind. Noch wichtiger ist, dass sowohl die Ladegeräte als auch die Bordsysteme des Autos hochentwickelt sind. Es fließt kein Strom in das Auto, bevor nicht eine Reihe von Prüfungen durchgeführt wurden, darunter auch die Überprüfung, ob sich Wasser in einer der Verbindungen befindet. Kurz gesagt, Sie können sich bei jedem Wetter auf den Stromanschluss verlassen.

Wie laden Sie Ihr Elektroauto? Falls Sie dies mit Ihrem eigenen Solarcarport oder der hauseigenen PV-Anlage vornehmen wollen, können Sie sich vorher mithilfe des Solarrechners von Selfmade Energy tun, um den bestmöglichen Tarif für Ihre individuellen Anforderungen zu finden.

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