Eine Haftpflichtversicherung deckt Sach-, Personen-, Vermögens- und Mietschäden ab. Wenn Sie also versehentlich anderen Menschen Schaden zufügen, übernimmt die Haftpflichtversicherung die Kosten. Diese Art von Versicherung kann sie im schlimmsten Fall vor einem finanziellen Ruin bewahren. Mittlerweile gibt es auch eine Haftpflichtversicherung für ihre Photovoltaikanlage. Doch ist solch eine Versicherung sinnvoll? Welche Leistungen sind beinhaltet und wie viel kostet sie?
Lesen Sie hier, ob eine Haftpflichtversicherung für Sie infrage kommt und welchen Schutz Sie dadurch erhalten.
Was ist eine Photovoltaik-Haftpflichtversicherung?
Eine Haftpflichtversicherung für die Photovoltaikanlage versichert die möglichen Schäden, die auftreten können. Sie sollte genauso „Pflicht“ sein wie bei einem PKW oder eine private Haftpflichtversicherung. Es kann durchaus vorkommen, dass unter bestimmten Umständen erhebliche Schäden an ihrer Solaranlage entstehen. Die Reparatur oder der Ersatz kann sehr hohe Kosten mit sich bringen, für die Sie als Eigentümer aufkommen müssen. Um dieses Risiko zu vermeiden, wäre das Abschließen einer Photovoltaik-Haftpflichtversicherung sinnvoll.
Was umfasst die Photovoltaik-Haftpflichtversicherung?
Grundsätzlich deckt die Haftpflichtversicherung alle Schäden, welche durch ihre PV-Anlage entstehen können. Dabei unterscheidet man zwischen folgenden Schäden:
Personenschäden
Wenn Personen durch die Anlage zu Schaden kommen, wie beispielsweise durch Glassplitter oder Stromschlag, so greift die Photovoltaik-Haftpflichtversicherung. Es kann auch passieren, dass beispielsweise durch Unwetter wie Hagelschlag die Anlage beschädigt wird und Glassplitter dabei Menschen verletzen. Auch hier kommt die Versicherung für die entstehenden Kosten auf. Kurz: Alle Schäden, die Personen betreffen und durch ihre Anlage verursacht wurden, werden durch die Haftpflichtversicherung abgedeckt.
Direkte Sachschäden und Allmählichkeitsschäden
Mit Sachschäden sind Schäden wie etwa an Fahrzeugen gemeint. Diese können durch heruntergefallene Module oder Modulteile entstehen. Sachschäden können aber auch durch einen Brand ihrer Photovoltaikanlage entstehen, sowohl an ihrem Auto als auch am Haus des Nachbarn. Diese Schäden sind direkte Sachschäden. Die sogenannten Allmählichkeitsschäden sind dann gegeben, wenn beispielsweise durch die Befestigung der Module das Dach undicht ist und dadurch Feuchtigkeit eindringt. Diese Art von Schaden nennt man Allmählichkeitsschaden, da diese langsam geschehen und man diese nicht sofort bemerkt.
Andere Schäden
Außer der Personen- und Sachschäden deckt die Versicherung weitere Risiken ab. Dazu gehören beispielsweise Einleitungsschäden. Diese entstehen, wenn die Einspeisung des Stroms Schäden am Betreibernetz verursacht. Gründe dafür können beispielsweise ein fehlerhafter Wechselrichter oder Ähnliches sein.
Wer benötigt eine PV Haftpflichtversicherung?
Die Photovoltaik Haftpflichtversicherung ist für alle notwendig, die entweder auf dem eigenen Dach oder auf einem fremden Dach oder einer Freifläche eine Photovoltaikanlage betreiben. Auch wenn Schäden durch Photovoltaikanlagen eine Seltenheit sind, können die Kosten der möglichen Schäden existenzbedrohend sein. Daher kann eine Versicherung, welche die Kosten deckt, einen vor dem Ruin bewahren.
Wie hoch ist die Deckungssumme der Schäden?
In der Regel deckt die Photovoltaik Haftpflichtversicherung zwischen drei bis fünf Millionen Euro ab. Natürlich kommt es hierbei auf die Versicherung an.
Wie viel kostet eine Photovoltaik-Haftpflichtversicherung pro Jahr?
Im Vergleich zu der Deckungssumme sind die jährlichen Kosten gering. Somit kann man eine Versicherung mit einer Deckungssumme von fünf Millionen Euro haben und lediglich 40 bis 50 Euro im Jahr bezahlen. Wenn man berücksichtigt, wie hoch die verursachten Schäden durch eine Anlage werden können, ist der jährliche Beitrag relativ günstig.