Durch technische Modifikationen werden die Limits von E-Fahrrädern gebrochen. Doch welche Möglichkeiten des Tunings gibt es und was sagt der Gesetzgeber eigentlich dazu?
Es scheint in der menschlichen Natur zu liegen, unsere gesetzten Grenzen zu brechen. Dieser Drang macht auch vor E-Bikes keinen Halt. Wie beim Auto gibt es Leute, die mit der Leistung ihres E-Bikes einfach nicht zufrieden sind und es gerne tunen würden. Aber sie wissen selten, welches Risiko sie dabei eingehen. Mehr als ein Internetzugang und eine entsprechende Website für solche Tuningartikel sind für das Vorhaben aber nicht wirklich nötig. Auf einschlägigen Websites gibt es veränderte Software für mehr Leistung des E-Bikes. Die Folgen eines solchen unautorisierten Tunings sind vielen Bastlern allerdings nicht klar.
Wie funktioniert das E-Bike Tuning?
Das Tuning eines E-Bikes besteht in der Aufhebung der Grenze zur Tretunterstützung. Dadurch wird die gesamte elektrische Leistung des Motors freigesetzt, sodass das Fahrzeug schneller fährt als zuvor. Ein reguläres, ungetuntes E-Bike, das nach der aktuellen Verordnung ausgeliefert wird, ist mit einem 250-Watt-Motor ausgestattet und unterstützt Sie bis zu 25 km/h. Das Tuning erfolgt durch das Täuschen des elektronischen Steuergeräts, indem es mit verzerrten Daten versorgt wird.
Nach der Modifikation wird der Motor die Unterstützungsleistung über 25 km/h hinaus erbringen. Das Steuergerät zeichnet eine andere Geschwindigkeit auf, die den gesetzlichen Grenzwert nicht überschreitet. Die angezeigte Geschwindigkeit ist nicht mehr korrekt, sondern beträgt die Hälfte der tatsächlichen Geschwindigkeit. Es ist jedoch zu beachten, dass das Tuning von einem Motor zum anderen technisch unterschiedlich sein kann. Was bei dem einen E-Bike funktioniert, muss bei einem anderen nicht unbedingt der Fall sein.
Ist das Fahren von getunten E-Bikes legal?
Nein, es ist nicht legal. Die sogenannten Speed-Pedelecs schaffen mit dem Elektromotor bis zu 45 km/h. Aber sie sind bereits gesetzlich offizielle Mopeds und müssen versichert werden. Es besteht sogar eine Helmpflicht und die Fahrer müssen mindestens einen Führerschein der Klasse AM haben. Das E-Bike ist ein wenig langsamer. Deshalb wird hier viel Aufwand betrieben, um mindestens das Niveau eines Pedelecs zu erreichen. Online können entsprechende Tuning-Kits erworben werden. Nach dem Einbau des Tuning-Kits ist das Fahren auf öffentlichen Straßen jedoch nicht mehr erlaubt.
Welche Folgen hat das illegale Fahren eines getunten E-Bikes? Besonders bei einem Unfall kann zu erwarten sein, dass eine deftige Strafgebühr geleistet werden muss. Auch auf die Unterstützung der Bike-Versicherung sowie der Krankenversicherung muss man im Fall eines Unfalls mit getunten E-Bikes verzichtet werden. Da das Bike somit nicht mehr versichert ist, kann eine zusätzliche Strafe aufgrund des Fahrens ohne Versicherung anfallen.
Getuned oder nicht, der Akku eines E-Bikes will geladen werden. Dies können Sie mit dem Strom aus Ihrer eigenen Photovoltaikanlage vornehmen. Falls Sie noch keine haben, können Sie mit dem Solarrechner von Selfmade alle relevanten Angebote transparent vergleichen.